Jetzt nehmen die Charts also langsam Fahrt auf. Endlich! - Drei Neueinsteiger in den Top 10. Aber die beiden Spitzentitel stehen nach wie vor fest wie Felsen in der Brandung. Eine achte Woche heißt das Spitzenduo Katy Perry / Polarkreis 18. Katy Perry steht mit Hot N Cold nun in einer Reihe mit Kid Rock, der im Juli/August letzten Jahres mit All Summer Long als letzter Titel acht Wochen an der Spitze aushielt. Jetzt ist also die Frage, ob Frau Perry noch genug Luft hat für weitere Wochen, denn dann kommt sie allmählich in Regionen, wo Chartgeschichte geschrieben wird. Neues gibt es von ihr nicht zu berichten. Auf ihrer Homepage und in der Presse geht es vor allem darum, ob Katy Perry nun Single ist oder nicht. Nun ja ...
Auf Platz 3 kracht es dann richtig. Mando Diao aus Schweden sind mit Dance With Somebody erstmals ganz ganz oben in den deutschen Charts notiert. Bislang hatte die 1999 gegründete Band drei Titel in die Liste bringen können. Am erfolgreichsten war dabei Long Before Rock 'n' Roll 2006, welches bis Position 53 schaffte. Der neue Titel Dance With Somebody ist die Vorabsingle zum Album Give Me Fire, welches für den 13. Februar angekündigt ist. Es ist nicht nur in Deutschland, der bisher erfolgreichste Titel. Besonders ist allerdings, dass die Schweden hierzulande sogar erfolgreicher sind als in ihrer Heimat, wo es momentan gerade für eine Position 10 reichte. Es sieht also so aus, als sei Mando Diao nun vom Geheimtipp zum wirklich populären Act avanciert. Allerdings muss man hier auch anfügen, dass Dance With Somebody der bei weitem eingängigste Titel der Band ist - eben ein richtiger Pop-Song, der es verdient ganz oben in den Listen zu stehen.
Direkt dahinter, auf Position 4 schickt eine der momentan erfolgreichsten Künstlerinnen ihre neue Single ins Rennen. Rihanna koppelt mit Rehab einen siebten Titel aus dem Good Girl Gone Bad-Album aus. Außer dem Duett mit Ne-Yo brachten es auch alle Singles mindestens bis zu Platz 6. Allein das ist schon ein Rekord. Auffällig ist, dass sich die reinen Solo-Singles von Rihanna deutlich besser verkaufen als ihre Duette. Solo hat sie mit Rehab ihren fünften Top 10-Titel in Folge vorzuweisen.
Rehab ist wieder eine Ballade, produziert von Timbaland. Es ist Timbalands erste Zusammenarbeit mit Rihanna und wie ein Schatten darf auch Best Friend Justin Timberlake nicht fehlen. Er spielt im Video eine enorm prominente Rolle und darf auch ein paar background-Vocals beisteuern.
Im Windschatten von Rehab schaffen es auch Take A Bow und Umbrella wieder in die Charts. Take A Bow steht in der 20. Woche auf der 96, das Duett mit Jay-Z platziert sich auf der 98 in seiner mittlerweile 40. Chartwoche. Außerdem stehen Live your Life mit T.I. auf der 13 und Disturbia noch auf der 31 in der Liste – Rihanna kann also fünf Titel in den Top 100 platzieren.
Der dritte Neuzugang in den Top 10 sitzt genau auf Position 10. Wochenlang wurde Kevin Rudolf featuring Lil Wayne mit der Single Let It Rock beworben und per Radioeinsatz in aller Ohren eingenistet. Nun zahlt sich die Mühe aus. Kevin Rudolfs Debüt schafft es weltweit auf Spitzenpositionen. Glücklicherweise erinnert sein Stil an andere durchaus erfolgreiche Rocker, ohne dass ich konkret sagen könnte, wem er nun eigentlich gleicht. Das spricht mal für ihn. Bedeutend deutlicher lässt sich allerdings seine Vergangenheit an der Seite von Timbaland heraushören, bei dem er schon einige Jahre lang in der einen oder anderen Produktion als Musiker auftauchte. Sein Album In The City lässt er aber schlauerweise von Ill Factor produzieren bzw. hält selbst alle Fäden in der Hand.
Ob für die Single Let It Rock tatsächlich die Kollaboration mit Lil Wayne notwendig war ... wer will das entscheiden. Ich habe den Eindruck, Kevin Rudolf hätte den Titel auch ganz gut alleine gerockt. Deshalb würde ich an dieser Stelle mal behaupten, Lil Wayne profitiert von dieser Zusammenabeit besonders. Nach fünf offiziellen Singles in den deutschen Charts, kann er hiermit seinen ersten Top 10-Ttel verbuchen. Bislang hatte er an der Seite von Destiny’s Child 2004 seine beste Platzierung mit Rang 11 erreicht.
Das Farin Urlaub Racing Team meldet sich mit Niemals auf der 28 zurück. Die zweite Auskopplung aus dem Album Die Wahrheit übers Lügen beginnt erstmal ungewohnt ruhig und sanft, bevor es dann doch noch an die Gitarren geht. Die letzte Single des Teams brachte es Ende Oktober bis auf die 26, also nur minimal höher. Nach vier Wochen war der Spaß vorbei und es ist anzunehmen, dass auch hier vor allem der harte Fankreis nach der CD greift und das ziemlich schnell, weshalb Niemals vermutlich ebenfalls in etwa einem Monat wieder aus der Liste verschwunden sein wird. Besser sieht es da für Lasse redn aus, welches Farin mit den Ärzten in dieser Woche die 62 beschert, und das in der 23. Woche-
insgesamt ist Niemals die 10. Solo-Single von Farin Urlaub, und die dritte mit dem Racing Team. Rechnet man die Titel, die er mit den Ärzten platzieren konnte dazu, kommt er mittlerweile auf 41 notierte Titel. Das ist genauso viel wie es die Beatles und die Pet Shop Boys schafften. Die nächste Band, die es zu schlagen gilt sind Depeche Mode, für die derzeit 42 Singles zählen.
Aufwärts geht es weiter für Lady Gaga featuring Colby O’Donis, nachdem Just Dance es in Großbritannien auf die Position 1 geschafft hat. In dieser Woche geht’s nochmal von der 43 auf die 34 – Platz 15 war bislang das höchste, was Madame Germanotta im Spätsommer in Deutschland erreichte. Anfang Dezember erschienen bereits diverse Remixe auf CD, die den Titel tatsächlich noch aufwerten können. Wahrscheinlich ist es momentan auch genau diese CD, welche die neuerlichen Verkäufe anführt. Bei iTunes zumindest steht die Originalversion nach an der Spitze der Beliebtheit.
Am unteren Ende der Charts landet Hape Kerkeling alias Uschi Blum. Sklavin der Liebe ist die Comeback-Single der Schlagerdiva aus dem Film Kein Pardon von 1993. In Ein Mann, ein Fjord darf die singende Dame also wieder auftreten und bereits vor Ausstrahlung (21. Januar 2009, ZDF) geht die Single mit Erfolg in den Verkauf. Platz 83 ist für Uschi Blum der Charteinstand. Hape Kerkeling hat dagegen schon diverse Erfolgstitel vorzuweisen, unter anderem als Horst Schlämmer und R.I.P. Uli.
Dave Darell hat dagegen mit Freeloader erst seinen zweiten Hit auf der Position 95 stehen. Allerdings verbirgt sich hinter dem Pseudonym Robin Brandes. Und der ist unter anderem als Rob Mayth, Active One und mit Pimp! Code unterwegs. Zumindest in Dance-Kreisen dürften diese Namen feste Begriffe sein. Freeloader steigt ein als reiner Download-Track.
Populärster unter den Wiedereinsteigern, die es auch in dieser Woche en masse gibt, ist Let Me Think About It von Ida Corr vs. Fedde le Grand. Der Titel war mit 40 Wochen der am längsten notierte des Jahres 2008, jetzt ist er nach dreimonatiger Zwangspause wieder dabei auf Rang 66. Das ist gar nicht so weit vom Platz 50 entfernt, ab welchem die Bereinigungsregel gilt. Es lässt sich also schlussfolgern, dass sich die Popularität des Titels in drei Monaten nur minimal verringert hat.
Am 12. Januar erschien mit F1 eine Zusammenstellung von Fedde le Grands frühen Produktionen als Digital-Release bei Flamingo recordings. Ida Corr tourt derweil durch Europa, immer noch auf Promotion-Tour für ihr Solo-Album One.
Ebenfalls nach drei Monaten wieder dabei sind Mark Ronson feat. Amy Winehouse mit Valerie. Ihr Titel konnte sich 2008 ganze 32 Wochen lang platzieren mit der höchsten Position auf der 3. Jetzt ist er wieder drin auf der 86.
Und auch Snow Patrol sind mit ihrem Klassiker Chasing Cars auf der 99 wieder dabei. Mittlerweile auch schon in der 50. Woche.
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