Robbie Williams kehrt an die Spitze der media control-Charts zurück. Bodies ist also wieder einmal der umsatzstärkste Titel der Woche, das vierte mal genaugenommen und somit auch der erfolgreichste Titel des Stars. Und wie um sein Comeback perfekt zu machen, schnellt auch das Album Reality Killed The Video Star in seiner ersten Woche direkt an die Spitze der Verkaufsauswertung. Da habe ich doch noch in der letzten Woche in allen möglichen Zeitungen Verrisse gelesen, das neue Album wäre durchschnittlich und eher öde … tja, mag sein, aber durchschnittlich und öde kommt offenbar sehr sehr gut an. Vergessen wir also mal für einen Moment alle Kritik und feiern mit Robbie Williams einfach diesen schönen Moment. In der nächsten Woche landen wir dann vermutlich schon wieder in der Realität … In Großbritannien zumindest startete gerade in dieser Woche die neue Single You Know Me auf Platz 17.
Logische Konsequenz aus dem Erfolg von Robbie Williams: Ich + Ich müssen nach einer Woche im strahlenden Glanz der Sieger den Platz räumen und stehen mit Pflaster nun „nur“ noch auf Platz 2. Das ging also ziemlich rasch … allerdings hab’ ich die Vermutung, dass ihre Tage in der Spitzengruppe bei weitem noch nicht gezählt sind. Und so wie Robbie Williams das Blatt noch einmal wenden konnte, so sind auch Ich + Ich weiterhin starke Anwärter auf die Nr.1 in den kommenden Wochen.
Allerdings gibt es da auch von weiter unten sehr sehr starke Konkurrenz. Zum Beispiel von Leona Lewis. Ihre aktuelle Single heißt Happy und ist am 6. November erschienen, eine Woche später stand dann bereits das Album Echo in den Läden. Und wenn man sich Happy anhört, dann muss man einfach sagen: es weihnachtet, sehr sogar. Damit setzt Leona Lewis (oder ihr Management) genau auf das, womit sie bereits im Jahr 2008 Riesenerfolge feiern konnte. Bleeding Love, ihr Debüt in Deutschland, konnte weltweit Nr.1-Positionen einfahren. Auch Happy hat in den Credits Ryan Tedder von OneRepublic stehen. Never change a winning team, heißt es hier also sehr deutlich. Und das funktioniert auch sehr gut. Happy geht zu dieser dunklen Jahreszeit unter die Haut, im Internet existieren bereits diverse Cover-Versionen, alle setzen auf romantisch-gefühlvolle Kuschelstimmung, da können doch nur ganz arge Zyniker widerstehen. … Allerdings, ob Zyniker oder nicht, die ersten gelangweilten Stimmen sind auch schon zu vernehmen. Gehen wir also davon aus, dass Happy einfach auf den Weihnachtsrausch setzt und hoffen wir, dass die avisierte Zusammenarbeit mit Timbaland und Justin Timberlake wirklich anders ausfällt.
Mit Happy auf Platz 3 kann Leona Lewis ihren dritten Titel unter den ersten 3 verbuchen, denn neben Bleeding Love schaffte es Better In Time ebenfalls fast bis ganz an die Spitze, nämlich auf Platz 2. Am Rande ist es eventuell noch ganz putzig anzumerken, dass Happy seinen Autor von der Position 3 verdrängt, denn OneRepublic müssen mit Secrets zwei Plätze abgeben und stehen in der zweiten Woche auf der Position 5.
Leona Lewis wurde zum internationalen Star nach ihrem Sieg bei der britischen Casting-Show „X Factor“. Das deutsche Pendant DSDS kürte im Jahr 2008 Thomas Godoj zum Superstar. Wie es sich gehört landete dann auch sein Debüt-Titel Love Is You an der Spitze der Verkaufscharts. Dann gab es noch eine Nachfoglesingle Helden gesucht, die mit Platz 12 schon die oberen 10 verpasste und dann wurde es erstmal ruhig – zumindest was Veröffentlichungen angeht. Als ich beim letzten Mal hier darüber moserte, dass vom Superstar nicht mehr so viel zu vernehmen ist, gabs gleich Prügel. Jetzt also steht sein Nachfolge-Album in den Startlöchern. Richtung G ist der Titel und die Vorabsingle Nicht allein lässt vermuten, dass der ehemalige Superstar ziemlich bewusst auf Verkaufbarkeit pfeift. Das Ganze klingt kraftvoll rockig und für mich sehr anders als der Vorgänger. Natürlich kann er damit die oberflächliche Masse der Superstar-Fans nicht ganz erreichen. Nicht allein landet in der ersten Woche nach Veröffentlichung auf Platz 18. Das ist für einen Jungrocker ziemlich gut, für einen Superstar eher schwach, aber das Kapitel sollten wir vielleicht ohnehin aus dem Gedächtnis streichen.
Noch ein deutscher Act ist mit neuer Single am Start: Eisblume. Nach ihrem fulminanten Debüt Eisblumen zu Beginn des Jahres, mit dem sie bis auf Platz 3 der deutschen media control Charts vorstoßen konnten, legten sie im Frühling Leben ist schön nach. Auch dieser Titel schaffte es noch bis in die Top 20. Nun steht die dritte Auskopplung in den Läden: Louise. Wieder ist es ein romantisch-verklärtes Stück Pop, fast schon esoterisch überhöht durch die Zusammenarbeit mit dem belgischen Mädchenchor Scala. Vielleicht ist diese Art von Musik tatsächlich etwas Zukunftsträchtiges, so recht verstehe ich es dennoch nicht. Was genau verursacht diese große Sehnsucht nach Geschichten und Erzählungen? Warum muss es so melancholisch-apokalyptisch sein? Ist unsere Welt tatsächlich so rettungslos verloren?
Für Scala ist Louise bereits der vierte Titel in den Charts, an dem sie beteiligt sind. Zwischen 2004 und 2005 hatten sie unter Scala & Kolacny Brothers bereits drei Coverversionen erfolgreich als Singles platzieren können. Am höchsten kam dabei die Chorvariante von Schrei nach Liebe, welches sich zum Ende des Jahres 2004 innerhalb von 9 Wochen bis zum Platz 52 vorarbeiten konnte. Mit Platz 29 für Louise können sie also nach dreijähriger Chartpause eine neue Höchstplatzierung verbuchen.
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