Diven-Alarm! Lady Gaga und Beyoncé im Duo

Muss man zu dieser Kombination eigentlich noch irgendwas sagen? – Wer sich das ausgedacht hat, dem kann man nur gratulieren. Im ersten Moment dachte ich ja: Was wollen die beiden eigentlich zusammen machen? Zicken sind's, klar … aber mal so rein musikalisch, da liegen doch Welten dazwischen. Und wenn wir uns das Ergebnis anhören, dann hat wohl Frau Gaga bei Telephone eindeutig die Zügel in der Hand. Elektro-Charts-Knall-Pop: bunt, schrill, aufgedreht, laut, eingängig … und irgendwie auch belanglos.

Ich hab mir das Ding bereits vor Wochen (als es begann in den britischen Charts nach oben zu wandern) auf den mp3-Player geladen, tja – und dann war ich auch nicht verwundert, als es dort tatsächlich auch die Nr.1 enterte. Hierzulande reicht es dann nur bis Platz 3, da hätte ich ganz ehrlich beinahe gewettet, dass mehr drin ist. Hmm … so kann man sich irren. Und das alles, wo doch Lady Gaga mal wieder mit einem extrem überdrehten Video aufwartet, welches ich absolut nicht verstehe. Ok, es wurde mal wieder nicht gespart an Ausstattung und Effekten, aber ehrlich – ist das nicht bretzdämlich??? Diese Gefängnisnummer, die irgendwelchen notgeilen Männerhirnen entsprungen scheint … Lady Gaga gefällt sich sehr in dieser Rolle, liefert dann auch noch das unzensierte Video nach, in dem man angeblich auch ihre Scham betrachten darf (als ob das jemand wirklich will) … Skandal muss also ran, aber wen regt denn das wirklich auf? – Telephone ist schön eingängiger Pop, das Video wie immer ein lustiger Zitatenbrei ohne Sinn und Verstand, insofern alles ok … und genau genommen ist das auch schon eine Menge. Mehr muss es nicht sein, und mehr isses auch nicht.

Worin also die neue Rolle von Lady Gaga oder auch Beyoncé bestehen soll, ich weiss es nicht. Dass sie sich in vollem Bewusstsein als Sex-Objekte inszenieren? Hmm – Porno weichgespült? Well, kann man ja auch in Zukunft nochmal drüber philosophieren. – Lustig find ich, dass "bad Gaga" und ihr "I'm kind of busy" schon durch den Remixwolf gedreht wurde und die männliche Antwort von Scotty Dynamosogar richtig cool ist.

Statistisch betrachtet, schickt sich Lady Gaga mit Telephone an, auch in diesem Jahr wieder die tonangebende Einzeltrackverkäuferin zu werden. Es ist ihr insgesamt sechster Charthit, alle sechs waren 2010 mindestens eine Woche platziert, das ist für das laufende Jahr erstmal der Spitzenplatz, den sie sich allerdings mit der Kölschen Band brings teilen muss, die es ja in der Karnevalswoche mit sechs Titeln gleichzeitig in die Liste schafften. Da muss bad Gaga noch ein bisschen dran arbeiten. Sechs aufeinanderfolgende Charthits, das ist dann aber schon eine anerkennenswerte Leistung. Der Letzte, dem das gelang war Mister Superstar Mark Medlock (von dem gibts dann später eventuell auch noch mehr). Allerdings auch hier: ABBA brachten es in den 70ern auf 13 Top10-Hits in Folge und The Beatles sogar auf 17. Noch lange kein Superlativ für den derzeitigen Liebling der Belanglospresse.

OK – belassen wir es dabei und beobachten die weitere Performance von Telephone. Ich kann mir vorstellen, dass da vielleicht doch noch was kommt, auch wenn die Downloadprognosen im Folgenden eher nüchtern ausfallen.

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