25. Dezember: Letzte Nr.1 in 2009 - Keri Hilson

BAM – da knallt’s nochmal so richtig zum Jahresende. Die letzten Charts in 2009 und wir haben eine neue Nr.1. Aus dem Stand. Und was für eine. Keri Hilson trifft mit I Like, ihrem ersten Titel, den sie ganz allein bestreitet, genau ins Schwarze. Rhythmisch orientiert, authentische Vocals, das Ganze dann doch nicht zu glatt produziert … geht beim ersten Hören schon ziemlich rein. Erstaunlich, dass hinter dem Track, gar nicht die üblichen Verdächtigen stecken, sondern das deutsche Produzententeam David Jost and Robin Grubert. Letzterer war schon für den Nr.1-Hit von Martin Kesici Angel Of Berlin verantwortlich.

I Like ist exklusiv im deutschsprachigen Raum erschienen und Teil des Soundtracks zu „Zweiohrkücken“, der Fortsetzung der Romantik-Komödie „Keinohrhasen“. Seit 3. Dezember ist der Film in den Kinos und führte sofort die Kinocharts an. Klar, dass da auch der Soundtrack gut abschneiden muss. Obendrein hatte Keri Hilson die Chance zum Popstars-Finale I Like live zu präsentieren. So viel mediale Unterstützung können eigentlich ihre Wirkung nicht verfehlen.

Mit ihrem direkten Einstieg an der Spitze gelingt Keri Hilson nun nach fast genau fünf Jahren Chartperformance die vorläufige Krönung ihrer kommerziellen Karriere. Am 5. Dezember 2004 tauchte sie das erste Mal an der Seite von Xzibit für sein Hey Now (Mean Muggin) auf. Damals ging es für sie immerhin schon bis zu Platz 33, aber als Mainact war es das dann auch erst einmal. In der Zwischenzeit agierte sie vor allem im Hintergrund als Songwriterin und Produzentin. Die Liste ihrer credits ist mittlerweile recht lang, vielleicht noch am lebendigsten Erinnerung das Comeback von Britney Spears, für welche sie zum Beispiel Gimme More mit schrieb. Als Interpretin kehrte sie ins allgemeine Bewusstsein an der Seite von Timbaland zurück. Mit The Way I Are und Scream war sie 2007/08 zweimal als featured Artist Gast in den deutschen Top 10. In diesem Jahr nun erschien ihr eigenes Album In A Perfect World …. Zwei Singles daraus schafften es bislang in die deutschen Charts: Return The Favor (mit Timbaland) und Knock You Down (mit Kanye West und Ne-Yo). Beide konnten sich mit Platz 21 bzw. 30 eher mittelmäßig platzieren. Nun aber zeigt der Karrierepfeil ziemlich steil nach oben. Es wäre immerhin gut möglich, dass mit I Like für Keri Hilson tatsächlich der Start zu einer eigenen anhaltenden Chartkarriere gemacht wurde.

Die Nr.1-Statistik des Jahres betrachtet, ist I Like der siebte Titel in 2009, der es aus dem Stand an die Spitze der Liste schafft.Im Jahr zuvor waren es acht Titel, da hat sich also auf dem Musikmarkt nichts wesentlich verändert. Und da Keri Hilson ja unweigerlich die letzte Nr.1 des Jahres stellt, können wir auch einen Blick auf die Gesamtstatistik 2009 werfen. Hier stellt Keri Hilson den 15. Nr.1-Titel des Jahres, 2008 gab es ebenfalls 15 verschiedene Titel,die mindestens für eine Woche an der Spitze gelistet wurden.

Neue Nr.1, das heißt auch: die alte rutscht ab. In diesem Fall kann sich Aura Dione mit I Will Love You Monday (365) auf Platz 3 retten. Überrundet wird sie neben Keri Hilson auch vom Ex-Nr.1-Hit Meet Me Halway der Black Eyed Peas. Diese hangeln sich übrigens jetzt zum Jahresende mit ihrer 28. Top 10-Woche in 2009 auf Rang 2 dieser Auswertung. Vor ihnen landet nur noch Lady Gaga, die mit fünf verschiedenen Top 10-Hits auf insgesamt 41 Wochen unter den ersten 10 kommt. Bad Romance, ihr letzter Streich , steht gerade unverändert auf Position 4.

Jahresendstimmung in den Charts

Die Charts vom 18. Dezember liegen vor, beziehen sich auf den Auswertungszeitraum 4. bis 10. Dezember, und es ist deutlich zu spüren: das Jahresende rückt heran. Die Indizien sind ausbleibende Megaveröffentlichungen – das ist ja in Deutschland irgendwie immer ganz anders als zum Beispiel in Großbritannien, wo die Weihnachtswoche nochmal richtig genutzt wird für Superstars, die dann in wenigen Tagen die besten Umsätze des Jahres einfahren. Und dann ist ein Trend zu beobachten von noch mal erstarkenden Hits des Jahres, da sind also die Jahresrückblicksshows im Fernsehen ordentlich am Einheizen und generieren zum Ende nochmal eine ordentliche Nachfrage. Naja, und die anstehenden Weihanchts- und Silvesterparties wollen schließlich auch musikalisch proper bestückt sein. Wer will jetzt schon Neues Zeug hören?

So gibt es in den Top 10 nicht allzu viel markante Bewegung. Am stärksten können sich Gossip verbessern, von der 9 geht es nochmal auf Platz 6 für Heavy Cross. Mit mittlerweile 22 Wochen in den Top 10 (fast ein halbes Jahr!) ist Heavy Cross gleich mal der beständigste Hit des Jahres 2009. … Und alle die jetzt mitgerechnet haben, werden sofort aufschreien: Aber Poker Face hat doch 23 Wochen unter den ersten 10 ausgehalten! Richtig. Also sind Gossip tatsächlich momentan nur die Nr.2 in Sachen Top 10-Aufenthalt für einen einzelnen Titel. Aber eine Woche kommt ja noch, und da haben sie die Chance gleichzuziehen …

Mit dem Überhit im Gepäck haben es die Nachfolger natürlich absolut schwer, sich durchzusetzen. So steht Love Long Distance eigentlich schon seit September in den Startlöchern, zumindest lief es seitdem in den Radios hoch und runter. Aber irgendwie traute sich das Label noch nicht, den Titel zu veröffentlichen. Bis jetzt hat es gedauert … und die Taktik ist nicht wirklich aufgegangen: Love Long Distance startet auf Platz 44 nach kompletter Veröffentlichung auf CD. Das bedeutet wohl, dass nur eingefleischte Fans diesen Titel wirklich wahrnehemen. Und das ist wirklich schade.

Erwähnenswert in Sachen Top 10-Bewegungen vielleicht auch noch einmal Xavier Naidoo. Der deutsche Heilsverkünder schliddert mit Alles kann besser werden seit nunmehr acht Wochen zwischen Platz 6 und 11 herum. In der letzten Woche gings für das Lied mit der Spielkastenmelodie raus aus den oberen 10, diese Woche ist es nochmal Position 10. Wahrscheinlich geht’s um die heiligen Tage herum gleich nochmal ein Stück höher … schließlich schneit es ja auch so schön im Video und wünaschen soll ja manchmal auch ganz schön sein.

Und wenn wir schonmal bei den Weihnachtssongs sind. Klar ist das Thema mit Heranrücken des Festes ein wachsendes Thema. Klassiker Last Christmas in der Version von Wham! klettert unaufhörlich und entert doch jetzt die Top 20. Platz 18, von der 24 kommend, das ist jetzt nur zwei Positionen unter dem Bestwert der letzten Saison. Also doch kein Ende der ewig gleichen Soundtracks in Sicht. Ob es nochmal für eine Top 10-Platzierung reicht?

Anfangs hab ichs erwähnt: es kehren eine Menge Hits der vergangenen Monate zurück, oder verzeichnen nochmal eine erhöhte Nachfrage aufgrund der allerorten präsenten Jahresrückblicke. Mit ganz wesentlichem Einfluss dabei vor allem “Die Ultimative Chart Show” mit Oliver Geißen, die am 4. Dezember die erfolgreichsten Hits 2009 präsentierte. Mit Stand 20. November wurden da also schon die Top 50 des Jahres abgespult und auf Platz 5 landet Marit Larsen mit If A Song Could Get Me You. Als Live-Act war sie auch geladen und prompt geht es für den Ex-Nr.1-Hit Platz 28 hoch auf die 19. Mittlerweile in der 20. Woche dudeln die Radios den Titel immer noch fast zu Tode und es richtig schön, wenn man mal ein paar Wochen nicht mit If A Song Could Get Me You konfrontiert war und den Titel dann wieder hört … wow, der hat wirklich Qualitäten! – By the way: eine neue Single ist mit Under The Surface für den 5. Februar angekündigt. Ein schweres Erbe, würd ich sagen.

Platz 3 in der Jahresauswertung geht an Cassandra Steen feat. Adel Tawil mit Stadt. Und auch sie dürfen bei Oliver Geißen auftreten, erhielten aber während des Auswertungszeitraums reichlich weitere Medienunterstützung. Zum einen war Cassandra Steen bei Johannes B. Kerners Jahresrückblick auf sat.1 (4.12.) als Live-Act dabei, zum anderen durfte sie im Popstars-Halbfinale am 8. Dezember anwesend sein. Stadt, das im Sommer für acht Wochen lang die Nummer 2 belegte, ist mittlerweile in der 28. Woche in den Charts und hüpft mit dieser medialen Superpräsenz noch einmal von der 55 auf die 34.

Und auch für Cassandra Steen fällt das Zurückschauen mit einer weiteren Veröffentlichung zusammen. Während vor einem Monat noch ihre ganz eigene Single glaub ihnen kein Wort kurz durch den Verkauf geisterte, steht genau jetzt eine weitere Kollaboration der Sängerin als CD in den Läden. Für die Synchronisation des Disney-Streifens “Küss den Frosch” (The Princess And The Frog) lieh Cassandra Steen ihre Stimme der Hauptfigur und stand für den Soundtrack zur Verfügung. Start des Films war der 10. Dezember … die Single Never Knew I Needed war bereits eine Woche vorher im Verkauf. Ne-Yo und Cassandra Steen die Interpreten, und wie bei dem Namen Disney schon zu erwarten: Das was uns von den beiden da erreicht ist eine wimmernd soulige Schmonzette, massenkompatibel weichgespült, passt auch in jeden Kaufhaussoundtrack, R’n’B in der allerunverfänglichsten Ausprägung. Da können beide wesentlichprägnanter sein und irgendwie ist es nicht verwunderlich, dass der Titel auf Platz 64 mehr oder weniger versandet.

Zurück zur Jahresauswertung: auf der 2 im Jahr 2009 Jungle Drum von Emilíana Torrini, hätten wir doch beinahe vergessen, dass dieser Titel im Sommer für ordentliche acht Wochen alles im Griff hatte. Und dem allgemeinen Trend folgend, gibt es auch da nochmal erhöhte Nachfrage: Jungle Drum geht von 52 auf 46 – auch ohne Auftritt in einer vielgesehenen Fernsehshow.

Platz 1 bei Oliver Geißen und in Deutschlands Verkaufsauswertung – war es anders zu erwarten? – Lady Gaga mit Poker Face. Und dieser Hit des Jahre steht in der mittlerweile 41. Woche in den Charts, kann diese Woche sogar nochmal einen Platz von der 44 auf die 43 klettern. Ich sag mal: Monsterhit.

Nach oben geht es auch nochmal ordentlich für Cascada und ihren Sommerhit Evacuate The Dancefloor. Bei Oliver Geißen landen sie auf Rang 23 und dürfen Live auftreten, im aktuellen Verkauf macht das einen Sprung von der 59 auf die 36 aus. Sie sind mittlerweile in der 23. Woche notiert und Evacuate The Dancefloor ist nunmehr der erfolgreichste Hit des Projektes in ihrer gesamten Karriere.

Und dann sind da im unteren Feld der Charts eine ganze Menge an Titeln aus der Chartshow wieder mit dabei:
Zum Beispiel Silbermond mit Irgendwas bleibt, Anfang März für eine Woche die bestverkaufte Single in Deutschland, in der Jahresauswertung Platz 12 und Live in der Oliver Geißen-Show – macht aktuell einen Wiedereinstieg auf Platz 63, wobei auch just in dieser Woche die dreimonatige Sperrfrist zu Ende ging.

Auch die erfolgreichste deutsche Newcomerband Eisblume kann nach ihrem Auftritt als Platz 31 der Jahresauswertung mit Eisblumen noch einmal zurückkehren in die aktuelle Liste: Platz 70 gibt es für den Titel, mit dem sie im Februar bis zum Platz 3 klettern konnten. Ihr aktueller Titel Louise zusammen mit Scala taumelt dagegen von der 70 auf die 80.

Zu den Ereignissen des Jahres gehört irgendwie auch Alexander Rybak, der für Norwegen den Eurovision Song Contest gewann und mit Fairytale Platz 34 der Jahresauswertung belegt. Momentan schlagen die Wellen um ihn nicht mehr so hoch, da kommt ein Auftritt bei Oliver Geißen gerade recht und hievt auch Fairytale noch einmal auf die 74.

Auf Platz 78 kehren zurück James Morrison featuring Nelly Furtado mit Broken Strings – keine Ahnung warum genau … aber auch das mit Sicherheit im allgemeinen Rückschau-Fieber.

Auch zurück, wenn auch ohne Auftritte im TV, sondern weil die dreimonatige Sperrfrist abgelaufen ist, sind Flo Rida feat. Ke$ha mit Right Round. Im April ging es für den Titel bis Platz 4 und ganze drei Wochen konnte er sich dort halten. Insgesamt waren Flo Rida und Ke$ha 25 Wochen notiert … nun sind sie also wieder drin auf Platz 87. Der aktuelle Flo Rida-Track Jump zusammen mit Nelly Furtado rutscht von der 77 auf die 84.

Gleiches gilt für P!nk und ihr Please Don’t Leave Me. Drei Monate war Ruhe, jetzt steht der Hit Nr.3 aus ihrem Funhouse-Album noch einmal auf der 96. Da dürfte auch nicht mehr allzu viel kommen.

Fackeln wir schnell noch den Rest an Rückkehrern ab: Peter Fox, vielleicht der Mann des Jahres, schubst sich mit Schwarz zu Blau erneut hinein in die Umsatzliste – in der 23. Woche steht er auf Platz 89. Und der Titel mit dem alles begann, Alles neu, geht auch noch mal rein, auf Platz 97 in der 43. Woche. Eventuell wirkt hier noch die grade veröffentlichte Live DVD nach …

Rein – raus – rein – raus, so geht’s im Moment für Amy Macdonald. Die letzten Zuckungen von This Is The Life bringen sie in der 54. Chartwoche auf Platz 94.

Neue Single-Releases haben in der Woche 4. bis 10. Dezember keine so prägnante Rolle gespielt, obwohl es diese selbstverständlich gibt. David Guetta und die ärzte starteten am erfolgreichsten inden Verkauf. Dicht dahinter Single Nr.2 von Robbie Williams aus seinem Album Reality Killed The Video Star. Der Titel lautet You Know Me und es ist – ehrlich gesagt – schon ein nicht ganz einfach zu konsumierender Titel. Klassischer, beinahe Oldschool-Sound (irgendwo hab ich gelesen, dass You Know Me stark auf einem Titel namens Voilá von Francoise Hardy aus dem Jahr 1967 beruht), da reiht sich Robbie Williams also einmal mehr in die Reihe der großen Entertainer ein. Und so auch das Video: eine Adaption auf “Alice im Wunderland” und Robbie Williams ist es nicht zu peinlich komplette 4:30 min mit Hasenohrenkostüm umherzulaufen. Künstlerisch wertvoll würd ich sagen. Aber ist das wirklich aktuell relevanter Pop? Die Chartplatzierungen lassen da durchaus Zweifel zu: in Großbritannien ging es bis Platz 15, in Deutschland reicht es nach dem fulminanten Nr.1-Hit Bodies (in dieser Woche von 10 auf 11 fallend) nur noch für einen Platz 31. Und das ist schon ziemlich herb. Der letzte originale Robbie Williams-Titel, der so schlecht abschnitt war 2003 Sexed Up, welches allerdings auch die vierte Auskopplung aus dem Escapology-Album war. Insgesamt also eher schwierig.

Noch ein mehr oder weniger enttäuschendes Produkt stand am 4. Dezember von einem Superstar in den CD-Regalen. Mariah Carey legte bereits Anfang Oktober ihr neues Album Memoirs Of An Imperfect Angel vor und fällt damit ziemlich durch. Platz 27 in den Albumcharts – das haben sich Produzententeam, Plattenfirma und nicht zuletzt Mariah Carey selber vermutlich ein wenig anders gedacht. Nun zur Weihnachtszeit gibt es dann auch die erste (!) Single-Auskopplung (wieso eigentlich jetzt erst?) mit I Want To Know What Love Is. Das ganze ist ein schaurig schnulziges R’n’B-Cover des Hits von Foreigner, der ihnen 1983 ihre einzige Top 10-Platzierung in Deutschland mit einem Rang 3 bescherte. 1998 kehrte der Titel in einer Version von Rappers Against Racism aka Down Low für neun Wochen zurück in die Charts und holte Platz 36. Mariah Carey nun startet nochmal einen Platz schlechter und steht in der ersten Woche nach der Veröffentlichung als CD auf Platz 37. Zum Vergleich: ihr Weihnachtshit All I Want For Christmas Is You schiebt sich gerade von der 47 auf die 45, also nur unwesentlich schwächer … Das ist dann irgendwie schon tragisch, dass ein 15 Jahre alter Titel sich genauso gut verkauft wie brandneues Material. Da wäre mal eine innere Klausur angebracht.

Die dritte Auskopplung aus ihrem Album Sounds Of The Universe legen Depeche Mode mit Fragile Tension / Hole To Feed vor. Von der Doppelsingle wird vor allem Fragile Tension zu hören sein, sehr orientiert am aktuellen Clubsound, auch wenn es eigentlich gar kein Clubtrack sondern eher ein Pop-Epos ist, obendrein versehen mit einem Video. Hole To Feed ist für mich wesentlich spannender: nostalgisch reduziert, mit kleinen schrägen Tönen versehen, fast wie ein mit Sound untermaltes Gedicht, das endlos weitertuckern könnte – insgesamt natürlich sehr wenig mainstreamkompatibel. Das schlägt sich dann auch in der Chartpositionierung nieder. Klar ewrwartet man bei Single Nr.3 gar nicht mehr so viel, und Platz 39 klingt auch nicht so übel, allerdings ist es tatsächlich die schlechteste Chartplatzierung für eine Depeche Mode-Single seit 1982. Damals schlidderte die dritte in Deutschland notierte Single Leave In Silence gerade mal auf Platz 58 – und das war zu der Zeit richtig erfolgreich.

Ob es nun die neue Single war oder irgendein anderes Ereignis, welches nicht so genau nachzuvollziehen ist, auf jeden Fall kehrt auch Wrong, der Titel mit dem Depeche Mode in diesem Jahr zurück kehrten und eine lockere Nr.2-Position in Deutschland einfahren konnten, Wrong kehrt also nochmal zurück in die List auf Platz 75.

Seit September ist er wöchentlich auf dem Bildschirm präsent als Jurymitglied bei den Popstars, nun versucht Alex C. diese Präsenz zu nutzen und sein neues Material unter die kaufenden Massen zu bringen. Dancing Is Like Heaven ist sozusagen der Vorabgeschmack auf das für 2010 angekündigte Album Tabu. An der Seite von Alex C. wieder Yass mit ordentlich Autotune-Effekt auf der Stimme. Und so klingt Dancing Is Like Heaven auch ein wenig wie eine Mischung aus Schlumpfentechno und Kuschel-Song. Ich finds persönlich arg schwierig, die Popstars-Zuschauer sind auch nur halb überzeugt: Dancing Is Like Heaven startet auf Platz 41.

Noch mehr Fernsehen, noch mehr neue CDs: seit 16. November strahlt sat.1 die Daily Soap “Eine wie keine” aus. Die Titelmusik dazu kommt von ALEEN und Weisst du was Liebe ist ist ihr erster Charthit. Klingt irgendwie nach Rosenstolz … Platz 81 in der ersten Woche.

Mit einer weiteren Auskopplung, allerdings lediglich digital, bringt sich Sido zum Jahresende nochmal ins Gespräch. Während sich Hey Du! noch immer ganz gut verkauft (aktuell von 23 auf 28), geht es mit Geburtstag eher gemächlich los. Oder besser muss man sagen: es wird halt schlechter bewertet, da es ja in den media control-Charts um den Umsatz in Geldform geht, nicht um die Stückzahl. Denn eigentlich ist Geburtstag sogar ganz witzig … bzw. ordentlich voll mit schwarzem Galgenhumor und ich weiß jetzt auch nicht, warum das weniger Menschen gefallen sollte als die anderen Singles davor. Nun ja … für den Black Birthday gibt es Platz 91 für die e-Single und das ist bereits der siebte Titel, der 2009 eine Beteiligung von Sido verzeichnen kann. Das ist also ein äußerst aktives Jahr für den Rapper gewesen.

18. Dezember: Skandinavien rules again + David Guetta die Dritte

Die vorletzte Chartwoche des Jahres. Und noch einmal gibt es einen Wechsel an der Spitze um 2009 zu einem wahrhaft fulminant skandinavischen Jahr zu machen. Aura Dione, die 24jährige Dänin klettert in ihrer vierten Chartwoche von der Position 2 auf die 1. Unterstützt wurde sie wesentlich von Sat.1, die den großen Jahresrückblick mit Johannes B. Kerner mit I Will Love You Monday (356) ankündigten. Und schließlich durfte Aura Dione in der Show selber am 4.12. auch auftreten. So also gelangt dieser Titel an die
Spitze der Umsatzcharts von media control, was ich für einigermaßen ungewöhnlich halte. Ungewöhnlich ist vor allem, dass Aura Dione bereits die dritte Chart-Newcomerin aus Skandinavien ist, die in diesem Jahr bis zur Nr.1 klettern konnte. Im Juli und August war es Emilíana Torrini aus Island, die mit Jungle Drum für ganze acht Wochen der umsatzstärkste Titel war. Abgelöst wurde sie von Marit Larsen aus Norwegen, die If A Song Could Get Me You fünf Wochen bis an die Spitze brachte. – Die letzte Nr.1 von einem dänischen Act stammt aus dem Jahr 2003. Damals waren Outlandish mit Aicha fünf Wochen lang die beliebteste Single in Deutschland. Entthront wurden Outlandish übrigens von der finnischen Band The Rasmus mit In The Shadows. Also ein Jahr mit immerhin zwei skandinavischen Nr.1-Hits. Drei Titel an der Spitze der deutschen Charts innerhalb eines Jahres, das gab es allerdings noch nie.

Mit dem Aufstieg von Aura Dione müssen natürlich The Black Eyed Peas das Feld räumen und stehen mit Meet Me Halfway in dieser Woche nur noch auf Platz 2. Auf die drei zurück kehren Ich + Ich mit Pflaster – da ist also noch nicht alle Luft raus.

Der beste Single-CD-Start der Woche geht an den Franzosen David Guetta zusammen mit Estelle, welche den Titelsong des aktuellen David Guetta-Albums One Love vorlegen. Es ist moderner Dancepop mit einem ordentlichen Schwung zeitgemäßem Soul. Das, was Estelle da gesanglich abliefert ist unglaublich tief gehend und trotzdem nicht pathetisch schnulzig, wie es mitunter ja bei Soulinterpreten passiert, die sich zu stark auf den etablierten Ausdruckskanon berufen. Im ersten Moment klingt der Titel wahnsinnig oberflächlich, aber stellt euch vor: es ist Winter und kalt draußen, vielleicht schneit es ganz romantisch, und ihr seid ganz allein da draußen, am besten in einer menschenleeren Stadt. Und dann hört ihr diesen Titel – ich versprech euch, das fährt ordentlich ein und zeigt ziemlich gut die Stärken dieses Tracks.

David Guetta feat. Estelle landen mit One Love in der ersten Woche nach Veröffentlichung der CD auf Platz 24. Das ist rein von der Startposition her die schwächste der drei Auskopplungen. Trotzdem ist es noch weit höher als alles, was David Guetta vor dem One Love-Album veröffentlichte. Estelle landet mit dem Titel zum vierten mal in den deutschen Charts. Und nach ihrem Hit American Boy zusammen mit Kanye West im Jahr 2008 ist dies schonmal ihre zweiterfolgreichste Platzierung. Ich würd mir da noch ein wenig mehr wünschen.

Nachdem in diesem Jahr 2009 sowohl Farin Urlaub als auch Bela B. mit ihren Soloprojekten mehr oder weniger erfolgreich präsent waren, legen sie gemeinsam nochmal ein Weihnachtsgeschenk nach: Himmelblau Perfekt Breit ist eine Dreifachsingle und bring die ärzte nach 20 Monaten noch einmal mit einer neuen Veröffentlichung in die Geschäfte. Die Titel stammen dabei wie die drei Vorgänger Junge, Lied vom Scheitern und Lasse redn vom Album Jazz ist anders. Allerdings ist das Ganze schon reichlich ausgesaugt, während die drei ersten Singles locker in den Top 10 landeten, Junge sogar auf der 1, geht es für Himmelblau Perfekt Breit nur noch auf Platz 26. immerhin, es ist ein Anlass die ärzte wieder in Rotation zu bringen in dieser ansonsten ja eher betulichen und beschaulichen Zeit.

11. Dezember 2009: Neue Nr.1 - The Black Eyed Peas

Na, hab ich's nicht gesagt? Aber darum geht's ja nicht – trotzdem schön zu sehen, dass sich Prognosen manchmal auch erfüllen. The Black Eyed Peas klettern mit Meet Me Halfway in der zweiten Chartwoche also auf die Spitzenposition und holen damit nach fast sechs Jahren Pause wieder einmal die Chartkrone. Es ist nach Where Is The Love und Shut Up der dritte Nr.1-Titel für The Black Eyed Peas und insgesamt die zehnte Woche, die sie auf dieser Position zubringen können.

Aufsteigerin innerhalb der Top 10 ist Aura Dione. Die Dänin klettert mit I Will Love You Monday (365) von der Position 10 auf die 2. Seit 27. November ist auch ihr Album Columbine auf CD erhältlich, das kann sich allerdings nicht in den Album-Charts durchsetzen. Der Single hat die Veröffentlichung des Albums offensichtlich noch mal ordentlich Auftrieb gegeben.

Bester Single-Neustart der Woche ab dem 27. November kommt von der Dame der Saison Lady Gaga. Bad Romance ist bereits die fünfte Single in 2009 und auch der fünfte Titel in Folge, der sich in den Top 10 platzieren kann. Mit Platz 3 ist es derzeit die dritterfolgreichste Single von Lady Gaga. Bad Romance ist die erste Single aus der aufgepeppten Wiederveröffentlichung des Albums The Fame Monster. Und es ist ein klassischer Lady Gaga-Song in der Art "Gaga lala lala ... Ra ra ramama". Ihr kennt's alle weils ja sowieso schon überall hoch und runter läuft. Ähnlichkeiten zu Poker Face sind nicht ganz von der Hand zu weisen. So weit ist die Dame also schon, dass sie doch so etwas wie einen eigenen Stil lancieren konnte. Hätt ich vor einem Jahr eher nicht gedacht.

Ebenfalls ganz neu Morning After Dark von Timbaland feat Nelly Furtado and SoShy, die Vorabveröffentlichung aus Timbalands anstehendem Album Shock Value II. Mit Platz 6 schließt Timbaland direkt da an, wo er vor gut zwei Jahren mit seiner letzten Veröffentlichung als Lead-Artist Scream aufgehört hat. Dazwischen gab es eine Menge Kollaborationen, die allesamt nicht so erfolgreich waren, zuletzt an der Seite von Keri Hilson im Sommer. Könnte man jetzt überlegen warum das so ist. Produziert Timbaland für sich selbst gewissenhafter? Oder ist es tatsächlich ein Unterschied in der Wahrnehmung ob der Herr nun als Mainact genannt ist oder nur hinter einem featuring? Wer weiß: Morning After Dark klingt jedenfalls sehr Timbaland-mäßig. Und so richtig weiß ich noch gar nicht ob das nun der ultimative Sound des Augenblicks ist. Brauch ich noch ein bisschen Zeit.

Ein neues Album, auch das zweite, steht mittlerweile von stanfour in den Läden. Durch geschicktes Marketing und prominenter TV-Platzierung konnten sie sich 2008 zu einiger Popularität bringen, was in einer tollen Platzierung auf der 14 mündete für In Your Arms - im Duett mit Jill aus der letztjährigen Popstars-Staffel. Ein Jahr später gibt es mit Wishing You Well eine neue Single, die für meine Begriffe unglaublich catchy ist. Und vielleicht sogar der beste Popsong der Band. In der Woche nach Veröffentlichung landen sie mit dem Titel auf Platz 20 - ich finde das ist ziemlich gut. Immerhin ist ihr diesjähriger Auftritt bei den Popstars ja auch schon ein paar Wochen her.

Die mittlerweile fünfte Auskopplung aus ihrem letzten Album Funhouse legt p!nk mit I Don't Believe You vor. Und diese ist der Jahreszeit angepasst balladesk mit Streichereinsatz. Natürlich hat das Ganze erstmal rein gar nichts mit Weihnachten zu tun, außer der schaurig schönen Melancholie die da erzeugt wird. In der ersten Woche nach Veröffentlichung auf CD erreicht die Single Platz 17 in Deutschland, was nur einen Platz schlechter ist als der Vorgänger Funhouse (übrigens in dieser Woche letztmals platziert von 54 auf 69 rutschend). Und das finde ich schon reichlich beeindruckend: fünf Singles, die sich in den Top 20 platzieren können – damit ist sie statistisch genauso erfolgreich wie mit ihrem Album I'm Not Dead aus dem Jahr 2006.

Auch in dieser Woche gibt es unendlich viele Neuveröffentlichungen auf dem CD-Markt. Und diese verteilen sich sehr breit in der Publikumsgunst. Nach den soeben aufgeführten vier erfolgreichsten geht es nahezu im Anschluss weiter mit der neuen Single von Superstar Daniel Schuhmacher. Im Frühsommer wurde er gefeiert als das neue Role Modell. Logisch gabs sofort Kritik vom Stallhengst Dieter Bohlen und ziemlich direkt auch die Trennung der beiden. Nun geht der Superstar also eigene Wege und legt das erste Ergebnis mit Honestly vor. Auf dem Cover sieht er smart wie eh und je aus - vielleicht sogar eine Spur reifer als zu DSDS-Zeiten. Der Sound allerdings .... hmmm ... wie kann ich das denn möglichst neutral formulieren? Es ist schnulzig pathetisch mit Lalala-Gesang. Für mich auch nach dem 10. mal Hören farblos unprägnant. Dass ein Sender wie hr3 sich weigert den Titel in sein Programm aufzunehmen, kann ich soagr verstehen. Die Fans nicht. Sie sammeln Unterschriften und hieven Honestly als Neueinsteiger auf Platz 22. Nach seinem Nr.1-Einstand Anything But Love im Frühsommer ziemlich enttäuschend. Vielleicht hat der Herr Bohlen doch recht: zu wenig Biss. Obwohl ich das wirklich eine sehr bescheuerte Kritik finde.

Von der Kritik wirklich nicht verschont wurde auch Shakira für ihre neue Single Did It Again. Die Nachfolgesingle zu She Wolf, welches im Herbst bis Platz 2 vorpreschen konnte und in dieser Woche von der 33 auf die 48 taumelt, die nachfolgesingle also, ist tatsächlich alles andere als wahnsinnig neu oder eingängig. Der Titel klingt eher so als wäre er bereits 2001 aufgenommen und hätte einfach bislang nirgendwo Platz gefunden um veröffentlicht zu werden. Und so landet diese eher uninspirierte Single auch nur auf Platz 34 nach Veröffentlichung auf CD, schlechter war bisher lediglich The One im Jahr 2003 platziert.

Bereits die dritte Auskopplung aus ihrem aktuellen Album legen SCOOTER mit The Sound Above My Hair vor. Da lässt sich nicht viel zu sagen: SCOOTER-Sound as always. Vielleicht noch dies: der Titel basiert sehr wesentlich auf dem Hit Wonderful Life von Black, welches Ende 1987 in Deutschland auf Platz 2 stand. Interessanterweise wird die neue Variante von SCOOTER von coverinfo.de lediglich als Zitat-Version geführt, nicht als Cover. - Wie auch immer, Platz 38 ist für SCOOTER reichlich schwach. Die letzte Single, die ähnlich schlecht abschnitt war im Jahr 2000 She's The Sun. Offensichtlich einfach nicht der richtige Zeitpunkt.

Endlich auch als CD-Single erschienen ist Wheels von den Foo Fighters. Das hat ja eine Weile gedauert ehe sich das Label zu einer Veröffentlichung entschloss. Schon vor diesem Schritt erreichte der Titel die Bestplatzierung, welche den Foo Fighters jemals gelang. Und so ist also der Effekt, den die physikalische Veröffentlichung hat, nicht wirklich umwerfend. Wheels steigt von der 51 auf die 42 – nur ganze vier Plätze höher als vor zwei Wochen, erreicht durch reine Downloads. Tja, zu vorsichtiges Marketing zahlt sich eben auch nicht aus.

Der Auswertungszeitraum für die vorliegenden Charts war der 27. November bis zum 3. Dezember – also die Woche direkt nach dem ersten Advent. Da war es insgesamt zwar noch ziemlich freundlich und alles andere als wirklich weihnachtlich (zumindest rein wettertechnisch), aber das macht nichts, die heimelig heilige Stimmung macht sich jetzt mit Vehemenz breit. Erkennbar zum Beispiel an den steigenden Umsätzen für Weihnachtstitel. in dieser Woche sind es gleich eine ganze Reihe von Titeln, die gewaltige Sätze machen bzw. neu einsteigen. Ganz oben an der Spitze wie gehabt Wham! mit dem Klassiker Last Christmas, in dieser Woche klingelt sich der Titel von der 55 auf Platz 24. Top 20 in der nächsten Ausgabe dürfte sicher sein.

Irgendwie in diese Rubrik gehört auch (obwohl es ganz neu ist und eigentlich erstmal sehr unabhängig von der Jahreszeit klingt) Ella Endlich mit Küss mich, halt mich, lieb mich. Schon der Künstlerinnenname und der Titel weisen ja auf ausgeprägte Debilität hin. Das ist Musik für die Generation ++ (die nichts mit Alter zu tun, sondern eindeutig eine Einstellungsfrage ist). Und was hat das Ganze nun mit Weihnachten und dem Christkind zu tun? Die Melodie zu diesem Titel ist die Musik aus dem Film Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Und dieser Film ist aus dem Weihnachtsprogramm gar nicht wegzudenken. So wie Dinner For One zu Silvester gehört so ist der tschechische Märchenfilm zu Weihnachten mindestens einmal auf jedem Sender zu sehen. Bislang hat sich der Komponist Karel Svoboda erfolgreich gewehrt und die Rechte für eine deutsche Variante nicht herausgerückt. Nun ist aber alles anders und die deutsche Schlagerszene feiert ausgelassen (werft mal einen Blick in die diversen Foren).

Leider leider ist es Nicht-Schlagerfans allerdings überhaupt nicht vergönnt, den Reiz dieses Liedchens nachzuvollziehen. Also da ist mal dieser selten weltfremde und romantisierende Text - aber ok, das kennen wir von anderen Schlagertiteln auch. Und träumen auch ganz unrealistisch ist ja auch nicht so schlimm. Aber dann schaut man sich diese Dame an: Ella Endlich - und da frag ich mich: was ist denn das? Klar, für den Titel inszeniert sie sich extra filmähnlich. Aber warum muss dass denn wirklich so aussehen als wäre es noch 1976 und die Mauer stünde noch. Was ist denn das für eine Frau, die sich dafür hergibt so ein beschränktes und altmodisches Weltbild zu präsentieren. Wir wünschen uns nicht nur die gute alte Zeit zurück, sondern gleich auch noch das Ganze Monarchiegesocks dazu. Natürlich nur, wenn wir die unglückliche Prinzessin sein dürfen, die auf den Prinzen wartet. Oh je!

Über wikipedia lässt sich dann noch herausfinden, dass Ella Endlich 1999 mal ein kleiner Teenie-star war. Unter dem Namen Junia hatte sie wirklich drei Charthits, am erfolgreichsten war sie mit So Funny, welches bis Platz 17 kam. Und wenn man sich heute mal das Video reinzieht, dann ist klar, warum diese Frau heute so einen Schmarren singt wie Küss mich, halt mich, lieb mich. Ok - schnell vergessen das Ganze: Platz 29 gibt es für die CD und ich hoffe, das war's auch.

Ältere Klassiker im Aufwind sind zum Beispiel Melanie Thornton mit Wonderful Dream (Holidays Are Coming). Für sie geht es von der 81 auf die 43. Ebenfalls steil nach oben zeigt der Pfeil für Mariah Carey und ihr All I Want For Christmas Is You. Dieser Titel aus dem Jahr 1994 gehört ja erst seit 2007 zum jährlichen Standardrepertoire und in diesem Jahr ist der Satz von der 85 auf die 47 in der zweiten Woche größer als jemals zuvor. Ist das ein Anzeichen dafür, dass die Popularität wächst? Und wird Mariah Carey eventuell schon in der nächsten Woche die Höchstplatzierung für diesen Titel (Platz 18 im Jahr 2007) noch einmal toppen?

Neu gesellen sich in den Reigen der Weihnachtshits: BAND AID 20 mit ihrer Version aus dem Jahr 2004 von Do They Know It's Christmas?. Auch das ein noch recht junger jährlich wiederkehrender Klassiker. Nachdem es im Jahr der Veröffentlichung für Platz 7 langte, war erst vor einem Jahr der erste ernstzunehmende Chartaufenthalt wieder zu verzeichnen. Da ging es dann nochmal bis zum Platz 30. In diesem Jahr setzt der spürbare Verkauf eine Woche später ein und es geht nur bis Platz 62 – ganze 10 Plätze schlechter als vor genau einem Jahr.

Auch Chris Rea kehrt mit Driving Home For Christmas zurück. Ursprünglich 1988 als Single veröffentlicht fiel der Titel erstmal durch. Dann gab es 2002 eine Neuauflage dank einer Fernsehkampagne und damit erstmals eine Platzierung. Bis zur Position 73 ging es da. Der richtige Boom der Weihnachtssongs setzte allerdings erst ab der Saison 2007/08 ein, als nämlich auch Online-Verkäufe mit in die Wertung aufgenommen wurden. Und aus dieser Saison stammt auch die Höchstplatzierung mit Position 31. In diesem Jahr startet der Titel seinen Chartaufenthalt auf der 75 - es ist die 12. Chartwoche.

Ebenfalls ganz jung obwohl schon alt José Feliciano mit Feliz Navidad. Mit dieser Saison startet der Titel erst in seinen dritten Chartlauf. Platz 90 steht jetzt im Archiv – die Bestplatzierung war Position 42 Anfang 2008. In der achten Woche dabei.

Im unteren Drittel der Charts tummeln sich noch ein paar neuere Veröffentlichungen, die es wert sind, zumindest genannt zu werden. Etwa die 30. Single von a-ha Nothing Is Keeping You Here, die bereits seit dem 20. November auf dem Markt ist, aber es brauchte dann doch erst enorme Fernsehpräsenz, um die Single wirklich an die KäuferInnen zu bringen. Und wieder einmal war es Oliver Geißen mit der "Ultimativen Chartshow", der dafür sorgte. Am 27. November flimmerte die Folge "Die erfolgreichsten Reunions aller Zeiten" durch die Wohnzimmer. Auf Platz 6 landeten a-ha und untermalten diese Platzierung gleich mit einem Live Showact. Und so klettert auch Nothing Is Keeping You Here rein in die deutschen Charts auf Platz 65. Das ist zwar nicht wahnsinnig überwältigend, aber … naja.

Weiter unten in der Liste der erfolgreichsten Reunions, genau auf Platz 14, landet SELIG. Und auch sie hatten einen Showact-Auftritt mit Wir werden uns wiedersehen. Der Titel war bereits im Juli/August diesen Jahres neun Wochen lang platziert gewesen mit der Höchstposition 47. Nun geht es noch einmal rein auf Platz 72, so hoch wie zuletzt Ende August. Gleichzeitig startet auch die neue Single Ich fall in deine Arme – allerdings etwas schlechter, nämlich auf Platz 76. Wenn das nicht ein Beweis dafür ist, dass das Fernsehen wirklich eine starke Macht ist!

Richtig fleißig ist im Moment Jens Kindervater aka Michael Mind. Bereits die vierte Veröffentlichung lanciert er mit How Does It Feel in diesem Jahr. Auch das wieder sicher am gängigen Dancefloorsound entlang produziert, mit ein wenig Flächen im E-Gitarren-Style und Gesang samt Autotune-Effekt. Belohnt wird das Ganze mit Platz 67 – insgesamt durchschnittliche Resonanz.

Dancefloor-Stuff ganz anderer Qualität kommt da von INNA aus Rumänien. Hot erschien ebenfalls bei KONTOR (wie Michael Mind auch), allerdings reichlich spät. Im gesamten osteuropäischen Raum soll INNA bereits der Dance-Star mit mehreren Nr.1-Hits sein. Auch Spanien und Benelux kennen Hot schon eine Weile. Nun also der deutsche Markt. Platz 80 verspricht allerdings nicht wirklich viel. Wer da wohl wieder geschlafen hat beim Management?

Die vierte Singleveröffentlichung in diesem Jahr kommt mit Wide Awake von SASHA. Der bastelt sich ja momentan fleißiug durch die Medien- und Filmlandschaft. Sein letzter musikalischer Beitrag Father And Son stammte aus dem Soundtrack zu "Wickie und die starken Männer". Sein neuer Titel Wide Awake gehört zum Soundtrack von Lila Lila, ab dem 17. Dezember im Kino. Bereits jetzt im Vorfeld startet also die Romanzenballade von SASHA plus Maria Mena und schafft es zunächst bis Platz 68 und ich denke da geht noch was mehr, sonst wär's ein weiterer eher magerer Auftritt sowohl von SASHA als auch von Maria Mena.

Mit ihrem Album Machmalauter Live starten Die Toten Hosen auf Platz 3 der deutschen Albumcharts. Für alle Fans gibt es daraus Pushed Again als Vinyl-Single. Der Titel platzierte sich bereits 1998 in Deutschland auf der Position 4 und gehört zu den kommerziell erfolgreichsten Singles der Hosen. Nun also noch einmal notiert in der Live-Variante auf Platz 91 - wahrscheinlich für viele auch eine Art Weihnachtsgeschenk.

Noch einmal rein rutschen Cascada mit Fever. Sechs Wochen waren sie bereits platziert, Platz 31 als bestes Ergebnis. Letzte Woche dann rutschten sie raus und dank ihres Auftritts bei The Dome samt Veröffentlichung auf der CD gehts nun doch noch mal rein in die Charts: Platz 95.

Und dann noch das: 2008 veröffentlicht in einer remastered Version und erstmals als CD-Single Stairway To Heaven, der Klassiker von Led Zeppelin. Durch Chartshow und Co gelangte der Titel jeweils für eine Woche in die deutschen Charts. 2009 bereits zweimal. Und nun ein drittes mal. Warum auch immer. Es ist Position 97 für dieses mal und erst die vierte notierte Chartwoche. Krass.

4. Dezember 2009: Noch mehr Neues

Es weihnachtet … und damit gibt es eine Menge neuer Veröffentlichungen, denn natürlich wollen die Musikfirmen in dieser konsumtechnisch wichtigen Zeit nicht leer ausgehen. Viel Neues zu entdecken (leider nicht immer das Innovativste) und viel Bewegung dann auch in den Charts, aber auch das: Noch einmal können Ich + Ich alle Angriffe abwehren und sich an der Spitze der deutschen media control-Charts bewähren. Woche drei auf der Nr.1 – das ist ein schönes Ergebnis für Annette Humpe und Adel Tawil. Für Letztgenannten ist diese Woche die insgesamt 100., die er in irgendeiner Konstellation innerhalb der deutschen Top 10 vertreten ist: mit Ich + Ich, als Solokünstler z.B. an der Seite von Cassandra Steen oder auch als Teil von The Boyz. Annette Humpe bringt es dagegen „nur“ auf 83 Wochen in den Top 10. Allerdings sind hier ihre Background-Einsätze für Trio in den 80ern nicht mitgezählt.

Die aktuellen iTunes-Charts weisen nicht mehr ganz so gute Ergebnisse für Pflaster auf, da könnte es also schon sehr bald heißen: Abschied von der Benennung „Umsatzstärkster Einzeltitel der Woche“. Allerdings hat der physische CD-Verkauf ja nach wie vor den stärkeren Einfluss auf die Liste und deshalb sieht das Wochenergebnis dann meist doch etwas konservativer aus als die eher innovativen Download-Charts. Der stärkste Konkurrent in der einen wie in der anderen Liste kommt von The Black Eyed Peas, die mit Meet Me Halfway am 20. November ihre dritte Singleauskopplung aus dem Album The E.N.D. veröffentlichten. Wieder einmal bin ich mit dieser Single irgendwie noch nicht ganz im Reinen. Zu seicht scheint mir das Ganze. Aber sowohl Boom Boom Pow als auch I Gotta Feeling haben es ja schließlich geschafft zu ordentlichen Ohrwürmern zu avancieren und selbst mich zu überzeugen, obwohl ich anfangs extrem skeptisch war. Da wird es mit Sicherheit auch Meet Me Halfway schaffen, zum Tageshit zu werden.

In Deutschland schlägt die Veröffentlichung der Single gleich von Beginn an besser ein als die beiden Vorgänger. Sowohl Boom Boom Pow als auch I Gotta Feeling hatten es in diesem Jahr (nur) bis auf Platz 3 geschafft – der zweite Titel rutscht momentan in der 22. Woche von der 12 auf Platz 17. Meet Me Halfway startet nun auf Platz 2 und ist damit die drittbeste Platzierung für The Black Eyed Peas. Lediglich mit Where Is The Love? und Shut Up waren sie im Jahr 2003 erfolgreicher, denn diese standen für 4 bzw. 5 Wochen an der Spitze der deutschen Charts.

Mit drei Top 3-Titeln in Folge sind The Black Eyed Peas nunmehr dauerhaft erfolgreich wie nie zuvor. Nach den beiden oben genannten Nr.1-Hits folgte nämlich mit Hey Mama lediglich eine Platz 5-Notierung. In Großbritannien ist Meet Me Halfway gar der dritte Nr.1-Hit in Folge. Unbestritten haben The Black Eyed Peas damit einen neuen Karrierehöhepunkt erreicht. Ihre Mischung aus HipHop/R’n’B und Dance ist offensichtlich der Sound der Stunde. Im Jahresvergleich sind The Black Eyed Peas mit drei Top 10-Hits neben Beyoncé und P!nk die erfolgreichsten Artists. Die Liste führt allerdings Lady Gaga an, die es ja auf vier Top 10-Hits im Jahr 2009 bringt. (Und ein fünfter steht in den Startlöchern.)

Stilistisch sehr sehr ähnlich klingen culcha candela. Besonders ihre aktuelle Single Monsta hat eigentlich alles, was auch die Singles der Black Eyed Peas derzeit auszeichnet. Trotzdem krebste diese zweite Auskopplung aus dem Schöne neue Welt-Album bisher vor allem am unteren Ende der Top 20 herum. Bis dann am 19. November die letzte popstars-Folge aus dem New Yorker Bandhaus bei Pro7 ausgestrahlt wurde. Hier waren culcha candela die Partner für das Finalpaar Leo und Vanessa. Und schon in der letzten Woche ging es dank abendlicher Downloads hoch für Monsta auf Platz 14. Und in dieser Woche springt der Titel noch einmal neun Plätze nach oben und landet auf Position 3. Damit gelingt der Band das zweite mal eine Platzierung unter den Top 5, es ist die nunmehr zweiterfolgreichste Single. Im Spätsommer und Herbst 2007 stand Hamma! für sechs Wochen an der Spitze der deutschen Charts. In dieser Woche gibt es für diesen Titel ein winziges Intermezzo der Rückkehr auf Platz 100.

Der Titelsong letzten culcha candela-Albums Schöne neue Welt hält sich derweil auch noch ganz gut im Verkauf. Mittlerweile in der 15. Woche steht der Titel, der es im September immerhin bis auf die 12 brachte, ganz unverrückbar auf Platz 52. Allerdings wird dies wohl die letzte Notierung für vorerst sein.

In der letzten Woche bereits an der Seite von JAY-Z gut vertreten und aktuell sogar noch mal zwei Plätze steigend von der 13 auf die 11 mit Empire State Of Mind; jetzt auch solo auf dem Markt: Alicia Keys. Mit Doesn’t Mean Anything liefert sie einen Vorgeschmack auf ihr neues Album The Element Of freedom. Es ist mal wieder ein sanftes, nahezu romantisches Stückchen Pop mit Pianobegleitung und für Alicia Keys ist der Start der Single auf Platz 8 gleichzeitig ihr fünfter Top 10-Erfolg. Ihre beste Platzierung hatte sie gleich zu Beginn ihrer Karriere im Jahr 2001, als Fallin’ bis auf Platz 2 der deutschen Hitliste stieg. Zuletzt war Alicia Keys an der Seite von Jack White mit Another Way To Die für den James Bond-Streifen „A Quantum Of Solace“ unter den ersten 10 notiert gewesen. Das war vor ziemlich genau einem Jahr, und da ging es ebenfalls bis Platz 8.

Ein neues Album gibt es nach knapp vier Jahren auch von Thirty Seconds To Mars um den Schauspieler Jared Leto. Genau jetzt erscheint This Is War. Die Vorabsingle Kings And Queens gibt es bereits seit 20. November und mit Platz 39 landet sie gleich mal die beste Platzierung, welche die Band je erreichen konnte. Klar, Kings And Queens ist ja auch schön eingängig … Britpop aus Amerika scheint in Deutschland mehr Chancen zu haben als das Original.

Auch Snow Patrol haben ein neues Album. Es ist Up To Now betitelt und landet in der Woche der Veröffentlichung auf Platz 38 in den deutschen Albumcharts. Das sind ziemlich deutliche Signale dafür, dass ihnen der Anschluss an ihren Überfliegerhit Chasing Cars nicht wirklich gelingt. Bezeichnend ist da auch die Art, wie ihre aktuelle Single Just Say Yes wahrgenommen wird. Seit Ende Oktober ist der Titel als mp3-File auf dem Markt (oder zumindest über den britischen Vertrieb zu haben), für Deutschland gab es gleich keine eigene Veröffentlichung als e-Single. Erst jetzt mit dem Album schafft es Just Say Yes auch als eigenständiger Titel in bemerkbaren Zahlen zu Downloads. Seltsam, denn der smarte Rocksong sollte doch eigentlich sehr massenkompatibel sein. Platz 59 sagt da allerdings was ganz anderes. Irgendwie sind Snow Patrol wohl zum Schattendasein verdammt. Am 18. Dezember erscheint dann noch die Vinyl-Single-Version zu Just Say Yes – ich denke allerdings, das ist wirklich nur was für Fans und hat keine Auswirkungen auf Platzierungen.

Und dann gibt es noch eine Reihe von Künstlern, die aus ihren aktuellen Alben nochmal Titel fürs Weihnachtsgeschäft auf den Markt werfen: Zum Beispiel Beyoncé. Single Nr.4 aus dem Album I Am … Sasha Fierce das ist Broken-Hearted Girl, ein balladesker Titel, der in seiner Stimmung ziemlich nahtlos an die Vorgänger anknüpft. Offensichtlich mag Beyoncés Label in Deutschland die Sängerin vor allem als gefühlsbetonte Romantikerin vermarkten. Ihre rhythmischen Auskopplungen, die ich alles in allem wesentlich überzeugender finde, landen hierzulande gleich gar nicht im Verkauf. – Broken-Hearted Girl startet auf Platz 14 in der ersten Woche und beendet damit zunächst mal die Erfolgsphase mit vier hintereinanderfolgenden Top 10-Hits.

Ebenfalls bereits die vierte Single aus ihrem aktuellen Album veröffentlichten am 20. November Reamonn. Aeroplane hätte gut und gerne auch die Leadsingle des Albums sein können, sehr poppig und eingängig kommt es daher. Ein klassisch zeitloser Song. Als vierter Hit eines Albums ist es natürlich nicht mehr so einfach wirklich große kommerzielle Erfolge inezufahren, Platz 37 in der ersten Woche nach Veröffentlichung als CD geht also völlig in Ordnung. Und vermutlich ist dies dann auch die letzte Auskopplung und das Album Reamonn, das nun gut ein Jahr lang auf dem Markt ist, kann getrost schlafen gelegt werden.

Und noch einmal eine vierte Single-Auskopplung aus einem Album, im Falle von Sunrise Ave allerdings erst die zweite, die sich in den Charts platzieren kann, das ist Welcome To My Life. Während sich die Lead-Single The Whole Story im Mai und Juni diesen Jahres noch bis zum Platz 26 vorarbeiten konnte, blieben Birds And Bees und Not Again wesentlich unbeachtet. Mit Welcome To My Life, einem durchaus spröden Rocksong mit viel Streichereinsatz, gelingt den Finnen dank eines Auftritts bei den Popstars am 26. November nun doch noch ein Einstieg in die Verkaufscharts. Platz 42 steht zu Buche und es ist anzunehmen, dass es in der kommenden Woche dann noch mal höher geht.

Single Nr.2 aus dem Album Wir Kinder vom Bahnhof Soul ist passenderweise Disko. Nachdem sich Jan Delay im Herbst mit Oh Johnny ziemlich überzeugend durchsetzen konnte und es nach gut 10 Jahren endlich mal wieder zu einer Top 10-Platzierung (Platz 6) als Solokünstler gebracht hat, lässt es Disko zunächst etwas ruhiger angehen. Platz 44 zum Start der CD-Single. Hmm … hätte ich jetzt höhere Verkaufszahlen erwartet.

Auch BELA B schmeisst aus dem Album Code B. noch eine zweite Auskopplung auf den Markt. Die Leadsingle Altes Arschloch Liebe landete im Oktober auf Platz 41. schwarz weiss schafft es nun auf Platz 83. Eigentlich schade, allein schon weil der Text richtig klug ist.

Tot gesagte leben länger. Zumindest manchmal stimmt das wohl. Zum Beispiel im Falle von Jennifer Paige. Die Sängerin hatte 1998 einen mittleren Hit mit Crush, der viel gespielt in Deutschland bis auf Position 15 kam. Danach gab es zwei nahezu unbedeutende Folgetitel, die es zumindest noch in die Verkaufslisten brachten und danach versandeten alle weiteren Veröffentlichungen der Amerikanerin in der Bedeutungslosigkeit. Das nach fünf Jahren Pause nur in Deutschland und ein paar anderen europäischen Ländern erscheinende Album Best Kept Secret erfährt 2008 das gleiche Schicksal. Da kommt das Management auf die Idee: Kombiniere zwei Halbstars und du erhältst zumindest mal wieder etwas Aufmerksamkeit. In diesem Fall wurde Jennifer Paige der Backstreet Boy Nick Carter zur Seite gegeben. Beide singen das Lied Beautiful Lie, elektroid-balladig, sentimental, knapp am Kitschtopf vorbeirutschend. Mit Veröffentlichung der Single wird auch das Album noch mal aufgelegt. Was passiert? Zumindest die Single startet tatsächlich in den Top 20 auf Platz 19, für Jennifer Paige seit 10 Jahren die erste Chartsnotierung und erstmals seit 1998 wieder in den Top 20. Für Nick Carter ist es nicht ganz so lange ruhig gewesen. 2002 stand er zwar letztmalig als Solokünstler in den Charts, aber mit den Backstreet Boys und Straught Through My Heart hat teer ja erst kürzlich wieder eine Single in den Charts. Für beide bringt Beautiful Lie die jeweils zweitbeste Platzierung als Solokünstler.

Newcomer in den deutschen Charts, obwohl sie schon seit Mitte der 90er existieren und fleißig veröffentlichen, sind Blue October. Auf den diversen Seiten und Kommentaren werden sie als Rockband eingeordnet, wenn man Jumprope allerdings hört, dann klingt das Ganze doch ziemlich poppig. Jumprope ist vor allem im Süden Deutschlands mittlerweile ein Radiohit, von daher kommen wohl auch die Dowmloadzahlen. Bei SWR3 steht der Titel zum Beispiel aktuell auf Platz 4. Und so geht es jetzt mit Veröffentlichung als e-Single rein in die gesamtdeutschen Charts auf Platz 65. Und wer weiß, vielleicht kommt da ja auch noch mehr.

In jedem Fall mehr wird es für die amerikanische Band death cab for cutie geben. Ihr Titel meet me on the equinox ist Teil des Soundtracks zu Twilight: New Moon – Bis(s) zum Morgengrauen. Dieser startete am 26. November in Deutschland und bereits im Vorfeld erfreut sich meet me on the equinox recht großer Nachfrage. Durch reinen Download geht der Titel in dieser Woche auf Platz 71 in die deutschen Charts. Für death cab for cutie ist es die erste Platzierung in Deutschland und es ist zu erwarten, dass es in der nächsten Woche nochmal ordentlich einen Schub nach oben gibt. Ab 18. Dezember steht dann auch die CD-Veröffentlichung aus, d.h. in der Weihnachtsausgabe der Charts könnten death cab for cutie recht weit vorn mitspielen.

Neun Chartsingles, ein Nr.1-Hit, vier Alben – Zeit für eine Best of-Compilation von The Rasmus. Zwar war Black Roses vor gut einem Jahr nicht ganz so erfolgreich wie vielleicht erhofft und auch die Singles Livin’ In A World Without You und Justify waren mit Platz 14 bzw. 56 als Höchstnotierung alles andere als die Überflieger, aber auf die Best Of 2001-2009 schaffen sie es mit Sicherheit. Und damit es sich auch lohnt, diese Zusammenstellung zu kaufen, gibt es ein paar Extras. Zum Beispiel October & April mit der Nightwish-Sängerin Anette Olzon. Der Titel hat zwar textlich gar nichts mit der besinnlichen Jahreszeit zu tun, aber da klingelt und glöckelt es doch schon ganz schön. Eine düstere Ballade wie wir es von der finnisch-schwedischen Kooperation nicht anders hätten erwarten können. Allerdings muss ich zugeben, dass mir die technisch danceorientierten Remixe wesentlich besser gefallen. Wahrscheinlich bin ich doch eher ein Romantik-Muffel. October & April startet in der ersten Verkaufswoche auf Platz 79. Für The Rasmus extrem schwach.

Aus der Sparte Dance gibt es natürlich auch ein paar Neuigkeiten zu vermelden: das belgische Projekt SYLVER liefert für die Weihnachts- und Silvesterparties einen neuen Track. Verträumt entspannt und ziemlich romantisch kommt Foreign Affair daher, im Originalmix fast schon im Downtempo. In ihrer Heimat war der Titel im Sommer bis Platz 3 gestiegen und ihr größter Erfolg seit 2001. In Deutschland waren SYLVER längere Zeit nicht mehr kommerziell großartig erfolgreich gewesen. Ihr letzter Charthit stammt aus dem Jahr 2006. Damals war Lay All Your Love On Me (ein Cover des Hits von ABBA bis Platz 26 gekommen).

Foreign Affair stammt im Original von niemand geringerem als Mike Oldfield. Er erschien 1983 auf dessem Album Crisis, gesungen damals von Maggie Reilly. Da der Titel nie als Single erschienen ist, gelingt ihm mit der Version von SYLVER der erste Chartauftritt. Und bei der Entspanntheit des Songs kann ich nur sagen: schade, wenn es bei Platz 77 bleiben sollte. Für SYLVER wäre es die schlechteste Chartplatzierung in ihrer Karriere. Noch nicht das, was unter einem gelungenen Comeback zu verstehen ist.

Ganz unten steigt dann auch noch LaFee mit einer neuen Veröffentlichung ein. Der Regen fällt 2009 landet ganz zaghaft auf Platz 94.

Fast letztes Schlagwort – wie so oft – in diesem Blog: die Titel, die da wieder zurückkehren ins kollektive Bewusstsein und nochmal ordentlich eine Nachfrage auslösen: am auffälligsten in der Woche vom 20. bis 26. November Katy Perry. Von ihr erschien bereits am 13. November die CD/DVD in der Reihe MTV unplugged, allerdings ohne jegliche Auswirkungen auf die Albumcharts. In den Singlecharts schafft dagegen ihr Nr.1-Hit vom letzten Jahreswechsel nach zwei Wochen Pause die Rückkehr. Hot N Cold steht nun in der insgesamt 40. Chartwoche auf Platz 66. Das ist so hoch wie zuletzt Anfang Juli. Vielleicht war es auch die Vorfreude auf Katy Perrys einzigen Europa-Auftritt am 27. November in Ischgl zur Skisaisoneröffnung, welche die Massen ans Downloadportal trieb. Wer weiß.

Wieder drin und man weiß noch gar nicht genau warum Summer Wine von Ville Valo & Natalia Avelon. Wahrscheinlich lief ja der Film Das wilde Leben, in dem der Titel ziemlich prägnant zum Einsatz kommt, wieder mal im Fernsehen. Oder es ist ein Fall für die sich allmählich füllende Besinnlichkeitskiste. Vor gut drei Jahren war Summer Wine drei Wochen lang die Nr. 2 in Deutschland und es ist mittlerweile die 45. Chartwoche dabei. Platz 84 in dieser Woche, das ist eine Platzierung wie seit Februar 2008 nicht mehr .

Nach einer einzelnen Platzierung auf der 100 vor zwei Wochen gab es vor sieben Tagen erstmal ne kurze Verschnaufpause, nun ist der Scatman von Mark ’Oh wieder zurück auf der 88. Wie beim Vorgänger United geht es also bedächtig aufwärts.

Ein wenig profitieren die älteren Titel ja von der Schwäche aktueller Titel, denn eine ganze Reihe der hier aufgezählten Hits gehört momentan einfach zum Standard im Long Tail, wird also permanent in geringeren Stückzahlen auf diverse Player geladen. Meist reicht es nicht ganz für eine Top 100-Platzierung, wenn aber die Verkäufe der eher aktuellen Titel in der Breite nicht so stark sind, dann ist die Chance da für eine Rückkehr. Ich nehme an, dass genau von diesem Effekt auchAmy Macdonald mit This Is The Life profitiert. Anfang November letztmalig notiert, steht der Titel nun wieder auf der 89. Warum es ein Nachfragehoch gegeben haben soll, ist nicht nachvollziehbar, also rechne ich diese 53. Chartwoche mal unter „Glück gehabt“ ab. Vor ziemlich genau einem Jahr stand der Titel übrigens noch ganz weit oben an der Spitze der Charts.

Gleiche Aussage für Rihanna und ihren Hit Don’t Stop The Music. Ende Mai zuletzt notiert, steht der junge Klassiker nun wieder auf Platz 91 in seiner 43. Chartwoche. Hier kommt allerdings sehr wahrscheinlich die Sogwirkung durch die Veröffentlichung ihres neuen Albums Rated R hinzu. Dieses landet auf Platz 4 der Albumcharts und bekanntermaßen bringen neue Alben dann auch noch mal eine gesteigerte Nachfrage nach älteren Hits von den jeweiligen Künstler_Innen mit sich.

Kid Rock hat dagegen keinen Rückenwind durch eine neue Veröffentlichung. Sein All Summer Long steigt ganz allein aus eigener Kraft wieder in die Liste auf Platz 92. Allerdings ist es auch nicht ganz ungewöhnlich, dass zum Jahresende ältere Hits nochmal ein klein wenig Stärke zeigen. Die Weihnachts- und Jahresendparties wollen schließlich mit ausreichend musikalischem Material bestückt werden. Wird wohl also noch eine Weile so weitergehen mit den guten alten Gasthits. All Summer Long bringt es nunmehr auf 53 Chartwochen.

Und sicher auch ein beliebter Titel auf erwähnten Parties: Duffy mit Mercy. Ehemals Nr.1, jetzt nochmal Platz 96 – 42. Chartwoche.

Wiedereinsteiger aufgrund der nahenden Festtage – das ist dann unsere allerletzte Rubrik hier, und sie wird in den kommenden Wochen sicher noch mehr Raum einnehmen als momentan. In der letzten Woche ging es ja schon los mit dem ultimativen Klassiker Last Christmas (diese Woche von der 85 auf die 55 steigend) – nun folgt auch der zweite Dauerbrenner Wonderful Dream (Holidays Are Coming von Melanie Thornton. Und wie schon Wham! so steigt auch Melanie Thornton mit Platz 81 ganze 10 Plätze schlechter ein als vor einem Jahr. Dieses Jahr ist wohl kein weihnachtstypisches. Oder es haben nun wirklich alle diese beiden Titel zur Genüge gehört und auf ihren Festplatten gespeichert. Für Wonderful Dream (Holidays Are Coming) ist es nunmehr ja auch schon die 64. zählende Chartwoche.

Ein relativ junger Weihnachtshit ist dagegen Mariah Careys All I Want For Christmas Is You. Mit dessen Rückkehr auf Platz 85 wird erst die 12. Chartwoche gezählt. Und verglichen mit dem Vorjahr stimmt die Positionierung auch: vor genau einem Jahr ging es nämlich in die Charts auf Platz 84, und ganze fünf Wochen dauerte das Glück mit Höchstplatzierung auf der 27.

Neu neue neu: Neue CDs

Insgesamt war 13.-19. November eine recht gute Woche für Single-Neuveröffentlichungen. Rihanna und Aura Dione schlagen sofort in den oberen Zehn ein. Und nur drei Plätze drunter geht es grad weiter mit JAY-Z Alicia Keys. Empire State Of Mind ist die zweite offizielle Single aus JAY-Z’s Album The Blueprint 3 in Deutschland und mit dem Start auf Platz 13 kann sie ziemlich locker Vorgänger Run This Town überrunden, welcher nur bis Platz 18 kam und genau in der letzten Woche aus der Liste rausfiel. Nach wie vor gilt: in den USA und in Großbritannien ist JAY-Z wesentlich erfolgreicher. Empire State Of Mind gehörte dort zu den Topsellern der vergangenen Wochen, in Großbritannien ging es bis auf Platz 2, in den USA wurde es die vierte Nr.1 unter Beteiligung von JAY-Z.

Von den Kritikern der internationalen Presse wird JAY-Z’s Album sehr positiv bewertet. Ich wiederhole hier mal nicht was da so geschrieben wird, könnt ihr mit Leichtigkeit selber finden. Für mich ist der aktuelle Sound nicht so wahnsinnig innovativ. Mag sein, die Rückbesinnung auf das Essentielle im Rap und HipHop hat Kraft, aber irgendwie so total zündend find ich’s dann doch nicht. Die Kombination mit Alicia Keys ist wahrscheinlich auch ein ziemlich großartiger Einfall, aber auch da bleib ich dann relativ cool. Ich will hier gar nicht sagen, dass mir Empire State Of Mind nicht gefällt, aber verglichen mit Alicia Keys’ letztem Streich Another Way To Die an der Seite von Jack White finde ich den aktuellen Titel dann doch beinahe fad. Immerhin ist es die fünfte Top20-Single in Deutschland für die Pianistin.

Noch ein Rap-Star hat in dieser Woche neues Material vorgelegt. Sogar ganz neues. Obwohl, das zugehörige Album von 50 cent Before I Self Destruct ist bereits eine Woche länger im Verkauf, da gibt es nun auch Baby By Me als CD-Single. Seltsame Politik für meine Begriffe. Dazu kommt, dass ich auch Baby By Me nicht wirklich wahnsinnig überzeugend finde. Als Partner taucht Akon auf, aber auch das reicht allein noch nicht. Und so landet die erste Single seit mehr aos zwei jahren mit 50 cent als Mainact auf Platz 26, was nicht wirklich überzeugend ist. Erinnern wir uns an seine Glanzzeit zwischen 2003 und 2005 als er mit In Da Club und Candy Shop zwei veritable Nr.1-Hits in Deutschlands landen konnte, dann könnten wir jetzt auch mutmaßen, daß es für 50 cent momentan eher mit der Popularitätskurve nach unten zeigt. Das Album Before I Self Destruct kann mit Platz 36 momentan auch noch gar nicht überzeugen … aber eventuell kommt noch der große, überzeugende Knaller. In diesem Fall heißt es: warten wir mal noch ein wenig ab.

Bleiben wir noch einen kleinen Moment im Bereich R’n’B. Da arbeitet sich seit gut sechs Jahren ein junger Brite ins Bewusstsein des internationalen Musikbusiness. In seiner Heimat war er ziemlich schnell in den Top 10 angekommen, zwar noch nicht völlig etabliert, aber eben auch kein Unbekannter mehr. In diesem Jahr gelang im dann das Kunststück als erster britischer R’n’B-Act in den USA die Position 1 zu erreichen. Außerdem ist er mit familiären Wurzeln in Indien der erste Mann asiatischer Abstammung, der die Spitze in den USA erreichte. So viele Schlagzeilen verlangen natürlich auch nach einer Veröffentlichung in Deutschland und so ist seit 13. November Down auch hierzulande als CD erhältlich. Der Titel ist eine clevere Mischung aus amerikanischem Sprechgesang mit Autotune-Effekt und europäischen Clubelementen. Das klingt insgesamt recht zukunftsträchtig und hat wie gesagt, den nordamerikanischen Markt schonordentlich aufgemischt. In Deutschland reicht es momentan für Platz 29 – der Puls der Zeit schlägt hier offensichtlich noch ein bisschen anders.

Einen wesentlichen Beitrag zu Down leistete Lil Wayne, bei dessen Cash Money Records jay sean unter Vertrag steht. Als featured Artist kann Lil Wayne mit Down einen siebten Charttitel verbuchen. Und dieser ist der direkte Nachfolger zu seinem bislang größten Erfolg, dem Top 10-Hit Let It Rock gemeinsam mit Kevin Rudolf im Winter diesen Jahres.

Immer wieder tot gesagt und dann doch wieder da, sogar erfolgreich, deshalb auch irgendwie immer mal kopiert, zuletzt von Ashley Tisdale, das ist die Geschichte von Britney Spears. In Deutschland mag es mit ihrem Erfolg tatsächlich nicht mehr so ganz superlativ zugehen, in Amerika ist irgendwie kein Abbruch ihrer Popularität zu erkennen. Die neueste Single von Britney Spears trägt einfach den Titel 3, es ist die Vorabauskopplung zum nächsten Best of-Album The Singles Collection. In den USA kam 3 dann auch ziemlich sofort an die Spitze, wie gesagt, hier ist es ein wenig gemächlicher: Platz 18 wird in der ersten Woche notiert.

3 klingt mehr oder weniger so wie die letzten Produktionen auch klangen. Das ist nicht unbedingt schlecht, allerding könnte man auch böse behaupten, dass Produzent Max Martin sich ein wenig auf Bekanntem ausruht. Auto-Tune-Effekt auf Elektro-Pop-Sound, in der Samstagabend-Bar sicher gut einsetzbar, damit sogar halbwegs infektiös, aber ein wirklicher Überhit ist es dann doch auch wieder nicht. Alles in allem eher uninspiriert.

Inspiration oder nicht … darüber könnten wir angesichts von Sarah Kreuz’ erster Veröffentlichung auf CD auch spekulieren. Im knappsten Finale der Geschichte von DSDS dem diesjährigen Superstar Daniel Schuhmacher (was macht der eigentlich grad?) unterlegen, präsentiert die junge Sängerin momentan ihr Debütalbum One Moment In Time. Als Appetitmacher wurde If One Bird Sings ausgewählt und zwei Wochen vor dem Album veröffentlicht. Der Titel beginnt dann auch mit Vogelgezwitscher und greift mit Streicherarrangement und Gospelchor-Arrangement ziemlich tief in die Schmachtkiste. Für meine Begriffe leider zu viel Pathos für die an sich sehr schöne Ballade, die in einer Reihe mit den großen Klassikern stehen könnte. Es ist wirklich schade, dass eine junge Sängerin sich so sehr von Managern und Produzenten kaputt produzieren lassen muss. Ich wünsche mir das nächste mal eine ganz sparsam instrumentierte Nummer von Sarah Kreuz, bei der sie auch nicht zu sehr auf die Emotionen-Tube drücken muss. Dann werde ich sie auch richtig gut finden. So finde ich Platz 35 als Erstplatzierung fast schon überbewertet.

Im stetigen Aufstieg begriffen sind die Foo Fighters um David Grohl. Ihre Single Wheels steigt in der fünften Chartwoche auf einen neuen Höchstwert von der Position 51 auf die 46. Die Veröffentlichung als CD stand für den 27. November an, das heißt erst in zwei Wochen wird der ultimative Schub in den media control-Charts folgen. Schön, dass es immer wieder auch solche langsam wachsenden Hits gibt.

Und dann kommen wir langsam in die Abteilung: Hits mit TV. Der Star aus Stefan Raabs Casting-Show Stefanie Heinzmann ist momentan mit ihrem zweiten Album Roots To Grow in den Charts. An den Erfolg des Vorgänger s Masterplan kann es allerdings nicht anschließen. Zu ähnlich klingend, würde ich diagnostizieren. Auch wenn der Soul von Stefanie Heinzmann ziemlich schön und eingängig ist. Für ihre zweite Auskopplung aus dem aktuellen Album Unbreakable / Stop hatte sie bei Stefan Raab einen Auftritt zusammen mit ihrem Idol Joss Stone. Aber das reicht nicht, um der Single wirklich zu einem breiten Erfolg zu verhelfen. Unbreakable / Stop steigt auf Platz 68 in die Charts ein und das ist die schlechteste Platzierung, die eine Single von Stefanie Heinzmann jemals hinlegte. Wirklich schade.

Ordentlich ausgeschlachtet haben bereits Green Day ihr Album 21st Century Breakdown. Mit Know Your Enemy und 21 Guns auf den Plätzen 13 und 14 waren sie in Deutschland recht gut platziert. 21 Guns schafft es in dieser Woche sogar noch einmal von der 49 auf die 50 (in der 17. Woche). Die dritte Single East Jesus Nowhere blieb weltweit unbeachtet. Dafür schafft es nun wenigstens der Titelsong 21st Century Breakdown zu einer Achtungsplatzierung: Platz 71.

Neu in den Albumcharts auf Platz 11ist der englische Jazz-Pianist und Sänger Jamie Cullum. Sein drittes Album The Pursuit bringt ihm auf Anhieb den kommerziell erfolgreichsten Start in seiner Karriere. Und es verhiflt ihm auch zu seinem ersten Singlehit, denn I’m All Over It, die leichte, fast swingende Nummer, schafft es im Windschatten des Albums auf Platz 93 der Liste. Erschienen ist der Titel als e-Single bereist am 9. Oktober. Über Import ist auch eine Vinylversion erhältlich, als CD hab ich den Titel nicht gefunden.

Seinen ersten Solo-Hit kann auch Wayne Jackson mit Hallelujah verbuchen. Der in Manchester geborene Sänger und Songwriter kam 2005 an der Seite von Paul van Dyk mit The Other Side schonmal zu Chartehren. Damals erreichte der Titel Platz 29. Nun legt Wayne Jackson mit Hallelujah einen Titel nach, der ordentlich nach U2 klingt. Im kommenden Jahr soll auch sein zweites Album Undercover Psycho erscheinen. Hallelujah ist außerdem Teil des Soundtracks zum deutschen Film „Die Tür“. Mit all em im Gepäck, geht es für Wayne Jackson rein auf Platz 98.

Von aktuell gitarrenlastig geht’s nun zu kuschelweich und romantisch. Auf Platz 85 passiert das, was eigentlich jedes Jahr in der letzten Novemberwoche passiert. Und jedesmal wieder bin ich doch überrascht. Es ist wieder so weit: Weihnachten steht vor der Tür und die saisonalen Hits werden die Charts bevölkern. Natürlich macht den Anfang der Weihnachtsklassiker schlechthin: Last Christmas. Mittlerweile gibt es ja tausende von Coverversionen, sogar Ashley Tisdale steuert eine bei. (und auf japanisch hab ich auch eine von Exile gefunden.) Am beliebtesten (bei wem auch immer) ist allerdings immer noch das Original von Wham!. Muss ich jetzt eigentlich nochmal die ganze Geschichte des Titels erzählen? 1984 das erste Mal veröffentlicht, damals Platz 7 in den deutschen Charts, dann für einige Zeit zumindest aus den Charts verschwunden, aber seit 1996 jedes Jahr wieder drin. In der Saison 2007/08 erreichte es dann mit Platz 4 sogar seine absolute Höchstplatzierung. Und nun ist es also wieder so weit: Last Christmas steht wieder auf Platz 85. Es beginnt damit seinen diesjährigen Chartaufenthalt 12 Plätze schlechter als vor genau einem Jahr. Bedeutet das jetzt, dass es mit der Popularität so ganz langsam zu Ende geht? Mit nunmehr 81 Chartwochen teilt es sich Platz 3 mit Wolfgang Petrys Die längste Single der Welt auf der Liste der am häufigsten platzierten Titel. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass es The Disco Boys feat. Manfred Mann’s Earth Band mit For You (derzeit 86 Wochen) und DJ Ötzi & Nik P. mit Einen Stern (der deinen Namen trägt) (momentan 97 Wochen und immer noch notiert von Platz 98 auf 96) überrunden wird.

Und wenn wir schonmal bei den ewigen Dauerbrennern sind. Einer der neueren Klassiker ist Apologize von Timbaland presents OneRepublic. Vom Erfolg der neuen OneRepublic-Single Secrets (in dieser Woche von 5 nochmal hoch auf 4) getragen, wird der Song gerade wieder merklich nachgefragt. Es geht also mal wieder in die Liste auf Platz 97. Und das ist die 51. Woche – das entspricht Platz 25 in der Liste der am häufigsten platzierten Titel.

Und auf der 100 steht nach drei Monaten Zwangspause auch noch einmal Peter Fox mit Alles neu. Es ist die 42. Chartwoche für den Titel, der dem Berliner vor einem Jahr einen Platz 4 einbrachte. 24 Wochen davon war er im Jahr 2009 platziert.