Charts vom 28. November 2008

Holla - jetzt geht es aber tüchtig los in den deutschen Charts. Und sogar ganz oben tut sich eine Menge. Die Nr. 1 ist zwar immer noch die gleiche wie letzte Woche, aber schon auf Rang 2 wird munter nachgelegt. Aber erstmal: Polarkreis 18 sind mit "Allein Allein" nun in der fünften Woche an der Spitze und langsam wird es spannend, denn noch haben sie alle Chancen 8 Wochen voll zu machen und damit zu den Nr.1-Hits 2008 zu gehören, die am längsten ihre Position verteidigen konnten. Aber da gibt es auf Platz 2 sehr sehr starke Konkurrenz, denn hier steigt Katy Perry mit ihrer neuen Single "Hot N Cold" ein. Und das als reiner Download-Titel, denn in echt ist die Single erst seit dem 21. zu haben. Noch nie war ein nur digital-verkaufter Titel besser platziert und noch nie hat ein solcher Titel mit so einem Satz die Charts geentert. Natürlich ist die Only-Download-Zählung auch noch nicht soo alt: Seit 13. juli 2007 haben Titel die Möglichkeit auch als rein digitale Veröffentlichung in der Liste zu erscheinen. Erschwerend kommt hinzu, dass in Deutschland nicht die Anzahl ausschalggebend für die Platzierung ist, sondern der erzielte Umsatz. Das bedeutet, dass eine verkaufte Single-CD von Polarkreis 18 gleich viel Wert ist wie 5 bis 7 verkaufte Downloads von Katy Perry. Damit dürfte klar sein, dass "Hot N Cold" derzeitig der meistgekaufte Titel in Deutschland ist. Die beste Platzierung als rein digitale Single kam bislang von Paul Potts und seiner Puccini-Interpretation "Nessun Dorma" (ist noch gar nicht soo alt und treibt sich derzeit noch auf der 54, von 51 kommend rum ... dürfte aber schon nächste Woche nicht mehr dabei sein, es sei denn die Weihnachtsstimmung greift derart um sich ...)
Zurück zum Star der Woche: Eigentlich ist der Nachfolger zum Nr. 1-Hit "I Kissed A Girl" (fällt von 13 auf 19) viel weniger hypnotisch, aber er hat derzeit ein derartig starkes Airplay (aktuell die 4 in den eher langsamen und betulichen Airplay-Charts), dass offensichtlich alle gerade extrem gierig nach dem Titel sind. Und wir dürfen gespannt sein, ob sie nicht schon nächste Woche ihren zweiten Spitzentitel in Deutschland verbuchen kann. Sollte sie dies schaffen, ist sie eine der wenigen Acts, die es mit ihren jeweils ersten beiden Singles an die Spitze schafften. Letztes Beispiel für solch einen Einstand lieferte Mark Medlock im Jahr 2007. Mit dieser Woche gesellt sich Katy Perry an die Seite von Leona Lewis, die in diesem Jahr mit ihrem Debüt "Bleeding Love" ebenfalls die 1 enterte und mit "Better In Time" auf Rang 2 im Juli nachlegte.

Die Katy Perry-Sensation überschattet das, was ich in der letzten Woche schon angekündigt hatte. Britney Spears schickt mit "Womanizer" die Vorab-Single zu ihrem 6. Studio-Album "Circus" ins Rennen. In den USA brach sie mit der Single bereits alle möglichen Rekorde und fuhr ihre zweite Nr.1 ein. Hier in Deutschland reicht es in der ersten Woche für Platz 4, was immerhin das beste Ergebnis seit 2004 und ihrem Titel "My Prerogative" ist. Es ist ihr 16. Top 10-Hit und der 12. Titel, der es unter die ersten 5 schafft. Obwohl "Womanizer" von vielen als die beste Britney überhaupt betitelt wird, würde ich an dieser Stelle aber bezweifeln, dass sie damit ihre dritte Nr.1 in Deutschland holt. Aber warten wir es ab, wie wir sehen gibt es ja doch noch genügend Überraschungen im Chartgeschehen.

Die beste deutsche Produktion schafft es in dieser Woche auf die 7. Für mich eine sehr eigenwillige Kombination, die Rapper Curse da mit Silbermond eingegangen ist. Nachdem der Titelsong seines Albums "Freiheit" featuring Westernhagen Ende September nicht so sehr die Masse begeistern konnte, gelingt ihm durch Stefanie Kloß als Duettpartnerin das erste Mal der Sprung unter die ersten 10. Ich würde an dieser Stelle mal behaupten, dass dieses Ergebnis vor allem auf das Konto der charismatischen Stimme der Sängerin geht, denn Silbermond sind mit ihrer ehemaligen Nr.1 "Das Beste" auch nach zwei Jahren noch immer wieder am unteren Ende der Verkaufsliste zu finden. Letzte Woche zum Beispiel grad wieder notiert auf der Position 100. "Bis zum Schluss" erinnert mich irgenwie an bekannte Titel, obwohl es gut rhythmuslastig daherkommt und dadurch den gewohnten Silbermond-Sound schön bricht.

Der nächste Einsteiger hinterlässt die Frage: saugeil und mutig oder wahnwitzig übermütig. Wahrscheinlich ist das jedoch eine eher sehr deutsche oder europäische Frage, denn wenn der US-Rapper T.I. um die Hookline des Eurotrash-Hits "Dragostea din tei" von O-Zone einen abgebrühten Südstaaten-Rap mit Guestvocals von Rihanna bastelt, dann muss das in Übersee einfach cool aussehen und zur Nr.1 führen. Hier in Deutschland wurden wir ja erst diesen Sommer wieder mit den Überbleibseln des größten moldawischen Hits aller Zeiten beglückt. Crazy Frog und Arsenium hießen die Projekte, welche mehr oder minder geschickt das alte Rezept nochmal aufkochten. Nun also gibt es den Original-Gesang noch einmal in einem kleinen Ausschnitt zu hören bevor Rihanna übernimmt und eine wesentlich coolere Variante darbietet. Für T.I. ist "Live Your Life" der erste Aufenthalt in den deutschen Top 20 als Mainact. Mit seinem Rap-Part für Justin Timberlake's "My Love" stand er 2006 bereits auf Position 4. Rihanna ist mit ihrem Part momentan die zweite Künstlerin, die aktuell zwei Titel unter den oberen 20 platzieren kann. "Disturbia" rutscht in dieser Woche aus der Top 10 auf die 13.

Die momentan erfolgreichste Schülerband Deutschlands Aloha From Hell aus Aschaffenburg legen mit ihrer Rockballade "Walk Away" nach und können auf Anhieb den Erfolg ihres Debüts "Don't Gimme That" aus dem Sommer übertreffen. Platz 26 für Single Nr.2 und ein paar Konzerttermine gibt es im Dezember auch noch.

Zu Platz 34 gibt es wieder eine ganze Menge zu erzählen. Zunächst mal steht dort neu in der Liste Bushido feat. Karel Gott. Ja, richtig gelesen, der Rapper hinter dem Label ersguterjunge lässt derzeit nichts unversucht, ordentlich in die Schlagzeilen zu kommen und 'n Haufen Kohle abzuschöpfen so lange das drin ist. Biographie als Bestseller, Verfilmung derselben, Veröffentlichungen in Massen – dieses ist bereits die siebte Single, die sich in 2008 platzieren konnte – und dann eben auch mal gern ein Duett mit dem tschechischen Schlagerstar Karel Gott, den so richtig harte Jungs und Mädels ausm Ghetto vielleicht gar nicht mehr kennen. Zur Erinnerung: Karel Gott, die goldene Stimme aus Prag, begann seine Karriere in den 60ern, seine größten Erfolge feierte er zwischen 1970 und 86. Da gab es noch vor Zeiten der wöchentlichen Charts den Titel "Was damals war", der sich in der damaligen Hitparade bis zum Platz 8 vorarbeiten konnte. Unvergessen in den Gedächtnissen von Fans des deutschsprachigen Liedguts sind "Die Biene Maja" (Titelsong der Zeichentrickserie 1975) "Babicka" (1979 Platz 20) und "Fang das Licht" mit seiner Tochter Darinka (1986 Platz 15). Sein letzter Chartaufenthalt stammt aus dem Jahr 1997, als er mit einer deutschen Version von "Time To Say Good-Bye (Con Te Partiro)" bis auf Rang 86 kam. Nach mehr als 11-jähriger Pause feiert Karel Gott nun dank Bushido sein Chart-Comeback und hievt sich gleich richtig in die Jetzt-Zeit, denn "Für immer jung" landet auf Platz 34 durch reine Online-Verkäufe. Die reguläre Single steht erst seit heute in den Läden, wird also in zwei Wochen ganz sicher einen Sprung nach oben hinlegen. Und so wie sich das anlässt könnte es für Karel Gott die höchste Chartplatzierung überhaupt werden. Bushido hätte da ein wenig mehr zu tun, denn sein bislang bestplatzierter Titel stammt aus dem Jahr 2007 und hieß "Alles verloren". Platz 4 gilt es zu knacken und das könnte durchaus gelingen, denn die zweite "Sensation" der neuen Bushido-Single ist der Titel selber. "Für immer jung" zitiert nämlich ordentlich und wiedererkennbar den 80er jahre-Hit von Alphaville "Forever Young". Im Original 1984 bis Platz 4 geklettert, wurde der Titel bereits unzählige Male gecovert, am erfolgreichsten vom deutschen Technodance-Projekt Interactive, welches Anfang 1995 in Deutschland bis auf die 7 kam und sogar in Großbritannien den Sprung unter die Top 40 schaffte. 2002 gabs dann nochmal ein Remake, auch das mit ordentlichen Verkaufszahlen und nun sind also wieder ein paar Jahre ins Land gegangen, Weihnachten steht vor der Tür, Balladen-Schmonzetten stehen gut im Kurs und Bushido macht sich Gedanken übers Älterwerden. Natürlich sind da keine neuen Erkenntnisse zu erwarten, halt die bekannten Allgemeinplätze. Aber wer will schon immer nur zum Nachdenken animiert werden? 6 Mio Abrufe bei MySpace, 2 Mio bei Youtube, Einstieg in die Charts vor Verkaufsbeginn, Clinch mit VIVA und MTV ... da erübrigt sich jeder Kommentar.

So wie wir in nächster Zeit wahrscheinlich wieder ein Auge und Ohr auf Bushido + Gott haben werden, so können wir bereits in dieser Woche vermelden, dass die Jungs von Guns n' Roses wie erwartet ordentlich an Tempo zulegen. Von der 90 in der letzten Woche (als ihre Single lediglich eine halbe Woche im Geschäft war) auf die 38 springt "Chinese Democracy". Auf der Homepage der Band wird auch ein MySpace-Streaming-Rekord vermeldet. Im Schnitt sollen 25 HörerInnen pro Sekunde den Titel abgerufen haben. Da steht zu vermuten, dass auch eine ganze Menge an Leuten bei den bekannten Download-Shops eingekauft haben, denn in echt gibt es nach wie vor lediglich die Trendsingle mit nur einem Titel. Insgesamt ist diese Woche überhaupt deutlich zu merken, dass der Online-Markt an Bedeutung gewinnt.
Statistisch gesehen müssen Axl Rose und Freunde allerdings noch ein wenig mehr drauf legen. "Chinese Democracy" ist mit Platz 38 bislang noch der schlechtplatzierteste Titel der Band in den deutschen Charts. Lediglich "Patience" machte im September 1989 auf eben dieser Position halt, war aber insgesamt 13 Wochen lang notiert.

Mash-Ups sind nach wie vor sehr beliebt wie uns der Neuzugang auf der 51 zeigt. Da kommt das Debut des Dance-Projekts SASH! aus dem Jahr 1997 "Encore Une Fois" (damals Platz 16) neu in die Verkaufsliste, diesmal allerdings angefüllt mit der Gesangsspur von "Raindrops", einem Track des englischen Projektes Stunt und erschienen 2005 auf Data Records. Folgerichtig heißt die Neuveröffentlichung "Raindrops (Encore Une Fois)". In Großbritannien hats für das Stück bis in die Top 10 gelangt, ich finde, dass der Originaltrack von SASH! durch den Gesang eher an Kraft verliert und austauschbarer wirkt. Immerhin noch eine schöne Erinnerung an ein Projekt, dass seit mehr als 5 Jahren in der Versenkung verschwunden war und eigentlich schon begraben.

Estelle steigt mit ihrem dritten Titel "Come Over" auf der 62 ein. An ihrer Seite hat sie für diesmal Sean Paul, in 2008 das zweite mal in der Liste vertreten. Entspannter Raggae.
Eine absolut beeindruckende Stimme gibt es auf der 64 zu hören. Sie gehört dem Grafen, wie sich der letzte Verbliebene der Band Unheilig nennt. "An Deiner Seite" ist das Chartdebut des 1999 zusammen mit Jose Alvarez-Brill (aktuell Peter Heppner produzierend) gegründeten Projektes. Düster und stark.
Im Jahr 2008 war Jimi Blue ziemlich präsent. Mit einer fünften Single namens "Best Damn Life" gehts ins Weihnachtsgeschäft. Start auf der 67, während "Key To The City" von der 70 auf die 84 fällt.
Nach ihren bisher größten kommerziellen Erfolgen, den zwei Top 10-Singles aus dem "Viva La Vida"-Album charten Coldplay auf der 77 mit Titel Nr.3. Allerdings auch dies in der Digitalvariante. "Lost!" ist zwar auf genanntem Album enthalten und am 21.11. erschien auch die EP "Prospekts March" auf der "Lost!" noch drauf ist. Aber den Titel solo gibt es derzeit nur als Download-Variante.
Die 79 sieht die hessische Mädchenband Fräulein Wunder mit ihrer zweiten Single "Mein Herz ist Gift für dich". Ohne VIVA-Serie geht's etwas langsamer voran.
Auf der 81 erscheint Blutengel mal wieder. "Dancing In The Light" gibt es in zwei Varianten: als Forsaken- und als Solitary-Edition.
Rania ist die dritte Teilnehmerin der letzten DSDS-Staffel, die ihr Chartdebüt 2008 gibt. "Crying Undercover" steigt ein auf der 86.
Jens O.(phälders) und Jens Kindervater aka Michael Mind sind seit einigen Jahren auch unter dem Pseudonym The Real Booty Babes in der Clubszene unterwegs. Erfolge feiern sie vor allem mit Schranz-Versionen bekannter Hits. In diesem Jahr waren sie bereits mit einer Variante von "Apologize" notiert. Auf der 98 stehen sie in dieser Woche neu mit "I Kissed A Girl" - auch das als reiner Download-Titel.

TV-Show-Effekte wie gewohnt: Popstars-Kandidatinnen Diyana, Jill und Katharina singen in der Folge am 13.11. "Listen" und das Original von Beyoncé steigt auf der 63 wieder ein. Wird aber auch schnell wieder draußen sein.
Ähnlich ergehts wohl auch Westlife mit "You raise Me Up", die auf der 71 wieder auftauchen, nachdem Asawari Jacob am 15.11. seinen Auftritt mit dem Titel bei RTL "Supertalent"-Show hatte.
Auf der 99 entern Evanescence mit einem ihrer größten Hits "My Immortal" nochmal die Charts. Da weiß ich aber jetzt keine Erklärung, wodurch das verursacht wurde.

Für einen Neueinsteiger hab ich hier am Ende noch extra fünf Zeilen frei gehalten.
Es ist die letzte Woche im November oder auch der 1. Advent und auf der 73 erscheint, wie immer an diesem Datum, der Weihnachts-Pop-Hit schlechthin: "Last Christmas" von Wham! Bei seinem letzten Auftritt zum Jahreswechsel 07/08 hat der Titel mit Platz 4 seine beste Position überhaupt erreicht. Ein kleiner Rekord: in der 72. Woche und 23 Jahre nach dem Ersteintritt. Ob's in diesem Jahr nochmal höher geht? Position 73 als Start in die Saison ist im Vergleich nicht wahnsinnig überzeugend. Eventuell hat jetzt auch schon jedeR seine/ihre Version auf PC, Silberling oder sonst einer Form in der Sammlung.

Charts vom 21. November 2008

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Hab ich nicht letzte Woche gejammert, es sei so still in den deutschen Charts, Bewegung müsse her?? Et voilá – diese Woche gehts mal richtig rund und die Liste wird ordentlich durcheinander gerüttelt. Nur die beiden Plätze ganz oben sitzen stabil im Sattel. Noch!
Für Polarkreis 18 ist es die vierte Woche mit "Allein Allein" an der Spitze vor P!nk und ihrem ehemaligen Nr.1-Hit "So What". Bisher waren die Jungs aus Dresden ja nur mit einer Single-Version auf dem Markt. Auf der gabs neben dem Original auch ein Rework von Nephew, weshalb in einigen Listen auch gleich Polarkreis 18 vs. Nephew als INterpreten aufgeführt wurden. Seit dieser Woche nun gibt es die Nachfolgeversion, die bereits vor gut einem Monat in streng limitierter Auflage als Digi-Pack erschienen war. Darauf zu finden ist unter anderem der Titel "Operation Sun", der nur auf Maxi zu haben sein wird, sowie zwei extra Remixe von Bodi Bill bzw. ZPYZ. Ich denke, diese Nachfolgeversion hilft Polarkreis 18 noch eine Weile, dem Druck von den unteren Plätzen zu trotzen. Ob sich die neue Variante der Maxi tatsächlich lohnt, dürft ihr aber ganz allein entscheiden.

Nun aber zur Sache: Höchster Neuzugang und wie in Großbritannien auch hier Siegerin im aktuellen Divenbattle ist Beyoncé mit ihrer neuen Ballade "If I Were A Boy", die geradewegs auf Platz 3 einsteigt. Das letzte mal, dass ein Titel mit dieser Thematik in den deutschen Charts war, ist noch gar nicht so lange her. Im September stellten sich Fräulein Wunder den Rollentausch vor und brachten es mit "Wenn ich ein Junge wär" bis auf die 16. Was vor gut zwei Monaten noch ordentlich zur Sache ging und richtig Spaß machte, das hat Frau Knowles nun wie schon erwähnt in eine R&B-Ballade gepackt. Das Video dazu verwirrt erstmal: wer war jetzt wer? Und wer ist nun eigentlich der/die Gute und Verständige? Dementsprechend die Diskussionen dazu. Mir ist das alles ja ein wenig zu betulich und zu viel Klischee, aber es gibt genügend Leute, die "If I Were A Boy" als mindestens großartig bis unübertreffbar beschreiben. Nun gut. Fakt ist, dass diese Vorab-Single zum kommenden Doppel-Album tatsächlich der Chart-Nachfolger zu ihrem Nr.1-Hit "Beautiful Liar" in Kollaboration mit Shakira aus dem Mai 2007 ist. Seitdem haben alle regulären Singles und Gastauftritte bei anderen Artists die Gunst der Käufermasse nicht erringen können und erschienen nicht in der Hitliste. Und noch ein statistischer Fakt nimmt sich seltsam aus vor dem Hintergrund, dass Beyoncé auch hierzulande gern als Superstar gehandelt wird: "If I Were A Boy" ist der Platzierung nach der zweitgrößte Erfolg hinter oben genanntem Nr.1-Hit. Der einzige Titel, der es von ihr bislang ebenfalls in die Top 5 brachte, war im Jahr 2003 "Baby Boy", interpretiert zusammen mit Sean Paul. (Mit Destiny's Child kann sie ebenfalls lediglich auf einen Nr.3-Hit verweisen.) Hmmm - da hat die Diva irgendwie doch noch nicht den richtigen Draht zum deutschen (Massen-)Publikum gefunden. Zum Vergleich: Sarah Connor hat bereits 5 Nr.1-Hits auf ihrem Konto und die Top 10-Titel zähl ich gleich mal gar nicht. Aber zu der kommen wir dann später noch...

Getragen geht es weiter auf der 4 und mir scheint, dass offensichtlich die Zeit der Besinnlichkeit über uns hereinbricht und der sich abzeichnende Wandel der Charts schon arg viel mit dem Fest der Feste zu tun hat. Wie auch immer: inhaltlich ist Herbert Grönemeyers "Glück" ein gefühlvolles Liebeslied, das in jede Jahreszeit passt. Sein erstes Best of-Album folgt mit dem heutigen Tag.
Wenn wir die Chartgeschichte Herbert Grönemeyers seit 2000 betrachten, dann fällt auf, dass jeder seiner Titel, der über die 10 hinaus kam wenigstens eine Woche auf der 1 gestanden hat. Das ist mal ne Herausforderung für "Glück". Allerdings waren die Spitzenreiter jeweils in ihrer ersten Woche ganz oben gelandet. So gesehen, kein gutes Omen. Aber was solls - ich bin nicht hier um alles schlecht zu reden. Und auch eine Position 4 ist ein super Ergebnis nach gut einem Jahr Chartabstinenz. Und ich bin mir sicher, dass "Glück" uns eine ganze Weile begleiten wird, das ist bei Grönemeyer-Hits bisher auch nicht immer der Fall gewesen.

Bewegung in den Top 10 gibt es nicht nur durch die beiden genannten Neuzugänge. Toll ist, dass sich zwei Titel ordentlich nach oben schieben konnten, die mir - wie schon oft hier geschrieben - besonders am Herzen liegen. Auf die 8 gehen, von der 16 kommend, Jack White & Alicia Keys mit dem Bond-Titelsong "Another Way To Die". Der dazugehörende Film "A Quantom Of Solace" ist seit zwei Wochen unangefochten der meistbesuchte und knackt gerade (nach nur 2 Wochenenden) die 3-Millionen-Marke. Damit scheint er sich gerade auf der Zielgeraden zum meistgesehenen Leinwandopus 2008 zu befinden. Kein Wunder also, dass sich auch die Musik dazu größter Beliebtheit erfreut.

Der zweite Aufsteiger in die Top 10 kommt von der 25 und ist das neue Werk der Killers. Gerade habe ich bei James Masterton gelesen, dass "Human" das Beste ist, was die Killers jemals vorgelegt hätten. Nun, so weit würde ich mich nicht aus dem Fenster lehnen, aber ein großartiges Stück Pop ist es allemal, eingängig und mitreißend wie es besser nicht sein könnte. Produziert wurde das Ganze von keinem Geringeren als Stuart Price, der ja unter anderem auch schon Madonnas "Confessions On A Dancefloor" bearbeitet hat. Und deshalb klingen die Killers aktuell so wie sie klingen und Vergleiche von Duran Duran über New Order bis hin zu den Pet Shop Boys sind allerorten zu hören. Ich frag mich nur, warum sich alle Welt immer noch immer auf die 80er bezieht ... sind die tatsächlich so retro? Mein Lieblingsvergleich ist ja da eher: überwältigend wie Polarkreis 18, umwerfend wie The White Stripes - und damit wär ja wohl auch gesagt, was ich mir für die Single in den kommenden Wochen wünsche.

Der nächste Neueinsteiger stammt wieder aus der Rubrik: Diva. Und hier haben wir es mal tatsächlich mit einem Superstar aus Übersee zu tun. Christina Aguilera kann seit 1999 auf mittlerweile zehn Top 10-Hits verweisen, 8 davon waren unter den ersten 5 platziert. Klar, dass alle von ihrer neuen Single "Keeps getting better" nur Superlativergebnisse erwarten. Seit Wochen läuft der Titel überall hoch und runter. Ungewohnt rockige Töne schlägt sie in ihrer Vorab-Single zum Best of-Album gleichen Namens an. Aber, die Single schafft es bei ihrem Start nur bis zur 14. Und hier muss es wirklich NUR heißen, denn für Frau Aguilera ist das ein eher mageres Ergebnis. Kann sein, dass alle auf die Kompilation warten und dann alle HIts gesammelt erwerben. Aber das scheint mir eine armselige Erklärung. Wahrscheinlicher ist, dass die Masse von Christina Aguilera eher sexy provokantes erwartet, denn auch in Großbritannen verpasste sie die Top 10. Blöd ist es ja schon irgendwie, dass für sie offensichtlich gilt: Only Sex Sells. - Wobei: Platz 14 - hey Leute, ist das nix? Insgesamt ihr 16. Titel, der unter den ersten 20 landet. Kann man so gelten lassen, oder?

Zurück zu einer deutschen Band: Stanfour haben's ja irgendwie raus, sich gut zu verkaufen. Laut Bandlegende haben sie das in Amerika gelernt. Anfang des Jahres waren sie mit "For All Lovers" dank des Einsatzes als Titelmelodie bei "Nur die Liebe zählt" 17 Wochen in den Charts und kamen bis auf die 24. Im September besuchte dann ganz kurz "Desperate" die Liste, blieb aber ohne mediale UNterstützung in der unteren Hälfte stecken. Und jetzt sind sie wieder da und präsenter denn je. "In Your Arms" wurde am 6. November ausgiebig bei Popstars - Just 4 Girls vorgestellt. Da sah man nämlich, wie die Mädels sich als Duettpartnerinnen bewarben. Das Rennen gemacht hat am Ende Jill und einen Tag später stand dann auch die Single. Track 1 ist die altbekannte Variante und Track 2 die Version mit Jill. Klar, dass sie so hiermit ihren ersten Top 20-Hit verbuchen können. Platz 15 in der ersten Woche. Aber auch ohne das Popstars-Drumrum ist der Titel selber schlichtweg groß. Mal wieder eine Ballade (siehe oben) für die dunkle Jahreszeit, aber mit feinen Ausflügen in kraftvolle Rocksounds. Im Video wird dann noch eine gutgemeinte Botschaft hinter das Ganze gesteckt, aber das war eigentlich gar nicht nötig.

Und jetzt kommen wir zu der Dame, die ich weiter oben als Superstar angeführt habe. Oder besser: die erfolgreichste deutsche Sängerin - zumindest gemessen an ihren Charterfolgen. Sarah Connor hat mit 16 veröffentlichten Singles 12 x die Top 10 erreicht. Lediglich ein Titel - ihre zweite Single "French Kissing" verpasste knapp die Top 20. Vergleichbar erfolgreich seit 2000 waren da lediglich die No Angels (4 x Nr.1 / 12 x Top 10 ). Der letzte Besuch "Under My Skin" brachte Sarah Connor im August bis auf die 4. Und dann kam die offizielle Trennung von ihrem Mann. Deutschlands Traumpaar kaputt. Eigentlich sind solche Dinge ja eher egal, aber Frau Connor-Terenzi hatte ja sehr direkt alle an ihrem Privatleben teilhaben lassen. Kein Wunder also, dass auch die kommende Scheidung von medialem Interesse begleitet wird. Eventuell gibt es ja dann bald die Serie dazu: Happy divorced!
Klar ist es blöd, den Medienrummel so 1:1 mit Musikverkäufen in Verbindung zu bringen. Im Fall von "I'll Kiss It Away", der zweiten Auskopplung aus dem "Sexy As Hell"-Album liegts aber irgendwie nahe. Denn dieser Titel ist der erste seit 2001, der die Top 20 verpasst. Zum Trost lässt sich vielleicht sagen, dass Platz 21 wirklich sehr sehr knapp vorbei ist. Trotzdem ist der Titel damit der am schlechtesten verkaufte von Frau Connor. Klar sind noch nicht alle Messen gesungen, aber ehrlich: es sieht nicht so gut aus für sie derzeit. Allerdings erwarte ich ja schon sehr bald eine Rückkehr ihres "Christmas In My Heart" ...

Für den nächsten Neuzugang müssen wir mal ein wenig rekapitulieren: 2005 hatten wir den Crazy Frog, der dank Klingelton bis fast ganz nach oben in den Charts kam. Vor 9 Monaten lancierte die mit Klingeltönen reich gewordene Firma Jamba den Hasen Schnuffel, der ganze 8 Wochen die Chartspitze bekuschelte. Und weil das Häschen vor allem die Zielgruppe Frauen meinte, gab es ganz schnell hinterhergeschossen auch einen Muffel, der allerdings nicht wirklich ankam. Männer kaufen wahrscheinlich keine Klingeltonmusik. Das Häschen gibt es immer noch, sogar relativ erfolgreich, zusammen mit Michael Wendler feiert es auf der 68 "Häschenparty", gerade erschien das Album "Winterwunderland" und für den 12.12. ist eine Weihnachtssingle angekündigt ... all das reicht Jamba aber noch längst nicht. Der Hase bekommt Gesellschaft von Eddy Bär. Und der macht dann einer jungen Frau im Swimmingpool (warum eigentlich gerade dort?) ein aus allerlei Zitatensalat zusammengestelltes Geständnis: "Verliebt". Klar ist das irgendwie niedlich und süß. Aber eben auch völlig künstlich und berechenbar. Und weils ja kein richtiger Mensch ist, gibts auch ne Menge Vocoder auf der Stimme. Sofort gabs Diskussionen: Ist das nicht im Original von Chris Brown? Also ich hab nix dazu gefunden ... Und wer immer hinter dem Liedchen steckt, ich persönlich hoffe ja, dass sich ganz schnell wieder ausgebärt hat und Platz 24 das höchste war, was dieses Kuschelding je erreicht.

Ganz knapp die obere Charthälfte verpassen Shaggy feat. Akon mit Platz 52. "What's Love" ist für beide Künstler bereits die vierte Single in 2008. Shaggy war zuletzt mit seinem EM-Song "Feel The Rush" auf der 1, Akon hatte es im Herbst mit Kardinal Offishall bis zur 18 gebracht. Für beide ist die Platzierung also nicht so wahnsinnig umwerfend, aber das ist ja der Titel auch nicht.

Die Jungs von Fall Out Boy hatten noch nicht so richtig den Durchbruch. Irgendwie stoppten alle ihre Singles immer kurz vor der Hälfte der Charts. Auch das Michael-Jackson-Cover "Beat it" brachte es im Juli nicht wesentlich höher. Dafür zeigen sie sich aber ungemein beständig. Single Nr.4 mit dem Titel "I Don't Care" springt auf die 62 in der ersten Woche. Der Titel ist ein ordentliches Stück Poprock, kann man eigentlich nichts gegen sagen. Auf der Single ist außerdem ein feiner Mix von Cobra Starship und das Video kommt mit ordentlicher Star-Unterstützung u.a. von Gilby Clarke (Guns'n'roses siehe unten) daher.

Um eines sind wir in dieser Woche leider nicht drum herum gekommen. Der Auswertungszeitraum für die vorliegenden Charts umfasste nämlich die Woche von 7.-13. November. Und richtig: genau da drin liegt auch der 11.11. Weshalb wir auch eine ganze Reihe vnn Blödel- und Discofox-Titeln beobachten können wie sie steigen. Olaf Henning landet z.B. mit dem "Jungfrauenchor" auf der 66, De Boore singen "So ein Tag so schön wie heute" auf Platz 74 und auf der 76 steigt ein Astrid Kuby und Michael Mosaro mit dem "Körperzellen Rock". Die Titelzeile lautet: "Jede Zelle meines Körpers ist glücklich", dazu sieht man Rentner einen tark verzögerten Ententanz vollführen. Gemeint ist das Ganze vielleicht irgendwie anders ... zumindest schmeißt einem google bei der Suchabfrage nach Frau Kuby solche seltsamen Dinge wie biplogische Krebsabwehr in die Ergebnisliste. Naja - in der lustigen Karnevals-Popkultur geht irgendwie alles durch und wird dazu noch gekauft. Michael Rosaro ist übrigens auch nicht so ganz unbekannt. Allerdings verbirgt Herr Scheickl sich hinter einem Pseudonym. Er wird wissen warum.

Party gibt's auch auf der 88. Allerdings ein bisschen anders. DJ Cyrus is back! Zumindest charttechnisch, denn in der Liste der meistverkauften 100 war er zwischen 1999 und 2003 vor allem als ein Teil von Beam vs. Cyrus aktiv. Insgesamt 6 Titel konnten sie platzieren, der erfolgreichste im Jahr 2003 mit dem MC Hammer-Cover "You Can't Touch This", welches es bis auf Platz 22 schaffte. Danach gründete Cyrus sein eigenes Label Cyrus Trax auf dem er auch fleißig veröffentlichte. Allerdings ist das in Deutschland mit den Independent Labels immer ein wenig schwierig. Für "Wir brauchen Bass!" - einem frechen Sample aus dem Bo-Klassiker "Türlich türlich" - suchte Cyrus Unterstützung bei Zooland Records, die solche Projekte wie Cascada und DJ Manian im Vertrieb haben. Und schwups. bereits in der ersten Woche als digitaler Track geht der Track in die Charts. In den offiziellen Dance-Charts steigt der Titel diese Woche auf die 22. Ich denke, da kommt noch was.

Und genauso wird es wohl bei Guns N' Roses noch ordentlich nach oben gehen. "Chinese Democracy", seit 14 Jahren Pausen das erste Lebenszeichen der Rocker, ist seit 11.11. als trendsingle zu haben. Der vollständige Release der Single steht mit dem 22. November an. Mit der Vorab-Version gehts direkt auf die 90. Zum Titel selber kann ich nur sagen: klingt wie Guns n' Roses. Fee und Oz meinen, das Ganze sei auch ein wenig antiquiert. Schöner könnt ichs auch nicht sagen.

Nochmal Rock gibt es neu auf der 95. Da sind 3 Doors Down mit "Let Me Be Myself" gelistet. Das ist 'n ganzes Stück glatter produziert als Guns n' Roses.

So, dann wie immer noch einen Blic auf die Rückkehrer. Wiedereinsteiger sind zu finden auf der 72 Alicia Keys mit "Superwoman". Da weiß ich gar nicht so recht, warum das jetzt wieder rein hüpft, oder besser: Ich weiß gar nicht warum das so schnell draußen war. Auf der 75 die The Ting Tings mit "That's Not My Name" - immer noch ein toller Song und immer noch der einzige der Ting Tings. warum eigentlich? "Shut Up And Let Me Go" oder "Great DJ" sind auch super. Auf der 81 gibt sich wieder mal Rihanna mit "Don't Stop The Music" die Ehre - mittlerweile auch schon in Chartwoche 39. Und schließlich belegt die 100 mal wieder Silbermond mit "Das Beste".

Ich kann nur sagen: ich freu mich auf nächste Woche, denn eine Diva fehlt noch mit ihrem neuen Werk. Die hatte in der gerade zu Ende gehenden Woche Singlestart. Und ich tippe hier mal tollkühn: mindestens Top 5.

Charts vom 14. November 2008

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Unverändert in dieser Woche bleibt die Top 5, die oberen 4 stehen sogar schon das dritte mal in der gleichen Reihenfolge. Ruhe vor dem Sturm? In Großbritannien gab es in dieser Woche bereits den großen Diven-Wettbewerb zwischen Britney Spears, Christina Aguilera, Beyonce Knowles und Leona Lewis. Letztgenannte bringt es bereits in dieser Woche in Deutschland zu Chartehren. Aber dazu später.

Zunächst mal noch ein Wort zur alten und neuen 1. Polarkreis 18 sind also mit „Allein Allein“ in der dritten Woche ganz oben und bilden mit den Vorgängern von P!nk (aktuell weiter die 2) und Katy Perry (von 7 auf 11) eine schöne Serie. Anfang des Jahres gab es bereits eine ähnliche Situation, allerdings waren da die Spitzenreiter noch wesentlich ausdauernder: Timbaland und OneRepublic blieben 8 Wochen ungeschlagen, gefolgt von Leona Lewis' Debüt „Bleeding Love“, die sich 4 Wochen behaupten konnte, ehe sie von Schnuffels „Kuschel Song“ vertrieben wurde, der wieder 8 Wochen Deutschlands liebstes Lied sein sollte. Übrigens ist der „Kuschel Song“ auch der letzte deutschsprachige Titel an der Spitze gewesen, der sich mindestens 3 Wochen halten konnte. Die letzte deutsche Produktion mit diesem Ergebnis kam von Mark Medlock, der Ende Mai mit „Summer Love“ genau drei Wochen auf der 1 stand.
Genug der Rückschau ... was tut sich aktuell in der Liste?

Der höchste Neuzugang bringt uns auf Platz 6 Nickelback zurück, nachdem die Rocker aus Kanada zuletzt im Mai nochmal kurz für eine Woche mit „Rockstar“ platziert waren. Mit „Gotta Be Somebody“ kündigen sie ihr neues Album „Dark Horse“ an, welches genau jetzt – also am 14.11. – erscheint. Und die Zeichen sehen sehr gut aus, denn mit Platz 6 gelingt ihnen nach 7 Jahren mit einem zweiten Titel der Sprung in die Top 10. Lediglich ihr Durchbruch „How You Remind Me“ hatte es höher geschafft und war bis auf die 3 vorgestoßen. In der Zwischenzeit waren neun weitere Titel platziert, alle bis auf einen („Photograph“ im Jahr 2005; Platz 18) verfehlten aber die Top 20.

Ebenfalls momentan absolut im Aufwind befindet sich Kanye West, der sich mit seiner neuen Single „Love Lockdown“ erstmals als Hauptact unter die ersten 10 schieben kann. Bisher hatte er es lediglich zweimal bis zur 17 geschafft: „Stronger“ in (ungenannter) Kollaboration mit Daft Punk schaffte es im letzten Jahr, „Homecoming“ mit Chris Martin von Coldplay (aktuell wieder drin auf der 94) war dort im Frühsommer notiert. Natürlich hat Kanye West an der Seite von Estelle mit „American Boy“ in diesem Jahr auch schon die Top 5 besucht. Vielleicht hat es genau dieser Titel bewirkt, dass er nun auch mit seinen eigenen Produktionen massenkompatibel geworden ist. Oder es liegt daran, dass er auf „Love Lockdown“ auf den Rap verzichtet und tatsächlich als Sänger agiert. Der Titel ist auf jeden Fall nicht auf Anhieb eingängig, der Einsatz des Vocoders (in Amerika gerade das Non plus Ultra für alle Produktionen) ist auch nicht unbedingt, was den Titel zum Ohrwurm machen würde. Ziehen wir allerdings in Betracht, dass „Love Lockdown“ bisher nur als Trendsingle zu haben war und erst seit heute als reguläre 2-Track-Single angeboten wird, dann könnte da noch einiges an Potenzial drin stecken und Rang 8 war noch nicht alles.

Eine kleine Überraschung steht neu auf der 10. Stefanie Heinzmann, Anfang des Jahres bei Stefan Raab entdeckt und mit "My Man Is A Mean Man" ganze sechs Monate in der Liste notiert, legt mit "The Unforgiven" ordentlich nach. Seit ihrem Debüt, welches bis zur 3 klettern konnte, nahm der Erfolg ihrer Veröffentlichungen kontinuierlich ab: "Like A Bullet" brachte es immerhin bis zur 29 und ausdauerndem Radio-Airplay, "Revolution" dagegen versandete relativ unscheinbar auf der 47. Nun holt sie mit neuem Material also zum nächsten Streich aus. Der Titel ist bislang nirgendwo erhältlich, wird aber auf der gerade erscheinenden Deluxe-Edition ihrer CD "Masterplan" erscheinen. Momentan grassiert ja die Manie, Erfolgsalben in einer aufgemotzten Variante erneut aufzulegen. Egal wieviel Bonus-Material da auch nachgeliefert wird, es bleibt bei genauer Betrachtung eine von der Industrie clever eingefädelte Abzockerei. Schließlich kann man das Album von vor 9 Monaten, für welches man auch schon zwischen 15-18 EUR hingelegt hat, mit der Deluxe-Edition wertlos in die Tonne schmeißen.
Zum Titel selber: Die Wahl, einen Metallica-Track von ihrem schwarzen Album 1991 zu covern ist ziemlich ungewöhnlich. "The Unforgiven" brachte es als zweite in Deutschland platzierte Single Ende 1991 auf Platz 47. Stefanie Heinzmann macht aus dem Rockstück nun doch einen etwas sehr gemäßigten Popsong. Das ist schade, denn auch sie hat ja das Zeug zu wesentlich mehr Rock. Als mitsingbare Popnummer funktioniert die Version wiederum. Und so werden vermutlich Metallica-Fans Frau Heinzmann eher auf ihre Blacklist stellen, währen alle anderen sehr gut mit dem neuen Werk etwas anfangen können.

Auf der 15 kommen wir nun zu einer der oben bereits erwähnten Diven. Auch Leona Lewis wird in Kürze ihr Erfolgs-Album "Spirit" in einer Deluxe-edition wiederveröffentlichen. Darauf neu enthalten der Titel "Forgive Me", den es vorab schonmal als Single zu haben gibt. Nach "Bleeding Love" und dem Nr.2-Hit "Better In Time" klingt der neue Titel allerdings eher gewöhnlich. Die beiden Vorgänger hatten eine mitreißende Intensität, "Forgive Me" setzt dagegen auf gefällige Altbekanntheit. Der Track könnte genauso auch von jeder beliebigen anderen Sängerin interpretiert werden. Ich denke, das für 2009 angekündigte, neue Album wird da sicher mehr zu bieten haben.
By the way: Auf der 85 kehrt Leona Lewis mit "Bleeding Love" nach dreimonatiger Zwangspause wieder zurück und hat jetzt 9 Wochen lang bedingungslos die Möglichkeit sich zu platzieren. insgesamt bereits die 29. Woche dabei.


Wenn wir bei Wiederveröffentlichungen und Deluxe-Editionen sind, dann gebührt Schiller wohl eine besondere Nennung. Sein Album "Sehnsucht", erstmals erschienen im Februar, gibt es mittlerweile in einer vierten Version. Wer soll da noch durchsehen? Auf der neuesten Variante befindet sich jedenfalls auch die Zusammenarbeit mit Colbie Caillat, schlicht und einfach betitelt "You". Das Stück ist eine elektronisch untermalte Ballade, nichts was sehr wehtun würde und auch nicht weiter auffällt. Für Schiller ist es der insgesamt vierte Titel, der es unter die besten 20 schafft, bislang nahtlos an den Erfolg des Vorgängers "Time For Dreams" mit Lang Lang aus dem September anknüpfend. MySpace-Star Colbie Caillat ist mit "You" zum dritten mal in den deutschen Charts notiert.

Auch in dieser Woche gibt es wieder einen TV-Effekt zu beobachten. Besonders daran ist, dass es mal wieder Maria Mena trifft, die von Interpretationen anderer Talente profitiert. Vor zwei Wochen waren es zwei Kandidatinnen aus Popstars – Just 4 Girls, die "Just Hold Me" vortrugen und das Original bis auf die 37 brachten. In dieser Woche ist es die elfjährige Lena Fink, die in der Show "Supertalent" ebenfalls "Just Hold Me" wählte und prompt schnellen die Verkaufszahlen hoch und Maria Mena springt wieder von der 64 auf die 29.

1985, als die Neue Deutsche Welle endgültiig in Schlager-Gewässer abgedriftet war, gab es ein kleines, romatisches Liedchen, dass im Radio zwar recht häufig zu hören war, aber kommerziell eher durchfiel: "Amsterdam" gesungen von einer Band namens Cora. Ursprünglich war das Song von den beiden Damen hinter Cora für Juliane Werding geschrieben worden. Diese hatte es aber abgelehnt und so nahmen sie es selber auf. Viel mehr hörte man von den Damen dann nicht, bis sie sich 2003 zu einem Comeback entschlossen, unter anderem auch "Amsterdam" einem Remix unterzogen und so endlich doch noch in die Charts Einzug halten konnten. Immerhin Rang 67 wurde verbucht, ob die Verkaufszahlen aus dem Jahr 2003/04 für eine Platzierung 1985 gereicht hätten, ist ohnehin fragwürdig.
Mittlerweile schreiben wir 2008 und die Mallorca-Karneval-Apreski-Welle hat sich als eigenes Genre definiert, in dem alles was irgendwie geht verramscht werden darf. Und so schnappte sich Schauspieler und Schlagersänger Axel Fischer das Original, ließ einen ordentlichen Kracherbeat unter seinen Sprechgesang legen und drehte ein einfältiges Video. Fertig ist der Hit. Mit Einstieg auf der 38 ist Axel Fischer nahe an seinem bislang größten Erfolg, dem Titelsong aus der "Abschlussklasse 2006" "Mädchen, mach dich frei", dran. Dieser schaffte es 2005 auf die 36.

Klee aus Köln legen mit "Berge versetzen" den Titelsong ihres aktuellen Albums die zweite Auskopplung vor. Es reicht trotz beigelegtem Poster aber nur für Platz 56.
Zum zweiten mal in den Charts ist Kat DeLuna mit "Run The Show". Platz 72 für die rhythmische Nummer mit featured artist Busta Rhymes geht wohl mehr als in Ordnung.
Auf der 75 gibt es ein Wiederhören mit .... ich gebe zu, ich wusste nicht, dass es sie noch gibt ... Doro. Die sich selbst als Queen of Heavy Metall bezeichnende Sängerin ist mit "Celebrate – The Nght Of The Warlock" zum fünften mal in den deutschen Singlecharts vertreten. In Spanien und Japan dagegen wird sie sogar in den Top 10 notiert.
Weiter gehts auf den unteren Plätzen mit Platz 83. Dort rutschen Keane mit "Spiralling" in die Charts. Der Titel klingt sofort vertraut, im ersten Moment denkt man: The Killers??? Warum der Track nicht schon längst und schon viel höher in der Liste steht, ist mir ein Rätsel. Die Single gibt es seit August, das Album seit Anfang Oktober, im Radio läufts auch dauernd ... Da musste also jetzt erst der Tourstart in Köln her, bis es mit einer Platzierung geklappt hat.

Für die 96 möchte ich hier mal einen eigenen kleinen Absatz einrichten. Dort gibt nämlich (endlich!) M.I.A. ihr Chart-Debüt. Hier in deutschland gibt es ja immer ein bisschen die Verwechslungsgefahr mit Mia. Aber nicht, wenn man auch nur eine Note der englisch-amerikanischen Sängerin mit Wurzeln in Sri Lanka gehört hat. Seit 2004 macht sie Musik, eine Mischung aus HipHop, Elektro und Ethno-Pop. "Paper Planes" von ihrem dritten Album "Kala" brachte ihr in den USA den Durchbruch. Bis Platz 4 ging es dort, die Briten brachten sie immerhin noch auf Rang 19. Hier in Deutschland hat sich bislang kein Label gefunden, welches "Paper Planes" veröffentlichen will und das ist mal schlichtweg beschämend. Angeblich sind die Revolverschüsse, die in dem Song verwendet werden zu verunsichernd, jedenfalls soll MTV dieselben durch ein anderes Soundsample ersetzt haben ... Schwachsinnige Idee! An dieser Stelle der Aufruf: Geht hin und holt euch dieses Stück, egal ob legal als Download oder wie auch immer. Eine eingängigere M.I.A. gab es nie.

Letzter Neuzugang auf der 99 ist Pulsedriver mit "Youth Of The Nation", einer Trance-Version des Hits von P.O.D. und seit gut drei Jahren Neues Material vom DJ. Das Original brachte es 2002 bis auf Platz 5.
Und zu guter Letzt noch die Rückkehrer:
88 Ich + Ich "Vom selben Stern" - mal wieder nach drei Monaten Zwangspause dabei und weiterhin nicht tot zu kriegen: 48. Woche.
97 Udo Lindenberg feat. Jan Delay "Ganz anders" - siehe oben, allerdings erst Woche 10.
98 P!nk "Dear Mr. President" - sowieso immer ein Dauerbrenner, auch nach der Wahl in USA: Woche 34.

Charts vom 7. November 2008

Ganz oben in der deutschen Chartliste tut sich nichts. Polarkreis 18 sind in der zweiten Woche immer noch "Allein Allein" an der Spitze. Auf den Plätzen 2 bis 4 herrscht ebenso Unbeweglichkeit. Mit Platz 5 kehrt Rihanna wieder zurück in die Spitzengruppe. "Disturbia" ist damit das zweite mal auf Höchstposition.

Ordentliche Bewegung gibt es auf der 8. Dort steht neu Rock von einer der ältesten Bands aus Deutschland. Offiziell gegründet haben sich Die Toten Hosen 1982. MIt Wurzeln in der Punkbewegung dauerte es eine Weile, bis sie es zu kommerziellem Erfolg brachten. Vor genau 20 Jahren, am 11.11.1988 enterte dann "Hier kommt Alex" als ihre erste Single die deutschen Charts. Mit 21 notierten Wochen und der Höchstplatzierung auf der 32 gelang ihnen ein ziemlich veritabler Einstand in den Hallen der Popkultur. Danach folgten 32 weitere Tracks (inklusive zweier Veröffentlichungen als Die Roten Rosen), darunter fünf Top 10-Hits, der Glaubwürdigkeit tat das alles keinen Abbruch. Und auch mit der neuen Single "Fieber", die als Vorbote zum kommenden Album "In aller Stille" (ab 14.11.) erschien, zeigen Campino und Freunde, dass sie noch ordentlich rocken können, mit einer gehörigen Portion MItgrölrefrain. Auf der Single erscheinen zusätzlich drei Tracks, die nicht auf dem neuen Album enthalten sein werden. So bekommt Fan wirklich etwas für sein/ihr Geld und das könnte dann auch ein Grund sein, der die Single etwas länger in den Charts hält, denn bei den Toten Hosen zeigt sich ein ähnliches Phänomen wie bei Den Ärzten: ein harter, begeisterter Kern bringt die Veröffentlichungen jeweils in der ersten Woche recht hoch in die Charts, aber schnell stürzen diese ab und werden dank wenig erwähnenswerter Platzierungen im unteren Bereich Opfer der 9-Wochen-Regelung. Wie dem auch sein wird: "Strom" ist seit September 2004 der erste Top 10-Titel der Band und nach zweieinhalb Jahren Pause neues Material aus Düsseldorf.

Auf der 10 entert ein beinahe gefährliches Team die Charts. Zwei Dinosaurier des deutschsprachigen Pop- und Schlagergeschäfts haben zusammengespannt und für die beginnende Ski-Karnevals-Saison einen schlichten und eingängigen Partyhit zusammengeschustert. DJ Ötzi, mit drei Nr.1-Hits in Deutschland der erfolgreichste, noch lebende österreichische Act, hat sich von Dieter Bohlen produzieren lassen und bringt es so auf Anhieb zu seinem fünften Top 10-Hit. Aber "Noch in 100.000 Jahren" ist keineswegs ein Original des DJs mit der weißen Strickkappe. Ein gewisser Oliver Lukas hat auf seiner CD "Für dich" das Stück bereits eingespielt und da klingt es noch ein wenig discofoxiger. Und wenn die Diskussionsforen und Blogs stimmen, dann gibt es bereits noch eine weitere Variante von Michael Wendler ... All das spricht dafür, dass in den nächsten Wochen (und Monaten) wieder einmal die kollektive Gleichschaltung einsetzen und selbst der muffeligste Hinterwäldler sich seine jährlich eine CD-Single kaufen wird. Und ich fürchte, dass die debil-kitschige Romantik-Versprechung "Noch in 100.000 Jahren" neben allen möglichen Cover-Versionen auch noch Verarschungen und Varianten erzeugen wird, die uns mindestens bis Frühjahr 2009 verfolgen werden. Leider!

Einer der besten Popsongs derzeit (wer nicht der Meinung ist, sollte den Wikipedia-Eintrag zum Titel lesen) schafft in dieser Woche den Sprung unter die besten 20. Alicia Keys & Jack White springen mit dem Bond-Titelthema "Another Way To Day" in der 4. Wochen von 30 auf die 13. Sie haben damit Vorgänger Chris Cornell bereits um 2 Plätze überrundet und stellen den dritten Bondsong in Folge der die oberen 20 erreicht. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sich Mr. Bond erfolgreich den neuen Zeiten angepasst hat. Zwischen 1981 und 95 war es nämlich nahezu ein Muss für jeden Bondsong, mindestens in Top 10-Nähe zu gelangen. Und damals lagen die Verkaufszahlen noch in ganz anderen Bereichen als heute. Im genannten Zeitraum gab es 6 offizielle Bondfilme mit Titelmusiken von solch angesagten InterpretInnen wie Sheena Easton, Duran Duran oder a-ha. Aus Statistiksicht hatte allerdings Gladys Knight den größten Erfolg. Sie gelangte mit "License To Kill" 1989 bis auf Position 3.
Für Alicia Keys ist "Another Way To Day" der vierte Besuch unter den ersten 20. Die drei anderen schafften es jeweils bis unter die ersten 5. Auch Jack White war im Juli diesen Jahres mit seiner Band The White Stripes und der "7 Nation Army" erstmals in den deutschen Charts und gleich auf Rang 4 gekommen. Bislang wurde ein ähnliches Ergebnis für "Another Way To Die" dadurch verhindert, dass der Titel zunächst nur per Download und später in streng limitierter Vinylpressung erhältlich war. Der Sprung nach oben ist der regulären Veröffentlichung als CD-Single zuzuschreiben. Seit gestern läuft nun endlich "Ein Quantum Trost" auch in deutschen Kinos, eventuell gibt das nochmal einen Nachfrageschub. Filmmusiken sind ja derzeit sehr beliebt.

Am Ende der Top 20 schaffen Lexington Bridge den Einstand mit "Dance With Me". Single Nr.4 ist die dritte, welche eine Chartplatzierung schafft und schließt direkt an die Kollaboration mit Snoop Dogg "Real Man" an, welche es vor einem Jahr bis auf die 16 schaffte. Der Sound des neuen Werks ist alles in allem boygroup-typisch, hat aber sogar einen recht hypnotischen Bassloop als Grundlage. Die CD-Single erschien nach einer Terminverschiebung um eine Woche in zwei verschiedenen Versionen – wird ja immer wieder gern gemacht, vor allem auch um die Verkäufe so ein wenig nach oben zu drücken. CD 1 enthält unter anderem einen Remix von Blank & Jones, CD 2 hält für die Fans den Bonustrack "Sign Your Name" und das Video "Go On And Go" bereit.

Auf der 28 schickt ein kommender Hit seine Schatten voraus. The Killers hatten sich Ende letzten Jahres irgendwie es irgendwie zu everybody's Darliing gebracht. Und spätestens als "Mr. Brightside" dann auch noch im Soundtrack von "Keinohrhasen" zu hören war, gehörte die Band aus Las Vegas zum Allgemeinkonsens. Charttechnisch sah das zwar noch etwas anders aus, 4 Titel in 4 Jahren, höchste Platzierung bislang die 44. Mit "Human" schicken sie nun den Vorboten zu ihrem dritten Studioalbum "Day & Age" ins Rennen und landen bereits in der ersten Woche höher als jemals zuvor. Die Platzierung geht dabei auf Online-Verkäufe und die Veröffentlichung als 1 Track-trendsingle zurück. Die Basic-CD mit den Tracks "Human" und "A Crippling Blow" steht seit dem 7. November in den Läden und für den 14. November ist dann noch eine reguläre Maxi-CD anvisiert. Bei der weiß ich aber jetzt gar nicht, was da an zusätzlichem Material drauf sein soll. Was bedeutet das alles? Ich vermute, dass nun auch in Deutschland der kommerzielle Durchbruch ansteht. Nach dem Auftritt der Killers bei den MTV Europe Music Awards dürfte eigentlich auch jeder den fast schon bombast-orchestralen Titel im Ohr haben. Also worauf wartet ihr noch ... ?

Auch aus den USA, aber viel weniger aufregend ist die neue 29. Ne-Yo ist für mich bislang relativ farblos geblieben. Oder anders gesagt: ich vermisse das Eigene, Unverwechselbare. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mich sein bislang größter Hit "Closer" (Rang 4 im August diesen Jahres; diese Woche von 41 auf 47) dann doch ziemlich freute im faden Radioalltagsbrei. Bei "Miss Independent", der zweiten Auskopplung aus seinem "Year Of The Gentleman"-Album, scheint es gerade ähnlich zu laufen. Nach dem ersten Hören war ich eher enttäuscht, mittlerweile entwickelt der Song doch seine Reize und bleibt im Ohr hängen. Sollte es anderen Musikkonsumenten genauso ergehen, so besteht Hoffnung auf bessere Platzierungen- Platz 29 ist für Ne-Yo eher mittelmäßig bis wenig erfolgreich.

Allerorten präsent ist Jenniffer Kae derweil noch mit "Little White Lies". Für eine Platzierung des Titels in der oberen Hälfte der Chartauflistung reicht es allerdings nicht und noch ist die dreimonatige Sperrfrist nicht ganz abgelaufen. Doch zum Start ihrer Tour steht Single Nr.2 "Do You Love Me?" in den Läden. Auf Anhieb gehts für den souligen Track auf die 41.

Der letzte Neuzugang in die obere Charthälfte kommt von Flo Rida feat. will.i.am und landet auf der 49. "In The Ayer" ist der dritte Besuch des Rappers aus Amerika und hat gehöriges Suchtpotenzial. Mit "Low" seinem Debüt featuring T-Pain war er in der ersten Jahreshälfte für ganze 18 Wochen notiert und bis auf die 13 geklettert. Für das neue Stück mit oldschool angehauchtem Rhythmus würde ich mir Ähnliches wünschen.

Und wie immer noch ein schneller Blick auf die Neueinsteiger in der unteren Hälfte der Top 100 von media control:
Auf der 56 steigt HSM-Star Ashley Tisdale ein mit "Be Good To Me", in Amerika als ihre Debütsingle veröffentlicht, hier Titel Nr. 4 in den Charts und leider bisher auch mit der schlechtesten Platzierung.
(DJ) Scotty alias Oliver Dix steigt mit einem Trance-Remix der Filmmusik von Klaus Badelt zu "Fluch der Karibik" als Download only auf der 67 ein. Titel des Tracks "The Black Pearl" und bereits jetzt erfolgreicher in den Charts als der Originalsoundtrack "He#s A Pirat". Der schaffte es lediglich bis auf die 85.
Nach 3monatiger Zwangspause wieder drin auf der 86, mittlerweile die 62. Woche "For You" von den Disco Boys feat. Manfred Mann's Earth Band. Auf gehts in die nächsten 9 Wochen.
Ebenfalls ein Dance-Klassiker und mittlerweile in der 14. Woche dabei "Cafe del Mar" von Energy 52. Das Original stammt aus dem Jahr 93, die erste Platzierung in den Charts war 1997. In diesem Jahr erschien eine Kollektion mit allen möglichen Varianten und Remixen und so landete es denn ab September wieder in den Charts. Nach vier Wochen Pause nun im vierten Anlauf insgesamt wieder drin auf der 95.
Einen Platz tiefer debütiert Prinz Pi, ehemals Prinz Porno. Sein Titel "Gib dem Affen Zucker".
Und auf der 98 ebenfalls nach 3 Monaten Zwangspause wieder drin: Amy Winehouse mit "Back To Black". Insgesamt die 22. Woche - 8 weitere sind jetzt generell möglich.