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9. Januar 2009

Die Charts vom 9. Januar 2009 – Auswertungszeitraum 26.12.2008 bis 01.01.2009. Muss ich dazu mehr sagen? Ungefähr die ruhigste Woche nicht nur des Jahres, wahrscheinlich sogar des Jahrzehnts oder .... ? Wenn jemand genauere Vergleichsstudien vorliegen hat, dann meldet euch!

Vorneweg: es gibt keinen wirklichen Neuzugang. Dafür eine Unmenge an Wiedereinsteigern. Die meisten davon aus der Sparte: Gassenhauer. Aber dazu später. Beginnen wir einfach wieder ganz oben an der Spitze.

Katy Perry nach wie vor mit Hot N Cold auf der 1 und damit die sechste Woche in Folge. Das ist das beste Ergebnis seit August letzten Jahres, als Kid Rock mit All Summer Long acht Wochen an der Spitze aushielt. Dass sich die Spitzenreiter des Jahreswechsels etwas länger ganz oben behaupten können ist allerdings nicht so ungewöhnlich. Ein Blick auf die letzten Jahre sagt alles: vor genau einem Jahr hieß der umsatzstärkste Titel Apologize von Timbaland presents OneRepublic. 2006/07 war es Nelly Furtado mit All Good Things (Come To An End), welches über 6 Wochen die Spitze bildete, und 2005/06 kam niemand an Madonna mit Hung Up vorbei.

Unglaublich stark bleibt auch Polarkreis 18 mit Allein allein. Nach fünf Wochen an der Spitze sitzen sie mittlerweile unverändert in der sechsten Woche auf der Position 2. Das sind alles zusammen schon 11 Wochen unter den ersten 3.
In ihrer 24. Chartwoche kehrt Amy Macdonald mit This Is The Life unter die großen 3 zurück. Auch das mittlerweile das 9. mal auf einem Medaillenplatz und die 23. Woche in den Top 10.

Die Aufsteiger dieser Woche und so auch die unendlich vielen Wiedereinsteiger profitieren von offensichtlich von zwei Faktoren. Zum einen ist wahrscheinlich noch immer der iPod-Geschenk-Effekt zu spüren. Das heißt, mp3-Player, die unter dem Weihnachtsbaum lagen wollen gefüllt sein und logischerweise geschieht das zunächst mal mit den bekannten Hits der letzten Wochen und Monate. Und dann ist da nicht zu vernachlässigen der Silvesterparty-Faktor, der vor allem für die Menge an Schunkelhits verantwortlich sein dürfte. Von beiden Faktoren am meisten profitiert das Guru Josh Project um Paul Walden, welches mit Infinity 2008 in der 28. Chartwoche nochmal einen Sprung von der 19 auf die 8 macht. Damit ist die aktuelle Version bereits zwei Wochen länger in den Charts notiert als das Original von 1990, welches auch schon auf 26 Wochen kam. Neue Remixe des Stückes sind am 12. Dezember erschienen ... zumindest digital. Infinity 2008 wird uns also noch ein klein wenig begleiten.

Auch nochmal einen Platz hoch und damit zurück auf Bestposition Platz 10 kehrt Peter Fox mit Haus am See. Mit Schwarz zu blau wird Peter Fox am 13. Februar Berlin beim Bundesvision Song Contest in Potsdam vertreten. Es ist anzunehmen, dass die CD ebenfalls um dieses Datum herum erscheinen wird. Derweil müssen wir mit dem vorhandenen Material vorlieb nehmen und das geschieht auch: Alles neu klettert ebenfalls nochmal 11 Positionen auf die 35.

Den Aufwind richtig nutzen konnten The Last Goodnight. In der 13. Woche steigt Pictures Of You auf einen neuen Bestwert, nämlich auf Position 28. Unterstützung hatte die US-amerikanische Band durch die Nutzung als Hintergrundmusik für die Ankündigungen zur Vierschanzentournee. Damit wiederholt sich ein wenig ihr Schicksal, welches sie auch in Amerika hatten. Denn auch dort war es der Spot eines Sportsenders, der maßgeblich am Erfolg des Titels beteiligt war und die Band bekannt machte. Und da diese noch ein klein wenig über Silvester hinaus zu verfolgen war, könnte es auch für The Last Goodnight nochmal ordentliche Download- und Verkaufszahlen geben. Allerdings wird in der kommenden Woche der Druck etwas größer sein, denn die ersten Veröffentlichungen des neuen Jahres standen mit dem 2. Januar auf dem Plan.

Der einzige neue Titel, der deutlich vom Sog nach oben profitieren kann ist Dirty Dancing von den New Kids On The Block. Sie steigen von er 44 auf die 33 und erreichen damit die höchste Platzierung seit 1990, als sich Tonight in den Top 20 aufhielt. Auch hier gabs Unterstützung: und zwar vom aktuellen Till Schweiger-Film 1 1/2 Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde, in dem sie einen Auftritt haben. Der Film war nach Madagascar der Weihnachtskinohit.
Gerade sind die Jungs auf dem Abflug nach Europa, wo sie vor allem in England eine Reihe Auftritte absolvieren. In Deutschland machen sie lediglich einmal Station, und zwar am 31. Januar in Frankfurt.

Als beste Wiedereinsteigerin kann sich Duffy mit Mercy etablieren. Sie kehrt in der 31. Chartwoche zurück auf Position 39. Auch ihre aktuelle Single Rain On Your Parade kann Boden gt machen und erreicht in dieser Woche mit Platz 42 ihre bislang beste Platzierung. Bereits vor Weihnachten wurde gemeldet, dass Duffy das neue Gesicht von Coca Cola Light sein wird. Passt ja ganz gut zu ihrem leicht biederen Image.

Auch Die Ärzte können mit ihrem Dauerbrenner Lasse redn nochmal ordentlich punkten und landen auf der 40. Mit seiner mittlerweile 21. Woche in den Charts ist dieser Titel seit Ein Schwein namens Männer der Hit mit dem längsten Atem. Allerdings sitzt ihm Junge mit 18 Wochen (zuletzt notiert am 12. Dezember) ordentlich auf den Fersen.

Ein seltsamer Wiedereinsteiger sind The Killers mit Mr Brightside auf der 73. Das letzte mal war der Titel Anfang September für eine Woche auf der 60 gelandet, und hatte damit gleichmal seine Höchstposition erreicht. „Schuld“ damals war die Veröffentlichung des Films Keinohrhasen auf DVD. Jetzt ist der Titel plötzlich wieder da und eine wirkliche Erklärung gibt es nicht. Die Ankündigung, dass Keinohrhasen am 14. Januar auf Premiere ausgestrahlt wird, kann es ja wohl nicht sein.

Absolut unterschätzt habe ich in der letzten Woche offensichtlich die Attraktivität von ABBA. Ihr Neujahrsliedchen Happy New Year schafft es zum Jahreswechsel doch tatsächlich bis auf Platz 77 und erreicht damit 9 Jahre nach der Veröffentlichung als Single die beste Platzierung. ABBA ist also auch 25 Jahre nach ihrer Trennung noch fähig, Schlagzeilen zu machen.

Die 79 steht in unmittelbarer Verbindung zu den Albumcharts. Dort schiebt sich in der vierten Woche Westernhagen mit dem Album Wunschkonzert von der 24 auf die 8. Das Besondere an diesem Album ist, dass Westernhagen die Fans hat entscheiden lassen, welche Titel auf dieses Best of sollen. Freiheit gehörte dazu und ist nach etlichen Einzeldownloads nun als offensichtlich beliebtester Song in die Single-Charts eingezogen. Von media control wird der Titel als Neueinstieg geführt. Das ist nicht ganz korrekt. Schaut man auf die Cd oder in die i-Tunes-Listen so sieht man, dass dort die originale Live-Version von 1990 gekauft wurde. Insofern ist Freiheit ein regulärer Wiedereinsteiger. Das Original schaffte es 1990 bis auf die 24 und war der bis dahin größte Hit Westernhagens. Die aktuelle Popularität hat der Titel wahrscheinlich auch Rapper Cirse zu verdanken, dessen aktuelles Album auch Herrn Westernhagen featured.

Charts vom 19. Dezember 2008

Eine dritte Woche steht Katy Perry mit „Hot N Cold“ an der Spitze der deutschen Charts. Und damit stellte die Amerikanerin im Jahr 2008 insgesamt 8 Wochen lang die meistverkaufte Single in Deutschland. „I Kissed A Girl“, der Vorgänger, der im September für 5 Wochen ganz oben stand und in der Jahresauswertung von media control den Platz 5 belegt, läuft ebenfalls noch ganz gut: Platz 25. Mit 8 Wochen zieht Katy Perry gleichauf mit Schnuffel und Kid Rock, die in diesem Jahr ebenfalls 8 Wochen als Nr.1 notiert waren. Timbaland presents OneRepublic schafften das mit der bestverkauften Single 2008 „Apologize“ vor genau einem Jahr zwar auch, aber ihr Höhenflug begann schon am 23. November 2007 und so gehen für 2008 lediglich 3 Wochen in die Wertung ein.
Tja, und nun bleibt noch eine Woche in diesem Jahr übrig. Wären dies hier die britischen Charts, dann könnten wir davon ausgehen, dass der Spitzentitel zu Weihnachten ein neuer ist, denn dort plant die Industrie seit Jahren ungemein mit den Verkäufen in dieser einen Woche. Seit Jahren ist die Nr.1 auch reserviert für den jeweiligen Sieger der X-Factor-Talenteshow, das Äquivalent zu Deutschland sucht den Superstar. In diesem Jahr wird diese Ehre mit 99%iger Sicherheit Alexandra Burke und ihrer Version von „Hallelujah“ gehören. Wir hier sind aber in Deutschland und hier geht alles etwas gemächlicher zu. Bis auf wenige Ausnahmen gab es zu Weihnachten eher eine Stabilisierung von bereits etablierten Hits. Zwar steht auf der Liste der Neuerscheinungen in dieser Woche unter anderem auch Leona Lewis mit „Run“, welches gerade die britischen Charts anführt, aber ob das hier genauso ein Erfolg wird? Es bleibt spannend zu Weihnachten.

Auf dem Plan haben muss man auf jeden Fall auch den höchsten Neuzugang dieser Woche auf Platz 3. Dort verdrängt sich nämlich P!nk selbst. Letzte Woche war sie noch mit ihrer Ex-Nr.1 „So What“ notiert, in dieser Woche steht auf dem Bronzeplatz neu die Nachfolgesingle „Sober“. Auch diese ist wieder enorm kraftvoll, fast schon ein Rocksong, braucht aber doch ein paar Durchgänge bis sie im Ohr ist. Anders als bei „So What“ geht es in „Sober“ etwas mehrdeutiger zu. P!nk beschreibt sehr schön die Verunsicherung zwischen dem Hochgefühl und der Ernüchterung, und natürlich dem, was beides manchmal verbindet. Mit allen Ängsten und Sicherheiten.
Erstaunlich ist der Blick auf die Credits. Da taucht als Produzent und Co-Autor kein Geringerer als Nate „Danja“ Hills auf, der fleißig im Schatten von Timbaland groß geworden ist und sehr großen Anteil am Comeback von Britney Spears hatte (auch auf ihrem aktuellen Album „Circus“ vertreten). Mit „Sober“ versucht er sich erstmals erfolgreich im eher poprock-orientierten Genre. Das letzte Mal befand er sich als Beteiligter bei Madonna & Justins „4 Minutes“ noch im klassischen Popkontext ganz oben in den Hitlisten.
P!nk gelingt mit dem Sprung von „Sober“ auf die 3 der Hattrick, drei Titel hintereinander unter den ersten 3 platzieren zu können. Vor „So What“ war sie im Jahr 2007 mit „Dear Mr. President“ ebenfalls bis zur 3 vorgestoßen. Insgesamt ist es P!nks sechster Titel, der es auf einen Medaillenplatz schafft.

Weitere Bewegung gibt es unter den ersten 5 mit Amy Macdonalds Rückkehr. Von 8 auf die 4 geht "This Is The Life" in der 20.(!) Top 10-Woche. Sicher dürfte für die neuerliche Nachfrage ihre Präsenz in allen möglichen Jahresend-Chart-Shows sein, so wie am 5. Dezember auf RTL, wo sie einen überzeugenden Live-Auftritt hatte. "This Is The Life" wird in der media control-Jahresauswertung im übrigen auf der Position 5 gelistet.
Auf die 5 in der Wochenauswertung geht mit einer leichten Verbesserung um einen Platz Schäfer Heinrich samt seiner Single „Das Schäferlied“. Es ist anzunehmen, dass diese nach dem Ende der aktuellen „Bauer sucht Frau“-Staffel und dem Abebben des Medienrummels die Festtage kaum überleben wird und Schäfer Heinrich rasch die Charts wieder verlässt.

Auf Platz 8 startet mit „Wie weit ist vorbei“ von Rosenstolz ein weiterer Nr.1-Nachfolger seine Chartkarriere. Sehr gefühlvoll, sehr balladig. Die Single ist in drei Varianten erhältlich: als 2-Track-Basis-CD, als Premium Edition mit gleichem Tracklisting aber inklusive Magnet und als Digipack-Variante mit verschiedenen Mixen und weiterem Songmaterial. Es ist die insgesamt neunte Single, mit der sich Rosenstolz unter den ersten 10 platzieren kann und bereits der 12. Top 20-Hit in Folge. „Gib mir Sonne“ platziert sich derweil auf 31.

Mit dem Neuzugang auf der 17 schlagen wir nochmal den Bogen zu Platz 1. Da hatte ich schon erwähnt: in Großbritannien ist die Weihnachts-Nr.1 der Charts fast reserviert für den/die GewinnerIn der jeweiligen X-Factor-Staffel. In Deutschland endet zum Jahresende jeweils das Pro7-Format Popstars. Mittlerweile ist ja nun auch die endgültige Besetzung bekannt, und sogar das Album ist bereits draußen: in drei verschiedenen Varianten mit direkter Einbeziehung in die Casting-Entscheidung. So schnell kann media control also auch sein. Für das Normalvolk geht alles etwas langsamer und wir dürfen in den aktuellen Single-Charts (die erst am 19. Dez. 12:00 Uhr veröffentlicht werden durften) die damals noch 8 Finalistinnen mit ihrem Red-Nose-Charity-Stück "I Believe In X-Mas" begrüßen. Punktgenau am Abend vor der Veröffentlichung, nämlich am 4.12. traten die 8 Damen bei Stefan Raab auf. Bezeichnend, dass die Single mal gleich nur Popstars benannt wurde, um die einzelnen Kandidatinnen geht es nicht so sehr. Und auch der Titel ist eher Durchschnittsware für den schnellen Verkauf. Es handelt sich dabei um ein Remake eines Titels der Tweenies, welcher immerhin in Großbritannien 2002 in den Top 10 platziert war. Mit "I Believe In X-Mas" sind wir auch schon mitten drin in der Weihnachtstitelparade ... aber keine Angst. Ich bleibe an dieser Stelle lieber noch ein bisschen bei Popstars. Denn Vocal-Coach Kate Hall nutzte ihre Telepräsenz gleich für ihre neue Single mit. Nach ihrer Trennung von Ben macht sie wieder solo weiter und schafft mit "Die letzte Träne" den Einstieg auf Position 41, ihre beste Solo-Performance überhaupt. Und auch zusammen mit Ben war sie lediglich einmal besser platziert, nämlich mit "Bedingungslos" im Spätsommer 2007.

Mit zwei Titeln sind Ich + Ich neu bzw. wieder notiert in den deutschen Charts. Erstaunlich dabei ist, dass der ältere Titel, nämlich "So soll es bleiben" es wesentlich höher schafft (Platz 38) als der neue "Wenn ich tot bin" (Platz 51). Wahrscheinlich auch das ein Effekt der oben bereits erwähnten Jahresend-Chartshows. Platz für die Präsentation von neuem Material ist da meist nicht. "Wenn ich tot bin" ist bereits die fünfte Auskopplung aus dem Erfolgsalbum "Vom selben Stern" und Ich + Ich sind 2008 der Act, der die meisten notierten Wochen vorweisen kann, dicht gefolgt von Amy Winehouse. "Vom selben Stern" geht übrigens auch wieder etwas hoch: in der 53. notierten Woche von 87 auf die 74.

Auf Platz 42 startet das aktuelle „Supertalent“ Michael Hirte mit dem weihnachtlichen „Ave Maria“ von J.S. Bach, dem Titel mit dem er das Publikum im Finale am 30. November überzeugte. Das Album „Der Mann mit der Mundharmonika“ stürmte in dieser Woche sofort an die Spitze der deutschen Album-Charts. Profitieren von der Besinnlichkeits-Welle kann auch der Talente-Vorreiter aus Großbritannien Paul Potts, der in eben jener Liste nochmal auf die 5 klettert. Und noch etwas hat Michael Hirte mit Paul Potts gemein. „Ave Maria“ ist nach „Nessun Dorma“ der zweite reine Klassik-Titel, der sich 2008 in den Single-Charts platzieren kann. Und wie Paul Potts so startet auch Michael Hirte durch rein digitale Online-Downloads in der Liste. Paul Potts ging vor ziemlich genau 5 Monaten direkt auf Platz 12. Michael Hirte wird wohl (zumindest in der Single-Auswertung) etwas weniger präsent bleiben, „Ave Maria“ nach der Weihnachtszeit in größeren Mengen zu verkaufen dürfte schwierig sein.
Vielleicht am Rande noch folgende Information: 1973 schaffte es „Der Junge mit der Mundharmonika“ als Single bereits für vier Wochen an die Spitze der deutschen Charts. Der Interpret damals war Bernd Clüver, der mit diesem Titel seine circa zweijährige Karriere als deutscher Superstar (immerhin zwei Nr.1-Hits) startete. Schauen wir, was der reale Mann mit der Mundharmonika, Michael Hirte, in zwei Jahren macht.

An dieser Stelle lässt sich dann doch ein kurzer Blick auf die wichtigsten weihnachtlichen Aufsteiger werfen. Und das sind mit ihrer Ankunft in der oberen Charthälfte Band Aid 20 mit "Do They Know It's Christmas?" (von 52 auf 40) und Mariah Carey mit "All I Want For Christmas Is You" (von 57 auf 44). Und auch Chris Rea rutscht in dieser Woche mit "Driving Home For Christmas" noch ein Stück hoch: von der 56 auf die Position 50. „Happy Xmas (War Is Over)“ von John & Yoko with The Plastic Ono Band and The Harlem Community Choir schafft sogar einen kleinen Rekord. Zum ersten Mal überhaupt ist dieser Titel zwei Wochen hintereinander notiert. In dieser Woche steigt er von der 98 auf die 75 und schafft damit das zweitbeste Ergebnis seit seiner Veröffentlichung im Jahr 1973. Damals stand er am 2. Februar in Deutschland für eine Woche auf Position 45.

Der letzte Neuzugang in die oberen 50 kommt in Form von Duffys drittem Charthit "Rain On Your Parade" auf die 48. Und für mich ist das DER Neuzugang der Woche. Ich bin wahrhaftig immer noch nicht von dem 60s-Soul-Revival-Pop überzeugt, auch wenn ich einzelne Stücke für sehr sehr gelungen halte. Zu "Rain On Your Parade" kann ich nur sagen: magisch. Arrangement und Video holen die Sängerin direkt ins Heute, schlagen dabei einen Bogen über James Bond und Madonnas "Vogue"-Ära Großartig! Der Titel ist nur auf der Deluxe-Variante des "Rockferry"-Albums zu haben. Oder eben als Single. Nach zwei Top 20-Hits in diesem Jahr ist Platz 48 nicht der Renner, schade.

Manuel Reuter und Yann Peifer hatten 2008 ein ganz gutes Jahr. Immerhin ein Top 10-Hit mit ihrem Zugpferd Cascada Anfang des Jahres („What Hurts The Most“) und ein alles in allem ansehnliches Chartdebüt mit dem neuen Projekt R.I.O. im Sommer. „Shine On“ schaffte es in Deutschland bis auf die 25, in der Schweiz ging es sogar in die Top 20. Ganze 18 Wochen bis Ende Oktober war „Shine On“ notiert. Und nun gibt es den Nachfolger „When The Sun Comes Down“ – wieder ein tropisch orientiertes Dance-Stückchen, welches in dieser Woche auf der 63 einsteigt, nur wenige Positionen unter dem Start des Vorgängers. Es könnte also einiges an Potenzial vorhanden sein, die nächsten Wochen nach oben zu wandern. Zumal Dance-Produktionen ohnehin vor allem im Download-Bereich punkten, in dem nochmal andere Gesetze gelten. In den Official Dance Charts steht „When The Sun Comes Down“ jedenfalls gut auf Position 2 hinter dem Dauerbrenner 2008 „Infinity 2008“ vom Guru Josh Project (in den Verkaufscharts auf der 14).

Auf der 67 versucht Gabriella Cilmi mit „Sanctuary“ einen Nachfolger zu ihrem Überhit „Sweet About Me“ (in der 22. Woche von 32 auf 32) ins Rennen zu schicken. Natürlich hat sie dabei ein wenig das Problem wie alle KünstlerInnen, die mit einem enorm populären Titel Berühmtheit erlangten: irgendwie werden sie nur mit dem einen Hit identifiziert und alles andere Material hat keine rechte Chance. Es sieht so aus, als ob „Sanctuary“ tatsächlich im Schatten des Vorgängers verebbt.

Auch MIA. legen mit „Mausen“ noch schnell in diesem Jahr einen Nachfolger zu ihrem Hit „mein Freund“ nach. Der Einstieg auf Position 70 als zweite Auskopplung aus dem „Willkommen im Club“-Album entspricht etwa den Ergebnissen der Vorgänger-Alben. Die Premium-Variante der Single-CD hält laut Fee + Oz ganz schöne Remixe u.a. von Altmeister Ian Pooley parat.

Fernseh-Jahresendauswertungen, Ende der 3monatigen Sperre beim Rutschen unter die Position 50 oder einfach nur noch ein Weihnachtshit ... es gibt einige Gründe für das kurze Wiederauftauchen von folgenden Titeln am Ende der Charts:
Stefanie Heinzmann chartet in der 26. Woche mit ihrem Durchbruch „My Man Is A Mean Man“ auf der 81. Auf der 86 stehen Madcon genau nach der 3-Monatsfrist mit „Beggin“ wieder in der Liste, ebenfalls in der 26. Woche. „The Best Side Of Life“ von Sarah Connor geht die dritte Saison in Folge als Weihnachtsklassiker durch und schafft den Wiedereinstieg auf der 96. Die bestverkaufte Solo-Künstlerin 2008, Amy Winehouse, steht mit „Back To Black“ wieder auf der 97. Und auch OneRepublic tauchen noch einmal mit „Stop And Stare“ auf, und zwar auf der Position 100.

Charts vom 3. Oktober 2008

Keine Neuheiten in den Top 10, aber doch einige bemerkenswerte Bewegungen.
Zunächst: Katy Perry sitzt mit "I Kissed A Girl" eine fünfte Woche fest an der Spitze. Es ist der vierte Titel in diesem Jahr, der mindestens 5 Wochen ganz oben steht, aber der erste, der dafür 6 Wochen brauchte. Dass ein Nr.1-Hit mal kurz Platz macht für einen anderen Shooter und dann zurückkehrt, ist in Deutschland nicht so selten. Im Juli 2007 erlebten Mark Medlock & Dieter Bohlen dieses Schicksal mit den Monrose. Und Ende 2006 räumten Silbermond für die Comeback-Single von Take That für eine Woche den Thron.

Nochmal einen Platz nach oben und damit in die Vizeposition schiebt sich Amy Macdonald mit "This Is The Life". Am Montag, 30. Sept., gabs dann auch Gold für die Single. 122.000 mal aus dem Netz geladen und 40.000 mal als CD verkauft, so der aktuelle Stand. Wahrscheinlich bleibt uns der Song noch eine Weile in der Spitzengruppe erhalten. Dass er die 1 am Ende noch erobert, wage ich an dieser Stelle zu bezweifeln.
Auf jeden Fall ist diese Woche für Amy Macdonald insgesamt sehr positiv verlaufen. Ihr erster Hit "Mr Rock & Roll" macht nochmal zwei Plätze gut und sitzt bequem auf der 34, und ihr Album "This Is The Life" steht in den Albumcharts nach einer kurzen Verschnaufpause wieder auf dem bisherigen HIgh Platz 3.


Auf der 5 entert ein wahrer Spätzünder die Top 5. The Guru Josh Project klettert mit "infinity 2008" in der 14. Woche nochmal ganze vier Plätze nach oben und befindet sich damit nach 18,5 Jahren wieder am oberen Ende der deutschen Charts. Das Original mit dem nachgestellten "1990's: Time For The Guru" war damals allerdings wesentlich schneller. Bereits in der vierten Woche gings unter die ersten 5 und die Höchstplatzierung auf der 2 war in der achten Woche erreicht. Insgesamt war der Titel 26 Wochen notiert. Zumindest dies wird die Neufassung wohl mit Sicherheit toppen.

Der höchste Top 20-Zugang kommt von der 21 und ist eine alte Bekannte. Duffy hat nun mit "Warwick Avenue" einen ganz passablen Nachfolger zu ihrer Nr.1 vom April diesen Jahres. "Mercy" rutscht in dieser Woche übrigens leicht von der 27 auf die 31. "Warwick Avenue" hielt sich eine ganze Weile im Schatten des Megasellers auf. 6 Wochen war es am unteren Ende der Top 20 notiert, davon 3 x auf der 18, bevor sie letzte Woche kurz hinausschlidderte. Was nun genau diesen neuerlichen Schub ausgelöst hat, ist für mich nicht so einfach erklärbar. Die Nominierung für MTV Europe Music Awards in 3 Kategorien erfolgte erst am vergangenen Montag, also außerhalb des Auswertungszeitraums.

Der höchste Neuzugang diese Woche findet sich auf der 13. Jimi Blue kündigt mit "Key To The City" sein zweites Album an. Er selber bezeichnet seinen Stil eine Mischung aus HipHop, Pop und Dance. Mit dem vorliegenden Track ist ihm genau das besser gelungen als je zuvor. Ich gebe zu, dass ich mit den Stücken von seinem Debüt-Album "Mission Blue" recht wenig anfangen konnte. "Key To The City" hat für mich dagegen genau das richtige Flair eines unbeschwerten Popsongs. Deutsche Produktionen werden ja häufiger etwas schräg angesehen, wenn sie zu sehr mit Eingängigkeit dealen, in Amerika oder auch England passiert das dagegen andauernd. Und diese Produktionen dürfen dann auch hier Erfolg haben ...
Bisher waren die Titel von Jimi Blue immer auf ihrer Höchstposition eingestiegen. Es wäre schade, wenn es dieser nicht noch ein, zwei oder drei Plätze höher schaffen würde. Bislang ist es Jimi Blues dritter Top 20-Hit und das allererstemal, dass er den höchsten Neuzugang in Deutschland stellt.

Auf der 16 wird es gewollt kindisch. Mit "Häschenparty" kehrt Jamba-Kuschelhase Schnuffel ein drittes Mal in die deutschen Charts zurück. Da es nach dem 8-Wochen-Nr.1-Hit "Kuschel Song" mit "Ich hab' dich lieb" nicht mal mehr ganz bis in die Top 20 gereicht hat (übrigens just in dieser Woche nach 11 Wochen nicht mehr in den Charts), wollte man im Hause Jamba offensichtlich ganz sicher gehen und stellte dem Schnuffel-Hasen einen Schlagersänger zur Seite. Mit dem selbsternannten Discofox-König Michael Wendler wird das Kinderliedchen nochmal ordentlich aufgepeppt mit fettem Mallorca-Beat und entsprechend schlüpfrig-einfältigem Text. Michael Wendler profitiert von dem Deal ebenfalls gehörig, denn mit "Häschenparty" kann er seinen ersten Top 20-Hit verbuchen. Bisher stoppte er jeweils kurz davor. Mit "Sie liebt den DJ" gings vor einem Jahr bis zur 27, und mit "Nina" erreichte er im Frühjahr die 24. Auch er hat in dieser Woche mit seinem letzten Lied "Echolot" die deutschen Charts gerade verlassen. Mit der "Häschenparty" kündigt sich schon recht früh die kommende Karnevals-Saison an. Es ist anzunehmen, dass uns Hase und Micha für die nächste Zeit begleiten. Und Jamba hat schon mal das kommende Schnuffel-Weihnachtsalbum angekündigt.

Ganz knapp an ihrem zweiten Top 20-Hit vorbei schrammt die Norwegerin Maria Mena. "All This Time (Pick-Me-Up Song)" schafft es in der Debut-Woche auf die 21. Das ist natürlich nicht unbedingt ein Grund für Traurigkeit. Bei "Just Hold Me", ihrem bislang größtem Hit hat es auch erstmal 5 Wochen gedauert, bis es in die Top 20 und schließlich in der 10. Woche auf Höchstposition 14 gelangte. Und ich gehe davon aus, dass das neue, verträumte Liedchen mit Lalala-Passagen noch eine ganze Menge von Freunden finden wird. Momentan ist die Vorabauskopplung zum Album "Cause and Effect" Maria Menas zweitbestplatzierter Titel in den deutschen Charts.

Etwas weiter unten fällt ein Titel auf, der sich diese Woche gegen Trend um 12 Plätze nach oben schiebt. "Trauriges Mädchen", die EP des Berliners Sven van Thom erreicht mit Platz 28 einen neuen Bestwert. Bekannt ist der Titel vor allem durch seinen Einsatz innerhalb eines Trailers von Pro7.

Das Fernsehen ist auch für die nächsten Neuzugänge verantwortlich. Am 19. September flimmerte auf dem Disney-Chanel "Camp Rock" als Deutschland-Premiere über die Bildschirme. Teenies und Freunde wurden durch massive Plakataktionen schon einige Zeit vorher in Aufregung versetzt. Auf der 35 und 36 sind nun die konkreten Ergebnisse zu bestaunen. Da landen auf der höheren Position die Jonas Brothers mit "Burnin' Up", ein Track, der nicht in "Camp Rock" vorkommt, aber zielsicher zum Filmstart veröffentlicht wurde und nach "S.O.S." im Juli diesen Jahres das zweite Gastspiel der Jonas Brothers in den deutschen Charts ist. Und auf der 36 stehen neu Demi Lovato und Joe Jonas (zweiter von den Jonas Brothers), in "Camp Rock" das Traumpaar Mitchie und Shane. "This Is Me" stammt aus dem Original Soundtrack zum Film und ist nur als Online-Single erhältlich. Dort wird es aber als Solo-Track von Demi Lovato geführt.
Es ist anzunehmen, dass beide Tracks sich nicht weiter noch oben bewegen und wohl in Kürze aus den Charts wieder verschwinden.

Der letzte wirkliche Neuzugang in den Top 50 geht an Alicia Keys. Mit "Superwoman" ist der 12. Titel der Amerikanerin in den Charts und der dritte aus ihrem Album "As I Am", welches uns vor allem den Überflieger "No One" Ende 2007 beschert hat. Das gefühlvolle "Superwoman" zeigt uns Alicia Keys genau so, wie wir sie uns vorstellen und deshalb hat der Titel eine Menge Potenzial und könnte sich noch eine ganze Weile in unseren Ohren tummeln. Spannend wirds allerdings schon in Kürze, denn der Titelsong zum neuen James-Bond-Film "A Quentum Of Solace" ist ein Duett zwischen Jack White von den White Stripes und Alicia Keys. Da klingt sie doch schon sehr anders und spannend und die Meinungen gehen ziemlich weit auseinander. Bereits jetzt ist "Another Way To Die" als Download zu haben, in Großbritannien gings auch schon in die Top 30, ab sofort (3. Oktober) gibt es auch die CD-Version zu kaufen.
Ursprünglich war als Interpretin für den neuen Bond-Song Amy Winehouse vorgesehen, aber diese lieferte den Titel nicht ab und kann somit lediglich mit bekanntem Material präsent sein. Das gelingt ihr allerdings ganz gut. "Valerie" in Zusammenarbeit mit Mark Ronson geht in dieser Woche von der 39 auf die 47, nunmehr die 40. Woche in Folge in den Charts präsent.

In der unteren Hälfte der Charts wirkt sich besonders die Veröffentlichung der CD "Wettsingen in Schwetzingen" als Unplugged-Session der Söhne Mannheims und Xavier Naidoos aus. Während die aktuelle reguläre Single "Das hat die Welt noch nicht gesehn" leicht von der 6 auf die 8 rutscht, steigen auf 72, 76, 78, 82 und 92 alle möglichen älteren Hits wieder ein. Interessant ist, dass diese Titel in einigen Listen als Neuzugänge, in anderen als Wiedereinsteiger oder auch bunt gemischt durcheinander geführt werden. Online sind die Titel sowohl in der Studio- wie auch in der Unplugged Live-Version verfügbar. Bei i-Tunes sind die neuen Varianten allerdings die wesentlich häufiger abgerufenen. In der Zählung allerdings werden die verschiedenen Versionen zusammen gezählt. Charttechnisch keine ganz einfache Variante, denn es gab auch Zeiten, in denen wurden Original- und Live-Versionen streng als verschiedene Titel gelistet, was im Endeffekt für die Statistik ein Mehr an platzierten Titel pro KünstlerIn bedeutete. Aber natürlich sind das vor allem Mikro-Details für Ultra-Chart-Fans. Die Mehrheit wird wahrscheinlich nur interessieren, dass "Ich kenne nichts" bzw. "Geh davon aus" offensichtlich die beliebtesten Titel des Wettsingens sind, welches sich in den Albumcharts von nichts auf die Position 1 katapultierte.