Weitere Neuheiten: Alexandra Burk & stromae

Alexandra Burke, Gewinnerin der Castingshow X-Factor im Jahr 2008 legt ihr Debüt vor. Zumindest im deutschsprachigen Raum. In Großbritannien hatte sie sofort nach Ende der Show mit Hallelujah ihren Einstand an der Spitze der Charts. Danach allerdings lassen sich die Briten jetzt immer etwas Zeit und das Erstlingswerk der Stars kommt dann ein Jahr später. Sehr überlegt.

Alexandra Burke also startet mit Bad Boys ins Business. Auch dieser Titel schaffte es in Großbritannien sofort an die Spitze. Hier geht es etwas verhaltener an: Platz 14 in der ersten Woche nach Veröffentlichung auf CD. Und das obwohl an ihrer Seite Herr Flo Rida für die entsprechenden Rhymes sorgen darf. Der X-Factor strahlt in diesem Falle nicht großartig genug über den Kanal. Ohnehin ist es grad spannend zu beobachten, wie abgekoppelt die einzelnen Musikmärkte voneinander funktionieren. Da soll mir noch jemand was von globalisierter Welt und „alles ist überall gleich“ erzählen.

Und dann kommt da etwas aus Belgien, dass mindestens in den nächsten Wochen jede gute Party ob Mainstream oder Indie aufmischen sollte: stromae mit dem Track alors on danse. Wunderschön gelangweilt dekadent – geniale Fortsetzung zu La Petit Bourgeouisie, nur wesentlich cooler. Und deshalb wohl auch auf Anhieb höher platziert. Nämlich auf Platz 16 durch reine Downloadverkäufe. Nächste Woche zählen dann auch die Silberlinge dazu … ich würd mal sagen: sicherer Top10-Bereich, wahrscheinlich sogar unter den ersten 3. Bei iTunes stand/steht er ja bereits auf der 1. – Das Wettbüro ist offen.

Neue Deutsche Härte ganz romantisch: UNHEILIG

Pathetisches auf der Position 3 der deutschen Singlehitparade: UNHEILIG knallt zum ersten Mal in seiner/ihrer Karriere direkt in die Top 10. Geboren um zu leben ist die Vorankündigung zum kommenden Album Große Freiheit, welches am 19. Feburar erscheint. Punktgenau ist das Projekt im Vorfeld auf Tournee und die Termine sind nahezu allesamt ausverkauft. Dementsprechend kehrte in der letzten Woche ihre Single aus dem Jahr 2008 An deiner Seite in die Singlecharts zurück. Mit der besten Platzierung für UNHEILIG bis dato. In dieser Woche steigt auch An deiner Seite noch einmal ordentlich: von der 61 auf die 49 – das ist noch einmal Bestwert, mehr als ein Jahr nach Veröffentlichung der CD. Hat also eine gute Weile gebraucht, bis die Massen UNHEILIG für sich entdeckt haben.

Interessant bis ungewöhnlich an UNHEILIG finde ich die Fangemeinde. Bisher habe ich gedacht: ok Gothic Rock mit NDW gemischt, das geht klar für Menschen Anfang 20 – da ist vielin Bewegung, die Emotionen werfen einen ständig aus der Bahn und irgendwo will doch jedeR auch ein klein wenig die Welt besser machen oder resigniert eben. Jetzt stelle ich fest, dass auch unter den über 40jährigen eine Menge Anhänger zu finden sind. Alle Achtung! Da erzählen also die Weisheiten von UNHEILIG auch anderen Generationen noch einiges.

Natürlich geht es immer um das ganz Große, die Welt, das Leben komplett und die eine unendliche Liebe, den Tod …. Sehr romantisch ... und der Graf agiert so schön exaltiert und artifiziell. Unglaublich. Trotzdem ist das Video eher dämlich: eine Vater-Sohn-Geschichte aus dem Jahrhundert vor dem vorigen ... warum eigentlich? Gibt es keine zeitgemäßen Geschichten? Oder ist es das dann das Zugeständnis an die Ursprünge: schließlich geht’s bei Dark Wave Gothic niemals wirklich um das Jetzt.

12. Februar 2010: Ke$ha zum Dritten

Die dritte Woche an der Spitze für Ke$ha und TiK ToK und kein Ende in Sicht. Freitagabend in einer beliebigen mittelgroßen Stadt, die Mädels aus dem Umland ziehen durch die Straßen. Und singen … TiK ToK … so sieht es aus derzeit im deutschsprachigen Raum. In UK und den USA macht sich bereits der nächste Knaller breit: Blah Blah Blah. Das ist dann eine Kooperation mit den Jungs von 3OH!3, die hierzulande eigentlich auch schon ein wenig zu lange auf ihren Durchbruch warten müssen. Das Album Animal steht mittlerweile auch in den Läden … jetzt wird sich also erweisen, ob Ke$ha tatsächlich zu den künftigen Popladies gehören wird, wie überall behauptet wird. Oder obs doch nur ein kurzes Feuer ist.

Drei Wochen hintereinander auf Position 1 in den media control-Charts, das hat zuletzt Robbie Williams mit Bodies Ende Oktober letzten Jahres hingelegt. Und im noch extrem jungfräulichen Jahr 2010 ist das im Moment Bestleistung … eigentlich nicht erwähnenswert, wenn es nicht in den Vorjahren im Januar/Februar nicht immer gerade die ganz großen Knaller des Jahres ganz oben notiert gewesen wären (puh, was für ein Satz). Also: vielleicht dann doch ganz gute Aussichten für Ke$ha?

Weils zur Vollständigkeit gehört, hier dann auch noch erwähnt: auf der 2 tut sich auch nichts. Da wird unverändert Keri Hilson mit I Like notiert. Auch immer noch ganz schön. Find ich.