Uhlala - das war wohl eine echt harte Woche für Katy Perry. Am Sonntag, den 7. September, musste die von allen Medien und Kritikern als DIE Entdeckung des Jahres gefeierte Newcomerin mit ansehen wie der MTV Video Music Award für den Best New Artist nicht an sie ging, sondern an eine deutsche Band namens Tokio Hotel. Welche Auswirkungen diese Auszeichnung in Übersee hier bei uns hat, werden wir nächste Woche sehen. Derzeit sind Tokio Hotel gar nicht in den Single-Charts präsent. Nebenbei bemerkt, trägt der Award den spitzen Beinamen "Death Award", weil viele der Ausgezeichneten nach der Trophäe ziemlich bald das Ende ihrer Karriere "feiern" mussten. Letztes Jahr hießen die Sieger Gym Class Heroes, und wenn ich mich nicht irre, ist von denen tatsächlich schon eine Weile nichts Neues zu hören gewesen.
Zwei Tage später war Katy Perry ein weiteres Mal von einer deutschen Formation überrundet worden. Rosenstolz schaffen es nach 17 Jahren Existenz endlich auf die Nummer 1 der deutschen Single Charts. Das erste Mal tauchten sie in der Auflistung vor fast genau 10 Jahren auf: am 13. März 1998 stieg "Herzensschöner" auf Platz 34 ein. Danach ging es mehr oder weniger stetig aufwärts, ihren ersten Top 10 Hit landeten sie 2001 mit "Es könnt' ein Anfang sein" und ihren bislang größten kommerziellen Erfolg feierten sie vor zwei Jahren, als "Ich bin ich (wir sind wir)" bis kurz vor die Spitzenposition schoss. Ihre Nr.1-Single "Gib mir die Sonne" hatte allerdings gehörige Schützenhilfe. Als Titelmusik der am 25. August gestarteten Telenovela "Anna und die Liebe" wurde das Fernsehpublikum ausgiebig mit der romantischen Liebesballade beschallt.
Der zweithöchste Neuzugang in Deutschland schafft es ebenfalls direkt in die ansonsten eher statischen Top 10. Die Pussycat Dolls sind mit ihrer Single "Wait A Minute" nach mehr als einem Jahr Pause zurück. Rodney Jerkins aka Darkchild vertraut dabei auf das altbewährte Rezept: extrem tanzbarer R&B mit harten Beats und einem Video, welches die Pussycats in gewohnter Manier Beine und Körper schwingen lässt. Für die Damen um Nicole Scherzinger ist "Wait A Minute" der vierte Top 10 HIt in Deutschland, in Großbritannien schaffte es der Song bereits als bloßer Download-Track auf Rang 3 der Charts. Warten wir ab, ob es hier noch weiter nach oben geht.
Fünf Plätze tiefer, auf der 14 steigt die zweite Single von Superstar Thomas Godoj "Helden gesucht" ein. Der Nachfolger des Nr.1 HIts "Love Is You" ließ eine Weile auf sich warten und dies könnte auch ein Grund für die nicht ganz glänzende Platzierung auf Rang 14 sein. Godoj-Fans, die "Helden gesucht" schon vom Gold-Album "Plan A!" kennen, legen sich die Single wegen des bisher unveröffentlichten "I Surrender" zu. Die anderen können sich an den Gewinner der letzten DSDS-Staffel schon gar nicht mehr erinnern. Das kommerzielle Pop-Karussell dreht sich schnell ...
Letzter Neuzugang in den Top 20 ist direkt auf der 20 Chris Brown mit seiner Single "Forever", die nahtlos an den Vorgänger "No Air" anknüpft, der in der vergangenen Woche jenen Platz belegte. Vermutlich wird es mit "Forever" nur unwesentlich höher gehen, immerhin ist dies die bestplatzierte Single, die Chris Brown im Alleingang veröffentlichte. Bei "No Air" (Platz 10 im Juli diesen Jahres) stand er als featured Artist an der Seite von American Idol-Gewinnerin Jordin Sparks und "Run It!", sein Top5-Durchbruch von 2005 hatte er Juelz Santana zur Seite.
Soundtechnisch sehr ähnlich geht es einen Platz tiefer zu. Dort richtet sich Kardinal Offishall neu ein. "Dangerous" läuft in Clubs und Radios derzeit hoch und runter. Der Wiedererkennungseffekt geht zu großen Teilen auf das Konto von featured artist Akon. Aber gänzlich unbekannt ist Kardinal Offishall auch in den deutschen Charts nicht. 2003 debütierte er an der Seite der schottischen Band Texas und ihrer Single "Carnival Girl" auf Rang 94.
Der nächste Rapper aus Übersee, der es neu unter die Top50 bringt ist Shwayze. Auf seiner Debütsingle "Buzzin'" lässt er es mit Whitestar-Frontmann Cisco Adler extrem entspannt und nochmal ordentlich sommerlich zugehen.
Eine Absurdität findet sich auf Rang 32. Die deutsche Chart-Regelung besagt, dass Titel die länger als 9 Wochen in den Charts sind nach zwei hintereinanderfolgenden Wochen unterhalb der Top 50 aus der Liste gelöscht werden und erst dann wieder gezählt werden, wenn sie sich in der ersten Hälfte platzieren können. Dies hat nun zur Folge, dass A Fine Frenzys "Almost Lover" bereits zum zweiten Mal wiedereinsteigt. Für den ehemaligen Top 10-Hit ist es die insgesamt 29 Woche in den Charts.
Letzter Neuzugang in den deutschen Top 50 sind auf 35 The Script. "The Man Who Can't Be Moved" ist die zweite Single der irischen Band nach "We Cry", welches im Juni und Juli für einige Wochen im unteren Drittel der Liste herumgeisterte. Für The Script könnte es in den nächsten Wochen noch etwas höher gehen, traten sie doch jüngst als Vorband von One Republic in Offenbach auf und sind demnächst in selber Funktion auch in München on stage.Kardinal Offishall, Thomas Godoj, Chris Brown, Akon
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