.
Nichts Neues auf den beiden Spitzenplätzen. Katy Perry hält sich mit "I Kissed A Girl" weiter auf der 1 vor Rosenstolz und "Gib mir Sonne". Die Veröffentlichung des Albums "One Of The Boys" tut also der Beliebtheit des einzelnen Tracks keinen Abbruch. Katy Perry landet auf Platz 7 als Debüt in den Album-Charts. Und das in einer Woche in der fünf Neuzugänge in die Top 10 schiessen ... alle Achtung!
Katy Perry ist insgesamt die vierte Woche Spitzenreiterin in Deutschland. Die letzte Künstlerin aus Übersee, der Gleiches gelang war Rihanna im Juni/Juli vergangenen Jahres, als "Umbrella" 5 Wochen an der Spitze der deutschen Charts stand. Da sie für diesen Track mit JAY-Z kollaboriert hat, ist der Vergleich vielleicht nicht ganz fair. Deshalb sei Nelly Furtado an dieser Stelle angeführt, die Anfang 2007 mit "All Good Things (Come To An End)" sechs Wochen an der Spitze stand. Zumindest in den offiziellen Credits ist diese Single aus Solo-Stück zu werten, freilich wurde mit Rea Garvey auch hier ein männlicher Part hinzugefügt. Die letzte US-amerikanische Solo-Künstlerin, die sich so lange auf der Spitzenposition halten konnte, war Madonna mit "Hung Up", das sich zum Jahreswechsel 2005/2006 ganze 9 Wochen als bestverkaufter Track behaupten konnte. (Und bitte, jetzt nicht argumentieren: Madonna lebt doch in England ...)
In die Spitzengruppe schiebt sich in dieser Woche von der 4 Amy Macdonald einen Platz nach oben. "This Is The Life" erreicht damit in der neunten Woche die vorläufig beste Platzierung. Die Vorgängersingle "Mr Rock & Roll" brauchte übrigens acht Wochen für ihren Peak auf Platz 21 und steigt in dieser Woche - die insgesamt 27. - von der 42 auf Platz 36. Auch hier lohnt ein Blick in die Albumcharts, denn dieses holte nach 27 Wochen vor 7 Tagen ebenfalls erstmals den dritten Rang. Zu "This Is The Life" selber muss ich wohl nichts mehr sagen. Mir scheint, der Track läuft derzeit überall hoch und runter, eine Art gute Laune-Song, den irgendwie jeder mitsummen kann, ohne dass sofort jeder weiß, wer's ist ... Derzeit ist Amy Maydonald fleißig in den USA am touren, zu uns nach Deutschland kommt sie am 20. und 22. Oktober. Köln und Berlin sind die Orte.
Einen Platz tiefer, auf der 4 klettert allmählich Seeed-Frontmann Peter Fox nach oben. Damit ist er auf einem persönlichen Höchststand, denn mit seiner Band hatte er es bisher nur 2 x auf Platz 5 geschafft. "Alles Neu" hat übrigens ein derartiges Suchtpotenzial, könnte gut sein, dass Platz 4 noch längst nicht das Ende ist.
Kommen wir zu den Neueinsteigern. Da melden sich auf der 14 nach mehr als zweijähriger Chartabstinenz The Rasmus zurück. "Livin' In A World Without You" beginnt erstmal sehr poppig, bevor der eigentliche Gitarrenpart einsetzt. Und auch da bleibt es im Gegensatz zu ihren früheren Stücken eher etwas zahm. Als Produzent fungierte Desmond Child, der schon so verschiedene Acts wie Alice Cooper und Ricky Martin betreut hat. Bei The Rasmus scheint er nun beide Pole erfolgreich vereint zu haben. In ihrer Heimat Finnland landeten The Rasmus mit dem Vorboten zu ihrem siebten Album "Black Roses" ihren fünften Nr.1-Hit. Ab 26. September gibt es das komplette Werk dann auch in Deutschland im Handel.
Auf Rang 17 startet Miley Cyrus mit der Debüt-Single "7 Things" ihre eigene Chartkarriere. Der momentan bestverdienende Teenager hat bereits als Serienstar Hannah Montana ordentlich Karriere gemacht und gastierte unter dem fiktiven Namen bereits im Mai/Juni für ein paar Wochen in den Singles-Charts. Jetzt will sich die junge Dame von ihrem etwas zu glatt produzierten Disney-Image befreien und legt mit dem programmatisch benannten Album "Breakout" tatsächlich erstaunlich authentisch klingenden Gitarrenpop hin. Fans der Serie dürfen aber beruhigt sein. Miley Cyrus bestätigte, dass sie auch weiter die Rolle Hannah Montana spielen würde. Und dem geplanten Film (Start ist vorgesehen für März 2009) stehe nichts im Wege. Ob es künftig in den Charts Battles in der Art: Serienfigur und reale Künstlerin geben wird ... ? Ich bin gespannt. Momentan steht es 1:0 für die reale Musikerin.
Einen Platz drunter schiebt sich in der dritten Chartwoche Kardinal Offishall mit "Dangerous" in die Top 20. Die Zusammenarbeit mit Akon ist der erste Top 20-Hit des Kanadiers, sein Album gibts zum kostenlosen Hören auf iMeem.
Trackpartner Akon ist mit "Dangerous" bereits zum sechsten Mal in diesem Bereich platziert. Allerdings liegt sein letzter Aufenthalt auch schon gut eineinhalb Jahre zurück, als er Eminem ("Smack That"), Snoop Dogg ("I Wanna Love You") und Gwen Stefani ("The Sweet Escape") sozusagen hintereinander Weg das obere Fünftel der Charts durchstreifte.
Der nächste Neieinsteiger findet sich auf der 32. Und hier wird es eurotrashig. Erinnert sich noch jemand an Arsenium? Na dann vielleicht an O-Zone? Die brachten uns 2004 den Sommerhit "Dragostea din tei". Ich schätze jeder erinnert sich noch an "Numa Numa Yei", welches 14 Wochen die Spitzenposition innehatte. Danach folgte nach dem selben Prinzip noch ein Top 10-Titel namens "Despre Tine" und dann gab die moldawische Boygroup ihre Trennung bekannt. Einer des Trios, nämlich Arsenie Todiras nutzte die Gelegenheit sofort aus und startete zur Solokarriere. Mit "Love me ..., Love Me ...", welches fleißig das russische Kalinka zitierte schaffte er es denn auch in die deutschen Charts bis immerhin auf Platz 33. Sein Duett mit Natalia Gordienko mit dem Titel "Loca" war dagegen hierzulande ein Desaster und fiel auch beim Eurovision Song-Contest durch. Danach wurde es ruhig. - Bis im Juli diesen Jahres plötzlich Bandpartner Dan Balan als Crazy Loop die Top 20 eroberte. Offensichtlich ist das "Numa Numa Yei"-Prinzip noch lange nicht tot und so entschloss sich Sony BMG auch Arsenium wieder zu reaktivieren. MIt dem fast originalen Aufguss von "Dragostea Din Tei" geht es also in die Vermarktung. Der Titel "Rumadai" verheißt schon nichts Gutes, das Video ist absolut grottenmäßig, naja und der Song ... siehe oben. Kann ich sofort mitsingen, tus aber nicht. Nehmts mir nicht übel, ich bin wirklich leicht zu begeistern für Euro-Trash und Ost-Pop, aber die Nummer ist mir echt zu billig. Das taugt meiner Meinung nach nicht mal für ne ordentliche Sommerparty in Chisinau.
Der Neueinsteiger zwei Plätze tiefer richtet sich vermutlich an ein ganz ähnliches Publikum, allerdings mit wesentlich mehr musikalischen (und pädagogischen?) Ambitionen. Donikkl verspricht auf seiner Homepage frechen Family Reggae Pop Rock. Und genau das ist "So a schöner Tag" auch. In Erinnerung an spaßige Live-Auftritte im Sommer ist die CD ein ganz schönes Souvenir. Ich hoffe nur, dass sich hier nicht der Schnappi-Effekt breit macht und Andreas Donauer samt Gefolgschaft einen ungewollten Hipness-Faktor einbringt. Aber wahrscheinlich ist dazu das ganze Projekt zu ambitioniert.
Auf der 38 gibt es dann endlich wieder was Ernstzunehmendes. Rapper Curse aus Minden macht sich Gedanken zur "Freiheit". Die Single ist der Vorbote zum gleichnamigen Album, welches ab sofort auch im Handel erhältlich ist. Für Curse ist es nach gut 3 Jahren ein Comeback in den Top 50, das letzte mal war er mit Samir und "Struggle" im April 2006 am unteren Ende der Charts anzutreffen. Die bei Curse zitierte Aufnahme von Westernhagens "Freiheit" schaffte es in einer Live-Version übrigens vor 17 Jahren bis auf den Platz 24. Insgesamt war diese Version 23 Wochen in den Charts.
Ein Klassiker entert auf der 45 zum nunmehr drittenmal die Top 50. "Nothiing Else Matters" ist der kommerziell erfolgreichste Titel Metallicas. Bei seiner Erstveröffentlichung 1992 kletterte er bis auf Platz 9. Anfang 2000 gab es ein Comeback des Titels als Live-Version mit Michael Kamen und dem San Francisco Symphony Orchestra. Diese Version erreichte für drei Wochen die Position 2. Seit nunmehr fünf Wochen ist "Nothing Else Matters" wieder in den Charts und kletterte bisher 99 - 57 - 56 - 51 - 45. Dieser neuerliche Erfolg ist mit Sicherheit der angekündigten Veröffentlichung ihres neunten Studioalbums "Death Magnetic" zu Lasten zu schreiben. In dieser Woche nun erschien das Werk und enterte sofort die 1 in den Album-Charts. Wie Media control mitteilt übrigens der beste Start eines Albums in diesem Jahr.
"Nothing Else Matters" steht mit dieser Woche in der insgesamt 34. Woche in den Charts. Zählt man die Live-Version dazu sind es bereits 54 Wochen. Auf der 98 findet sich nebenbei bemerkt in dieser Woche wieder dabei "Whiskey In The Jar" aus dem Jahr 99.
Wo wir schon bei den unteren Plätzen sind: Auf der 97 steigt in dieser Woche die aktuelle Nr.1 aus Großbritannien ein, nämlich Kings Of Leon mit "Sex On Fire". Das Album der Amerikaner "Only By The Night" ist seit 19. September zu haben. Die Single ist als Veröffentlichung in Deutschland bislang nicht vorgesehen. Der Einstieg geht also auf reine Online-Downloads zurück.
No comments:
Post a Comment