Neues gibt es zum Beispiel von gentleman. Seit diesem Jahr ist er nicht mehr bei 4music sondern bei einem Major-Label. Die erste Scheibe dort trägt den Titel Diversity (seit heute im Handel), daraus gibt es seit 14 Tagen die Single it no pretty. Offensichtlich hat sich der Wechsel für Gentleman gelohnt, denn auch wenn Gentleman das vielleicht nicht so sagen würde, aber It no pretty startet in der ersten Woche auf Platz 25 und bringt ihm die höchste Platzierung seit fünf Jahren. Würde ich an dieser Stelle sagen: Verkauf und Umsatz ist eben doch eine relevante Größe.
Der Titel selber ist gewohnter Stuff, ein bisschen arg jammerig find ichs schon. Erinnert mich dann an Konsorten wie Xavier Naidoo – nicht meine Lieblingssparte. Aber macht euch doch selbst ein Bild davon, wie Gentleman nach zwei Jahren Chartabstinenz aktuell klingt.
Die sage und schreibe sechste Auskopplung aus dem Album Funhouse legt P!NK mit "Bad Influence!" vor. Natürlich ist nach solch einer Ausschlachtung nicht mehr der Super-Chartburner zu erwarten. Platz 26 in der ersten Woche nach Veröffentlichung geht dabei völlig in Ordnung. … Aber irgendwie hab ich grad das Gefühl, das der Titel wesentlich sanfter ist als die anderen auf dem Album. Hat schon fast etwas … hmmm, wie soll man sagen: chansonhaftes? Vielleicht. Auch hier: hört's euch selber an!
Der noch aktuelle Superstar Daniel Schuhmacher arbeitet fleißig an seinem zweiten (und damit ersten eigenen) Album. Deshalb zieht er durch die Einkaufszentren dieses Landes, hat jetzt auch seine eigene myspace-Seite und legt mit If It's Live die nächste Single vor. Nach eigenen Angaben ist er recht froh, dass es diesmal keine Ballade ist – aber so richtig der Kracher ist es auch wieder nicht. Da bleibt Daniel Schuhmacher dann doch er selbst, was ja auch gar nicht schlecht sein muss. Schlecht auf jeden Fall ist wohl der Deal mit seiner Plattenfirma, denn If It's Love läuft zwar auf VIVA etc., auf den bekannten Videoplattformen im Netz ist es aber nicht zu finden, bzw. sogar gesperrt. UNIVERSAL lässt die Muskeln spielen und versucht möglichst viel Geld aus der Verwertung seiner Künstler zu pressen, auf Kosten der Artists. Denn Platz 30 für eine bisher nirgendwo veröffentlichte Single in der ersten Verkaufswoche ist für Daniel Schuhmacher nicht besonders toll. Das sind dann erstmal nicht so ganz rosige Aussichten für das anstehende Album Nothing To Lose. Ich erinnere nur mal an das Desaster der letzten Tokio Hotel-Scheibe … da ging es ja auch mit den Verkäufen erst so richtig los, als die Videos dann doch freigeschaltet waren … Hmmm, warten wir mal ab, wer hier den längeren Arm hat.
Komplett neu im Business ist Jan Sievers. Sein Titel Die Suche überzeugt mich vor allem durch ein absolut straightes Video. Da sitzt man so nichtsahnend vorm Computer und zappt sich durch das bunte Geflimmer, und plötzlich steht da dieser junge Mann, unaufgeregt und ohne viel Firlefanz, singt sein Lied bebildert mit Typen … das ist schon fast ungewöhnlich. So viel Straightness ebnet ihm den Weg in die Charts: Platz 48 in der ersten Woche nach Veröffentlichung der CD. Informationen gibs noch nicht so viele, gerade mal seine personal homepage gibt ein bisschen Auskunft. Mal schauen, was da noch so kommt.
Noch weniger Informationen gibt es zum Artist, der in dieser Woche auf der 58 der media control-Charts gelistet wird. Jasper Forks ist der Name und auf der Seite DJTop100.de wird die fleißig von Label KONTOR gestreute Legende wiederholt, dass es sich hier um einen 21jährigen DJ handeln soll. Hmmm … mag sein. Was sicher ausgedacht ist, ist zumindest der Name, denn wenn wir diesen samt Tracktitel River Flows In You zusammen zählen, dann ist jedem halbwegs Teenager-Gebliebenen klar, dass wir uns ganz tief im Dickicht der Twilight-Saga befinden: Forks ist der Handlungsort und Jasper (Hale) gehört dem Cullen-Zirkel an. Insofern haben wir es mit dem vorliegenden Track mit einem astreinen Vegetarier-Vampir-Mix zu tun. Die Melodie dürfte Kinogängern mehr als bekannt sein. Ursprünglich war River Flows In Meals Titelmelodie vorgesehen, dann entschied man sich aber doch anders. Trotzdem brachte es die Piano-Melodie zu einiger Popularität und KONTOR war nun am schnellsten, um sich die Rechte zu sichern. Ergebnis ist ein klassischer Dreamhouse-Track, ein Genre, welches ich ja schon einige Jahre lang für tot gehalten habe. Ich mein, erinnert sich noch jemand an Robert Miles? 1996 hatte er gleich drei Top 10-HIts und landete mit Children einen europaweiten Nr.1-Hit. Zu der Zeit – also vor gut 14 Jahren – war es wohl auch das Non plus Ultra, mittlerweile ist allerdings eine ganze Menge Zeit ins Land gegangen und ich frag mich schon, was so ein DJ samt Label umtreibt, dieses Genre wiederzubeleben. Ich nehme an, sowohl Produzent als auch Zielgruppe waren zum Zeitpunkt der Welle noch nicht richtig aufnahmefähig, weshalb für sie der Sound extrem neu und frisch klingt. Naja, das ist ja dann auch ok. Entdecken wir die Musikgeschichte halt auf diese Weise. Deutlich wird allerdings mit so einer Veröffentlichung, dass es weder KONTOR noch den Machern der Twilight-Filme wirklich um innovative und zeitgemäße Ausdrucksformen geht. Schade eigentlich.
Und auch bei Katherine Jenkins können wir das Thema Modernität noch einmal abhandeln. Die Mezzosopranistin ist die derzeit bestverdienende Klassik-Interpretin und wird gern gefeiert als mutigste Grenzüberschreiterin. Ihr frisches Album Believe versammelt nämlich einmal mehr vor allem Neuinterpretationen bekannter Pop- und Rockhits. Das ist mal grundsätzlich sehr spannend. Als ich dann aber die Singleauskopplung Bring Me To Life gehört habe, war ich mir plötzlich doch nicht mehr so sicher, wie großartig dieser Crossover ist. Ich muss zugeben, dass ich den Hit von Evanescence aus dem Jahr 2003, der es in Deutschland immerhin bis auf Platz 2 brachte, nie wirklich mochte. Warum auch immer. Im Vergleich mit der sanft-süßen Version von Katherine Jenkins kommen die Qualitäten des Originals allerdings deutlich zum Vorschein. Da steckt doch eine Menge Kraft und Emotion dahinter. Bei Katherine Jenkins klingt das viel beschaulich-schöner und steigert sich am Ende in ein überzogen opernhaftes Drama … wobei Drama an dieser Stelle glaubwürdiger klingt, als es die Interpretation für mich ist. Katherine Jenkins schenkt Bring Me To Life mit ihrer Variante eine Künstlichkeit, die es auch etwas belangloser macht. Das ist schade. – Und ich wage an dieser Stelle zu behaupten, dass der Trend im Moment eigentlich gerade in die andere Richtung geht: weniger Inszenierung, mehr Authentizität. – Nun, für Katherine Jenkins reicht es immerhin, sich erstmals in den deutschen Charts zu platzieren. Die Single steigt ein auf Rang 66, das Album Believe steht sogar auf Platz 36.
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Ende der Ferienzeit: Zweitauskopplungen von Milow, David Guetta und Eminem
In Deutschland geht die Ferienzeit langsam zu Ende. (Obwohl sie in manchen Bundesländern gerade erst begonnen hat.) Das macht sich auch im Musikbusiness bemerkbar. Es gibt wieder CD-Neustarts, die eine Menge Leute in die Geschäfte treiben und demzufolge auch in den Charts recht weit oben lnden. In dieser Woche mit Nelly Furtado und Beyoncé gleich zwei in den Top 10. Aber natürlich spielen auch die Urlaubs- und da besonders die Mallorca-Hits weiterhin eine ganz wichtige Rolle. Zum Beispiel Frauenarzt & Manny Marc. Ihre Atzensingle Das geht ab! [Wir feiern die ganze Nacht] ist landauf landab der Kracher, ganz besonders aber auf Mallorca. Laut wikipedia sind die beiden in diesem Sommer jeden Sonntag ins „Riu Palace“ geflogen, um ihren Gassenhauer zu präsentieren. Naja, das muss man natürlich auch erstmal wollen. Für Frauenarzt & Manny Marc geht’s allerdings vorrangig um Spaß, und ich schätz’ mal, den haben sie trotz all der Herumfliegerei und Bombenattentate noch genug. Zumindest reicht es um den Umsatz der Single nochmal zu erhöhen: Platz 9 in dieser Woche und damit der erste Top 10-Hit für die beiden.
Für einige Acts, war die erste Augustwoche (denn der Verkauf aus dieser steht hinter der aktuellen media control Liste) das Datum, in denen nach mehr oder weniger großem Erfolg eine Nachfolgesingle ins Rennen geschickt wurde.
So folgte von Milow nach dem umwerfenden Erfolg von Ayo Technology (auch in dieser Woche noch gut positioniert auf der 24 von der 22 leicht fallend) zum ausklingenden Sommer You Don’t Know. Bei diesem titel handelt es sich genau genommen allerdings gar nicht wirklich um ein Follow Up, sondern um seinen ersten Hit – zumindest in seiner Heimat Belgien. Im Frühjahr 2007 war dieser Titel bis auf Platz 3 der flämischen Ultra Top 50 geklettert. Zuvor war Milow bereits 2004 mit diesem Song beim Musikerwettbewerb „Humo’s Rock Rally aufgetreten und auch positiv aufgefallen – allerdings reichte es damals noch nicht für den kommerziellen Erfolg. Nun also ist dieser erste Hit von Milow auch in Resteuropa veröffentlicht worden. Stimmung und Sound sind identisch zu Ayo Technology: leicht melancholisch, unterstützt mit akustischer Gitarre und sehr auf Milows Stimme setzend. Dem deutschen Publikum gefällts: Platz 17 in der Woche der Veröffentlichung. In Österreich, der Schweiz und Großbritannien geht es dagegen etwas vorsichtiger los: zwischen Platz 33 und 56 ist da das Ergebnis.
Einen Nachfolger (der keiner ist) gibt es auch von David Guetta. Sein When Love Takes Over mit der Stimme von Kelly Rowland bestimmt derzeit noch alle Discotheken und Parties in Gesamteuropa – steht in den deutschen Dance Charts unangefochten auf der Position 1 und in den allgemeinen Single-Charts auf Platz 4 (von der 3 verdrängt). Seit 24. Juli ist ein weiterer Titel aus dem anstehenden Album One Love erhältlich: Sexy Bitch ist in Zusammenarbeit mit Akon entstanden, angeblich haben sich die beiden gesehen und sind sofort ins Studio. Der Track ist ein elektrifizierender Dancefloor-Killer, der sogar When Love Takes Over an Direktheit noch übertrifft. Akons Vocals und der Elektrobeat von David Guetta ergänzen sich dermaßen, dass man sich kaum noch eine andere Kollaboration vorstellen kann. Aber die kommt ... denn ab 5. August steht ein weiterer Song aus dem Album bei iTunes: Gettin’ Over, dann wieder mit Partner Chris Willis. Mit dieser Stück-für-Stück-Veröffentlichung geht die Plattenfirma (oder David Guetta selber) einen ziemlich cleveren und innovativen Weg der Vermarktung. Momentan scheint die Taktik aufzugehen: Sexy Bitch steigt in den Dance-Charts auf der 3 ein und in den Single-Charts auf 20 (durch reine iTunes-Verkäufe). In der Schweiz reicht es sogar für Platz 2 und Österreich meldet Platz 10. In der nächsten Woche werden wir dann sehen, ob es Gettin’ Over zu ähnlichen Höhen bringt und ab 21. August können wir beobachten was mit der Lang-CD geschieht. Momentan geht in Sachen Dancefloor ohne den französischen DJ in Europa jedenfalls nichts (außer vielleicht in seinem Heimatland selber, wo ja DJ Laurent Konrad samt Kunstfigur Helmut Fritz gerade sämtliche Talk-Shows und Parties beherrscht. Aber das ist eine andere Geschichte.
Nachfolgesingles von Herren sind das Thema der Woche: Auch EMINEM schickt eine nächste Auskopplung ins Rennen. Aber Beautiful kann nicht an den Vorgänger We Made You anschließen. Obwohl in physischer Form als CD erhältlich, geht die Single gerade mal auf Platz 39 in die Liste. Da scheint eine ganze Ära langsam zu Ende zu gehen … Erfolgreicher HipHop klingt irgendwie doch anders und setzt momentan eher auf Elektronik oder wenigstens Funk/Dance statt auf leicht betagten Gitarrensound.
Neues CD-Material in der Langfassung gibt es seit 31. Juli von 2raumwohnung. Lasso steht in den Regalen und schafft es, als bester Neustart der Woche durchzugehen: in den Album-Charts auf Platz 5. Davon profitiert (wie bei anderen Veröffentlichungen auch immer wieder) ebenfalls die Singleauskopplung Wir werden sehen. Nach dem Einstieg auf Platz 43 vor zwei Wochen, rutschte der Song vor einer Woche gar auf die 60 und kann nun mit neuem Wind nochmal auf die 45 zurückkehren. Erfahrungsgemäß sind solche Ausreißer zum Start des Longplayers nur eine kurze Episode. 2raumwohnung dürfen damit eindeutig als Album-Act eingestuft werden, was bei ihrem Sound eigentlich nicht ganz selbstverständlich ist . Für die Fans von Einzelauskopplungen sei hier mal der Paul Kalkbrenner-Remix empfohlen …
PS: 36grad in der Variante von Rhythms del Mundo klettert auch nochmal etwas mehr als 20 Plätze auf die 71 – ob das allerdings wirklich mit der Albumveröffentlichung zusammenhängt oder einfach nur noch mal ein Urlaubs-Feeling-Aufbäumen ist … wer weiß …
Unter „ferner liefen“ können wir die Wiederbelebung der 90er durch Klaas meets Haddaway ablegen. Klaas, seines Zeichens DJ aus Köln, hat sich im letzten Jahr durch den Remix von Infinity für das Guru Josh Project einem breiteren Publikum bekannt gemacht. Nun hat er also genug Credibility, um als eigener Hauptact auf dem CD-Cover geführt zu werden. Und offensichtlich hat Klaas ein ziemliches Faible für 90er Eurotrash, denn der Griff zum Hit What Is Love ist für mich schon einigermaßen mutig. Haddaway, ein Sänger/Interpret aus Trinidad & Tobago hatte 1993 mit diesem Titel einen europaweiten Sommerhit. . In Deutschland belegte er damit zehn Wochen lang Platz 2, von der Spitze ferngehalten durch Ace Of Base mit All That She Wants und Snow mit Informer. Für Haddaway gab es im Jahr darauf noch einen Nachfolgehit mit dem Titel Life, den kennt heute aber fast niemand mehr, und genauso sieht es mit den anderen acht Titeln aus, die sich in den 90ern von ihm noch in den Charts platzieren konnten. 2003 gabs dann ein kleines Comeback für What Is Love, in der Reloaded-Version ging es dann immerhin noch bis zum Platz 51, Haddaway selber hatte wenig davon: sein Versuch über die unsägliche „Comeback“-Show einen Neustart seiner Karriere zu initiieren scheiterte kläglich.
Nun also ist sein größter Hit wieder zurück unter dem Titel What Is Love 2K9, in den Discotheken schlug der Titel mehr oder weniger ein, zumindest kam er in den Dance-Charts sogar bis auf Platz 1 – für mich ein wenig unerklärlich, warum eigentlich. OK, Klaas macht nichts anderes als bei Infinity auch, und das sind halt Zutaten, die zu jedem Dancefloor-Burner derzeit gehören, aber warum dazu diesen abgenudelten Hit verwenden. Das hätte es wirklich nicht gebraucht und wirkt auf mich eher uninspiriert. Mit Erscheinen der CD-Version kann sich der Titel dann auch nur auf Platz 80 einordnen ... in diesem Zusammenhang frage ich mich dann allerdings schon, wie der Track auf Platz 1 der Dance-Charts gekommen ist. 90er Euro-Disco braucht kein Comeback. Wirklich nicht.
Mit Haddaway könnten wir auch die Rubrik eröffnen: Evergreens – Moderne Klassiker. Und damit landen wir direkt bei Deichkind. Nach wie vor gibt es noch keine konkreten Infos, wie es mit dem Trio nach dem Tod von Produzent Sebastian Hackert im Februar nun wirklich weitergeht. Zumindest standen und stehen ein paar Festivalauftritte auf dem Plan. So waren sie Anfang August auf dem „Juicy Beats“ in Dortmund und kurz darauf auch beim „SonneMondSterne“. Für einige Festivalbesucher gehören Deichkind offensichtlich zu dem besten und wichtigsten, denn ihr Dauerbrenner Remmidemmi (Yippie Yippie Yeah) schafft mal wieder eine Platzierung in der Liste. Dieses Mal geht es auf die 93 ... und das ist die höchste Platzierung seit ziemlich genau einem Jahr.
Und auch Metallica landen mit Nothing Else Matters als Dauerklassiker noch einmal auf dem Platz 100. Für Statistiker: es ist die 51. Chartwoche für diese Version des Titels.
Unbedingt noch an dieser Stelle zu nennen sind Dúné aus Dänemark. Auf den Schulhöfen dieses Landes genießen sie seit ihrem Debüt im Jahr 2007 ziemlich großes Ansehen. Nun kündigen sie ein zweites Album mit dem Titel Enter Metropolis an. Die Single, welche Lust machen soll heißt Heat und im Prinzip hätte der Titel genug Kraft, um ordentlich einzuschlagen und zu einem echten Hit zu werden. Leider sind der Band (oder der Plattenfirma) irgendwie wohl die Hände gebunden ... oder sie haben sich bewusst entschieden ein Geheimtipp zu bleiben. Im Verkauf landen sie nach Veröffentlichung der Single lediglich auf Platz 94. Und das ist eindeutig zu wenig.
Und klar, eines der aktivsten Labels derzeit Zooland rec. hat auch mal wieder eine Veröffentlichung zu feiern. Die kommt (wie gewohnt) rein digital und stammt in dieser Woche von Rob & Chrs. Zumindest Rob alias Robin Brandes ist nicht unbekannt, als Rob Mayth hat er sich in der Dance-Szene schon ganz gut präsentiert. Und unter dem Pseudonym Dave Darell gehen bereits drei Charthits auf sein Konto. Nun also im Duo ein neuer Track: Superheld ist der Titel, sogar mit Text, geht ein bisschen in die Spaß-Ecke. Platz 95 gibt’s dafür.
Für einige Acts, war die erste Augustwoche (denn der Verkauf aus dieser steht hinter der aktuellen media control Liste) das Datum, in denen nach mehr oder weniger großem Erfolg eine Nachfolgesingle ins Rennen geschickt wurde.
So folgte von Milow nach dem umwerfenden Erfolg von Ayo Technology (auch in dieser Woche noch gut positioniert auf der 24 von der 22 leicht fallend) zum ausklingenden Sommer You Don’t Know. Bei diesem titel handelt es sich genau genommen allerdings gar nicht wirklich um ein Follow Up, sondern um seinen ersten Hit – zumindest in seiner Heimat Belgien. Im Frühjahr 2007 war dieser Titel bis auf Platz 3 der flämischen Ultra Top 50 geklettert. Zuvor war Milow bereits 2004 mit diesem Song beim Musikerwettbewerb „Humo’s Rock Rally aufgetreten und auch positiv aufgefallen – allerdings reichte es damals noch nicht für den kommerziellen Erfolg. Nun also ist dieser erste Hit von Milow auch in Resteuropa veröffentlicht worden. Stimmung und Sound sind identisch zu Ayo Technology: leicht melancholisch, unterstützt mit akustischer Gitarre und sehr auf Milows Stimme setzend. Dem deutschen Publikum gefällts: Platz 17 in der Woche der Veröffentlichung. In Österreich, der Schweiz und Großbritannien geht es dagegen etwas vorsichtiger los: zwischen Platz 33 und 56 ist da das Ergebnis.
Einen Nachfolger (der keiner ist) gibt es auch von David Guetta. Sein When Love Takes Over mit der Stimme von Kelly Rowland bestimmt derzeit noch alle Discotheken und Parties in Gesamteuropa – steht in den deutschen Dance Charts unangefochten auf der Position 1 und in den allgemeinen Single-Charts auf Platz 4 (von der 3 verdrängt). Seit 24. Juli ist ein weiterer Titel aus dem anstehenden Album One Love erhältlich: Sexy Bitch ist in Zusammenarbeit mit Akon entstanden, angeblich haben sich die beiden gesehen und sind sofort ins Studio. Der Track ist ein elektrifizierender Dancefloor-Killer, der sogar When Love Takes Over an Direktheit noch übertrifft. Akons Vocals und der Elektrobeat von David Guetta ergänzen sich dermaßen, dass man sich kaum noch eine andere Kollaboration vorstellen kann. Aber die kommt ... denn ab 5. August steht ein weiterer Song aus dem Album bei iTunes: Gettin’ Over, dann wieder mit Partner Chris Willis. Mit dieser Stück-für-Stück-Veröffentlichung geht die Plattenfirma (oder David Guetta selber) einen ziemlich cleveren und innovativen Weg der Vermarktung. Momentan scheint die Taktik aufzugehen: Sexy Bitch steigt in den Dance-Charts auf der 3 ein und in den Single-Charts auf 20 (durch reine iTunes-Verkäufe). In der Schweiz reicht es sogar für Platz 2 und Österreich meldet Platz 10. In der nächsten Woche werden wir dann sehen, ob es Gettin’ Over zu ähnlichen Höhen bringt und ab 21. August können wir beobachten was mit der Lang-CD geschieht. Momentan geht in Sachen Dancefloor ohne den französischen DJ in Europa jedenfalls nichts (außer vielleicht in seinem Heimatland selber, wo ja DJ Laurent Konrad samt Kunstfigur Helmut Fritz gerade sämtliche Talk-Shows und Parties beherrscht. Aber das ist eine andere Geschichte.
Nachfolgesingles von Herren sind das Thema der Woche: Auch EMINEM schickt eine nächste Auskopplung ins Rennen. Aber Beautiful kann nicht an den Vorgänger We Made You anschließen. Obwohl in physischer Form als CD erhältlich, geht die Single gerade mal auf Platz 39 in die Liste. Da scheint eine ganze Ära langsam zu Ende zu gehen … Erfolgreicher HipHop klingt irgendwie doch anders und setzt momentan eher auf Elektronik oder wenigstens Funk/Dance statt auf leicht betagten Gitarrensound.
Neues CD-Material in der Langfassung gibt es seit 31. Juli von 2raumwohnung. Lasso steht in den Regalen und schafft es, als bester Neustart der Woche durchzugehen: in den Album-Charts auf Platz 5. Davon profitiert (wie bei anderen Veröffentlichungen auch immer wieder) ebenfalls die Singleauskopplung Wir werden sehen. Nach dem Einstieg auf Platz 43 vor zwei Wochen, rutschte der Song vor einer Woche gar auf die 60 und kann nun mit neuem Wind nochmal auf die 45 zurückkehren. Erfahrungsgemäß sind solche Ausreißer zum Start des Longplayers nur eine kurze Episode. 2raumwohnung dürfen damit eindeutig als Album-Act eingestuft werden, was bei ihrem Sound eigentlich nicht ganz selbstverständlich ist . Für die Fans von Einzelauskopplungen sei hier mal der Paul Kalkbrenner-Remix empfohlen …
PS: 36grad in der Variante von Rhythms del Mundo klettert auch nochmal etwas mehr als 20 Plätze auf die 71 – ob das allerdings wirklich mit der Albumveröffentlichung zusammenhängt oder einfach nur noch mal ein Urlaubs-Feeling-Aufbäumen ist … wer weiß …
Unter „ferner liefen“ können wir die Wiederbelebung der 90er durch Klaas meets Haddaway ablegen. Klaas, seines Zeichens DJ aus Köln, hat sich im letzten Jahr durch den Remix von Infinity für das Guru Josh Project einem breiteren Publikum bekannt gemacht. Nun hat er also genug Credibility, um als eigener Hauptact auf dem CD-Cover geführt zu werden. Und offensichtlich hat Klaas ein ziemliches Faible für 90er Eurotrash, denn der Griff zum Hit What Is Love ist für mich schon einigermaßen mutig. Haddaway, ein Sänger/Interpret aus Trinidad & Tobago hatte 1993 mit diesem Titel einen europaweiten Sommerhit. . In Deutschland belegte er damit zehn Wochen lang Platz 2, von der Spitze ferngehalten durch Ace Of Base mit All That She Wants und Snow mit Informer. Für Haddaway gab es im Jahr darauf noch einen Nachfolgehit mit dem Titel Life, den kennt heute aber fast niemand mehr, und genauso sieht es mit den anderen acht Titeln aus, die sich in den 90ern von ihm noch in den Charts platzieren konnten. 2003 gabs dann ein kleines Comeback für What Is Love, in der Reloaded-Version ging es dann immerhin noch bis zum Platz 51, Haddaway selber hatte wenig davon: sein Versuch über die unsägliche „Comeback“-Show einen Neustart seiner Karriere zu initiieren scheiterte kläglich.
Nun also ist sein größter Hit wieder zurück unter dem Titel What Is Love 2K9, in den Discotheken schlug der Titel mehr oder weniger ein, zumindest kam er in den Dance-Charts sogar bis auf Platz 1 – für mich ein wenig unerklärlich, warum eigentlich. OK, Klaas macht nichts anderes als bei Infinity auch, und das sind halt Zutaten, die zu jedem Dancefloor-Burner derzeit gehören, aber warum dazu diesen abgenudelten Hit verwenden. Das hätte es wirklich nicht gebraucht und wirkt auf mich eher uninspiriert. Mit Erscheinen der CD-Version kann sich der Titel dann auch nur auf Platz 80 einordnen ... in diesem Zusammenhang frage ich mich dann allerdings schon, wie der Track auf Platz 1 der Dance-Charts gekommen ist. 90er Euro-Disco braucht kein Comeback. Wirklich nicht.
Mit Haddaway könnten wir auch die Rubrik eröffnen: Evergreens – Moderne Klassiker. Und damit landen wir direkt bei Deichkind. Nach wie vor gibt es noch keine konkreten Infos, wie es mit dem Trio nach dem Tod von Produzent Sebastian Hackert im Februar nun wirklich weitergeht. Zumindest standen und stehen ein paar Festivalauftritte auf dem Plan. So waren sie Anfang August auf dem „Juicy Beats“ in Dortmund und kurz darauf auch beim „SonneMondSterne“. Für einige Festivalbesucher gehören Deichkind offensichtlich zu dem besten und wichtigsten, denn ihr Dauerbrenner Remmidemmi (Yippie Yippie Yeah) schafft mal wieder eine Platzierung in der Liste. Dieses Mal geht es auf die 93 ... und das ist die höchste Platzierung seit ziemlich genau einem Jahr.
Und auch Metallica landen mit Nothing Else Matters als Dauerklassiker noch einmal auf dem Platz 100. Für Statistiker: es ist die 51. Chartwoche für diese Version des Titels.
Unbedingt noch an dieser Stelle zu nennen sind Dúné aus Dänemark. Auf den Schulhöfen dieses Landes genießen sie seit ihrem Debüt im Jahr 2007 ziemlich großes Ansehen. Nun kündigen sie ein zweites Album mit dem Titel Enter Metropolis an. Die Single, welche Lust machen soll heißt Heat und im Prinzip hätte der Titel genug Kraft, um ordentlich einzuschlagen und zu einem echten Hit zu werden. Leider sind der Band (oder der Plattenfirma) irgendwie wohl die Hände gebunden ... oder sie haben sich bewusst entschieden ein Geheimtipp zu bleiben. Im Verkauf landen sie nach Veröffentlichung der Single lediglich auf Platz 94. Und das ist eindeutig zu wenig.
Und klar, eines der aktivsten Labels derzeit Zooland rec. hat auch mal wieder eine Veröffentlichung zu feiern. Die kommt (wie gewohnt) rein digital und stammt in dieser Woche von Rob & Chrs. Zumindest Rob alias Robin Brandes ist nicht unbekannt, als Rob Mayth hat er sich in der Dance-Szene schon ganz gut präsentiert. Und unter dem Pseudonym Dave Darell gehen bereits drei Charthits auf sein Konto. Nun also im Duo ein neuer Track: Superheld ist der Titel, sogar mit Text, geht ein bisschen in die Spaß-Ecke. Platz 95 gibt’s dafür.
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