Dänische Pop-Invasion: Aura Dione + MEDINA

Nachdem es in der letzten Woche ziemlich statisch zuging, haben die Musikfirmen in dieser Woche doch wieder etwas mehr an gefälligem Material aufgelegt. Zum Beispiel den Nachfolgehit von Aura Dione. Mit I Will Love You Monday (365) war sie zum Jahreswechsel die große Überraschung und schaffte es sogar für zwei Wochen bis an die Spitze der Charts. Immer noch (in der 25. Woche nach der Erstnotierung) verkauft sich dieser Titel recht gut – aktuell meldet media control Platz 44, von der 42 leicht fallend – da steht nun Song For Sophie I Hope She Flies in den Verkaufsregalen. Der Titel entspricht insgesamt dem Schema Popmusik der 2000er von jungen Künstlerinnen: mitsingbar, soft, geschichtenerzählend. Mir ist das Ganze ein wenig zu sanft, aber gut, als Radiohit hat der Titel allemal Potenzial. In ihrem Heimatland Dänemark war Song For Sophie bereits for I Will Love You Monday ein Erfolg, bis Platz 16 ging es dort. Mit dem Neueinstieg auf der 14 ist die Dänin in Deutschland nun also ein zweites Mal erfolgreicher als zu Hause.

Auch Platz 15 wird neu von einer dänischen Künstlerin belegt. MEDINAs Erfolg You And I kommt allerdings nicht von ungefähr, seit ein paar Wochen wird der Titel zur TV-Promotion bei Pro7 eingesetzt. Und das bringt natürlich potenzielle Kontakte. Das Chartportal oljo jubelte auch sofort überschwenglich (ganz so wie dort immer alles ein wenig zu emotional aufgeladen daherkommt) als sich MEDINA vor zwei Wochen in den iTunes-Charts zeigte. Gleichzeitig wurde auch die CD veröffentlicht, und in der Gesamtschau reicht es dann also für einen beeindruckenden Start.

Vergleicht man die beiden Titel, so kann MEDINA vor allem in Sachen Produktion punkten. Und natürlich ist sie wesentlich mehr auf das jüngere Pop-Publikum ausgerichtet. Aura Dione schafft es dagegen vermutlich auf allen Service- und vermutlich auch Regional- bzw. Kulturwellen. Für MEDINA wiederum zählen dann die bereits vorhandenen Remixe von Deadmau5 etc. – und ich schätze da kommen noch einige weitere nicht ganz legale hinzu.

Und einmal mehr hat sich Dänemark als eine ernstzunehmende Pop-Nation präsentiert. Es scheint so, als wäre die skandinavische Fundgrube noch lange nicht leer.

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