30. Januar 2009

Die erste reguläre Nummer 1 des Jahres 2009 startet genau auf dieser Position. Und es ist niemand Geringeres als Nelly Furtado im Duett mit James Morrison. Fairerweise muss man sagen, dass es eigentlich umgekehrt richtig ist. Broken Strings stammt von James Morrisons Album Songs For You, Truths For Me. Bislang war er dreimal in den deutschen Charts platziert gewesen, zweimal in der Saison 2006/07, in der er auch seinen bis dato größten Hit verbuchen konnte, nämlich mit seinem Debüt You Give Me Something, welches bis auf Platz 31 kam. Zuletzt platzierte sich You Make It Real im November letzten Jahres. Die erste Ausjopplung aus seinem Album brachte es allerdings nur bis Platz 71 und war nach drei Wochen wieder verschwunden. Die Nachfolgesingle Nothing Ever Hurt Like You konnte sich gleich gar nicht platzieren und nun der Sprung bis ganz nach oben. Was darauf schließen lässt, dass es wesentlich an Nelly Furtado liegt, diese rockige Ballade als 73. direkten Neueinsteiger an der Spitzenposition zu erleben.
Für Frau Furtado ist dieser Titel bereits die zweite Nr.1. Vor ziemlich genau zwei Jahren führte sie sechs Wochen lang die Liste mit All Good Things (Come To An End) an. Damals hatte sie (ungenannt auf dem CD-Cover) Rea Garvey von Reamonn zur Seite. Zuletzt war sie in den deutschen Charts im Juli letzten Jahres, als sie dem italienischen pop-Duo Zero Assoluto für Win Or Lose (Appena prima di partire) die Stimme lieh. Allerdings blieb dieser Titel schon bei Position 64 stecken, was beweist, dass auch ein Star wie Nelly Furtado nicht ganz von allein Hits landet. Ansonsten hat Nelly Furtado neben ihrem Nr.1-Hits weitere 6 Top-Titel auf dem Konto, mit Broken Strings ist sie innerhalb der letzten drei Jahre mit sechs Titeln mindestens unter die ersten 6 gekommen.

Auf die 2 klettert um einen Platz Mando Diao mit Dance With Somebody. Und Deutschland ist immer noch das Gebiet, in welchem die schwedische Band derzeit die größten Erfolge feiern kann. Nach wie vor bleibe ich auch bei der Behauptung, dass Dance With Somebody der absolut eingängigste und pop-mäßigste Titel der Jungs aus Borlänge ist. Auf ihrer Homepage hat soeben das Pre-Ordering für ihr Album Give Me Fire begonnen. Und die Zeit meldet, dass bei der aktuellen Single vor allem Filmregisseur Quentin Tarantino die Finger mit ihm Spiel gehabt haben soll. Zumindest indirekt. Angeblich hat sich die Band bei der Produktion an Filmen orientiert. Nun, dem aktuellen Song hat das alles nicht schlecht getan.

Katy Perry räumt angesichts des Ansturms der neuen Hits den Thron und landet nach 8 Wochen an der Spitze mit ihrem Titel Hot N Cold nun auf Position 3. In Großbritannien beginnt gerade ihre nächste Single in den Top 75 nach oben zu klettern. Thinking Of You steht dort aktuell auf der 63. Das geplante Veröffentlichungsdatum für Deutschland ist mit 27. Februar angegeben. Das ist noch ordentlich lange hin. In der Zwischenzeit könnte man sich ihr Album One Of The Boys als Vinyl-Edition zulegen. Na, ob das reicht?

Wenn es mit deiner eigenen Band nicht so richtig klappt, na dann produzier doch einfach eine andere. Dieser Rat hat schon bei ein paar Musikern geholfen. Jahrelang mühen sie sich ab auf der Bühne und es will nicht so richtig funken. Dann kommen da drei, vier oder fünf junge Menschen, wohlen einen Rat, schwups ist man Produzent und hat sogar Erfolg.
Ich will hier an der Stelle zwar nicht behaupten, dass Subway To Sally nicht zufrieden wären mit ihren bislang drei Chart-Hits. Wenn sie wirklich Massenware hätten produzieren wollen, dann würden sie vermutlich ganz anders klingen. Dass sie vom Mainstream durchaus Ahnung haben, das hat jetzt zumindest Michael Boden alias Bodenski bewiesen. Der hat nämlich mal kurzerhand Sängerin Ria und ihre vier Mitstreiter unter seine Fittiche genommen und zur Band Eisblume gemacht. Die erste EP Unter dem Eis wurde noch kaum wahrgenommen, aber es folgten Auftritte als Vorband für Ich + Ich im Sommer 2008 und der Name wurde bekannt. Dann ein schön animiertes Video, hier muss nicht mal ein neuer Titel her – nehmen wir doch einen, den wir selbst schon mal eingespielt haben, der aber damals nicht die Chance hatte, größere Aufmerksamkeit zu erhalten. Tja, und prompt steigt die neue Version ganz oben ein, nämlich auf Platz 5. Für die Band Eisblume ein schönes Debüt, für Bodenski der bislang größte Erfolg. Ob die erfolgreichere Version auch wirklich besser ist ... das dürft ihr ganz allein entscheiden.

Gleich einen Platz tiefer gibt es ebenfalls eine neue deutsche Produktion. Und die gehört dem derzeit meistgesehenen TV_Ereignis Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!. Bereits das vierte mal flimmert das Reality-Ekel-Format mit C- und D-Promis über die Mattscheiben und das Volk guckt. Faszination Trash würde ich das nennen.
Wie jedes Jahr, so gibt es auch 2009 eine Hymne. Letztes Jahr wurde dafür Achim Petry gewonnen, in diesem Jahr sind es Die Zipfelbuben aus Berlin, drei Jungs, die 2006 mit zwei volkstümelnden Cover-Versionen in den Charts landeten. An der Seite der Dschungel Allstars 2009 geben sie jetzt Hier im Dschungel zum Besten. Auch dies wieder eine Cover-Version, diesmal vom Party-Disco-Hit In The Navy der Village People, 1979 immerhin Platz 3in Deutschland. Die neue Version schafft es nicht ganz so hoch, Platz 6 heißt vorerst Stop, sowohl für die Zipfelbuben wie auch für die dschungel Allstars ist das die momentan beste Platzierung ihrer Chartkarrieren.

Vermerken sollten wir an dieser Stelle, dass Amy Macdonald nach 25 ununterbrochenen Wochen in den Top 10, diese nun verlässt und mit This Is The Life „nur noch“ Rang 12 belegt. Ihr erster Hit Mr Rock & Roll platziert sich in seiner insgesamt 36. Woche auf der 66, von 60 kommend.
In Großbritannien war ihre neue Single Run kürzlich auf der 75 notiert. Ein schöner Titel, der glücklicherweise gar nichts vom Überflieger This Is The Life hat. In Deutschland für den 20. Februar angekündigt. In der Schweiz schaffte es derweil ihr völlig unbeachtetes Debüt Poison Prince per Download bis auf die 58.

Haarscharf an den oberen 20 rauschen beFour vorbei. Mit No Limit von ihrem inzwischen vierten Album geht es direkt auf die 21. Wer bei No Limit denkt: Moment, das kenn ich doch!, der/die liegt absolut richtig. 1993 feierte das niederländische Dance-Projekt 2 unlimited mit diesem Titel europaweit einen Riesenerfolg. In Deutschland besetzten sie damit für 5 Wochen die Position 2. Die Nr.1 hielten damals Ace of Base mit All That She Wants besetzt. BeFour schaffen es mit ihrer Version nicht bis zu solchen Höhen.

Max Mutzkes sechster Charttitel Marie startet auf der 24. Nach etwas mehr als einem Jahr platziert er sich damit endlich wieder dort, wo er hingehört. Denn sein Ausflug für Lisssi und der wilde Kaiser war nicht wirklich erfolgreich und versandete auf der 79. Platz 24 ist die höchste Platzierung seit 5 Jahren, als seine zweite Single Schwarz auf weiß bis in die Top 20 schaffte.

Auf der 35 geht die zweite Single aus dem Snow Patrol-Album A Hundred Million Suns mit dem Titel Crack The Shutters in die Liste. Die Veröffentlichungen von Snow Patrol „leiden“ ja immer noch an dem Überhit Chasing Cars, der auch nach 3 Jahren noch immer wieder in den Charts auftaucht. In dieser Woche steht der Klassiker beispielsweise auf der 95 – in seiner 51. notierten Woche.
Crack The Shutters schafft es zumindest, die Erstauskopplung Take Back The City laut Platzierung zu überrunden. Diese brachte es im letzten Oktober bis zur 42.

Eine kleine Sensation spielt sich in dieser Woche auf der 41 ab. Dort entern Franz Ferdinand mit Ulysses die Liste. Die Single ist die Vorabauskopplung zu ihrem dritten Album Tonight: Franz Ferdinand, welches mittlerweile auch schon zu haben ist. Franz Ferdinand werden ja immer irgendwie in die Schublade BritPop gesteckt obwohl sie das Klischee durchaus brechen. Dementsprechend gehören in ihrem Heimatland durchaus zu den großen Acts. Aber irgendwie sind sie vor allem ein Album-Act, mit den Singles klappt es meist nicht so recht. Und so kommt es, dass Ulysses mit seinem Charteinstand tatsächlich den Bestwert markiert, den Franz Ferdinand jemals in Deutschland errreicht haben – wohlgemerkt in der Single-Auswertung. Ihr Album You Could Have It So Much Better schaffte es 2005 bis zum Platz 2.
Um den Wert der Single noch etwas zu untermauern, hier der Vergleich: Bisher hatte sich am höchsten platziert Do You Want To. Es war 2005 fünf Wochen lang notiert und stoppte bei Position 70. Ulysses beschert der Band jetzt ihre insgesamt achte Chartwoche.

Ähnliches gelingt in dieser Woche auch dem amerikanischen Duo MGMT. Seit sechs Wochen sind die Elektropopper aus New York mit Kids in der Liste und steigen beständig 70-68-59-53-54 ... und schon dachte ich, ich kann hier nicht mehr über die Band schreiben. Aber in dieser Woche schaffen sie doch tatsächlich den Einstieg in die obere Hälfte und werden auf der 49 notiert. Offensichtlich erfreut sich der Track immer größerer Beliebtheit. Und das wirklich Großartige an diesem Fakt ist, dass sich nun endlich auch das Plattenlabel Columbia / BMG entschlossen hat, die Single als CD zu veröffentlichen. Allerdings erst ab 13. März. Bis dahin haben vermutlich alle den Titel digital in ihren mp3-Playern und kein Mensch wird sich um das Hardware-Produkt scheren. Mal wieder ein schönes Beispiel für die dumme und schwerfällige Veröffentlichungspolitik der Musikindustrie. – Feiern wir derweil MGMTs höchste Chartposition ever und freuen uns auf weitere Schritte nach oben.

Rein digital geht’s auch auf der 59 zu. Paffendorf stehen nach vier Jahren Chartabstinenz wieder einmal in der Liste. Self Control ist ein Trance-Remake des Laura-Branigan-Hits aus dem Jahr 1984. Giorgio Moroder ist also immer noch gut für Vorlagen zu aktuellen Hits. Der letzte Hit mit einer GM-Connection war im September Lulu Lewes Crush On You.
Zu Paffendorf selber: ihre Seite ist nicht wahnsinnig aktuell. Die letzten News stammen aus dem August 2008. Self Control gibt es seit 9. Januar digital. Dass er ziemlich schnell hier in der Liste auftaucht und noch nicht mal in den Official Dance Charts steht (obwohl diese derzeit zu 95% aus Coverversionen besteht), lässt vermuten, dass Paffendorf sich im Jahr 2009 ordentlich zurück melden. Ihren größten kommerziellen Erfolg hatten sie 2000 mit dem 16 Bit-Cover Where Are You, welches es bis auf Platz 11 der Single-Liste schaffte. Insgesamt ist Self Control Paffendorfs zehnter Chart-Hit.

Auf der 80 ein Re-Entry von Metallica. Nothing Else Matters ist mal wieder in der Liste. Ein Grund könnte sein, dass Pop-Violinist David Garrett diesen Titel in seinem Live-Programm präsentiert, mit dem er gerade fleißig in Deutschland unterwegs ist. Erschienen ist diese Variante schon auf seinem 2007er Album Virtuoso. Die Metallica-Fans wird es freuen, dass die Geigen-Variante dazu animiert, sich doch das Original zuzulegen. Für die Metallica-Originalversion Woche 41.

Noch ein Re-Entry auf der 88. Schließlich ist Handball-WM-Zeit ... und was wäre Handball ohne Höhner.s Wenn nicht jetzt, wann dann? Also wieder dabei, Woche 51.

Der letzte Neuzugang kommt von Apoptygma Berzerk. Mit Apollo (Live On Your TV) kündigen die Norweger nach gut zwei Jahren Pause ihr neues Album Rocket Science an. Allerdings ist die Chartplatzierung auf der 94 alles andere als überzeugend. Kein Titel von Apoptygma Berzerk, der sich in den Charts platzieren konnte, war jemals niedriger notiert.

Und ganz unten, auf Position 100 taucht in dieser Woche noch einmal The Offspring mit You’re Gonna Go Far, Kid auf. Im Dezember waren sie mit diesem titel bereits drei Wochen lang notiert und kamen bis auf die 67.

23. Januar 2009

Jetzt nehmen die Charts also langsam Fahrt auf. Endlich! - Drei Neueinsteiger in den Top 10. Aber die beiden Spitzentitel stehen nach wie vor fest wie Felsen in der Brandung. Eine achte Woche heißt das Spitzenduo Katy Perry / Polarkreis 18. Katy Perry steht mit Hot N Cold nun in einer Reihe mit Kid Rock, der im Juli/August letzten Jahres mit All Summer Long als letzter Titel acht Wochen an der Spitze aushielt. Jetzt ist also die Frage, ob Frau Perry noch genug Luft hat für weitere Wochen, denn dann kommt sie allmählich in Regionen, wo Chartgeschichte geschrieben wird. Neues gibt es von ihr nicht zu berichten. Auf ihrer Homepage und in der Presse geht es vor allem darum, ob Katy Perry nun Single ist oder nicht. Nun ja ...

Auf Platz 3 kracht es dann richtig. Mando Diao aus Schweden sind mit Dance With Somebody erstmals ganz ganz oben in den deutschen Charts notiert. Bislang hatte die 1999 gegründete Band drei Titel in die Liste bringen können. Am erfolgreichsten war dabei Long Before Rock 'n' Roll 2006, welches bis Position 53 schaffte. Der neue Titel Dance With Somebody ist die Vorabsingle zum Album Give Me Fire, welches für den 13. Februar angekündigt ist. Es ist nicht nur in Deutschland, der bisher erfolgreichste Titel. Besonders ist allerdings, dass die Schweden hierzulande sogar erfolgreicher sind als in ihrer Heimat, wo es momentan gerade für eine Position 10 reichte. Es sieht also so aus, als sei Mando Diao nun vom Geheimtipp zum wirklich populären Act avanciert. Allerdings muss man hier auch anfügen, dass Dance With Somebody der bei weitem eingängigste Titel der Band ist - eben ein richtiger Pop-Song, der es verdient ganz oben in den Listen zu stehen.

Direkt dahinter, auf Position 4 schickt eine der momentan erfolgreichsten Künstlerinnen ihre neue Single ins Rennen. Rihanna koppelt mit Rehab einen siebten Titel aus dem Good Girl Gone Bad-Album aus. Außer dem Duett mit Ne-Yo brachten es auch alle Singles mindestens bis zu Platz 6. Allein das ist schon ein Rekord. Auffällig ist, dass sich die reinen Solo-Singles von Rihanna deutlich besser verkaufen als ihre Duette. Solo hat sie mit Rehab ihren fünften Top 10-Titel in Folge vorzuweisen.
Rehab ist wieder eine Ballade, produziert von Timbaland. Es ist Timbalands erste Zusammenarbeit mit Rihanna und wie ein Schatten darf auch Best Friend Justin Timberlake nicht fehlen. Er spielt im Video eine enorm prominente Rolle und darf auch ein paar background-Vocals beisteuern.
Im Windschatten von Rehab schaffen es auch Take A Bow und Umbrella wieder in die Charts. Take A Bow steht in der 20. Woche auf der 96, das Duett mit Jay-Z platziert sich auf der 98 in seiner mittlerweile 40. Chartwoche. Außerdem stehen Live your Life mit T.I. auf der 13 und Disturbia noch auf der 31 in der Liste – Rihanna kann also fünf Titel in den Top 100 platzieren.

Der dritte Neuzugang in den Top 10 sitzt genau auf Position 10. Wochenlang wurde Kevin Rudolf featuring Lil Wayne mit der Single Let It Rock beworben und per Radioeinsatz in aller Ohren eingenistet. Nun zahlt sich die Mühe aus. Kevin Rudolfs Debüt schafft es weltweit auf Spitzenpositionen. Glücklicherweise erinnert sein Stil an andere durchaus erfolgreiche Rocker, ohne dass ich konkret sagen könnte, wem er nun eigentlich gleicht. Das spricht mal für ihn. Bedeutend deutlicher lässt sich allerdings seine Vergangenheit an der Seite von Timbaland heraushören, bei dem er schon einige Jahre lang in der einen oder anderen Produktion als Musiker auftauchte. Sein Album In The City lässt er aber schlauerweise von Ill Factor produzieren bzw. hält selbst alle Fäden in der Hand.
Ob für die Single Let It Rock tatsächlich die Kollaboration mit Lil Wayne notwendig war ... wer will das entscheiden. Ich habe den Eindruck, Kevin Rudolf hätte den Titel auch ganz gut alleine gerockt. Deshalb würde ich an dieser Stelle mal behaupten, Lil Wayne profitiert von dieser Zusammenabeit besonders. Nach fünf offiziellen Singles in den deutschen Charts, kann er hiermit seinen ersten Top 10-Ttel verbuchen. Bislang hatte er an der Seite von Destiny’s Child 2004 seine beste Platzierung mit Rang 11 erreicht.

Das Farin Urlaub Racing Team meldet sich mit Niemals auf der 28 zurück. Die zweite Auskopplung aus dem Album Die Wahrheit übers Lügen beginnt erstmal ungewohnt ruhig und sanft, bevor es dann doch noch an die Gitarren geht. Die letzte Single des Teams brachte es Ende Oktober bis auf die 26, also nur minimal höher. Nach vier Wochen war der Spaß vorbei und es ist anzunehmen, dass auch hier vor allem der harte Fankreis nach der CD greift und das ziemlich schnell, weshalb Niemals vermutlich ebenfalls in etwa einem Monat wieder aus der Liste verschwunden sein wird. Besser sieht es da für Lasse redn aus, welches Farin mit den Ärzten in dieser Woche die 62 beschert, und das in der 23. Woche-
insgesamt ist Niemals die 10. Solo-Single von Farin Urlaub, und die dritte mit dem Racing Team. Rechnet man die Titel, die er mit den Ärzten platzieren konnte dazu, kommt er mittlerweile auf 41 notierte Titel. Das ist genauso viel wie es die Beatles und die Pet Shop Boys schafften. Die nächste Band, die es zu schlagen gilt sind Depeche Mode, für die derzeit 42 Singles zählen.

Aufwärts geht es weiter für Lady Gaga featuring Colby O’Donis, nachdem Just Dance es in Großbritannien auf die Position 1 geschafft hat. In dieser Woche geht’s nochmal von der 43 auf die 34 – Platz 15 war bislang das höchste, was Madame Germanotta im Spätsommer in Deutschland erreichte. Anfang Dezember erschienen bereits diverse Remixe auf CD, die den Titel tatsächlich noch aufwerten können. Wahrscheinlich ist es momentan auch genau diese CD, welche die neuerlichen Verkäufe anführt. Bei iTunes zumindest steht die Originalversion nach an der Spitze der Beliebtheit.

Am unteren Ende der Charts landet Hape Kerkeling alias Uschi Blum. Sklavin der Liebe ist die Comeback-Single der Schlagerdiva aus dem Film Kein Pardon von 1993. In Ein Mann, ein Fjord darf die singende Dame also wieder auftreten und bereits vor Ausstrahlung (21. Januar 2009, ZDF) geht die Single mit Erfolg in den Verkauf. Platz 83 ist für Uschi Blum der Charteinstand. Hape Kerkeling hat dagegen schon diverse Erfolgstitel vorzuweisen, unter anderem als Horst Schlämmer und R.I.P. Uli.

Dave Darell hat dagegen mit Freeloader erst seinen zweiten Hit auf der Position 95 stehen. Allerdings verbirgt sich hinter dem Pseudonym Robin Brandes. Und der ist unter anderem als Rob Mayth, Active One und mit Pimp! Code unterwegs. Zumindest in Dance-Kreisen dürften diese Namen feste Begriffe sein. Freeloader steigt ein als reiner Download-Track.

Populärster unter den Wiedereinsteigern, die es auch in dieser Woche en masse gibt, ist Let Me Think About It von Ida Corr vs. Fedde le Grand. Der Titel war mit 40 Wochen der am längsten notierte des Jahres 2008, jetzt ist er nach dreimonatiger Zwangspause wieder dabei auf Rang 66. Das ist gar nicht so weit vom Platz 50 entfernt, ab welchem die Bereinigungsregel gilt. Es lässt sich also schlussfolgern, dass sich die Popularität des Titels in drei Monaten nur minimal verringert hat.
Am 12. Januar erschien mit F1 eine Zusammenstellung von Fedde le Grands frühen Produktionen als Digital-Release bei Flamingo recordings. Ida Corr tourt derweil durch Europa, immer noch auf Promotion-Tour für ihr Solo-Album One.

Ebenfalls nach drei Monaten wieder dabei sind Mark Ronson feat. Amy Winehouse mit Valerie. Ihr Titel konnte sich 2008 ganze 32 Wochen lang platzieren mit der höchsten Position auf der 3. Jetzt ist er wieder drin auf der 86.
Und auch Snow Patrol sind mit ihrem Klassiker Chasing Cars auf der 99 wieder dabei. Mittlerweile auch schon in der 50. Woche.

16. Januar 2009

Mittlerweile schreiben wir den 16. Januar, das Jahr 2009 ist also gut im Gange, nur in den Charts sieht es noch eher lahm aus. Die dritte Woche in Folge, dass der höchste Neuzugang nur ein Wiedereinsteiger ist. Und mittlerweile die vierte Woche in Folge, dass die Top 10 nahezu statisch sind. An der Spitze also keine Veränderung. Katy Perry steht mit Hot N Cold die siebte Woche auf der Nr.1. Auch Polarkreis 18 und Amy Macdonald bewegen sich nicht von den Positionen 2 und 3.

Curse mit Silbermond macht noch einmal eine Wende und geht von der 11 auf die 7. So stehen sie mit Bis zum Schluss das zweite mal auf Höchstposition. Insgesamt stehen ihnen jetzt 8 Chartwochen zu Buche. Silbermond haben derweil ihre neue Single für den 20. Februar angekündigt. Das ist noch eine Weile hin. Bei Curse war derzeit noch gar nichts zu finden an Aussagen über anstehende Releases.

Der Gewinner in den Top 10 ist in dieser Woche DJ Ötzi. Mit einem Satz von der 29 auf die 10 bringt er sich in der 11. Woche wieder zurück ans obere Ende der Charts. Offensichtlich läuft Noch in 100.000 Jahren auf den Aprés-Ski-Partys ganz gut ... und die Karnevalsaison steht auch vor der Tür. Fast schon traditionell gehört der Januar zu großen Teilen doch den Stimmungsknallern und Discofox-Titeln. So auch 2009. Und dass DJ Ötzi die Liste der Party-Hits anführt ist ebenfalls nicht außergewöhnlich. Unter statistischer Betrachtung ist es jetzt spannend wie hoch ihn sein diesjähriger Titel noch bringen wird. Sein letztjähriger Beitrag I will leb’n brachte es im Februar immerhin auf Position 7, während davor das Duett mit Nik P. Ein Stern (der deinen Namen trägt) zwischen März und Mai 2007 11 Wochen lang an der Spitze der deutschen Charts stand und damit zum kommerziell erfolgreichsten Titel des Jahres 2007 avancierte. Auch in dieser Woche platziert sich der Dauerbrenner unter den volkstümelnden Stimmungsschlager wieder recht beständig auf der 47 (von 46) in der mittlerweile 78. Woche, laut chartsurfer.de der Titel mit dem viertlängsten Chartaufenthalt und nur drei Wochen vom Spitzenreiter Wolfgang Petry entfernt.

So wie es DJ Ötzi noch einmal zu neuen Höhen treibt, so kann sich Markus Becker über einen weiteren Wiedereinstieg freuen. Vor einer Woche schaffte es Das rote Pferd auf der 69 wieder in die Liste und diese Woche geht es nochmal 10 Plätze nach oben auf die 59. Auf der 34 platziert sich – sozusagen als höchster Einsteiger – dieses Mal außerdem Hörst du die Regenwürmer husten wieder in der Auswertung. Im August letzten Jahres stand der Titel bereits für fünf Wochen in der Liste und erreichte die Höchsposition 23. Jetzt wurde eine Après-Ski-Version veröffentlicht und mit dem Einstieg jetzt nach 4 Monaten scheint Markus Becker also einen zweiten Klassiker der Szene für sich verbuchen zu können. Es ist anzunehmen, dass die Regenwürmer in den kommenden Wochen noch um einiges klettern – die Karnevalsaison hat ja noch nicht einmal begonnen.
Die Originalversion von Hörst du die Regenwürmer husten stammt übrigens von Bernd Stelter und erreichte vor knapp einem Jahr die 34, also genau die Position, auf welcher die neue Version jetzt wieder einsteigt.

Der höchste reguläre Neueinsteiger geht ebenfalls an einen Party-Barden. Tim Toupet war im vergangenen Jahr mit zwei Titeln in den Charts präsent, darunter auch der Top 10-Erfolg Ich bin ein Döner. Bereits seit dem 21. November gibt es Tim Toupets neuesten Streich, eine Version von Donikkls So a schöner Tag (Fliegerlied), welches es im Oktober letzten Jahres bis zur 24 brachte und auch in einer Version der Jungen Zillertaler für ein paar Wochen in den Charts notiert waren. Nun also startet die etwas hochdeutschere Variante von Tim Toupet als dritte Version ihre Chartkarriere. Platz 38 ist dabei etwas weniger als das Original bei seiner Erstnotierung vorweisen konnte. Für Tim Toupet ist es derzeit die zweitbeste Platzierung nach dem Döner-Hit.
Die Jungen Zillertaler sind in dieser Woche im übrigen auch wieder mit dabei. Auf der 88 können sie ihre fünfte Chartwoche verbringen.

Zu den Aufsteigern in der oberen Hälfte der Liste, die nicht in die Kategorie Après-Ski und Stimmungsmacher fallen, gehört LaFee. Die Single Ring frei geht in der 7. Woche noch einmal von 49 auf die 32, zeitgleich zur Veröffentlichung des gleichnamigen Albums, welches diese Woche den höchsten Neuzugang in der Albumliste auf der 6 schafft. Damit ist ihr viertes Album bereits das dritte in den Top 10 der Longplay-Auswertung. Bei den Singles sieht es nicht ganz so spektakulär aus: Ring frei ist der achte Titel, der sich in den Charts platzierten kann und der dritte nach ihrem Top 3-Hit Heul doch von 2007. Seitdem scheiterte sie immer knapp an der Grenze zur Top 20. So auch Ring frei, welches Anfang Dezember auf der 22 die Charts enterte. Trotzdem schon eine große Bilanz, wenn man bedenkt, dass LaFee jetzt gerade mal 18 Jahre alt ist.

Der höchste Wiedereinstieg ohne neue Versionen per CD oder in anderweitiger Form geht mit Platz 46 an September. Cry For You ist nach zwei Wochen Pause wieder in den Charts. Momentan in der 13. Woche notiert, wird dieser Aufenthalt vermutlich ein kurzes Intermezzo bleiben, denn sollte September wieder in die untere Hälfte der Charts rutschen – und das ist sehr bald zu erwarten – dann hätte sie lediglich zwei weitere Wochen, bevor ihr Titel, der clever um die Hookline von Bronski beats Smalltown Boy gebaut wurde, wieder der Bereinigungsregelung zum Opfer fällt.

Neu auf der 60, und überhaupt erstmals in den Charts sind fünf junge Opernsänger aus Deutschland, Österreich und Israel, die unter dem Namen Adoro auftreten, und bereits in den Album-Charts seit Anfang Dezember ordentliche Erfolge feiern konnten. Das Album Adoro steht derzeit auf der Vize-Position der Liste und nun schafft es ihre Version des Rosenstolz-Titels Liebe ist alles als reiner Download-Titel in die Single-Auswertung. Ausschlaggebend für diesen Erfolg dürfte ihr Auftritt in der Silvesternacht vor dem Brandenburger Tor in Berlin gewesen sein. Dort interpretierten sie nämlich um Punkt 0:00 Uhr vor 1 Million Zuschauern ihren derzeitigen Hit. Die Originalversion erreichte übrigens im Jahr 2004 die Position 6.

Ein überraschender Wiedereinstieg steht mit Planet Funk und Chase The Sun auf der 61. Der Titel, der 2001 erschien und damals vor allem als Premiere League Dart Theme Popularität erlangte war damals auch zwei Wochen in Deutschland notiert. Zum Jahreswechsel flimmerten auf den privaten Sportkanälen neben der Vierschanzentournee auch die 16. Weltmeisterschaften der Profi-Dart-Spieler über die Bildschirme. Offensichtlich hinterließ der 8 Jahre alte Titel der Italiener so viel Eindruck, dass er eine Rückkehr in die Liste per Downloads schafft. In der insgesamt 3. Woche ist Platz 61 gleichzeitig die beste Platzierung für Chase The Sun überhaupt.

Völlig neu und sofort mit Veröffentlichung in den Charts: das schafft die niederländische Hermes House Band mit ihrer 13. Single Please Don’t Go (Don’t You). Das Cover des Hits von K.C. & The Sunshine Band aus dem Jahr 1979 geht in der Version 2009 direkt auf die 65. Das ist die schlechteste Platzierung einer Hermes-Single seit 2003. Damals konnte Suzanna lediglich für eine Woche die 80 besetzen.
Das Original von Please Don’t Go stand in den USA für eine Woche auf der Nr.1, in Deutschland ging es bis auf Platz 20. Die Cover-Versionen von Double You und K.W.S. waren dagegen wesentlich erfolgreicher und erreichten 1992 Platz 3 bzw. 7 in Deutschland. Auch auf dem aktuellen Album von Basshunter gibt es eine Version von Please Don’t Go. In Schweden wurde diese bereits als Single ausgekoppelt. Warten wir ab, ob es auch in Deutschland als Solo-Titel zu haben sein wird.

Das Dance-Projekt Baracuda ist nach ihrem Hit I Will Love Again im Spätsommer mit neuer Single am Start. Aber Where Is The Love schneidet mit Platz 69 recht ernüchternd ab. Nur einmal stand Baracuda mit einem Titel schlechter in der Liste: 2005 mit Ass Up.

Der Jahresbeginn scheint für Dance-Projekte äußerst interessant zu sein, denn auch der Neuzugang auf der 79 kommt aus diesem Bereich. Novaspace ist nach zweieinhalb Jahren Pause mit neuer Sängerin zurück. Diese heißt Jenny Marsala und ist bislang noch nirgends in Erscheinung getreten. Die erste Produktion mit ihr ist, wie fast alle anderen Titel vorher wieder eine Cover. Diesesmal hat Produzent Felix Gauder eine deutsche Pop-Produktion aus dem Jahr 1988 ausgesucht. Dancing Into Danger war der einzige Hit des Duos Inker & Hamilton, geschrieben von Hubert Kah und produziert von Michael Cretu. Im März 1988 stand der Titel für zwei Wochen auf der Position 19. Novaspace hievt nun den Titel ins neue Jahrtausend, und auch wenn man kein Freund von Dance-Produktionen ist, hier muss man dann doch eingestehen, dass die aktuelle Variante zeitgemäßer klingt. Die Gunst der Käufer erlangt der Titel dennoch nicht. Novaspace – Next Generation liefert mit Platz 79 das deutlich schlechteste Ergebnis ihrer Chartkarriere ab.

Ein weiteres Cover, allerdings in einer Karneval-Mallorca-Discofox-Version kommt mit Mickie Krause und Jede Stelle meines Körpers ist sexy auf die 91. Das Original ist wohl leicht zu identifizieren: Astrid Kuby & Michael Rosaro landeten mit dem Körperzellen Rock im November für drei Wochen in der Liste. Höchste Position 76. – Es könnte gut möglich sein, dass wir diese Version ebenfalls bald wieder hier begrüßen dürfen.

Im Mai letzten Jahres gab es eine kleine Sensation. Led Zeppelins größter Hit Stairway To Heaven war zum allerersten mal in den deutschen Charts notiert. Für eine Woche auf der 71 – und dann war der Titel auch schon wieder draußen. Nun, in einer Zeit der Niedrigverkäufe und zurückhaltenden Veröffentlichungen seitens der Industrie schafft es Stairway To Heaven für eine zweite Woche in die Liste. Platz 89 kann notiert werden. Nächste Woche höchstwahrscheinlich schon wieder nicht mehr dabei.

Neu auf der 95 durch reine Download-Verkäufe sind Höhner.. Die Kölner Karnevals-Spezialisten liefern mit NaJuCo Colonia ein volkstümelndes Stimmungs-Medley. Die reguläre erscheint (bzw. erschien) am 9. Januar und dürfte also in der nächsten Woche zu den großen Aufsteigern zählen. Es ist der mittlerweile 11. Titel, der sich in den deutschen Charts platzieren kann und der dritte nach ihrem Nr.1-Hit Wenn nicht jetzt, wann dann? aus dem Jahr 2007. Die Höhner. sind mit der nahenden fünften Jahreszeit wieder gut im Geschäft. Wenn nicht jetzt, wann dann? geht auf der 96 wieder rein, gezählte 50. Woche. Und auch Viva Colonia setzt in dieser Woche zu seinem alljählichen Chartrun an, und zwar auf Position 99. Mittlerweile in der 44 Woche, höchste Platzierung auf der 20 in der Saison 2007.

Nach dreimonatiger Sperrfrist sind Madonna & Justin mit ihrem Ex-Nr.1-Hit 4 Minutes wieder auf der 71 in den Charts. Es ist die 27. Woche, die für den Titel gezählt wird, acht weitere folgen jetzt mit ziemlicher Sicherheit.
Gleiches gilt eigentlich auch für Sido, der mit Carmen wieder auf der 84 steht. Woche 12 ist der aktuelle Stand.

Von der Ruhe – um nicht zu sagen Flaute – im Musikgeschäft profitiert auch Jason Mraz, dessen Nachfolgesingle zu seinem Hit I’m Yours mit dem Titel Make It Mine nun doch noch, gut einen Monat nach Veröffentlichung, den Sprung in die Top 100 schafft, und zwar genau auf Platz 100. Damit ist Jason Mraz rein statistisch kein One Hit-Wonder mehr.

9. Januar 2009

Die Charts vom 9. Januar 2009 – Auswertungszeitraum 26.12.2008 bis 01.01.2009. Muss ich dazu mehr sagen? Ungefähr die ruhigste Woche nicht nur des Jahres, wahrscheinlich sogar des Jahrzehnts oder .... ? Wenn jemand genauere Vergleichsstudien vorliegen hat, dann meldet euch!

Vorneweg: es gibt keinen wirklichen Neuzugang. Dafür eine Unmenge an Wiedereinsteigern. Die meisten davon aus der Sparte: Gassenhauer. Aber dazu später. Beginnen wir einfach wieder ganz oben an der Spitze.

Katy Perry nach wie vor mit Hot N Cold auf der 1 und damit die sechste Woche in Folge. Das ist das beste Ergebnis seit August letzten Jahres, als Kid Rock mit All Summer Long acht Wochen an der Spitze aushielt. Dass sich die Spitzenreiter des Jahreswechsels etwas länger ganz oben behaupten können ist allerdings nicht so ungewöhnlich. Ein Blick auf die letzten Jahre sagt alles: vor genau einem Jahr hieß der umsatzstärkste Titel Apologize von Timbaland presents OneRepublic. 2006/07 war es Nelly Furtado mit All Good Things (Come To An End), welches über 6 Wochen die Spitze bildete, und 2005/06 kam niemand an Madonna mit Hung Up vorbei.

Unglaublich stark bleibt auch Polarkreis 18 mit Allein allein. Nach fünf Wochen an der Spitze sitzen sie mittlerweile unverändert in der sechsten Woche auf der Position 2. Das sind alles zusammen schon 11 Wochen unter den ersten 3.
In ihrer 24. Chartwoche kehrt Amy Macdonald mit This Is The Life unter die großen 3 zurück. Auch das mittlerweile das 9. mal auf einem Medaillenplatz und die 23. Woche in den Top 10.

Die Aufsteiger dieser Woche und so auch die unendlich vielen Wiedereinsteiger profitieren von offensichtlich von zwei Faktoren. Zum einen ist wahrscheinlich noch immer der iPod-Geschenk-Effekt zu spüren. Das heißt, mp3-Player, die unter dem Weihnachtsbaum lagen wollen gefüllt sein und logischerweise geschieht das zunächst mal mit den bekannten Hits der letzten Wochen und Monate. Und dann ist da nicht zu vernachlässigen der Silvesterparty-Faktor, der vor allem für die Menge an Schunkelhits verantwortlich sein dürfte. Von beiden Faktoren am meisten profitiert das Guru Josh Project um Paul Walden, welches mit Infinity 2008 in der 28. Chartwoche nochmal einen Sprung von der 19 auf die 8 macht. Damit ist die aktuelle Version bereits zwei Wochen länger in den Charts notiert als das Original von 1990, welches auch schon auf 26 Wochen kam. Neue Remixe des Stückes sind am 12. Dezember erschienen ... zumindest digital. Infinity 2008 wird uns also noch ein klein wenig begleiten.

Auch nochmal einen Platz hoch und damit zurück auf Bestposition Platz 10 kehrt Peter Fox mit Haus am See. Mit Schwarz zu blau wird Peter Fox am 13. Februar Berlin beim Bundesvision Song Contest in Potsdam vertreten. Es ist anzunehmen, dass die CD ebenfalls um dieses Datum herum erscheinen wird. Derweil müssen wir mit dem vorhandenen Material vorlieb nehmen und das geschieht auch: Alles neu klettert ebenfalls nochmal 11 Positionen auf die 35.

Den Aufwind richtig nutzen konnten The Last Goodnight. In der 13. Woche steigt Pictures Of You auf einen neuen Bestwert, nämlich auf Position 28. Unterstützung hatte die US-amerikanische Band durch die Nutzung als Hintergrundmusik für die Ankündigungen zur Vierschanzentournee. Damit wiederholt sich ein wenig ihr Schicksal, welches sie auch in Amerika hatten. Denn auch dort war es der Spot eines Sportsenders, der maßgeblich am Erfolg des Titels beteiligt war und die Band bekannt machte. Und da diese noch ein klein wenig über Silvester hinaus zu verfolgen war, könnte es auch für The Last Goodnight nochmal ordentliche Download- und Verkaufszahlen geben. Allerdings wird in der kommenden Woche der Druck etwas größer sein, denn die ersten Veröffentlichungen des neuen Jahres standen mit dem 2. Januar auf dem Plan.

Der einzige neue Titel, der deutlich vom Sog nach oben profitieren kann ist Dirty Dancing von den New Kids On The Block. Sie steigen von er 44 auf die 33 und erreichen damit die höchste Platzierung seit 1990, als sich Tonight in den Top 20 aufhielt. Auch hier gabs Unterstützung: und zwar vom aktuellen Till Schweiger-Film 1 1/2 Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde, in dem sie einen Auftritt haben. Der Film war nach Madagascar der Weihnachtskinohit.
Gerade sind die Jungs auf dem Abflug nach Europa, wo sie vor allem in England eine Reihe Auftritte absolvieren. In Deutschland machen sie lediglich einmal Station, und zwar am 31. Januar in Frankfurt.

Als beste Wiedereinsteigerin kann sich Duffy mit Mercy etablieren. Sie kehrt in der 31. Chartwoche zurück auf Position 39. Auch ihre aktuelle Single Rain On Your Parade kann Boden gt machen und erreicht in dieser Woche mit Platz 42 ihre bislang beste Platzierung. Bereits vor Weihnachten wurde gemeldet, dass Duffy das neue Gesicht von Coca Cola Light sein wird. Passt ja ganz gut zu ihrem leicht biederen Image.

Auch Die Ärzte können mit ihrem Dauerbrenner Lasse redn nochmal ordentlich punkten und landen auf der 40. Mit seiner mittlerweile 21. Woche in den Charts ist dieser Titel seit Ein Schwein namens Männer der Hit mit dem längsten Atem. Allerdings sitzt ihm Junge mit 18 Wochen (zuletzt notiert am 12. Dezember) ordentlich auf den Fersen.

Ein seltsamer Wiedereinsteiger sind The Killers mit Mr Brightside auf der 73. Das letzte mal war der Titel Anfang September für eine Woche auf der 60 gelandet, und hatte damit gleichmal seine Höchstposition erreicht. „Schuld“ damals war die Veröffentlichung des Films Keinohrhasen auf DVD. Jetzt ist der Titel plötzlich wieder da und eine wirkliche Erklärung gibt es nicht. Die Ankündigung, dass Keinohrhasen am 14. Januar auf Premiere ausgestrahlt wird, kann es ja wohl nicht sein.

Absolut unterschätzt habe ich in der letzten Woche offensichtlich die Attraktivität von ABBA. Ihr Neujahrsliedchen Happy New Year schafft es zum Jahreswechsel doch tatsächlich bis auf Platz 77 und erreicht damit 9 Jahre nach der Veröffentlichung als Single die beste Platzierung. ABBA ist also auch 25 Jahre nach ihrer Trennung noch fähig, Schlagzeilen zu machen.

Die 79 steht in unmittelbarer Verbindung zu den Albumcharts. Dort schiebt sich in der vierten Woche Westernhagen mit dem Album Wunschkonzert von der 24 auf die 8. Das Besondere an diesem Album ist, dass Westernhagen die Fans hat entscheiden lassen, welche Titel auf dieses Best of sollen. Freiheit gehörte dazu und ist nach etlichen Einzeldownloads nun als offensichtlich beliebtester Song in die Single-Charts eingezogen. Von media control wird der Titel als Neueinstieg geführt. Das ist nicht ganz korrekt. Schaut man auf die Cd oder in die i-Tunes-Listen so sieht man, dass dort die originale Live-Version von 1990 gekauft wurde. Insofern ist Freiheit ein regulärer Wiedereinsteiger. Das Original schaffte es 1990 bis auf die 24 und war der bis dahin größte Hit Westernhagens. Die aktuelle Popularität hat der Titel wahrscheinlich auch Rapper Cirse zu verdanken, dessen aktuelles Album auch Herrn Westernhagen featured.

2. Januar 2009

Das Jahr 2009 startet gleich mit gehörigen Rekorden. Es gibt zwar keine großen Veränderungen an der Spitze der deutschen Single-Charts, aber Katy Perry hält es eine lockere fünfte Woche mit “Hot N Cold“ ganz oben aus. Und damit haben sich ihre ersten beiden Singles jeweils über einen Monat als umsatzstärkste Titel behaupten können. Um etwas Vergleichbares in den deutschen Charts zu finden, müssen wir ein ganzes Stück in die Vergangenheit gehen. 1977 schaffte das spanische Duo Baccara einen noch erfolgreicheren Karrierestart. Im Juli und August platzierte sich „Yes Sir, I Can Boogie“ 8 Wochen lang auf der 1, und im September folgte für 7 Wochen „Sorry I’m A Lady“. Danach gab es von den Damen zwar noch ein paar mehr oder weniger erfolgreiche Singles, aber wirklich erinnern kann sich daran heute kaum noch jemand.
Seit dem Jahr 2000 gab es bisher nur zwei Acts, denen eine annähernd erfolgreiche Platzierung an der Spitze gelang. The Black Eyed Peas hielten sich mit ihrer zweiten in Deutschland notierten Single und ihrem internationalen Durchbruch “Where Is The Love“ im Jahr 2003 vier Wochen auf der 1 und legten mit “Shut Up“ einen Nachfolger hin, der sogar für 5 Wochen die Spitze blieb. Drei Jahre zuvor war es Big-Brother-Semistar Zlatko, der mit “Ich vermiss dich“ und “Großer Bruder“ jeweils vier Wochen lang der meistverkaufte Titel in Deutschland war. Beim zweiten Hit hatte er allerdings mit „Kollege“ Jürgen Unterstützung zur Seite.

Die weiteren Plätze bringen Bekanntes: Polarkreis 18 stehen mit “Allein Allein“ nach wie vor auf der 2 und P!nk verbringt mit “Sober“ nun auch schon ihre dritte Woche auf Position 3. Beyoncé klettert mit “If I Were A Boy“ noch mal 4 Plätze auf die 6 und auch Bushido feat. Karel Gott schafft es mit “Für immer jung“ wieder zurück unter die großen 10 und steht diese Woche auf Platz 8.

Die Gewinner der Woche sind mit einem TV-Ereignis assoziiert, welches kurz vor Weihnachten die Mediengemeinde faszinierte. Die Popstars lieferten am 18.12. ihr Finale auf Pro7, nicht ohne Kritik an der nervtötenden Verkommerzialisierung. Im Grunde war es eine Dauerwerbesendung, aber was solls: kaum weg vom Bildschirm, gingen die Fans in die CD-Läden und Online-Shops, um sich ihre Lieblinge per Musik zuzulegen. Der Weihnachtssong der Popstars “I Believe In Xmas“ (und gleichzeitig auch Charity-Single) klettert nochmal von der 21 auf die 14 und erreicht eine neue Bestplatzierung. Allerdings darf man bei all den Erfolgsmeldungen nicht übersehen, dass Popstars-Produkt Queensberry mit ihrem vor Weihnachten lancierten Album die Nr.1 der Albumcharts klar verpassen. Nach dem Room 2012-Desaster im vergangenen Jahr geht es also auch mit der reinen Girlgroup nicht wirklich nach vorn, obwohl sich weibliche Bands angeblich besser vermarkten lassen. Es scheint, dass sich hier ein Konzept allmählich totläuft und eventuell sieht das Format Popstars 2009 ganz anders aus.

Vom Popstars-Finale profitiert auch Maria Mena. In der diesjährigen Saison war ihr Titel “Just Hold Me“ sie von einigen Kandidatinnen zum Castung vorgetragen worden, woraufhin auch Platzierungen in der Verkaufsliste folgten. Zum Finale war sie dann persönlich eingeladen und sang ein Medley aus ihren beiden größten Hits, eben “Just Hold Me“ und “All This Time (Pick-Me-Up Song)“. Und prompt gehen beide Titel im Verkauf nach oben. “All This Time (Pick-Me-Up Song)“ schafft es in der 14. Woche von der 42 auf die 15 und verbessert seine Bestplatzierung um einen Rang. “Just Hold Me“ legt auf der 42 einen Wiedereinstieg in der insgesamt 43. Woche hin und ist damit sogar der beste Einstieg der Woche.

Auch Popstar-Juror Sido hatte seinen Auftritt beim Finale. An der Seite seiner Freundin Doreen – 2004 Finalistin bei der Show und Bandmember von Nu Pagadi – performte er aus seinem Album „Ich & meine Maske“ den Titel “Nein!“. Tja, und prompt steigt auch dieser Titel dank verstärkter Einzeldownloads ein. Platz 61 ist das Ergebnis – wie immer etwas verzerrt, da media control mit den Charts die Umsätze misst, nicht die gekaufte Anzahl der Tracks.

Ein kurzer Absatz soll in dieser Woche auch den Weihnachtssongs gehören. Schließlich sind sie in der vorliegenden Liste unter Garantie letztmalig für diese Saison notiert. Der Auswertungszeitraum für diese Charts war der 19.-25. Dezember, also die Hochzeit für Christmas- und Snow-Titel. Auffällig ist, dass in diesem Jahr die Platzierungen weit unter denen des Vorjahres zurück bleiben. Zum Jahresbeginn 2008 hatte Wham! mit “Last Christmas“ zum Beispiel die Sensation geschafft, die Originalplatzierung bei seinem Erscheinen durch einen Sprung auf Platz 4 zu übertrumpfen. In diesem Jahr reicht es gerade noch für Rang 16. Auch Melanie Thornton schafft mit “Wonderful Dream (Holidays Are Coming)“ noch den Sprung in die Top 20 (von 24 auf 17), vor einem Jahr war es noch die 14.
Es scheint so, als würde James Masterton recht behalten mit seiner Prophezeiung, die alljährlichen Höhenflüge der Saisonhits seien vorüber. Eine Begründung dafür gibt er in seinem Kommentar gleich dazu: die Verkäufe von Singles/Tracks sind in Großbritannien so hoch wie seit Ende des Jahrtausends nicht mehr. Warum soll das in Deutschland anders sein?

Was in der oberen Charthälfte allmählich vorbei zu sein scheint, gilt nicht unbedingt für die untere. Bing Crosby schafft etwa mit “White Christmas“ den Sprung von der 68 auf die 53 und bringt damit den Weihnachtsklassiker von 1942 auf die höchste jemals erreichte Position.
Und auch Sarah Connor kann ihr “Christmas In My Heart“ noch mal neu auf der 88 platzieren. Auf der 86 steht sie derweil schon mit “The Best Side Of Life“. Sie ist damit die einzige Künstlerin, die es mit zwei Weihnachtstiteln in die Liste schafft.
Ganz unten auf der 100 schafft Dean Martin mit “Rudolph The Red Nosed Reindeer“ den Charteinstand. Für Rudolph ist es der erste Aufenthalt in den deutschen Charts überhaupt. Dean Martin hat nach “Let It Snow! Let It Snow!“ im letzten Jahr mittlerweile seinen 4. Charthit in Deutschland. Wenn er so weiter macht und in jedem Jahr einen anderen Klassiker platzieren kann, dann gehört er wohl bald zu den Künstlern mit den meisten Kurzzeit-Hits.

Weihnachten übt neben den gerade abgehandelten Songs aber auch noch einen anderen spürbaren Einfluss auf die Charts aus. Den iPod-Loading-Effekt. Zu erkennen an dem Aufwind, den einige ältere Titel in dieser Woche noch einmal erhalten. Katy Perry kann beispielsweise mit “I Kissed A Girl“ nochmal fünf Plätze auf die 22 klettern. Oder auch “Viva La Vida“ von Coldplay geht von der 44 auf die 39. Einen Wiedereinstieg auf der 89 verbucht dagegen Stefanie Heinzmann mit “My Man Is A Mean Man“, Silbermond sind auf der 91 mit “Das Beste“ zum 59. mal platziert, Amy Winehouse steht mit “Back To Black“ wieder auf der 94, The White Stripes stehen mit “7 Nation Army“ auf der 97 und The Ting Tings kehren mit “That’s Not My Name“ auch nochmal zurück auf die 99.
Zu erklären ist das damit, dass unter dem Weihnachtsbaum offensichtlich auch zahlreiche iPods und mp3-Player lagen, die sofort gefüllt werden müssen. Und natürlich ist da der erste Griff zu den Hits des Jahres und ähnlichen Klassikern.

Neue Titel gibt es nicht allzu viele in dieser Woche. Der Freitag vor Weihnachten scheint den meisten Firmen zu heikel, um neues Material zu etablieren. Und wahrscheinlich wird sich dieser Trand auch in der kommenden Woche fortsetzen, denn eine Erstveröffentlichung am 29.12. – das kann ich mir nur schlecht vorstellen.
Die erfolgreichste neue Nummer der Woche war vor sieben Tagen schon als Download-Titel platziert. Nun schaffen die New Kids On The Block mit der regulären CD-Veröffentlichung den Sprung in die obere Hälfte. “Dirty Dancing“ geht von der 92 auf die 44 und übertrumpft damit den Vorgänger “Summertime“ um ganze 11 Plätze. Die New Kids On The Block gelten zwar international als DAS Boygroup-Vorbild, in Deutschland hielt sich ihr Erfolg jedoch in Grenzen. So gesehen ist die Platzierung der neuen Single gar kein schlechtes Comeback.

Der höchste echte Neueinsteiger kommt auf der 59 mit Miley Cyrus und ihrer Single „See You Again“. Der Titel war bereits Ende 2007 in Amerika erschienen. Nach dem Erfolg des Albums „Breakout“ wurde nun also “See You Again“ auch in Deutschland als 2-Track-Single veröffentlicht. Und immerhin geht es damit für den derzeit bestverdienenden Teen-Star ein zweites mal in die deutschen Single-Charts.

Ebenfalls neu dabei ist Basshunter. Mit Platz 70 für “I Miss You“ gibt er sein bislang schlechtestes Chartdebüt.
Die 74 geht neu an Howard Carpendale. “Yes We Can“ ist die dritte Single nach dem Comeback des Schlagerstars aus Südafrika und mit der Platzierung in 2009 auch das dritte Jahre in Folge, in dem sich der Chart-Veteran mindestens einmal platzieren kann. Platz 74 überholt den Vorgänger vom vergangenen März um 3 Plätze.

Ganz am Ende steigt nach 5 Jahren der Abstinenz ABBA wieder mal ein. Nach dem Erfolg des Films “Mamma Mia“ war es verwunderlich, dass nicht schon etliche Ohrwürmer die unteren Chartplätze besetzt haben. Aber es brauchte doch erst den Jahreswechsel, um einen Klassiker der Popgruppe aus Schweden wieder zurück ins Gedächtnis zu bringen. “Happy New Year“ war ursprünglich nicht als Singletrack geplant. Irgendjemand hatte 1999 dann aber doch beschlossen, den Titel solo zu veröffentlichen. und so konnte er sich dann auch ganze drei Wochen lang platzieren mit Höchstnotierung 78. In dieser Woche kehrt der Track zurück auf der 96. Und ich kann mich dem nur anschließen: ein schönes 2009!