Die erste reguläre Nummer 1 des Jahres 2009 startet genau auf dieser Position. Und es ist niemand Geringeres als Nelly Furtado im Duett mit James Morrison. Fairerweise muss man sagen, dass es eigentlich umgekehrt richtig ist. Broken Strings stammt von James Morrisons Album Songs For You, Truths For Me. Bislang war er dreimal in den deutschen Charts platziert gewesen, zweimal in der Saison 2006/07, in der er auch seinen bis dato größten Hit verbuchen konnte, nämlich mit seinem Debüt You Give Me Something, welches bis auf Platz 31 kam. Zuletzt platzierte sich You Make It Real im November letzten Jahres. Die erste Ausjopplung aus seinem Album brachte es allerdings nur bis Platz 71 und war nach drei Wochen wieder verschwunden. Die Nachfolgesingle Nothing Ever Hurt Like You konnte sich gleich gar nicht platzieren und nun der Sprung bis ganz nach oben. Was darauf schließen lässt, dass es wesentlich an Nelly Furtado liegt, diese rockige Ballade als 73. direkten Neueinsteiger an der Spitzenposition zu erleben.
Für Frau Furtado ist dieser Titel bereits die zweite Nr.1. Vor ziemlich genau zwei Jahren führte sie sechs Wochen lang die Liste mit All Good Things (Come To An End) an. Damals hatte sie (ungenannt auf dem CD-Cover) Rea Garvey von Reamonn zur Seite. Zuletzt war sie in den deutschen Charts im Juli letzten Jahres, als sie dem italienischen pop-Duo Zero Assoluto für Win Or Lose (Appena prima di partire) die Stimme lieh. Allerdings blieb dieser Titel schon bei Position 64 stecken, was beweist, dass auch ein Star wie Nelly Furtado nicht ganz von allein Hits landet. Ansonsten hat Nelly Furtado neben ihrem Nr.1-Hits weitere 6 Top-Titel auf dem Konto, mit Broken Strings ist sie innerhalb der letzten drei Jahre mit sechs Titeln mindestens unter die ersten 6 gekommen.
Auf die 2 klettert um einen Platz Mando Diao mit Dance With Somebody. Und Deutschland ist immer noch das Gebiet, in welchem die schwedische Band derzeit die größten Erfolge feiern kann. Nach wie vor bleibe ich auch bei der Behauptung, dass Dance With Somebody der absolut eingängigste und pop-mäßigste Titel der Jungs aus Borlänge ist. Auf ihrer Homepage hat soeben das Pre-Ordering für ihr Album Give Me Fire begonnen. Und die Zeit meldet, dass bei der aktuellen Single vor allem Filmregisseur Quentin Tarantino die Finger mit ihm Spiel gehabt haben soll. Zumindest indirekt. Angeblich hat sich die Band bei der Produktion an Filmen orientiert. Nun, dem aktuellen Song hat das alles nicht schlecht getan.
Katy Perry räumt angesichts des Ansturms der neuen Hits den Thron und landet nach 8 Wochen an der Spitze mit ihrem Titel Hot N Cold nun auf Position 3. In Großbritannien beginnt gerade ihre nächste Single in den Top 75 nach oben zu klettern. Thinking Of You steht dort aktuell auf der 63. Das geplante Veröffentlichungsdatum für Deutschland ist mit 27. Februar angegeben. Das ist noch ordentlich lange hin. In der Zwischenzeit könnte man sich ihr Album One Of The Boys als Vinyl-Edition zulegen. Na, ob das reicht?
Wenn es mit deiner eigenen Band nicht so richtig klappt, na dann produzier doch einfach eine andere. Dieser Rat hat schon bei ein paar Musikern geholfen. Jahrelang mühen sie sich ab auf der Bühne und es will nicht so richtig funken. Dann kommen da drei, vier oder fünf junge Menschen, wohlen einen Rat, schwups ist man Produzent und hat sogar Erfolg.
Ich will hier an der Stelle zwar nicht behaupten, dass Subway To Sally nicht zufrieden wären mit ihren bislang drei Chart-Hits. Wenn sie wirklich Massenware hätten produzieren wollen, dann würden sie vermutlich ganz anders klingen. Dass sie vom Mainstream durchaus Ahnung haben, das hat jetzt zumindest Michael Boden alias Bodenski bewiesen. Der hat nämlich mal kurzerhand Sängerin Ria und ihre vier Mitstreiter unter seine Fittiche genommen und zur Band Eisblume gemacht. Die erste EP Unter dem Eis wurde noch kaum wahrgenommen, aber es folgten Auftritte als Vorband für Ich + Ich im Sommer 2008 und der Name wurde bekannt. Dann ein schön animiertes Video, hier muss nicht mal ein neuer Titel her – nehmen wir doch einen, den wir selbst schon mal eingespielt haben, der aber damals nicht die Chance hatte, größere Aufmerksamkeit zu erhalten. Tja, und prompt steigt die neue Version ganz oben ein, nämlich auf Platz 5. Für die Band Eisblume ein schönes Debüt, für Bodenski der bislang größte Erfolg. Ob die erfolgreichere Version auch wirklich besser ist ... das dürft ihr ganz allein entscheiden.
Gleich einen Platz tiefer gibt es ebenfalls eine neue deutsche Produktion. Und die gehört dem derzeit meistgesehenen TV_Ereignis Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!. Bereits das vierte mal flimmert das Reality-Ekel-Format mit C- und D-Promis über die Mattscheiben und das Volk guckt. Faszination Trash würde ich das nennen.
Wie jedes Jahr, so gibt es auch 2009 eine Hymne. Letztes Jahr wurde dafür Achim Petry gewonnen, in diesem Jahr sind es Die Zipfelbuben aus Berlin, drei Jungs, die 2006 mit zwei volkstümelnden Cover-Versionen in den Charts landeten. An der Seite der Dschungel Allstars 2009 geben sie jetzt Hier im Dschungel zum Besten. Auch dies wieder eine Cover-Version, diesmal vom Party-Disco-Hit In The Navy der Village People, 1979 immerhin Platz 3in Deutschland. Die neue Version schafft es nicht ganz so hoch, Platz 6 heißt vorerst Stop, sowohl für die Zipfelbuben wie auch für die dschungel Allstars ist das die momentan beste Platzierung ihrer Chartkarrieren.
Vermerken sollten wir an dieser Stelle, dass Amy Macdonald nach 25 ununterbrochenen Wochen in den Top 10, diese nun verlässt und mit This Is The Life „nur noch“ Rang 12 belegt. Ihr erster Hit Mr Rock & Roll platziert sich in seiner insgesamt 36. Woche auf der 66, von 60 kommend.
In Großbritannien war ihre neue Single Run kürzlich auf der 75 notiert. Ein schöner Titel, der glücklicherweise gar nichts vom Überflieger This Is The Life hat. In Deutschland für den 20. Februar angekündigt. In der Schweiz schaffte es derweil ihr völlig unbeachtetes Debüt Poison Prince per Download bis auf die 58.
Haarscharf an den oberen 20 rauschen beFour vorbei. Mit No Limit von ihrem inzwischen vierten Album geht es direkt auf die 21. Wer bei No Limit denkt: Moment, das kenn ich doch!, der/die liegt absolut richtig. 1993 feierte das niederländische Dance-Projekt 2 unlimited mit diesem Titel europaweit einen Riesenerfolg. In Deutschland besetzten sie damit für 5 Wochen die Position 2. Die Nr.1 hielten damals Ace of Base mit All That She Wants besetzt. BeFour schaffen es mit ihrer Version nicht bis zu solchen Höhen.
Max Mutzkes sechster Charttitel Marie startet auf der 24. Nach etwas mehr als einem Jahr platziert er sich damit endlich wieder dort, wo er hingehört. Denn sein Ausflug für Lisssi und der wilde Kaiser war nicht wirklich erfolgreich und versandete auf der 79. Platz 24 ist die höchste Platzierung seit 5 Jahren, als seine zweite Single Schwarz auf weiß bis in die Top 20 schaffte.
Auf der 35 geht die zweite Single aus dem Snow Patrol-Album A Hundred Million Suns mit dem Titel Crack The Shutters in die Liste. Die Veröffentlichungen von Snow Patrol „leiden“ ja immer noch an dem Überhit Chasing Cars, der auch nach 3 Jahren noch immer wieder in den Charts auftaucht. In dieser Woche steht der Klassiker beispielsweise auf der 95 – in seiner 51. notierten Woche.
Crack The Shutters schafft es zumindest, die Erstauskopplung Take Back The City laut Platzierung zu überrunden. Diese brachte es im letzten Oktober bis zur 42.
Eine kleine Sensation spielt sich in dieser Woche auf der 41 ab. Dort entern Franz Ferdinand mit Ulysses die Liste. Die Single ist die Vorabauskopplung zu ihrem dritten Album Tonight: Franz Ferdinand, welches mittlerweile auch schon zu haben ist. Franz Ferdinand werden ja immer irgendwie in die Schublade BritPop gesteckt obwohl sie das Klischee durchaus brechen. Dementsprechend gehören in ihrem Heimatland durchaus zu den großen Acts. Aber irgendwie sind sie vor allem ein Album-Act, mit den Singles klappt es meist nicht so recht. Und so kommt es, dass Ulysses mit seinem Charteinstand tatsächlich den Bestwert markiert, den Franz Ferdinand jemals in Deutschland errreicht haben – wohlgemerkt in der Single-Auswertung. Ihr Album You Could Have It So Much Better schaffte es 2005 bis zum Platz 2.
Um den Wert der Single noch etwas zu untermauern, hier der Vergleich: Bisher hatte sich am höchsten platziert Do You Want To. Es war 2005 fünf Wochen lang notiert und stoppte bei Position 70. Ulysses beschert der Band jetzt ihre insgesamt achte Chartwoche.
Ähnliches gelingt in dieser Woche auch dem amerikanischen Duo MGMT. Seit sechs Wochen sind die Elektropopper aus New York mit Kids in der Liste und steigen beständig 70-68-59-53-54 ... und schon dachte ich, ich kann hier nicht mehr über die Band schreiben. Aber in dieser Woche schaffen sie doch tatsächlich den Einstieg in die obere Hälfte und werden auf der 49 notiert. Offensichtlich erfreut sich der Track immer größerer Beliebtheit. Und das wirklich Großartige an diesem Fakt ist, dass sich nun endlich auch das Plattenlabel Columbia / BMG entschlossen hat, die Single als CD zu veröffentlichen. Allerdings erst ab 13. März. Bis dahin haben vermutlich alle den Titel digital in ihren mp3-Playern und kein Mensch wird sich um das Hardware-Produkt scheren. Mal wieder ein schönes Beispiel für die dumme und schwerfällige Veröffentlichungspolitik der Musikindustrie. – Feiern wir derweil MGMTs höchste Chartposition ever und freuen uns auf weitere Schritte nach oben.
Rein digital geht’s auch auf der 59 zu. Paffendorf stehen nach vier Jahren Chartabstinenz wieder einmal in der Liste. Self Control ist ein Trance-Remake des Laura-Branigan-Hits aus dem Jahr 1984. Giorgio Moroder ist also immer noch gut für Vorlagen zu aktuellen Hits. Der letzte Hit mit einer GM-Connection war im September Lulu Lewes Crush On You.
Zu Paffendorf selber: ihre Seite ist nicht wahnsinnig aktuell. Die letzten News stammen aus dem August 2008. Self Control gibt es seit 9. Januar digital. Dass er ziemlich schnell hier in der Liste auftaucht und noch nicht mal in den Official Dance Charts steht (obwohl diese derzeit zu 95% aus Coverversionen besteht), lässt vermuten, dass Paffendorf sich im Jahr 2009 ordentlich zurück melden. Ihren größten kommerziellen Erfolg hatten sie 2000 mit dem 16 Bit-Cover Where Are You, welches es bis auf Platz 11 der Single-Liste schaffte. Insgesamt ist Self Control Paffendorfs zehnter Chart-Hit.
Auf der 80 ein Re-Entry von Metallica. Nothing Else Matters ist mal wieder in der Liste. Ein Grund könnte sein, dass Pop-Violinist David Garrett diesen Titel in seinem Live-Programm präsentiert, mit dem er gerade fleißig in Deutschland unterwegs ist. Erschienen ist diese Variante schon auf seinem 2007er Album Virtuoso. Die Metallica-Fans wird es freuen, dass die Geigen-Variante dazu animiert, sich doch das Original zuzulegen. Für die Metallica-Originalversion Woche 41.
Noch ein Re-Entry auf der 88. Schließlich ist Handball-WM-Zeit ... und was wäre Handball ohne Höhner.s Wenn nicht jetzt, wann dann? Also wieder dabei, Woche 51.
Der letzte Neuzugang kommt von Apoptygma Berzerk. Mit Apollo (Live On Your TV) kündigen die Norweger nach gut zwei Jahren Pause ihr neues Album Rocket Science an. Allerdings ist die Chartplatzierung auf der 94 alles andere als überzeugend. Kein Titel von Apoptygma Berzerk, der sich in den Charts platzieren konnte, war jemals niedriger notiert.
Und ganz unten, auf Position 100 taucht in dieser Woche noch einmal The Offspring mit You’re Gonna Go Far, Kid auf. Im Dezember waren sie mit diesem titel bereits drei Wochen lang notiert und kamen bis auf die 67.
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