Das sind sie also, die Weihnachtscharts 2008 und alles ist ruhig. Keine fette Überraschung unterm Tannenbaum, sondern weiterhin Katy Perry mit "Hot N Cold", die das Fest alles andere als beschaulich verstreichen lässt. Vier Wochen steht Katy Perry mit "Hot N Cold" nun an der Spitze und erhöht ihre Gesamtbilanz 2008 auf nunmehr 9 Wochen an der Spitze. Das ist das beste Ergebnis des Jahres vor Schnuffel und Kid Rock, die es jeweils auf 8 Wochen ganz oben bringen.
Für Max Martin, der bei "Hot N Cold" als Co-Autor und als Musiker auftaucht, erhöht die aktuelle Platzierung das Ergebnis 2008 auf 12 Wochen an der Spitze. Das ist das beste Ergebnis des Jahres überhaupt.
Platz 2 und 3 stehen ebenfalls fest auf den Positionen der Vorwoche: Polarkreis 18 halten mit "Allein Allein" den Silberplatz und P!nk bleibt mit ihrer neuen Single "Sober" auf dem bronzenen.
Bewegung unter den oberen 10 gibt es mit der Rückkehr der Killers und „Human“ auf ihren bisherigen Bestwert, Platz 4, nachdem sie für eine Woche außerhalb der besten 5 Pause einlegten. Auf die 6 steigt von der 15 noch einmal Herbert Grönemeyer mit „Glück“. Auch Curse mit Silbermond steigen mit „Bis zum Schluss“ noch einmal drei Plätze auf Position 8.
Einen Aufsteiger wieder hinein in die Top 20 gibt es mit den Pussycat Dolls und „I Hate This Part“, welches von der 22 ganze 10 Plätze bis auf die 12 klettert. Offensichtlich hat sich nun auch das deutsche Publikum ordentlich an den Titel gewöhnt und verhelfen den Dolls nach einem etwas verhaltenen Start doch noch zu ordentlichen Platzierungen.
Der höchste Neuzugang ist alles andere als weihnachtlich. Metallica gehen mit "All Nightmare Long" direkt in die oberen 20, und zwar auf Position 15. „All Nightmare Long“ wird unter anderem von musicline.de als DER Metallica-Titel schlechthin betitelt, sozusagen ein Querschnitt durch all ihre Entwicklungsphasen mit prägnanten Hörproben ihres unverwechselbaren Sounds in wenigen Minuten. Ob dieses Qualitätsmerkmal für die hohe Platzierung verantwortlich ist? Immerhin ist es die höchste Platzierung seit Juli 2003 als „St. Anger“ in der Liste notiert war. Oder vielleicht war es auch profanerweise der Marketing-Trick „All Nightmare Long“ in einer sogenannten Collector’s Edition in die Läden zu bringen. Drei CDs auf denen neben dem Titeltrack jeweils zwei Live-Versionen vom September 2008 bzw. umfangreiches Video-Material enthalten ist. Gezählt wird der Verkauf aller drei Versionen zusammen und es ist gut vorstellbar, dass der eine oder andere Fan sich diese kleine Sammlung noch unter den Weihnachtsbaum legen wollte. Wie auch immer: „All Nightmare Long“ ist seit Februar 2004 endlich neues Material der Band in den Charts. Zur Veröffentlichung von „Death Magnetic“ standen im September lediglich „Nothing Else Matters“ (Platz 45) und „Whiskey In The Jar“ (Platz 98) für ein paar Wochen in der Single-Liste. Für Produzent Rick Rubin ist „All Nightmare Long“ ein schöner Einstand mit Metallica. Er war zuletzt mit Linkin Park erfolgreich. Seine Produktion „Leave Out All The Rest“ steht derzeit auf der 56 und mit „What I’ve Done“ schaffte es das Gespann im Frühsommer 2007 bis auf Platz 4.
Platz 18 erobert sich Leona Lewis mit ihrer vierten Single „Run“. Ursprünglich war dieser Titel nur für die Deluxe-Edition ihres Erfolgsalbums „Spirit“ vorgesehen. In Großbritannien reichte dann die Veröffentlichung als digitale Single, um Leona Lewis einen vorweihnachtlichen Nr.1-Hit zu bescheren. Hier in Deutschland erscheint der Track sogar richtig auf CD, aber die Euphorie um die X-Factor-Gewinnerin von 2006 scheint ihren Zenit bereits überschritten zu haben. Zumindest mit den Chartplatzierungen geht es beständig bergab. Nach ihrer Nr.1 „Bleeding Love“ konnte „Better In Time“ im Juni noch die 2 belegen. „Forgive Me“ startete dann im November nur noch auf der 15 (nach 7 Wochen jetzt von 54 auf 57 fallend) und „Run“ beginnt nun noch einmal ein paar Plätze tiefer. Alles in allem ist es aber der vierte Top 20 Hit in Folge innerhalb eines Jahres. Keine schlechte Leistung.
Ebenfalls mit dem vierten Hit im Jahr 2008, allerdings nicht ganz so erfolgreich, steht auch Jamba-Hase Schnuffel mit „Schnuffels Weihnachtslied“ auf der 23 neu in den Charts. Auch hier hat sich der Kuschelfaktor schon ordentlich abgenutzt. Nach dem „Kuschel Song“ schaffte es nur noch das Duett mit Michael Wendler kurz in die Top 20. Das Weihnachtsliedchen könnte es für ganz kurz noch zu etwas Ruhm bringen, denn erst in der kommenden Woche werden die Verkäufe der Weihnachtswoche berücksichtigt. Und da haben ja die saisonalen Hits nochmal richtig Konjunktur bevor sie innerhalb von wenigen Tagen wieder für elf Monate verschwinden.
Einen bemerkenswerter Absturz gibt es in dieser Woche zu bemerken: Von der Position 8, wo es letzte Woche neu startete, geht es nun auf die 30 mit Rosenstolz und „Wie weit ist vorbei“. Dass Rosenstolz-Titel meist auf ihrer Top-Position einsteigen und dann stetig abwärtstrudeln, ist nichts Neues. Ein derartiger Sturz allerdings ist schon eher ungewöhnlich. Im Freien Fall überholt "Wie weit ist vorbei" beinahe den Vorgänger „Gib mir Sonne“, welcher sich noch ganz gut auf der 33 hält.
In der unteren Charthälfte starten ein paar Neuzugänge, die in den nächsten beiden Wochen durchaus Chancen haben, sich noch etwas zu verbessern. Auf der 58 neu Jennifer Hudson mit „Spotlight“. Es ist der bislang größte Erfolg der American Idol-Teilnehmerin von 2004 und ihr Charteinstand in Deutschland. Ganz unbekannt dürfte sie aber auch hierzulande nicht sein, hat sie doch schon einige Filmrollen und Gastauftritte als Duettpartnerin vorzuweisen.
Nach dem Sommerhit „All Summer Long“, welcher in dieser Woche von der 34 auf die 35 gleitet, versucht es auchKid Rock nun mit einer Nachfolgesingle. „Roll On“ steigt ein auf der 59 und leidet natürlich an dem Schattendasein, dass es gegen den Überflieger zu führen hat. Radiostationen setzen lieber auf Altbekanntes und so wage ich zu bezweifeln, dass „Roll On“ es tatsächlich noch zu wesentlich mehr bringen wird.
Neu auf der 70 die dritte Single von MGMT „Kids“. Es ist ihre beste Chartplatzierung bisher und das liegt wahrscheinlich auch daran, dass „Kids“ Teil des Soundtracks zum Computerspiel Fifa 09 ist.
Auf der 71 steigt Doro mit „Herzblut“ ein. Nachdem sie im November mit „Celebrate – The Night Of The Warlock“ bereits bis auf die 75 gekommen war, schafft sie es mit Single Nr.2 im Jahr 2008 sogar noch etwas höher und damit auf ihre bisher zweitbeste Singlechart-Platzierung. Für den 30. Januar ist das Album „Fear No Evil“ angekündigt.
Wiedereinsteiger gibt es natürlich auch: Erfolgreichster ist Nina Kristin mit „Must Be Love“ / „Success“, welches nach einem kurzen Gastspiel vor 14 Tagen nun doch noch ordentlich durchstartet und im zweiten Anlauf Platz 76 erobert.
Auf der 80 gehen The Script mit ihrem mittlerweile dritten Werk in die Liste: „Breakeven“. Die 85 geht an Michael Mind und „Baker Street“, nach altbewährtem Rezept im bekannten Stil. Für den Titel ist es die dritte Version, welche die Charts erreichen kann. Sowohl Gerry Rafferty im Jahr 1978 als auch Undercover im Jahr 1992 schafften es jeweils bis auf Platz 3. Für Michael Mind sehen die Chancen auf einen solchen Erfolg momentan (noch) nicht gut aus: ein Release als reguläre CD scheint bislang nicht geplant zu sein.
Eine Weihnachtshymne entert die 88 mit Slade und „Merry Xmas Everybody“. Der Titel ist das erste Mal seit 1974, als es bei Veröffentlichung ganze 12 Wochen in den Charts war und bis zur 4 kam, wieder in der Liste notiert. Slade selber tauchten das letzte Mal am 1. Oktober 1993 auf. Damals war „Far Far Away“ für einen Werbespot von C&A verwendet worden und deshalb noch einmal ordentlich verkauft worden (Platz 19).
Die New Kids On The Block stehen mit „Dirty Dancing“ neu auf der 92, die zweite Single ihres Comebacks und eine Platzierung durch reine Downloads. Da könnte es also gut möglich sein, dass es ihnen mit dem Release als echte CD gelingt, den Vorgänger „Summertime“, der im September auf der 55 stoppte, zu übertrumpfen. Warten wir auf die ersten Charts des neuen Jahres.
Auf der 93 steht einer, den ich irgendwie gar nicht mehr auf dem Plan hatte. Aber: Totgesagte leben länger. Offensichtlich. Heinz Rudolf Kunze steht mit „Längere Tage“ erstmals seit März 2003 wieder in den Singlecharts. Platz 93 geht zurück auf reine Online-Verkäufe. Das neue Album „Protest“, aus dem der Titel stammt, steht für Ende Januar 2009 zur Veröffentlichung.
Wieder drin sind auf der 97 The Disco Boys feat. Manfred Mann’s Earth Band mit dem Partyknaller „For You“. Mittlerweile in der 45. Woche notiert und wahrscheinlich auf den kommenden Silvester- und Neujahrsparty überall zu hören.
Und auf der 100 schnuppert noch einmal kurz rein Anastacia mit “I Can Feel You“. 6 Wochen und eine Höchstplatzierung auf der 25 Ende Oktober stehen für sie bereits in den Büchern.
An dieser Stelle: einen schönen Jahreswechsel und bis nächste Woche!
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Charts vom 12. Dezember 2008
Die Schlagzeile der Woche war, dass Schäfer Heinrich nun tatsächlich die Top 10 der deutschen Single-Charts erklimmen konnte. Und das hinterlässt mich schon auch ein wenig fassungslos. „Das Schäferlied“ steigt in seiner zweiten Woche von der 14 auf die 6. Klar, die RTL-Doku-Soap „Bauer sucht Frau“ glänzte mit unglaublichen Quoten. Spannend ist es sicher auch, dem Hype drumherum zuzuschauen: Schäfer Heinrich auf allen Kanälen. Kein abendliches Zapping mehr ohne den neuen Medienstar. Aber mal ehrlich: ist es nötig, sich zur Dokumentation dieser hysterischen Inszenierung sich auch noch die CD zuzulegen? (Und es ist bezeichnend, dass „Das Schäferlied“ in den Download-Listen eher unter ferner liefen rangiert.) EMI Music spricht in der Ankündigung so schön von einer Hommage an das einfache Leben als Schäfer. Hmm – Sehnsucht nach Einfachheit? Sozusagen die Hardcore-Variante von Kid Rock? Lobpreis der Zeiten als es weder Internet noch Strom gab? ... Ich habe „Das Schäferlied“ jedenfalls noch nicht ein einziges mal wirklich bis zu Ende gehört. Und es ist auffällig, dass über die Musik an sich bei all dem Medienrummel kaum gesprochen wird. Und sollte die CD nach dem Finale der Staffel am Montag mit 7,55 Mio Zuschauern und dem Auftritt bei The Dome 48 am Freitag den 5.12. (TV 6.12.) noch weiter klettern, ich werde auch dann nicht Schäfer Heinrich als ernstzunehmenden Popstar ansehen.
Diese Meldung überschattete alles. Bei der sehr statischen Spitzengruppe auch nicht allzu verwunderlich. Katy Perry steht mit "Hot N Cold" eine zweite Woche auf der 1. Auf dieser Position steht sie derzeit auch in Österreich, Dänemark und Bulgarien. Für ihr Debüt in Deutschland "I Kissed A Girl" (derzeit von 23 auf 24) erhielt sie gerade eine Grammy-Nominierung in der Kategorie "Best Female Pop Vocal Performance". Na hola!
Für Autor Max Martin (der übrigens auch bei "Hot N Cold" an der Gitarre stand) ist diese Woche bereits die zehnte im Jahr 2008, welche er in irgendeiner Form an der Spitze verbringt. Das ist unangefochten der Spitzenreiter. Da können auch Ryan Tedder (OneRepublic) und Timbaland nicht mithalten, obwohl diese beiden ebenfalls an mindestens zwei Nr.1-Hits beteiligt waren.
Der Aufsteiger schlechthin ist ein Duo, welches vor zwei Wochen schon für Aufmerksamkeit sorgte. Bushido feat. Karel Gott steigen mit "Für immer jung" von der 34 auf die 5, nachdem nun auch die CD im Handel erhältlich ist. Leider ist auch nach dem 100. Anhören nicht wirklich viel Neues über dieses Stück Popkultur zu sagen. Bushido widmet sich in seinem Part der Sehnsucht nach der ewigen Jugend, allerdings in eher bekannter Art: älter werden ist Scheisse, Kinder nerven ihre Eltern nur und überhaupt was soll das ganze Dasein hier überhaupt? Eigentlich all das, was auch in Millionen von Magazinen, Zeitung, billigen Internet-Seiten etc. steht. Immerhin kommt Bushido ja zu dem Schluss, dass es sich aufgrund der tristen Sachlage absolut lohnt, den Moment zu genießen. Das ist ja schon mal ein Anfang. Vielleicht kommen ja irgendwann auch noch weitere Vorschläge, wie wir unser Leben hier angehen können ohne in Selbstmitleid zu vergehen.
Statistisch gesehen ist "Für immer jung" mit dem Sprung in die Top 5 die erfolgreichste Variante des Titels von Alphaville aus dem Jahr 1984. Für Bushido ist es nach "Alles verloren" der zweite Top 5-Hit und derzeit die zweithöchste Platzierung überhaupt in den deutschen Charts. Und Karel Gott, der tschechische Schlagerstar schafft es nach 45 Jahren im Musikbusiness erstmals, hier in Deutschland in die Spitzengruppe vorzudringen. Und wenn ich mir anschaue, wie alt der Rest der Titel in der Spitzengruppe schon ist, dann ist da zum Fest wahrscheinlich noch eine Platzierung unter den ersten 3 drin.
Weitere Bewegung gibt es in den Top 10 durch Britney Spears, die mit "Womanizer" ihren Abwärtsdrang von letzter Woche umkehrt und wieder zwei Plätze auf die 7 steigt. Und auf der 10 klettern wieder rein Curse mit Silbermond und "Bis zum Schluss".
In den oberen 20 ist es Peter Fox, der noch einmal den langsamen aber steten Fall von "Haus am See" aufhalten kann und mit einem kleinen Sprung von der 25 wieder auf die 18 geht. Eventuell hat sein Auftritt bei der 1LIVE Krone und natürlich die Auszeichnung für das beste Album da ein wenig geholfen. Die Vorgängersingle "Alles neu" ist jedenfalls auch noch drin und hält sich wacker auf der 46.
Die zweite Geschichte der Charts ist eigentlich eine alte, denn es geht - wen wunderts - wieder und immer noch um die Invasion der Weihnachtstitel. Die Spitze bildet nach wie vor Wham! mit "Last Christmas" welches von der 42 auf die 20 geht und sich damit das fünfte Jahr in Folge im oberen Fünftel der Charts einrichten kann. Auch ein Rekord für sich. Etwas widersprüchliche Angaben existieren über die komplette Wochenanzahl. die sich der Titel seit 1984 in der Liste befand. media control (die offizielle Auswertungsstelle) spricht von 71 Wochen, bei chartsurfer.de stehen 76 Wochen, was genauso viele wären wie DJ Ötzi & Nik P. mit "Ein Stern (der deinen Namen trägt)" mittlerweile gesammelt haben. Es ist anzunehmen, dass hier die Jahreswechselwochen zwischen 1997 und 2000 mitgezählt wurden, in denen keine regulären Charts herausgegeben wurden.
Melanie Thornton steigt mit "Wonderful dream (Holidays Are Coming)" von der 71 auf die 33 und ist damit auch schon das 8. Jahr in Folge mindestens für jeweils eine Woche in der oberen Charthälfte vertreten. Vor knapp einem Jahr hat es bis Position 14 gereicht.
Mit einem ganz neuen Titel reiht sich Michael Wendler in die Auflistung der Saison-Hits ein. "Ich denk an Weihnachten" bringt den König des Discofox auf die 50 und damit seit langem mal wieder ein deutschsprachiges Weihnachtslied etwas höher in die Liste.
Band Aid 20 steigt mit "Do They Know It's Christmas?" von der 89 auf die 52 und ist erreicht damit die höchste Position seit Anfang 2005, als es das erste mal erschien. "Driving Home For Christmas" von Chris Rea geht hoch von 74 auf die 56, Mariah Carey steigt mit "All I Want For Christmas Is You" von 84 auf 57. Auch Rapper Sido ist wieder mit seinem "Weihnachtssong" dabei. Bei media control wird er mit der Version 2007 auf der 74 gelistet, (wieder) erschienen ist am 28.11. eine 2-Track-Single ohne Jahresangabe und bei YouTube wird heftig Version 2008 gefeiert. Welche nun genau einsteigt ... fragt mich nicht. Wahrscheinlich alle Varianten zusammen (die ja so unterschiedlich auch nicht sind).
Ab Platz 82 wird es dann richtig interessant, denn da steht vielleicht DER Weihnachtsklassiker wieder in der Liste: Bing Crosby mit "White Christmas" aus dem Jahr 1942. Spannend daran ist, dass dieser Titel trotz seiner Bekanntheit erst in der dritten Woche notiert ist. Und das alles, weil die Plattenfirmen in Deutschland irgendwie völlig verpasst haben, die Aufnahme mal als Single wiederzuveröffentlichen. Es gibt unzählige Weihnachts-Editionen von Bing Crosby und Kollegen (mit denen lässt sich offenbar mehr Geld verdienen), aber dieser eine Titel, den kann ich mir höchstens als Download holen. Und das haben wie im letzten Jahr wohl einige getan, so dass es für einen Wiedereinstieg reicht. Nebenbei bemerkt: "White Christmas" wird als der zweitbestverkaufte Titel aller Zeiten nach Elton Johns "Candle In The Wind" gehandelt. Fast das Gleiche lässt sich auch über José Felícíano und "Feliz Navidad" erzählen. Wieder drin auf der 82 nachdem es im letzten Jahr überhaupt zum allerersten Mal gechartet war und bis auf die 42 klettern konnte. In diesem jahr geht es bereits früher los und wird wohl deshalb auch eine neue Spitzenposition erreichen.
Schließlich sind auch Frankie Goes To Hollywood mit dem 80er-jahre-Klassiker "The Power Of Love" auf der 91 wieder mit dabei und auf der 98 in der auch erst 3.! Woche dabei John & Yoko + The Plastic Ono Band with The Harlem Community Choir und "Happy Xmas (War Is Over)".
Der höchste Neuzugang ist in dieser Woche auf der 27 zu finden. Das ist ungewöhnlich in zweierlei Hinsicht. Zum einen liefern die Monrose mit ihrer dritten Single aus dem "I Am"-Album "Why Not Us" ihre bislang schlechteste Chartperformance ab. Zum anderen ist Rang 27 als höchster Neuzugang für 2008 die immerhin zweitschlechteste Position. Klar gab es Zeiten, z.B. in den 70er und 80er Jahren, da war eine Position 27 schon recht gut als höchster Neuzugang. Seit den 90ern hat sich aber das Marketing der Plattenfirmen grundlegend geändert und enorm auf den Erscheinungstermin einer CD konzentriert. Und so funktioniert der Markt immer noch, trotz leichter Auflockerung durch Downloadzählung. Und so kommt es, dass 2008 lediglich die Woche bis zum 11. Januar (Verkäufe in der Silvesterwoche 07/08 bis 4.1.) mit einer noch schwächeren Performance aufwarten konnte. Damals startete Pur mit dem "Partyhitmix Vol. 2" auf der 41.
Warum "Why Not Us" im Vergleich zu den anderen Titeln so durchfällt, ist gar nicht richtig erklärbar. Im Grunde hat auch diese Produktion alles, was zu einem guten Popsong gehört, inklusive graphisch spannendem Video. Zu viel Pathos kann es auch nicht sein, da treiben sich wesentlich bombastischere Titel viel weiter oben herum. Aber vielleicht ist es auch genau das: zu zaghaft benutzte Stilmittel. Eben nicht der ganz große Kitsch. Oder die KäuferInnen haben von den Monrose erstmal genug und warten lieber auf die erste Veröffentlichung von Queensberry. Als Trost genügt vielleicht das: "Hit N' Run" befindet sich in dieser Woche noch auf der 85.
Einen Platz hinter den Monrose kehrt Alex Christensen mit seinem aktuellen Projekt Alex C. feat. Yass in die Charts zurück. Waren es bislang schönste Ärsche, Pornos oder "Doktorspiele", so geht es ihm mit seiner neuesten Produktion um "Liebe zu dritt". Wirklich überzeugend ist auch dieser Einstand nicht, befindet sich doch "Liebe zu dritt" nicht auf dem "Euphorie"-Album der beiden und ist somit neues Material. Aber da beginnt auch schon das Problem: wirklich neu klingt nämlich "Liebe zu dritt" nicht. Das könnte jetzt gut und gerne auch der vierte Aufguss von "Du hast den schönsten Arsch der Welt" sein. Da hilft auch kein auf YouTube zensiertes Video, das dann überhaupt nicht besonders explizit ist.
Neu in der oberen Hälfte der Charts auf der 35 ist die nächste Auskopplung aus dem "Wettsingen in Schwetzingen"-Album. Xavier Naidoo feat. Cassandra Steen fragen sich "Wann". Ich bin wahrhaftig kein Xavier Naidoo-Experte. Das ist mir dann meist alles zu religiös verkitscht und schwiemelig. Auch hier gibt es so schöne Textzeilen wie ".... die Seele schreit .... man wird von großen Taten hören ....". Weissagungspoesie, mit der ich nicht so viel anfangen kann. Auch nicht zu Weihnachten.
Cassandra Steen ist keine ganz Unbekannte mehr. Mit Glashaus kann sie bereits auf 9 Chart-Hits verweisen. Als Solo-Künstlerin stand sie schon an der Seite von Bushido, Illmatic und Sabrina Setlur. Die Kolaboration mit Xavier Naidoo stellt für sie die 15. Chartperformance dar. Platz 35 gehört dabei sogar zu den erfolgreicheren Auftritten.
Xavier Naidoo chartet auch solo. Und zwar mit "Dieser Weg" auf der 100. Die Söhne Mannheims sind mit ihrem Nr.1-Hit aus dem Unplugged-Album noch auf der 58 vertreten. Das dürfte allerdings ihre letzte notierte Woche sein.
Weiter unten punkten in den Charts The Offspring. Ihre Single "You're Gonna Go Far, Kid" steigt auf der 67 ein und ist seit fast vier Jahren ihr erstes Auftauchen in der Liste. Allerdings ist auch diese Performance für die Band ein eher schwaches Ergebnis, vor allem nach ihrem prominenten Auftritt bei Stefan Raabs Stock Car Crash Challenge 2008 am 29. November. Die im Mai veröffentlichte Vorgängersingle "Hammerhead" war gleich gar nicht gechartet – das allerdings aus anderen Gründen. Sie stand nämlich zum kostenfreien Download zur Verfügung und wurde deshalb in den Verkaufscharts nicht berücksichtigt.
Ganz neu dabei ist die New Yorkerin Ingrid Michaelson. Ihre Songs wurden vor allem durch das Internet und den Einsatz bei Fernsehserien wie "Grey's Anatomy – Die jungen Ärzte" populär. Da die Bildermedien immer ein wenig länger brauchen bis sie zu uns über den Teich brauchen, hat aber der Einsatz als TV-Soundtrack hier nichts mit dem Einstieg zu tun. Platz 78 schafft "The Way I Am" durch das Erscheinen auf CD. Und für die zukunft ist ein Duett mit Netz-Kollegin Sara Bareilles angekündigt.
Ebenfalls eine chartdebütantin ist Nina Kristin. Sie kommt aus Deutschland und liefert eher durchschnittlichen dance-orientierten Pop. "Must Be Love / Success" beginnen auf der 93.
Ganz am Ende gibt es auch wieder ein paar Wiedereinsteiger, Klassiker die sich also auch im Weihnachtstrubel gut machen:
die 97 geht an The Verve und "Bitter Sweet Symphony" in der 20. Woche.
Und auf der 99 landen Westlife mit "You Raise Me Up" in der 27. Woche.
Diese Meldung überschattete alles. Bei der sehr statischen Spitzengruppe auch nicht allzu verwunderlich. Katy Perry steht mit "Hot N Cold" eine zweite Woche auf der 1. Auf dieser Position steht sie derzeit auch in Österreich, Dänemark und Bulgarien. Für ihr Debüt in Deutschland "I Kissed A Girl" (derzeit von 23 auf 24) erhielt sie gerade eine Grammy-Nominierung in der Kategorie "Best Female Pop Vocal Performance". Na hola!
Für Autor Max Martin (der übrigens auch bei "Hot N Cold" an der Gitarre stand) ist diese Woche bereits die zehnte im Jahr 2008, welche er in irgendeiner Form an der Spitze verbringt. Das ist unangefochten der Spitzenreiter. Da können auch Ryan Tedder (OneRepublic) und Timbaland nicht mithalten, obwohl diese beiden ebenfalls an mindestens zwei Nr.1-Hits beteiligt waren.
Der Aufsteiger schlechthin ist ein Duo, welches vor zwei Wochen schon für Aufmerksamkeit sorgte. Bushido feat. Karel Gott steigen mit "Für immer jung" von der 34 auf die 5, nachdem nun auch die CD im Handel erhältlich ist. Leider ist auch nach dem 100. Anhören nicht wirklich viel Neues über dieses Stück Popkultur zu sagen. Bushido widmet sich in seinem Part der Sehnsucht nach der ewigen Jugend, allerdings in eher bekannter Art: älter werden ist Scheisse, Kinder nerven ihre Eltern nur und überhaupt was soll das ganze Dasein hier überhaupt? Eigentlich all das, was auch in Millionen von Magazinen, Zeitung, billigen Internet-Seiten etc. steht. Immerhin kommt Bushido ja zu dem Schluss, dass es sich aufgrund der tristen Sachlage absolut lohnt, den Moment zu genießen. Das ist ja schon mal ein Anfang. Vielleicht kommen ja irgendwann auch noch weitere Vorschläge, wie wir unser Leben hier angehen können ohne in Selbstmitleid zu vergehen.
Statistisch gesehen ist "Für immer jung" mit dem Sprung in die Top 5 die erfolgreichste Variante des Titels von Alphaville aus dem Jahr 1984. Für Bushido ist es nach "Alles verloren" der zweite Top 5-Hit und derzeit die zweithöchste Platzierung überhaupt in den deutschen Charts. Und Karel Gott, der tschechische Schlagerstar schafft es nach 45 Jahren im Musikbusiness erstmals, hier in Deutschland in die Spitzengruppe vorzudringen. Und wenn ich mir anschaue, wie alt der Rest der Titel in der Spitzengruppe schon ist, dann ist da zum Fest wahrscheinlich noch eine Platzierung unter den ersten 3 drin.
Weitere Bewegung gibt es in den Top 10 durch Britney Spears, die mit "Womanizer" ihren Abwärtsdrang von letzter Woche umkehrt und wieder zwei Plätze auf die 7 steigt. Und auf der 10 klettern wieder rein Curse mit Silbermond und "Bis zum Schluss".
In den oberen 20 ist es Peter Fox, der noch einmal den langsamen aber steten Fall von "Haus am See" aufhalten kann und mit einem kleinen Sprung von der 25 wieder auf die 18 geht. Eventuell hat sein Auftritt bei der 1LIVE Krone und natürlich die Auszeichnung für das beste Album da ein wenig geholfen. Die Vorgängersingle "Alles neu" ist jedenfalls auch noch drin und hält sich wacker auf der 46.
Die zweite Geschichte der Charts ist eigentlich eine alte, denn es geht - wen wunderts - wieder und immer noch um die Invasion der Weihnachtstitel. Die Spitze bildet nach wie vor Wham! mit "Last Christmas" welches von der 42 auf die 20 geht und sich damit das fünfte Jahr in Folge im oberen Fünftel der Charts einrichten kann. Auch ein Rekord für sich. Etwas widersprüchliche Angaben existieren über die komplette Wochenanzahl. die sich der Titel seit 1984 in der Liste befand. media control (die offizielle Auswertungsstelle) spricht von 71 Wochen, bei chartsurfer.de stehen 76 Wochen, was genauso viele wären wie DJ Ötzi & Nik P. mit "Ein Stern (der deinen Namen trägt)" mittlerweile gesammelt haben. Es ist anzunehmen, dass hier die Jahreswechselwochen zwischen 1997 und 2000 mitgezählt wurden, in denen keine regulären Charts herausgegeben wurden.
Melanie Thornton steigt mit "Wonderful dream (Holidays Are Coming)" von der 71 auf die 33 und ist damit auch schon das 8. Jahr in Folge mindestens für jeweils eine Woche in der oberen Charthälfte vertreten. Vor knapp einem Jahr hat es bis Position 14 gereicht.
Mit einem ganz neuen Titel reiht sich Michael Wendler in die Auflistung der Saison-Hits ein. "Ich denk an Weihnachten" bringt den König des Discofox auf die 50 und damit seit langem mal wieder ein deutschsprachiges Weihnachtslied etwas höher in die Liste.
Band Aid 20 steigt mit "Do They Know It's Christmas?" von der 89 auf die 52 und ist erreicht damit die höchste Position seit Anfang 2005, als es das erste mal erschien. "Driving Home For Christmas" von Chris Rea geht hoch von 74 auf die 56, Mariah Carey steigt mit "All I Want For Christmas Is You" von 84 auf 57. Auch Rapper Sido ist wieder mit seinem "Weihnachtssong" dabei. Bei media control wird er mit der Version 2007 auf der 74 gelistet, (wieder) erschienen ist am 28.11. eine 2-Track-Single ohne Jahresangabe und bei YouTube wird heftig Version 2008 gefeiert. Welche nun genau einsteigt ... fragt mich nicht. Wahrscheinlich alle Varianten zusammen (die ja so unterschiedlich auch nicht sind).
Ab Platz 82 wird es dann richtig interessant, denn da steht vielleicht DER Weihnachtsklassiker wieder in der Liste: Bing Crosby mit "White Christmas" aus dem Jahr 1942. Spannend daran ist, dass dieser Titel trotz seiner Bekanntheit erst in der dritten Woche notiert ist. Und das alles, weil die Plattenfirmen in Deutschland irgendwie völlig verpasst haben, die Aufnahme mal als Single wiederzuveröffentlichen. Es gibt unzählige Weihnachts-Editionen von Bing Crosby und Kollegen (mit denen lässt sich offenbar mehr Geld verdienen), aber dieser eine Titel, den kann ich mir höchstens als Download holen. Und das haben wie im letzten Jahr wohl einige getan, so dass es für einen Wiedereinstieg reicht. Nebenbei bemerkt: "White Christmas" wird als der zweitbestverkaufte Titel aller Zeiten nach Elton Johns "Candle In The Wind" gehandelt. Fast das Gleiche lässt sich auch über José Felícíano und "Feliz Navidad" erzählen. Wieder drin auf der 82 nachdem es im letzten Jahr überhaupt zum allerersten Mal gechartet war und bis auf die 42 klettern konnte. In diesem jahr geht es bereits früher los und wird wohl deshalb auch eine neue Spitzenposition erreichen.
Schließlich sind auch Frankie Goes To Hollywood mit dem 80er-jahre-Klassiker "The Power Of Love" auf der 91 wieder mit dabei und auf der 98 in der auch erst 3.! Woche dabei John & Yoko + The Plastic Ono Band with The Harlem Community Choir und "Happy Xmas (War Is Over)".
Der höchste Neuzugang ist in dieser Woche auf der 27 zu finden. Das ist ungewöhnlich in zweierlei Hinsicht. Zum einen liefern die Monrose mit ihrer dritten Single aus dem "I Am"-Album "Why Not Us" ihre bislang schlechteste Chartperformance ab. Zum anderen ist Rang 27 als höchster Neuzugang für 2008 die immerhin zweitschlechteste Position. Klar gab es Zeiten, z.B. in den 70er und 80er Jahren, da war eine Position 27 schon recht gut als höchster Neuzugang. Seit den 90ern hat sich aber das Marketing der Plattenfirmen grundlegend geändert und enorm auf den Erscheinungstermin einer CD konzentriert. Und so funktioniert der Markt immer noch, trotz leichter Auflockerung durch Downloadzählung. Und so kommt es, dass 2008 lediglich die Woche bis zum 11. Januar (Verkäufe in der Silvesterwoche 07/08 bis 4.1.) mit einer noch schwächeren Performance aufwarten konnte. Damals startete Pur mit dem "Partyhitmix Vol. 2" auf der 41.
Warum "Why Not Us" im Vergleich zu den anderen Titeln so durchfällt, ist gar nicht richtig erklärbar. Im Grunde hat auch diese Produktion alles, was zu einem guten Popsong gehört, inklusive graphisch spannendem Video. Zu viel Pathos kann es auch nicht sein, da treiben sich wesentlich bombastischere Titel viel weiter oben herum. Aber vielleicht ist es auch genau das: zu zaghaft benutzte Stilmittel. Eben nicht der ganz große Kitsch. Oder die KäuferInnen haben von den Monrose erstmal genug und warten lieber auf die erste Veröffentlichung von Queensberry. Als Trost genügt vielleicht das: "Hit N' Run" befindet sich in dieser Woche noch auf der 85.
Einen Platz hinter den Monrose kehrt Alex Christensen mit seinem aktuellen Projekt Alex C. feat. Yass in die Charts zurück. Waren es bislang schönste Ärsche, Pornos oder "Doktorspiele", so geht es ihm mit seiner neuesten Produktion um "Liebe zu dritt". Wirklich überzeugend ist auch dieser Einstand nicht, befindet sich doch "Liebe zu dritt" nicht auf dem "Euphorie"-Album der beiden und ist somit neues Material. Aber da beginnt auch schon das Problem: wirklich neu klingt nämlich "Liebe zu dritt" nicht. Das könnte jetzt gut und gerne auch der vierte Aufguss von "Du hast den schönsten Arsch der Welt" sein. Da hilft auch kein auf YouTube zensiertes Video, das dann überhaupt nicht besonders explizit ist.
Neu in der oberen Hälfte der Charts auf der 35 ist die nächste Auskopplung aus dem "Wettsingen in Schwetzingen"-Album. Xavier Naidoo feat. Cassandra Steen fragen sich "Wann". Ich bin wahrhaftig kein Xavier Naidoo-Experte. Das ist mir dann meist alles zu religiös verkitscht und schwiemelig. Auch hier gibt es so schöne Textzeilen wie ".... die Seele schreit .... man wird von großen Taten hören ....". Weissagungspoesie, mit der ich nicht so viel anfangen kann. Auch nicht zu Weihnachten.
Cassandra Steen ist keine ganz Unbekannte mehr. Mit Glashaus kann sie bereits auf 9 Chart-Hits verweisen. Als Solo-Künstlerin stand sie schon an der Seite von Bushido, Illmatic und Sabrina Setlur. Die Kolaboration mit Xavier Naidoo stellt für sie die 15. Chartperformance dar. Platz 35 gehört dabei sogar zu den erfolgreicheren Auftritten.
Xavier Naidoo chartet auch solo. Und zwar mit "Dieser Weg" auf der 100. Die Söhne Mannheims sind mit ihrem Nr.1-Hit aus dem Unplugged-Album noch auf der 58 vertreten. Das dürfte allerdings ihre letzte notierte Woche sein.
Weiter unten punkten in den Charts The Offspring. Ihre Single "You're Gonna Go Far, Kid" steigt auf der 67 ein und ist seit fast vier Jahren ihr erstes Auftauchen in der Liste. Allerdings ist auch diese Performance für die Band ein eher schwaches Ergebnis, vor allem nach ihrem prominenten Auftritt bei Stefan Raabs Stock Car Crash Challenge 2008 am 29. November. Die im Mai veröffentlichte Vorgängersingle "Hammerhead" war gleich gar nicht gechartet – das allerdings aus anderen Gründen. Sie stand nämlich zum kostenfreien Download zur Verfügung und wurde deshalb in den Verkaufscharts nicht berücksichtigt.
Ganz neu dabei ist die New Yorkerin Ingrid Michaelson. Ihre Songs wurden vor allem durch das Internet und den Einsatz bei Fernsehserien wie "Grey's Anatomy – Die jungen Ärzte" populär. Da die Bildermedien immer ein wenig länger brauchen bis sie zu uns über den Teich brauchen, hat aber der Einsatz als TV-Soundtrack hier nichts mit dem Einstieg zu tun. Platz 78 schafft "The Way I Am" durch das Erscheinen auf CD. Und für die zukunft ist ein Duett mit Netz-Kollegin Sara Bareilles angekündigt.
Ebenfalls eine chartdebütantin ist Nina Kristin. Sie kommt aus Deutschland und liefert eher durchschnittlichen dance-orientierten Pop. "Must Be Love / Success" beginnen auf der 93.
Ganz am Ende gibt es auch wieder ein paar Wiedereinsteiger, Klassiker die sich also auch im Weihnachtstrubel gut machen:
die 97 geht an The Verve und "Bitter Sweet Symphony" in der 20. Woche.
Und auf der 99 landen Westlife mit "You Raise Me Up" in der 27. Woche.
Charts vom 5. Dezember 2008
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Katy Perry hat das umgesetzt, was sie letzte Woche schon versprochen hatte. Ohne Probleme stößt sie die alten Spitzenreiter Polarkreis 18 vom Thron und stellt mit "Hot N Cold" die erfolgreichste Single in dieser Woche. Mit ihrer zweiten Nr.1 in Folge legt sie auch das erfolgreichste Debüt 2008 hin. Wie schon letzte Woche bemerkt, der letzte Künstler, welcher mit den beiden ersten Singles die Chartspitze erreichen konnte war Superstar Mark Medlock im Jahr 2007. Mit nunmehr 6 Wochen auf der Pole Position näher sich Katy Perry auch dem besten Ergebnis 2008, dass durch Kid Rock und Jamba-Häschen Schnuffel momentan bei 8 Wochen steht. Sollte sich Katy Perry also die Vorweihnachtszeit als Spitzenreiter behaupten - und erstmal sieht es so aus - dann schafft sie sozusagen im Endspurt noch sich in die ewige Bestenliste einzuschreiben.
Für Dr. Luke (Lukasz Gottwald) und Max Martin, dem Produzententeam hinter "Hot N Cold" ist es ebenfalls die zweite Nr. 1 in diesem Jahr, d.h. Max Martin war außerdem an P!nks Chartstürmer "So What" (nach wie vor Platz 3 in den deutschen Charts) maßgeblich beteiligt und ist mit 3 Nr.1 Hits innerhalb eines Vierteljahres der momentan erfolgreichste Produzent.
Weitere Bewegung gibt es in den Top 10 vor allem durch zwei Aufsteiger. Auf Platz 4 und damit nach einer kurzen Rast auf der 11 hinein in die oberen 5 gehen The Killers mit "Human". Verantwortlich dafür dürfte der Release der Komplett-Single-CD sein, der neben den bekannten Titeln "Human" und "A Crippling Blow" auch einen Remix von Armin van Buuren enthält - das ist dann was für den Dancefloor.
Als Tipp: es gibt auch in diesem Jahr ein großartiges Weihnachtslied von den Killers, welches nur als Online-Titel zu haben ist (REDWIRE.com). Betitelt "Joseph, Better You Than Me" und mit tatkräftiger Unterstützung von Elton John und Pet Shop Boy Neil Tennant. Oder ihr holt euch nochmal das echt schwarze "Don't Shoot Me Santa" vom letzten Jahr. Wär doch schön, wenn der alljährliche Weihnachtsreigen (siehe weiter unten) durch ein paar Neuheiten aufgelockert würde.
Ebenfalls nochmal etwas nach oben geht Herbert Grönemeyer mit "Glück". In der letzten Woche war er nach seinem Einstieg auf Platz 4 auf die 10 gerutscht. Nun gehts wieder Richtung Spitze mit Zwischenstop auf Platz 7. Das wars dann auch an Spannendem im Top 10-Bereich. Der höchste Neuzugang in dieser Woche verpasst mit Platz 11 nämlich ganz knapp die oberen 10. Madonna setzt damit einen Trend fort, der durch die vorhergehenden Alben schon ziemlich manifestiert wurde: Die ersten beiden Auskopplungen schießen in die Top 10, die erste von beiden gern auch auf die 1, und danach geht es eher abwärts. Allerdings ist Platz 11 ziemlich gut, in Großbritannien fällt "Miles Away" beispielsweise ziemlich durch und kann gerade mal Platz 39 für sich verbuchen. Hinter Titel Nummer 3 aus dem "Hard Candy"-Album verbergen sich wieder Timbaland, Danja und diesmal auch Justin Timberlake als Produzententeam. Letzter ist auch als Background zu hören. Alles in allem kommt der neue Hit im Vergleich zu den vorhergehenden fast minimal daher: Gitarre, Claps und Madonnas Stimme und ein ganz klein wenig Computer. zum Ende gibt es dann noch eine kleine, sehr überzeugende Verlängerung, wie sie Mr. Timbaland gerne mitgibt. Und wie immer sind auf der Single auch dancefloororientiertere Remixe.
Der neue Star des Trash-Fernsehens ist Schäfer Heinrich. Bei der RTL-Doku-Soap "Bauer sucht Frau" sorgt er mit für Traumquoten. Was die Masse nun zu dieser sonderbaren Kuppelschau treibt, ist nicht schlüssig nachzuvollziehen. Wahrscheinlich ist es schon eher die Freude an Peinlichkeiten anderer. So bescherte uns die Serie bereits so schöne Wortschöpfungen wie "Arbinente" und nun gibt es auch den Hit zur Serie. Schäfer Heinrich singt "Das Schäferlied", welches angeblich von seinem Vater überliefert ist. Damit schafft er auf Anhieb Position 14 in den deutschen Charts. Mit seiner Auserwählten Anja scheint es dagegen grad nicht so gut zu laufen ...
Die Pussycat Dolls schicken mit "I Hate This Part" eine Uptempo-Ballade als zweite Auskopplung aus ihrem "Doll Domination"-Album ins Rennen. Mit Platz 20 bleiben sie aber doch einiges unter früheren Erfolgen. Ihr Debut-Album "PCD" bescherte ihnen drei Top 10-Titel und selbst die anderen drei Auskopplungen konnten sich noch sehr gut zwischen Platz 11 und 27 als Höchstposition behaupten. "When I Grow Up", der Teaser zum neuen Album stieg im September immerhin noch auf Rang 7. Und nun ein leichtes kommerzielles Schwächeln (übrigens generell in Europa). Sollte der Stern der Dolls langsam am Sinken sein?
Nach ihrem Ausflug ins Englische im Sommer kehrt LaFee mit "Ring frei" wieder in deutschsprachiges Gebiet zurück. Allerdings nur per Text, denn aktuelles Styling und Video sind sehr asiatisch inspiriert. Die Musik, fast schon als eigenes Genre beschreibbar, klingt irgendwie auch sehr bekannt. Und richtig: hört man sich mal die Grand Prix-Beiträge aus Georgien oder Bulgarien der letzten Jahre an, dann findet man dort genau den gleichen Kuschel-Gothic-Pop-Sound. Eventuell noch etwas überzeugender, weil die Texte weitestgehend unverständlich bleiben. Das könnte also durchaus ein neuer Markt für die Sängerin sein. In Deutschland startet sie auf Platz 22 mit der Vorab-Single "Ring frei" zum gleichnamigen Album (ab 2. Januar) trotz beigelegtem Poster bzw. Kalender relativ mager ins Rennen.
Weihnachten ist die Zeit in der nahezu alle Plattenfirmen und KünstlerInnen versuchen von dem großen Geschenkegeschäft etwas abzubekommen. In diese Kategorie gehört wohl auch die zweite Single des Supersar-Zweitem Fady Maalouf. "Amazed" kommt ganz zart und verträumt daher. Das Liebeslied tut keinem weh und passt mit seinem hart an der Kitschgrenze vorbeischrammenden, orchestralen Arrangement sehr gut unter nahezu jeden Weihnachtsbaum. Und weil das Lied eben wirklich so absolut durchschnittlich ist, reicht es nach Platz 2 mit "Blessed" im Sommer jetzt nur noch für Platz 26.
Die britischen Superstars schlechthin sind wohl Take That. Ihr Comeback vor 2 Jahren nach 10jähriger Pause, brachte ihnen nicht nur zwei Nr.1-Hits auf der Insel, sondern löste gleich eine ganze Reihe von Reunions auf dem Boygroup-Sektor aus. Letztes Beispiel dieser Welle waren in diesem Herbst die New Kids On The Block. Mit ihrem neuen Album "The Circus" und der Vorabveröffentlichung "Greatest Day" gehen sie nun in Runde 2 nach dem Comeback. Und die Single steigt in Großbritannien in dieser Woche sofort an der Spitzenposition ein. Die Presse feiert die vier Jungs damit als endgültig und definitiv im 21. Jahrhundert angekommen. Eben echte Superstars.
In Deutschland sieht es ein bisschen anders aus. "Greatest Day" findet durchaus Käufer. An den Erfolg von "Patience", mit dem sie sich 2006 zurück ins Bewusstsein der Käufer und direkt auf die Nr.1 brachten, können sie allerdings mit Platz 27 nicht anschließen. "The Circus" steht ab nächster Woche in der Album-Liste. Ich denke, da sind höhere Platzierungen zu erwarten.
Zum Jahresende hin zeigt sich Akon sehr präsent. Vor zwei Wochen enterte er an der Seite von Shaggy mit "What's Love" die Liste (in dieser Woche von 78 auf die 86), obwohl Kardinal Offishall mit "Dangerous" (+ Lead-Vocals by Akon) sich noch ganz gut hält (diese Woche vermutlich letztmalig notiert auf der 62). "Right Now (Na Na Na)" ist die erste Single aus Akons drittem Album "Freedom" und der erste Titel seit mehr als zwei Jahren, mit dem sich Akon als Lead-Artist platzieren kann. Der gut eingängige und durchaus tanzbare Titel steigt ein auf der 44 und ist leider Akons bislang schlechtestes Ergebnis als Solo-Künstler.
Seit Sommer läuft in der TV-Werbung der neue Spot der Supermarkt-Kette Lidl. Wie immer auch die Idee des Filmchen sein mag, irgendwie blieb die Kampagne hängen- Jetzt wurde auch der dazugehörende Song "The Little Things" als Single veröffentlicht und chartet auf Rang 48. Ironisch ist, dass sich die Band Kendric eigentlich schon in Auflösung befand bevor sie hiermit ihren ersten Charteintrag verbuchen können. Kendric liefern nicht den einzigen platzierten Werbesong in dieser Woche. Auf der 98 steigt Neffa mit dem Ramazotti-Werbelied "Cambierà" wieder ein.
An der einen und anderen Stelle war schon deutlich zu spüren, dass es weihnachtlich wird. Auch hier in den Charts. Und in der letzten Woche tauchte auch das populärste aller Weihnachtslieder "Last Christmas" von Wham! wieder in der Liste auf. In dieser Woche, welche die Verkäufe bis zum Freitag vor dem 1. Advent berücksichtigt, steigt der Titel von der 73 auf die 42 und es ist anzunehmen, dass es da noch einiges höher geht. Mit nunmehr 75 notierten Wochen steht "Last Christmas" derzeit auf Rang 4 der Dauerbrenner-Auflistung. Die Spitze bildet nach wie vor Wolfgang Petry mit seiner "Längsten Single der Welt", die 81 Wochen lang platziert war.
So, nun aber mal zur Gesellschaft, in welcher sich "Last Christmas" in dieser Woche befindet. Da steigen nämlich eine Menge von weißbepuderten und lichterbekränzten Titeln wieder ein:
Auf der 71 startet Melanie Thornton mit "Wonderful Dream (Holidays Are Coming)" zum achten mal ihre saisonale Runde und steht insgesamt zum 58. mal in den Charts.
Chris Rea geht mit "Driving Home For Christmas" auf der 74 ins Rennen. Obwohl schon 1988 erschienen, dauerte es bis zum Jahr 2002, dass sich der Titel platzieren konnte. Damals gings bis Platz 73. Vor einem Jahr dann kam der etwas unerwartete Wiedereinstieg, der den Titel sogar bis auf die 31 trug, und jetzt geht es also so früh und so hoch wie nie zuvor ins Rennen. Ich tippe mal auf baldige Höchstplatzierung innerhalb der Top 20. Insgesamt erst in der 7. Woche platziert.
Auch Mariah Carey ist mit "All I Want For Christmas Is You" zwar ziemlich bekannt, war aber bislang noch gar nicht so oft vertreten. Platz 84 in dieser Woche ist erst die 7. gewertete Woche. Höchstplatzierung bisher: Platz 18 Anfang 2008.
Schlusslicht der Weihnachtssongs in dieser Woche bilden Band Aid 20 mit "Do They Know It's Christmas?", im Jahr 2004 mit Höchstposition 7 gestartet. Jetzt in der insgesamt 8. Woche auf der 89 notiert.
Was gibts sonst noch so Neues in der unteren Hälfte?
Die 64 holt sich Fragma mit ihrer Digital-Single "Memory". Nachdem sie Anfang des Jahres mit einem Remix von "Toca's Miracle" wieder zurück ins Gedächtnis der Massen gelangten, kann sich auch neues Originalmaterial wieder in den Charts platzieren. "Memory" gibt es seit Anfang Oktober auf Vinyl bei Tiger Rec. In den Offiziellen Dance-Charts stieg der Titel bereits bis auf die 5. Seit dem 23. November gibt es nun die Digital-Single mit Remixen von u.a. Klaas (Gerling) (momentan auf Platz 10 mit "Infinity 2008" vom Guru Josh Project) und Rob Mayth aka Dave Darell.
Auf der 67 schickt Jamba Gesellschaft für Eddy Bär (Platz 32) ins Rennen. Diesmal ist es Wolki, der kleine Engel, der verspricht "Ich beschütz dich!".
Peter Maffay, Nena und Rolf Zuckowski ziehen mit ihrer Charity-Single "Dein Herz für Kinder" auf der 69 ein. Für Rolf Zuckowski ist es übrigens die erste Single, auf der er als Künstler genannt wird und mit der er sich in den deutschen Charts platzieren kann. Das ganze Charity-Album ist seit 5.12. in den Läden.
Rock-Newcomer des Jahres Jennifer Rostock setzen zum zweiten mal eine Single in den Charts ab. "Himalaya" geht rein auf der 85 und ist der Vorbote zur Deluxe-Edition ihres Debüt-Albums.
Re-Entry auf 96 Rihanna feat. JAY-Z mit "Umbrella", mittlerweile Woche 39 und seit Ende Juli nicht gelistet gewesen.
Höchster Aufsteiger in der unteren Hälfte ist Leona Lewis mit "Bleeding Love", welches in der 31. Woche von 100 auf die 78 geht. Ich nehme an, das hängt mit den beginnenden Jahresrückschauen zusammen, wo dieser Titel ja auf keinen Fall fehlen darf.
Katy Perry hat das umgesetzt, was sie letzte Woche schon versprochen hatte. Ohne Probleme stößt sie die alten Spitzenreiter Polarkreis 18 vom Thron und stellt mit "Hot N Cold" die erfolgreichste Single in dieser Woche. Mit ihrer zweiten Nr.1 in Folge legt sie auch das erfolgreichste Debüt 2008 hin. Wie schon letzte Woche bemerkt, der letzte Künstler, welcher mit den beiden ersten Singles die Chartspitze erreichen konnte war Superstar Mark Medlock im Jahr 2007. Mit nunmehr 6 Wochen auf der Pole Position näher sich Katy Perry auch dem besten Ergebnis 2008, dass durch Kid Rock und Jamba-Häschen Schnuffel momentan bei 8 Wochen steht. Sollte sich Katy Perry also die Vorweihnachtszeit als Spitzenreiter behaupten - und erstmal sieht es so aus - dann schafft sie sozusagen im Endspurt noch sich in die ewige Bestenliste einzuschreiben.
Für Dr. Luke (Lukasz Gottwald) und Max Martin, dem Produzententeam hinter "Hot N Cold" ist es ebenfalls die zweite Nr. 1 in diesem Jahr, d.h. Max Martin war außerdem an P!nks Chartstürmer "So What" (nach wie vor Platz 3 in den deutschen Charts) maßgeblich beteiligt und ist mit 3 Nr.1 Hits innerhalb eines Vierteljahres der momentan erfolgreichste Produzent.
Weitere Bewegung gibt es in den Top 10 vor allem durch zwei Aufsteiger. Auf Platz 4 und damit nach einer kurzen Rast auf der 11 hinein in die oberen 5 gehen The Killers mit "Human". Verantwortlich dafür dürfte der Release der Komplett-Single-CD sein, der neben den bekannten Titeln "Human" und "A Crippling Blow" auch einen Remix von Armin van Buuren enthält - das ist dann was für den Dancefloor.
Als Tipp: es gibt auch in diesem Jahr ein großartiges Weihnachtslied von den Killers, welches nur als Online-Titel zu haben ist (REDWIRE.com). Betitelt "Joseph, Better You Than Me" und mit tatkräftiger Unterstützung von Elton John und Pet Shop Boy Neil Tennant. Oder ihr holt euch nochmal das echt schwarze "Don't Shoot Me Santa" vom letzten Jahr. Wär doch schön, wenn der alljährliche Weihnachtsreigen (siehe weiter unten) durch ein paar Neuheiten aufgelockert würde.
Ebenfalls nochmal etwas nach oben geht Herbert Grönemeyer mit "Glück". In der letzten Woche war er nach seinem Einstieg auf Platz 4 auf die 10 gerutscht. Nun gehts wieder Richtung Spitze mit Zwischenstop auf Platz 7. Das wars dann auch an Spannendem im Top 10-Bereich. Der höchste Neuzugang in dieser Woche verpasst mit Platz 11 nämlich ganz knapp die oberen 10. Madonna setzt damit einen Trend fort, der durch die vorhergehenden Alben schon ziemlich manifestiert wurde: Die ersten beiden Auskopplungen schießen in die Top 10, die erste von beiden gern auch auf die 1, und danach geht es eher abwärts. Allerdings ist Platz 11 ziemlich gut, in Großbritannien fällt "Miles Away" beispielsweise ziemlich durch und kann gerade mal Platz 39 für sich verbuchen. Hinter Titel Nummer 3 aus dem "Hard Candy"-Album verbergen sich wieder Timbaland, Danja und diesmal auch Justin Timberlake als Produzententeam. Letzter ist auch als Background zu hören. Alles in allem kommt der neue Hit im Vergleich zu den vorhergehenden fast minimal daher: Gitarre, Claps und Madonnas Stimme und ein ganz klein wenig Computer. zum Ende gibt es dann noch eine kleine, sehr überzeugende Verlängerung, wie sie Mr. Timbaland gerne mitgibt. Und wie immer sind auf der Single auch dancefloororientiertere Remixe.
Der neue Star des Trash-Fernsehens ist Schäfer Heinrich. Bei der RTL-Doku-Soap "Bauer sucht Frau" sorgt er mit für Traumquoten. Was die Masse nun zu dieser sonderbaren Kuppelschau treibt, ist nicht schlüssig nachzuvollziehen. Wahrscheinlich ist es schon eher die Freude an Peinlichkeiten anderer. So bescherte uns die Serie bereits so schöne Wortschöpfungen wie "Arbinente" und nun gibt es auch den Hit zur Serie. Schäfer Heinrich singt "Das Schäferlied", welches angeblich von seinem Vater überliefert ist. Damit schafft er auf Anhieb Position 14 in den deutschen Charts. Mit seiner Auserwählten Anja scheint es dagegen grad nicht so gut zu laufen ...
Die Pussycat Dolls schicken mit "I Hate This Part" eine Uptempo-Ballade als zweite Auskopplung aus ihrem "Doll Domination"-Album ins Rennen. Mit Platz 20 bleiben sie aber doch einiges unter früheren Erfolgen. Ihr Debut-Album "PCD" bescherte ihnen drei Top 10-Titel und selbst die anderen drei Auskopplungen konnten sich noch sehr gut zwischen Platz 11 und 27 als Höchstposition behaupten. "When I Grow Up", der Teaser zum neuen Album stieg im September immerhin noch auf Rang 7. Und nun ein leichtes kommerzielles Schwächeln (übrigens generell in Europa). Sollte der Stern der Dolls langsam am Sinken sein?
Nach ihrem Ausflug ins Englische im Sommer kehrt LaFee mit "Ring frei" wieder in deutschsprachiges Gebiet zurück. Allerdings nur per Text, denn aktuelles Styling und Video sind sehr asiatisch inspiriert. Die Musik, fast schon als eigenes Genre beschreibbar, klingt irgendwie auch sehr bekannt. Und richtig: hört man sich mal die Grand Prix-Beiträge aus Georgien oder Bulgarien der letzten Jahre an, dann findet man dort genau den gleichen Kuschel-Gothic-Pop-Sound. Eventuell noch etwas überzeugender, weil die Texte weitestgehend unverständlich bleiben. Das könnte also durchaus ein neuer Markt für die Sängerin sein. In Deutschland startet sie auf Platz 22 mit der Vorab-Single "Ring frei" zum gleichnamigen Album (ab 2. Januar) trotz beigelegtem Poster bzw. Kalender relativ mager ins Rennen.
Weihnachten ist die Zeit in der nahezu alle Plattenfirmen und KünstlerInnen versuchen von dem großen Geschenkegeschäft etwas abzubekommen. In diese Kategorie gehört wohl auch die zweite Single des Supersar-Zweitem Fady Maalouf. "Amazed" kommt ganz zart und verträumt daher. Das Liebeslied tut keinem weh und passt mit seinem hart an der Kitschgrenze vorbeischrammenden, orchestralen Arrangement sehr gut unter nahezu jeden Weihnachtsbaum. Und weil das Lied eben wirklich so absolut durchschnittlich ist, reicht es nach Platz 2 mit "Blessed" im Sommer jetzt nur noch für Platz 26.
Die britischen Superstars schlechthin sind wohl Take That. Ihr Comeback vor 2 Jahren nach 10jähriger Pause, brachte ihnen nicht nur zwei Nr.1-Hits auf der Insel, sondern löste gleich eine ganze Reihe von Reunions auf dem Boygroup-Sektor aus. Letztes Beispiel dieser Welle waren in diesem Herbst die New Kids On The Block. Mit ihrem neuen Album "The Circus" und der Vorabveröffentlichung "Greatest Day" gehen sie nun in Runde 2 nach dem Comeback. Und die Single steigt in Großbritannien in dieser Woche sofort an der Spitzenposition ein. Die Presse feiert die vier Jungs damit als endgültig und definitiv im 21. Jahrhundert angekommen. Eben echte Superstars.
In Deutschland sieht es ein bisschen anders aus. "Greatest Day" findet durchaus Käufer. An den Erfolg von "Patience", mit dem sie sich 2006 zurück ins Bewusstsein der Käufer und direkt auf die Nr.1 brachten, können sie allerdings mit Platz 27 nicht anschließen. "The Circus" steht ab nächster Woche in der Album-Liste. Ich denke, da sind höhere Platzierungen zu erwarten.
Zum Jahresende hin zeigt sich Akon sehr präsent. Vor zwei Wochen enterte er an der Seite von Shaggy mit "What's Love" die Liste (in dieser Woche von 78 auf die 86), obwohl Kardinal Offishall mit "Dangerous" (+ Lead-Vocals by Akon) sich noch ganz gut hält (diese Woche vermutlich letztmalig notiert auf der 62). "Right Now (Na Na Na)" ist die erste Single aus Akons drittem Album "Freedom" und der erste Titel seit mehr als zwei Jahren, mit dem sich Akon als Lead-Artist platzieren kann. Der gut eingängige und durchaus tanzbare Titel steigt ein auf der 44 und ist leider Akons bislang schlechtestes Ergebnis als Solo-Künstler.
Seit Sommer läuft in der TV-Werbung der neue Spot der Supermarkt-Kette Lidl. Wie immer auch die Idee des Filmchen sein mag, irgendwie blieb die Kampagne hängen- Jetzt wurde auch der dazugehörende Song "The Little Things" als Single veröffentlicht und chartet auf Rang 48. Ironisch ist, dass sich die Band Kendric eigentlich schon in Auflösung befand bevor sie hiermit ihren ersten Charteintrag verbuchen können. Kendric liefern nicht den einzigen platzierten Werbesong in dieser Woche. Auf der 98 steigt Neffa mit dem Ramazotti-Werbelied "Cambierà" wieder ein.
An der einen und anderen Stelle war schon deutlich zu spüren, dass es weihnachtlich wird. Auch hier in den Charts. Und in der letzten Woche tauchte auch das populärste aller Weihnachtslieder "Last Christmas" von Wham! wieder in der Liste auf. In dieser Woche, welche die Verkäufe bis zum Freitag vor dem 1. Advent berücksichtigt, steigt der Titel von der 73 auf die 42 und es ist anzunehmen, dass es da noch einiges höher geht. Mit nunmehr 75 notierten Wochen steht "Last Christmas" derzeit auf Rang 4 der Dauerbrenner-Auflistung. Die Spitze bildet nach wie vor Wolfgang Petry mit seiner "Längsten Single der Welt", die 81 Wochen lang platziert war.
So, nun aber mal zur Gesellschaft, in welcher sich "Last Christmas" in dieser Woche befindet. Da steigen nämlich eine Menge von weißbepuderten und lichterbekränzten Titeln wieder ein:
Auf der 71 startet Melanie Thornton mit "Wonderful Dream (Holidays Are Coming)" zum achten mal ihre saisonale Runde und steht insgesamt zum 58. mal in den Charts.
Chris Rea geht mit "Driving Home For Christmas" auf der 74 ins Rennen. Obwohl schon 1988 erschienen, dauerte es bis zum Jahr 2002, dass sich der Titel platzieren konnte. Damals gings bis Platz 73. Vor einem Jahr dann kam der etwas unerwartete Wiedereinstieg, der den Titel sogar bis auf die 31 trug, und jetzt geht es also so früh und so hoch wie nie zuvor ins Rennen. Ich tippe mal auf baldige Höchstplatzierung innerhalb der Top 20. Insgesamt erst in der 7. Woche platziert.
Auch Mariah Carey ist mit "All I Want For Christmas Is You" zwar ziemlich bekannt, war aber bislang noch gar nicht so oft vertreten. Platz 84 in dieser Woche ist erst die 7. gewertete Woche. Höchstplatzierung bisher: Platz 18 Anfang 2008.
Schlusslicht der Weihnachtssongs in dieser Woche bilden Band Aid 20 mit "Do They Know It's Christmas?", im Jahr 2004 mit Höchstposition 7 gestartet. Jetzt in der insgesamt 8. Woche auf der 89 notiert.
Was gibts sonst noch so Neues in der unteren Hälfte?
Die 64 holt sich Fragma mit ihrer Digital-Single "Memory". Nachdem sie Anfang des Jahres mit einem Remix von "Toca's Miracle" wieder zurück ins Gedächtnis der Massen gelangten, kann sich auch neues Originalmaterial wieder in den Charts platzieren. "Memory" gibt es seit Anfang Oktober auf Vinyl bei Tiger Rec. In den Offiziellen Dance-Charts stieg der Titel bereits bis auf die 5. Seit dem 23. November gibt es nun die Digital-Single mit Remixen von u.a. Klaas (Gerling) (momentan auf Platz 10 mit "Infinity 2008" vom Guru Josh Project) und Rob Mayth aka Dave Darell.
Auf der 67 schickt Jamba Gesellschaft für Eddy Bär (Platz 32) ins Rennen. Diesmal ist es Wolki, der kleine Engel, der verspricht "Ich beschütz dich!".
Peter Maffay, Nena und Rolf Zuckowski ziehen mit ihrer Charity-Single "Dein Herz für Kinder" auf der 69 ein. Für Rolf Zuckowski ist es übrigens die erste Single, auf der er als Künstler genannt wird und mit der er sich in den deutschen Charts platzieren kann. Das ganze Charity-Album ist seit 5.12. in den Läden.
Rock-Newcomer des Jahres Jennifer Rostock setzen zum zweiten mal eine Single in den Charts ab. "Himalaya" geht rein auf der 85 und ist der Vorbote zur Deluxe-Edition ihres Debüt-Albums.
Re-Entry auf 96 Rihanna feat. JAY-Z mit "Umbrella", mittlerweile Woche 39 und seit Ende Juli nicht gelistet gewesen.
Höchster Aufsteiger in der unteren Hälfte ist Leona Lewis mit "Bleeding Love", welches in der 31. Woche von 100 auf die 78 geht. Ich nehme an, das hängt mit den beginnenden Jahresrückschauen zusammen, wo dieser Titel ja auf keinen Fall fehlen darf.
Charts vom 10. Oktober 2008
Oops - mit einem Satz war sie oben und schubst Katy Perry von der Spitze. P!nks neue Single "So What" schafft es in der ersten Woche von nichts dorthin und ist damit ihr erster Solo-Nr.1-Hit. Bisher war sie lediglich zweimal bis auf die Vizeposition vorgestoßen, beide Male im Jahr 2002: zunächst mit ihrem internationalen Durchbruch "Get The Party Started", welches ganze vier Wochen im Februar 2002 auf der 2 aushielt, und wenig später im Oktober noch einmal für eine Woche mit "Just Like A Pill". So ganz unbekannt ist P!nk die Spitzenposition aber nicht. Bereits 2001 war sie zusammen mit Christina Aguilera, Lil' Kim und Mya und ihrer Version von "Lady Marmalade" für eine Woche Spitzenreiter. "So What" könnte es durchaus ein wenig länger ganz oben aushalten. Es scheint so, dass Katy Perry doch allmählich an Kraft verliert und die neue Nr. 1 geht ordentlich zur Sache, abgesehen vom nahezu ununterbrochenen Einsatz auf sämtlichen Radiostationen.
Mit dem Wechsel der Top-Position wird auch ein Stückchen besonderer Chartgeschichte geschrieben. Als Autor hinter Katy Perrys Hit "I Kissed A Girl" steht unter anderem Max Martin, und genau der hat auch fleißig bei der neuen Nr.1 von P!nk mitgeschrieben und tritt dort zusätzlich als Produzent auf. Das letzte Mal gab es eine solche Situation im Juni 1986 als Dieter Bohlen mit Modern Talking und "Atlantis Is Calling" den letzten Spitzenreitertitel für das deutsche Duo einfuhr. Entthront wurde damals Chris Norman und "Midnight Lady", produziert von Herrn Bohlen. Den gleichen Hit in einer anderen Version - und damit also ein Komponist sich selber - löste das letzte Mal im Oktober 1981 Frank Zander alias Fred Sonnenschein und seine Freunde ab. Das Original kam von den Electronica's und hieß "Dance Little Bird", auf deutsch dann "Ja, wenn wir alle Englein wären". Dass sich ein Hauptact selbst auf der Spitzenposition ablöste, schaffte seit der wöchentlichen Listung aller Hits ab 1971 niemand. Baccara kamen im August/September 1977 diesem Rekord am nächsten als zwischen "Yes Sir, I Can Boogie" und "Sorry, I'm A Lady" lediglich eine Woche lang "Magic Fly" von Space die Spitze bildete. Schauen wir jedoch in die Chartgeschichte vor 1971, so gibt es 1963 bei den monatlich vom Musikmarkt HItlisten folgende Situation: Im August und September wird Gitte mit "Ich will 'nen Cowboy als Mann" an der Spitzenposition vermerkt. Ab Oktober steht sie und Rex Gildo mit "Vom Stadtpark die Laternen" für zwei Monate auf der Spitzenposition. Natürlich lassen sich diese Listen kaum mit den heutigen Charts vergleichen. Als Randbemerkung ist es allemal interessant.
Nichts wesentlich Neues bringt Bushido mit "Ching Ching". Er verklärt weiter das unbarmherzige Ghetto-Leben und weiß, dass nur dieses ganze und harte Männer hervorbringt. Offensichtlich können damit doch eine Reihe Leute etwas anfangen, "Ching Ching" landet als zweithöchster Neuzugang auf der 9. Der Track ist der nunmehr zweite Top 10 Hit von Bushido. Mit dem Wechsel zum Major Sony/BMG vor etwas mehr als einem Jahr war er mit "Alles verloren" bereits bis auf die 4 geklettert. Seine Biographie steht ebenfalls seit September ganz oben auf der Spiegel-Bestsellerliste und es scheint so, als wäre Bushido nunmehr endgültig im Mainstream angekommen.
So wie Bushido wohl schon sehr bald die oberen Ränge wieder verlassen wird, so wird es vermutlich auch den Einsteigern auf der 11 ergehen, die mit diesem Ergebnis äußerst knapp ihren 23. Top 10-Hit verpassen. Scooter sind mit "Jump That Rock (Whatever You Want)" zum drittenmal in diesem Jahr präsent. Und wie schon mit "Jumping All Over The World" und einigen anderen Vorgängern, bedienen sie sich hier wieder einer Vorlage aus den 70ern. Das Besondere: für dieses Mal sind die Originalinterpreten gleichberechtigt aufgeführt und es heißt Scooter vs. Status Quo. Die ursprüngliche Version von "Whatever You Want" war im November 1979 für insgesamt 8 Wochen in den deutschen Top 20 notiert, mit der Höchstplatzierung auf der 12. Die Technoversion hat damit das E-Gitarren-Original zumindest in der Platzierung ganz knapp geschlagen.
Fans von Scooter können sich außerdem freuen über das in dieser Woche erschienene Album "Jumping All Over The World - Whatever You Want" - so etwas wie eine Best of-Zusammenstellung. Interessant an dieser Doppel-CD sind vor allem die sieben Hands on-Versionen von Scooter-Hits, die von solchen Leuten wie der Bloodhound Gang, Jan Delay, Sido oder Andreas Dorau angefertigt wurden.
Auf der 15 kann sich die fünfte Auskopplung aus dem Linkin Park-Album "Minutes To Midnight" behaupten. "Leave Out All The Rest" nimmt den Sound von "Shadow Of The Day" und "What I've Done" auf und beschert der Band ihren neunten Top 20-Hit. Der letzte "We Made It" in Kollaboration mit Busta Rhymes ist noch gar nicht so alt und ist just in dieser Woche nach zweimaliger Platzierung in der unteren Hälfte und insgesamt 13 Wochen Chartpräsenz aus der Liste entfernt worden. Auch "Leave Out All The Rest" wird von einem aufwändig produzierten Video begleitet, dieses Mal im technisch coolen Science Fiction-Stil mit recht deutlichen Zitaten aus dem Danny Boyle-Streifen von 2007 "Sunshine".
Die 16 geht neu an September. "Cry For You" ist der erste Titel der schwedischen Sängerin, der sich in Deutschland platzieren kann. In ihrem Heimatland war der Titel bereits vor zwei Jahren bis auf die 2 geklettert. Insgesamt sieben Top 10-Titel hatte September innerhalb der vergangenen 7 Jahre zu Hause. Und so war es 2006 an der Zeit, auch europaweit präsent zu sein. Mit "Satellites" konnte sie ihn Spanien eine Nr.1 verbuchen, in Deutschland reichte es nicht zu einer Platzierung. Mit dem Album "Dancing In Orbit", welches sozusagen die größten Hits auf einer Scheibe versammelt, ging es 2008 erneut in die Offensive. Diesmal mit flächendeckendem Erfolg. Bereits im April stieg "Cry For You" in England bis auf die 5. In Deutschland brauchte der Dancetrack etwas länger und steigt jetzt ein. Es könnte gut sein, dass September damit noch ein Nischen-Star bleibt. Größere Aufmerksamkeit dürfte sie erhalten, wenn "Breathe" vom neuen Schiller-Album veröffentlicht wird. Hier liefert September nämlich die Vocals.
Am unteren Ende der besten 20 taucht wie erwartet Maria Mena mit "All This Time (Pick-Me-Up Song)" auf. Platz 17 in dieser Woche und mit Sicherheit geht es weiter aufwärts, vielleicht sogar das erstemal für sie bis in die Top 10.
Auch The Rasmus kehren nach einer schwachen zweiten Woche außerhalb der Top 20 wieder zurück. Mit Platz 19 erreichen sie nicht wieder das Niveau ihres Charteintritts. Für ein paar Wochen mehr in dieser Region dürfte es vermutlich aber reichen.
In den 30ern platzieren sich zwei weitere deutsche Titel. Auf der 35 steigt ein Titel ein, der es im Sommer durch den WDR4 zu einiger Beliebtheit brachte. Die Rede ist vom sogenannten "Jungfrauenchor", einem Medley aus bekannten Stimmungsklassikern. "Erfunden" wurde das Schunkellied von den Laatbleujers aus den Niederlanden. Bislang blieb es in seinem Heimatland aber ohne nennenswerten Erfolg. In Kombination mit Mallorca-Schlagerbarden Olaf Henning, der es in der letzten Karnevalssaison mit dem "Cowboy und Indianer"-Lassotanz bis in die deutschen Top 5 brachte, schafft nun auch der Jungfrauenchor seinen Einzug in die Verkaufscharts. Für Olaf Henning ist dies der zweite Hit in der oberen Hälfte der deutschen Charts. Die Variante von Christian und den sauberen Jung's, neu unter Vertrag bei EMI und betitelt "Das Jungfrauhenchor" (auf dem unabhängigen Label AZ-Records bereits seit April erhältlich), stieg bereits in der letzten Woche auf der 99 ein und schafft es als bester Aufsteiger jetzt auf die 64 und es steht zu vermuten, dass wir bis zum nächsten Frühjahr von beiden Versionen begleitet werden.
Auf der 38 gibt es ein Wiedersehen mit Annett Louisan. "Drück die 1" stammt von ihrem vierten Album "Teilzeithippie". Für sie ist es der sechste Titel, der sich in den deutschen Charts platzieren kann. Einen wirklichen Erfolg konnte sie bislang lediglich mit ihrem Debüt "Das Spiel" verzeichnen, welches im Jahr 2004 bis auf die 5 kletterte.
Der letzte Neueinsteiger unter den ersten 50 geht an eine Band, die in Großbritannien zu den Superstars gehören und mit beinahe jeder Single mindestens die Top 3 erreichten. Insgesamt 8 x holten sie seit 1995 die Nr.1 und mit ihrem neuen Titel sind sie bereits auf der 3 angekommen. In Deutschland blieben sie dagegen bislang eher Album-Act. Und auch mit "The Shock Of The Lightning" ändert sich daran nichts. Oasis sind immerhin zum 16. mal mit einem Track platziert, diese Woche auf der 48.
Weitere Neueinsteiger sind Fettes Brot und "Ich lass dich nicht los" auf der 55, Christian Lais mit "Sie vergaß zu verzeih'n" auf der 67, The Disco Boys mit ihrem neuen Track "Shadows" auf der 71, der schwedische Sänger Vincent und "This Is For You" auf der 74 und Travis mit "Song To Self" auf der 88.
Mit dem Wechsel der Top-Position wird auch ein Stückchen besonderer Chartgeschichte geschrieben. Als Autor hinter Katy Perrys Hit "I Kissed A Girl" steht unter anderem Max Martin, und genau der hat auch fleißig bei der neuen Nr.1 von P!nk mitgeschrieben und tritt dort zusätzlich als Produzent auf. Das letzte Mal gab es eine solche Situation im Juni 1986 als Dieter Bohlen mit Modern Talking und "Atlantis Is Calling" den letzten Spitzenreitertitel für das deutsche Duo einfuhr. Entthront wurde damals Chris Norman und "Midnight Lady", produziert von Herrn Bohlen. Den gleichen Hit in einer anderen Version - und damit also ein Komponist sich selber - löste das letzte Mal im Oktober 1981 Frank Zander alias Fred Sonnenschein und seine Freunde ab. Das Original kam von den Electronica's und hieß "Dance Little Bird", auf deutsch dann "Ja, wenn wir alle Englein wären". Dass sich ein Hauptact selbst auf der Spitzenposition ablöste, schaffte seit der wöchentlichen Listung aller Hits ab 1971 niemand. Baccara kamen im August/September 1977 diesem Rekord am nächsten als zwischen "Yes Sir, I Can Boogie" und "Sorry, I'm A Lady" lediglich eine Woche lang "Magic Fly" von Space die Spitze bildete. Schauen wir jedoch in die Chartgeschichte vor 1971, so gibt es 1963 bei den monatlich vom Musikmarkt HItlisten folgende Situation: Im August und September wird Gitte mit "Ich will 'nen Cowboy als Mann" an der Spitzenposition vermerkt. Ab Oktober steht sie und Rex Gildo mit "Vom Stadtpark die Laternen" für zwei Monate auf der Spitzenposition. Natürlich lassen sich diese Listen kaum mit den heutigen Charts vergleichen. Als Randbemerkung ist es allemal interessant.
Nichts wesentlich Neues bringt Bushido mit "Ching Ching". Er verklärt weiter das unbarmherzige Ghetto-Leben und weiß, dass nur dieses ganze und harte Männer hervorbringt. Offensichtlich können damit doch eine Reihe Leute etwas anfangen, "Ching Ching" landet als zweithöchster Neuzugang auf der 9. Der Track ist der nunmehr zweite Top 10 Hit von Bushido. Mit dem Wechsel zum Major Sony/BMG vor etwas mehr als einem Jahr war er mit "Alles verloren" bereits bis auf die 4 geklettert. Seine Biographie steht ebenfalls seit September ganz oben auf der Spiegel-Bestsellerliste und es scheint so, als wäre Bushido nunmehr endgültig im Mainstream angekommen.
So wie Bushido wohl schon sehr bald die oberen Ränge wieder verlassen wird, so wird es vermutlich auch den Einsteigern auf der 11 ergehen, die mit diesem Ergebnis äußerst knapp ihren 23. Top 10-Hit verpassen. Scooter sind mit "Jump That Rock (Whatever You Want)" zum drittenmal in diesem Jahr präsent. Und wie schon mit "Jumping All Over The World" und einigen anderen Vorgängern, bedienen sie sich hier wieder einer Vorlage aus den 70ern. Das Besondere: für dieses Mal sind die Originalinterpreten gleichberechtigt aufgeführt und es heißt Scooter vs. Status Quo. Die ursprüngliche Version von "Whatever You Want" war im November 1979 für insgesamt 8 Wochen in den deutschen Top 20 notiert, mit der Höchstplatzierung auf der 12. Die Technoversion hat damit das E-Gitarren-Original zumindest in der Platzierung ganz knapp geschlagen.
Fans von Scooter können sich außerdem freuen über das in dieser Woche erschienene Album "Jumping All Over The World - Whatever You Want" - so etwas wie eine Best of-Zusammenstellung. Interessant an dieser Doppel-CD sind vor allem die sieben Hands on-Versionen von Scooter-Hits, die von solchen Leuten wie der Bloodhound Gang, Jan Delay, Sido oder Andreas Dorau angefertigt wurden.
Auf der 15 kann sich die fünfte Auskopplung aus dem Linkin Park-Album "Minutes To Midnight" behaupten. "Leave Out All The Rest" nimmt den Sound von "Shadow Of The Day" und "What I've Done" auf und beschert der Band ihren neunten Top 20-Hit. Der letzte "We Made It" in Kollaboration mit Busta Rhymes ist noch gar nicht so alt und ist just in dieser Woche nach zweimaliger Platzierung in der unteren Hälfte und insgesamt 13 Wochen Chartpräsenz aus der Liste entfernt worden. Auch "Leave Out All The Rest" wird von einem aufwändig produzierten Video begleitet, dieses Mal im technisch coolen Science Fiction-Stil mit recht deutlichen Zitaten aus dem Danny Boyle-Streifen von 2007 "Sunshine".
Die 16 geht neu an September. "Cry For You" ist der erste Titel der schwedischen Sängerin, der sich in Deutschland platzieren kann. In ihrem Heimatland war der Titel bereits vor zwei Jahren bis auf die 2 geklettert. Insgesamt sieben Top 10-Titel hatte September innerhalb der vergangenen 7 Jahre zu Hause. Und so war es 2006 an der Zeit, auch europaweit präsent zu sein. Mit "Satellites" konnte sie ihn Spanien eine Nr.1 verbuchen, in Deutschland reichte es nicht zu einer Platzierung. Mit dem Album "Dancing In Orbit", welches sozusagen die größten Hits auf einer Scheibe versammelt, ging es 2008 erneut in die Offensive. Diesmal mit flächendeckendem Erfolg. Bereits im April stieg "Cry For You" in England bis auf die 5. In Deutschland brauchte der Dancetrack etwas länger und steigt jetzt ein. Es könnte gut sein, dass September damit noch ein Nischen-Star bleibt. Größere Aufmerksamkeit dürfte sie erhalten, wenn "Breathe" vom neuen Schiller-Album veröffentlicht wird. Hier liefert September nämlich die Vocals.
Am unteren Ende der besten 20 taucht wie erwartet Maria Mena mit "All This Time (Pick-Me-Up Song)" auf. Platz 17 in dieser Woche und mit Sicherheit geht es weiter aufwärts, vielleicht sogar das erstemal für sie bis in die Top 10.
Auch The Rasmus kehren nach einer schwachen zweiten Woche außerhalb der Top 20 wieder zurück. Mit Platz 19 erreichen sie nicht wieder das Niveau ihres Charteintritts. Für ein paar Wochen mehr in dieser Region dürfte es vermutlich aber reichen.
In den 30ern platzieren sich zwei weitere deutsche Titel. Auf der 35 steigt ein Titel ein, der es im Sommer durch den WDR4 zu einiger Beliebtheit brachte. Die Rede ist vom sogenannten "Jungfrauenchor", einem Medley aus bekannten Stimmungsklassikern. "Erfunden" wurde das Schunkellied von den Laatbleujers aus den Niederlanden. Bislang blieb es in seinem Heimatland aber ohne nennenswerten Erfolg. In Kombination mit Mallorca-Schlagerbarden Olaf Henning, der es in der letzten Karnevalssaison mit dem "Cowboy und Indianer"-Lassotanz bis in die deutschen Top 5 brachte, schafft nun auch der Jungfrauenchor seinen Einzug in die Verkaufscharts. Für Olaf Henning ist dies der zweite Hit in der oberen Hälfte der deutschen Charts. Die Variante von Christian und den sauberen Jung's, neu unter Vertrag bei EMI und betitelt "Das Jungfrauhenchor" (auf dem unabhängigen Label AZ-Records bereits seit April erhältlich), stieg bereits in der letzten Woche auf der 99 ein und schafft es als bester Aufsteiger jetzt auf die 64 und es steht zu vermuten, dass wir bis zum nächsten Frühjahr von beiden Versionen begleitet werden.
Auf der 38 gibt es ein Wiedersehen mit Annett Louisan. "Drück die 1" stammt von ihrem vierten Album "Teilzeithippie". Für sie ist es der sechste Titel, der sich in den deutschen Charts platzieren kann. Einen wirklichen Erfolg konnte sie bislang lediglich mit ihrem Debüt "Das Spiel" verzeichnen, welches im Jahr 2004 bis auf die 5 kletterte.
Der letzte Neueinsteiger unter den ersten 50 geht an eine Band, die in Großbritannien zu den Superstars gehören und mit beinahe jeder Single mindestens die Top 3 erreichten. Insgesamt 8 x holten sie seit 1995 die Nr.1 und mit ihrem neuen Titel sind sie bereits auf der 3 angekommen. In Deutschland blieben sie dagegen bislang eher Album-Act. Und auch mit "The Shock Of The Lightning" ändert sich daran nichts. Oasis sind immerhin zum 16. mal mit einem Track platziert, diese Woche auf der 48.
Weitere Neueinsteiger sind Fettes Brot und "Ich lass dich nicht los" auf der 55, Christian Lais mit "Sie vergaß zu verzeih'n" auf der 67, The Disco Boys mit ihrem neuen Track "Shadows" auf der 71, der schwedische Sänger Vincent und "This Is For You" auf der 74 und Travis mit "Song To Self" auf der 88.
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Charts vom 29. August 2008
In ihrer dritten Chartwoche erklimmt Katy Perry nun auch die Nummer Eins der deutschen Single-Charts. "I Kissed A Girl" steht derzeit sowohl in der Schweiz und in Österreich sowie in der vierten Woche in Großbritannien an der Spitze und wird in den USA als der 1000. Nr.1-Hit der Rock-Ära geführt. Die 24-jährige veröffentlichte bereits 2001 eine CD unter ihrem bürgerlichen Namen Katy Hudson. Um Verwechslungen mit der Schauspielerin zu vermeiden, wählte sie später den Geburtsnamen ihrer Mutter. Ihr derzeitiger Erfolg kommt nicht von ungefähr. Schaut man auf die Songwriter, so findet man mit Cathy Dennis, Dr. Luke und Max Martin ein enorm erfahrenes Produzenten- und Autorenteam. Cathy Dennis war beispielsweise Autorin von Kylie Minogues Nr.1-Hit „Can’t Get You Out Of My Head“. Im Duo mit Dr. Luke aka Lukasz Gottwald war sie zuletzt für die Sugababes und ihre Single „About You Now“ zugange. Dr. Luke seinerseits produzierte bereits die Backstreet Boys oder Kelly Clarksons „Since You Been Gone“. An letztgenanntem war wiederum auch Max Martin beteiligt, der seit Beginn der 90er für alle möglichen Hitlieferanten tätig war, unter anderem für seine schwedischen Landsleute von Ace of Base. Zuletzt war er als Autor von James Blunts „Carry You Home“ in den Charts unterwegs, aktuell auf Platz 69. Sein letzter Aufenthalt in den Top 5 war Pinks „U + Ur Hand“, die Nr.1 belegte er mit Britney Spears’ „… Baby One More Time“.
Katy Perry löst die Söhne Mannheims ab, deren Gastspiel an der Spitze nur eine Woche dauerte. "Das hat die Welt noch nicht gesehen" fällt auf Position drei zurück und wird ebenfalls überrundet durch Paul Potts, der nun, nachdem „Nessun dorma“ auch als CD erhältlich ist, noch einmal von Position 8 in die Spitzengruppe zurückkehrt und mit Rang 2 eine neue Höchstposition einnimmt. Wesentlich unterstützt haben dürfte ihn dabei sein Live-Auftritt vor dem Spiel von Bayern München gegen gegen den HSV vor 70.000 Zuschauern. Potts’ Album „One Chance“ befindet sich nach wie vor auf der Spitzenposition der deutschen Albumcharts. Luciano Pavarottis Version der Puccini-Arie hingegen ist nach 13 Wochen jetzt nicht mehr in den Top 100 notiert.
Höchster Neuzugang auf Position neun ist "Alles neu" von Peter Fox. Für den Frontmann der Berliner Dancehall-Formation Seeed ist dies die erste Soloplatzierung, abgesehen von einem einwöchigen Intermezzo vor fast genau einem Jahr als featured Artist an der Seite von Miss Platnum auf Platz 90. Rechnet man die Seeed-Singles „Aufstehn!“ aus dem September 2005 und „Ding“ vom März 2006 dazu, so ist „Alles neu“ der dritte Top 10-Hit von Peter Fox.
Auch Fräulein Wunder haben Grund zu jubeln. Nachdem die vier hessischen Newcomerinnen seit einiger Zeit täglich mit ihrem Bandtagebuch auf dem Musiksender VIVA präsent sind, landet nun ihre Debüt-Single "Wenn ich ein Junge wär" auf Rang 16.
Weitere Neuzugänge in den Top 50 sind auf Platz 23 "Just Dance" von Lady GaGa zusammen mit Colby O'Donis und US-Rapper Usher mit "Moving Mountains" auf Position 28.
Katy Perry löst die Söhne Mannheims ab, deren Gastspiel an der Spitze nur eine Woche dauerte. "Das hat die Welt noch nicht gesehen" fällt auf Position drei zurück und wird ebenfalls überrundet durch Paul Potts, der nun, nachdem „Nessun dorma“ auch als CD erhältlich ist, noch einmal von Position 8 in die Spitzengruppe zurückkehrt und mit Rang 2 eine neue Höchstposition einnimmt. Wesentlich unterstützt haben dürfte ihn dabei sein Live-Auftritt vor dem Spiel von Bayern München gegen gegen den HSV vor 70.000 Zuschauern. Potts’ Album „One Chance“ befindet sich nach wie vor auf der Spitzenposition der deutschen Albumcharts. Luciano Pavarottis Version der Puccini-Arie hingegen ist nach 13 Wochen jetzt nicht mehr in den Top 100 notiert.
Höchster Neuzugang auf Position neun ist "Alles neu" von Peter Fox. Für den Frontmann der Berliner Dancehall-Formation Seeed ist dies die erste Soloplatzierung, abgesehen von einem einwöchigen Intermezzo vor fast genau einem Jahr als featured Artist an der Seite von Miss Platnum auf Platz 90. Rechnet man die Seeed-Singles „Aufstehn!“ aus dem September 2005 und „Ding“ vom März 2006 dazu, so ist „Alles neu“ der dritte Top 10-Hit von Peter Fox.
Auch Fräulein Wunder haben Grund zu jubeln. Nachdem die vier hessischen Newcomerinnen seit einiger Zeit täglich mit ihrem Bandtagebuch auf dem Musiksender VIVA präsent sind, landet nun ihre Debüt-Single "Wenn ich ein Junge wär" auf Rang 16.
Weitere Neuzugänge in den Top 50 sind auf Platz 23 "Just Dance" von Lady GaGa zusammen mit Colby O'Donis und US-Rapper Usher mit "Moving Mountains" auf Position 28.
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