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Unverändert in dieser Woche bleibt die Top 5, die oberen 4 stehen sogar schon das dritte mal in der gleichen Reihenfolge. Ruhe vor dem Sturm? In Großbritannien gab es in dieser Woche bereits den großen Diven-Wettbewerb zwischen Britney Spears, Christina Aguilera, Beyonce Knowles und Leona Lewis. Letztgenannte bringt es bereits in dieser Woche in Deutschland zu Chartehren. Aber dazu später.
Zunächst mal noch ein Wort zur alten und neuen 1. Polarkreis 18 sind also mit „Allein Allein“ in der dritten Woche ganz oben und bilden mit den Vorgängern von P!nk (aktuell weiter die 2) und Katy Perry (von 7 auf 11) eine schöne Serie. Anfang des Jahres gab es bereits eine ähnliche Situation, allerdings waren da die Spitzenreiter noch wesentlich ausdauernder: Timbaland und OneRepublic blieben 8 Wochen ungeschlagen, gefolgt von Leona Lewis' Debüt „Bleeding Love“, die sich 4 Wochen behaupten konnte, ehe sie von Schnuffels „Kuschel Song“ vertrieben wurde, der wieder 8 Wochen Deutschlands liebstes Lied sein sollte. Übrigens ist der „Kuschel Song“ auch der letzte deutschsprachige Titel an der Spitze gewesen, der sich mindestens 3 Wochen halten konnte. Die letzte deutsche Produktion mit diesem Ergebnis kam von Mark Medlock, der Ende Mai mit „Summer Love“ genau drei Wochen auf der 1 stand.
Genug der Rückschau ... was tut sich aktuell in der Liste?
Der höchste Neuzugang bringt uns auf Platz 6 Nickelback zurück, nachdem die Rocker aus Kanada zuletzt im Mai nochmal kurz für eine Woche mit „Rockstar“ platziert waren. Mit „Gotta Be Somebody“ kündigen sie ihr neues Album „Dark Horse“ an, welches genau jetzt – also am 14.11. – erscheint. Und die Zeichen sehen sehr gut aus, denn mit Platz 6 gelingt ihnen nach 7 Jahren mit einem zweiten Titel der Sprung in die Top 10. Lediglich ihr Durchbruch „How You Remind Me“ hatte es höher geschafft und war bis auf die 3 vorgestoßen. In der Zwischenzeit waren neun weitere Titel platziert, alle bis auf einen („Photograph“ im Jahr 2005; Platz 18) verfehlten aber die Top 20.
Ebenfalls momentan absolut im Aufwind befindet sich Kanye West, der sich mit seiner neuen Single „Love Lockdown“ erstmals als Hauptact unter die ersten 10 schieben kann. Bisher hatte er es lediglich zweimal bis zur 17 geschafft: „Stronger“ in (ungenannter) Kollaboration mit Daft Punk schaffte es im letzten Jahr, „Homecoming“ mit Chris Martin von Coldplay (aktuell wieder drin auf der 94) war dort im Frühsommer notiert. Natürlich hat Kanye West an der Seite von Estelle mit „American Boy“ in diesem Jahr auch schon die Top 5 besucht. Vielleicht hat es genau dieser Titel bewirkt, dass er nun auch mit seinen eigenen Produktionen massenkompatibel geworden ist. Oder es liegt daran, dass er auf „Love Lockdown“ auf den Rap verzichtet und tatsächlich als Sänger agiert. Der Titel ist auf jeden Fall nicht auf Anhieb eingängig, der Einsatz des Vocoders (in Amerika gerade das Non plus Ultra für alle Produktionen) ist auch nicht unbedingt, was den Titel zum Ohrwurm machen würde. Ziehen wir allerdings in Betracht, dass „Love Lockdown“ bisher nur als Trendsingle zu haben war und erst seit heute als reguläre 2-Track-Single angeboten wird, dann könnte da noch einiges an Potenzial drin stecken und Rang 8 war noch nicht alles.
Eine kleine Überraschung steht neu auf der 10. Stefanie Heinzmann, Anfang des Jahres bei Stefan Raab entdeckt und mit "My Man Is A Mean Man" ganze sechs Monate in der Liste notiert, legt mit "The Unforgiven" ordentlich nach. Seit ihrem Debüt, welches bis zur 3 klettern konnte, nahm der Erfolg ihrer Veröffentlichungen kontinuierlich ab: "Like A Bullet" brachte es immerhin bis zur 29 und ausdauerndem Radio-Airplay, "Revolution" dagegen versandete relativ unscheinbar auf der 47. Nun holt sie mit neuem Material also zum nächsten Streich aus. Der Titel ist bislang nirgendwo erhältlich, wird aber auf der gerade erscheinenden Deluxe-Edition ihrer CD "Masterplan" erscheinen. Momentan grassiert ja die Manie, Erfolgsalben in einer aufgemotzten Variante erneut aufzulegen. Egal wieviel Bonus-Material da auch nachgeliefert wird, es bleibt bei genauer Betrachtung eine von der Industrie clever eingefädelte Abzockerei. Schließlich kann man das Album von vor 9 Monaten, für welches man auch schon zwischen 15-18 EUR hingelegt hat, mit der Deluxe-Edition wertlos in die Tonne schmeißen.
Zum Titel selber: Die Wahl, einen Metallica-Track von ihrem schwarzen Album 1991 zu covern ist ziemlich ungewöhnlich. "The Unforgiven" brachte es als zweite in Deutschland platzierte Single Ende 1991 auf Platz 47. Stefanie Heinzmann macht aus dem Rockstück nun doch einen etwas sehr gemäßigten Popsong. Das ist schade, denn auch sie hat ja das Zeug zu wesentlich mehr Rock. Als mitsingbare Popnummer funktioniert die Version wiederum. Und so werden vermutlich Metallica-Fans Frau Heinzmann eher auf ihre Blacklist stellen, währen alle anderen sehr gut mit dem neuen Werk etwas anfangen können.
Auf der 15 kommen wir nun zu einer der oben bereits erwähnten Diven. Auch Leona Lewis wird in Kürze ihr Erfolgs-Album "Spirit" in einer Deluxe-edition wiederveröffentlichen. Darauf neu enthalten der Titel "Forgive Me", den es vorab schonmal als Single zu haben gibt. Nach "Bleeding Love" und dem Nr.2-Hit "Better In Time" klingt der neue Titel allerdings eher gewöhnlich. Die beiden Vorgänger hatten eine mitreißende Intensität, "Forgive Me" setzt dagegen auf gefällige Altbekanntheit. Der Track könnte genauso auch von jeder beliebigen anderen Sängerin interpretiert werden. Ich denke, das für 2009 angekündigte, neue Album wird da sicher mehr zu bieten haben.
By the way: Auf der 85 kehrt Leona Lewis mit "Bleeding Love" nach dreimonatiger Zwangspause wieder zurück und hat jetzt 9 Wochen lang bedingungslos die Möglichkeit sich zu platzieren. insgesamt bereits die 29. Woche dabei.
Wenn wir bei Wiederveröffentlichungen und Deluxe-Editionen sind, dann gebührt Schiller wohl eine besondere Nennung. Sein Album "Sehnsucht", erstmals erschienen im Februar, gibt es mittlerweile in einer vierten Version. Wer soll da noch durchsehen? Auf der neuesten Variante befindet sich jedenfalls auch die Zusammenarbeit mit Colbie Caillat, schlicht und einfach betitelt "You". Das Stück ist eine elektronisch untermalte Ballade, nichts was sehr wehtun würde und auch nicht weiter auffällt. Für Schiller ist es der insgesamt vierte Titel, der es unter die besten 20 schafft, bislang nahtlos an den Erfolg des Vorgängers "Time For Dreams" mit Lang Lang aus dem September anknüpfend. MySpace-Star Colbie Caillat ist mit "You" zum dritten mal in den deutschen Charts notiert.
Auch in dieser Woche gibt es wieder einen TV-Effekt zu beobachten. Besonders daran ist, dass es mal wieder Maria Mena trifft, die von Interpretationen anderer Talente profitiert. Vor zwei Wochen waren es zwei Kandidatinnen aus Popstars – Just 4 Girls, die "Just Hold Me" vortrugen und das Original bis auf die 37 brachten. In dieser Woche ist es die elfjährige Lena Fink, die in der Show "Supertalent" ebenfalls "Just Hold Me" wählte und prompt schnellen die Verkaufszahlen hoch und Maria Mena springt wieder von der 64 auf die 29.
1985, als die Neue Deutsche Welle endgültiig in Schlager-Gewässer abgedriftet war, gab es ein kleines, romatisches Liedchen, dass im Radio zwar recht häufig zu hören war, aber kommerziell eher durchfiel: "Amsterdam" gesungen von einer Band namens Cora. Ursprünglich war das Song von den beiden Damen hinter Cora für Juliane Werding geschrieben worden. Diese hatte es aber abgelehnt und so nahmen sie es selber auf. Viel mehr hörte man von den Damen dann nicht, bis sie sich 2003 zu einem Comeback entschlossen, unter anderem auch "Amsterdam" einem Remix unterzogen und so endlich doch noch in die Charts Einzug halten konnten. Immerhin Rang 67 wurde verbucht, ob die Verkaufszahlen aus dem Jahr 2003/04 für eine Platzierung 1985 gereicht hätten, ist ohnehin fragwürdig.
Mittlerweile schreiben wir 2008 und die Mallorca-Karneval-Apreski-Welle hat sich als eigenes Genre definiert, in dem alles was irgendwie geht verramscht werden darf. Und so schnappte sich Schauspieler und Schlagersänger Axel Fischer das Original, ließ einen ordentlichen Kracherbeat unter seinen Sprechgesang legen und drehte ein einfältiges Video. Fertig ist der Hit. Mit Einstieg auf der 38 ist Axel Fischer nahe an seinem bislang größten Erfolg, dem Titelsong aus der "Abschlussklasse 2006" "Mädchen, mach dich frei", dran. Dieser schaffte es 2005 auf die 36.
Klee aus Köln legen mit "Berge versetzen" den Titelsong ihres aktuellen Albums die zweite Auskopplung vor. Es reicht trotz beigelegtem Poster aber nur für Platz 56.
Zum zweiten mal in den Charts ist Kat DeLuna mit "Run The Show". Platz 72 für die rhythmische Nummer mit featured artist Busta Rhymes geht wohl mehr als in Ordnung.
Auf der 75 gibt es ein Wiederhören mit .... ich gebe zu, ich wusste nicht, dass es sie noch gibt ... Doro. Die sich selbst als Queen of Heavy Metall bezeichnende Sängerin ist mit "Celebrate – The Nght Of The Warlock" zum fünften mal in den deutschen Singlecharts vertreten. In Spanien und Japan dagegen wird sie sogar in den Top 10 notiert.
Weiter gehts auf den unteren Plätzen mit Platz 83. Dort rutschen Keane mit "Spiralling" in die Charts. Der Titel klingt sofort vertraut, im ersten Moment denkt man: The Killers??? Warum der Track nicht schon längst und schon viel höher in der Liste steht, ist mir ein Rätsel. Die Single gibt es seit August, das Album seit Anfang Oktober, im Radio läufts auch dauernd ... Da musste also jetzt erst der Tourstart in Köln her, bis es mit einer Platzierung geklappt hat.
Für die 96 möchte ich hier mal einen eigenen kleinen Absatz einrichten. Dort gibt nämlich (endlich!) M.I.A. ihr Chart-Debüt. Hier in deutschland gibt es ja immer ein bisschen die Verwechslungsgefahr mit Mia. Aber nicht, wenn man auch nur eine Note der englisch-amerikanischen Sängerin mit Wurzeln in Sri Lanka gehört hat. Seit 2004 macht sie Musik, eine Mischung aus HipHop, Elektro und Ethno-Pop. "Paper Planes" von ihrem dritten Album "Kala" brachte ihr in den USA den Durchbruch. Bis Platz 4 ging es dort, die Briten brachten sie immerhin noch auf Rang 19. Hier in Deutschland hat sich bislang kein Label gefunden, welches "Paper Planes" veröffentlichen will und das ist mal schlichtweg beschämend. Angeblich sind die Revolverschüsse, die in dem Song verwendet werden zu verunsichernd, jedenfalls soll MTV dieselben durch ein anderes Soundsample ersetzt haben ... Schwachsinnige Idee! An dieser Stelle der Aufruf: Geht hin und holt euch dieses Stück, egal ob legal als Download oder wie auch immer. Eine eingängigere M.I.A. gab es nie.
Letzter Neuzugang auf der 99 ist Pulsedriver mit "Youth Of The Nation", einer Trance-Version des Hits von P.O.D. und seit gut drei Jahren Neues Material vom DJ. Das Original brachte es 2002 bis auf Platz 5.
Und zu guter Letzt noch die Rückkehrer:
88 Ich + Ich "Vom selben Stern" - mal wieder nach drei Monaten Zwangspause dabei und weiterhin nicht tot zu kriegen: 48. Woche.
97 Udo Lindenberg feat. Jan Delay "Ganz anders" - siehe oben, allerdings erst Woche 10.
98 P!nk "Dear Mr. President" - sowieso immer ein Dauerbrenner, auch nach der Wahl in USA: Woche 34.
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