Das war’s also, das große Duell zum Septemberanfang. Und gewonnen hat ... Tusch und Fanfare … Shakira. Mit She Wolf hängt sie ziemlich deutlich Konkurrentin Madonna ab. Da können wir jetzt philosophieren: hängt es am deutlicheren Video? Verkauft sich Shakira als Sexobjekt besser? Ich mein, der Text ist ja recht eindeutig. Shakiras Inszenierung auch. Da hilft es auch nicht, wenn die Künstlerin selber vor allem davon spricht, dass sie sich mit diesem Song wesentlich emanzipierter fühlt. Frauen als wilde Tiere, die man(n) nur mit Vorsicht rauslassen sollte … Hmmm, ich finde, das ist nicht wahnsinnig feministisch. Aber gut, das will Shakira ja sicher auch gar nicht sein. Madonna ist da schon von anderem Kaliber. … Gründe für das vorliegende Ergebnis gibt es sicher genug. Vielleicht ist es auch der Titel selber. Ich hatte zuerst die Begegnung mit dem Moto Blanco Mix, der arg daneben ging weil er nur auf 70er Jahre Mittelmaß-Gedudel macht. Erst später hab ich die Radioversion gehört und festgestellt, dass die zurückgenommene Instrumentierung gar nicht so schlecht ist. Da funktioniert dann sogar die Gitarre, die ein bisschen an richtige 70er-Jahre-Rockbands erinnert. Und gegen einen Streicher-Wisch hab ich auch nichts. Wirklich toll ist allerdings vor allem die spanische Variante unter dem Titel Loba. Und vielleicht noch ein wenig Gossip: She Wolf ist in den USA die Werbetrailermusik für die neue Staffel von Desperate Housewives … dann sollte es also auch in Amerika noch ordentlich zur Sache gehen.
Mit She Wolf kündigt Shakira ihr kommendes Album an, welches den gleichen Namen trägt. Es soll am 9. Oktober erscheinen und bis dahin werde wir die Single wohl noch einige male hören. Epic records – Shakiras Label in Amerika – verkündete allerdings bereits, dass Did It Again die nächste Single sein wird. Zunächst ist aber She Wolf in den Läden und landet in der ersten Woche auf Rang 2. Das ist natürlich der höchste Neuzugang und beschert Shakira nach zwei Jahren Chartabstinenz ein ziemlich fulminantes Comeback. Es ist Shakiras zehnte Single in den Charts und mit sieben davon unter den ersten 10 und fünf entweder auf der 1 oder 2 ist sie wohl derzeit eine der erfolgreichsten Künstlerinnen. She Wolf ist der Nachfolger zu ihrem dritten Nr.1-Hit Beautiful Liar, den sie in Kooperation mit Beyoncé lancierte. Mit Platz 2 verfehlt sie das Doppel, aber das könnte sich in der kommenden Woche auch noch ändern.
Shakira auf Platz 2, das bedeutet: Woche vier an der Spitze für Marit Larsen und ihr Märchenprinzessinenelfenlied If A Song Could Get Me You. Aber wie lang wird die Norwegerin dem Druck noch standhalten? Laut aktueller iTunes-Charts – die ja immer deutlich aktueller sind und schonmal die kommenden Trends skizzieren – bleibt sie allerdings weiter vorne in der Gunst der Käufer_Innen. Vor ihr kann sich momentan nur Paparazzi von Lady GaGa platzieren. Shakira dagegen liegt mit Platz 6 doch deutlich abgeschlagen im Verfolgerfeld. Marit Larsen wird also zumindest mit der südamerikanischen Konkurrenz ganz gut fertig. Nordische Coolness und Verträumtheit gewinnt gegen lateinamerikanische Sexyness – das finde ich nicht mal unsympathisch.
Schnell noch einen Blick auf die Performanz von Marit Larsen in anderen Charts in Europa bzw. im deutschsprachigen Raum, denn nur dort vermarktet ihre Firma sie momentan. Hier hält sie sich ganz gut. In Österreich steht sie weiterhin auf Position 1 (in der dritten Woche), die Schweiz meldet Platz 2. Und in der gesamteuropäischen Auswertung meldet MTV aktuell einen Platzgewinn von 16 auf 13. Na geht doch.
Und um die oberen 3 voll zu machen hier noch schnell der Satz: David Guetta feat. Akon rutschen mit Sexy Bitch einen Rang nach unten. In den Euro-Charts veröffentlicht bei MTV steht Sexy Bitch neu ganz oben. Zu erleben ist der DJ in den nächsten Tagen auf Ibiza und Malta. Für alle, die den Sommer noch nicht zu Ende gehen lassen wollen.
So, und nun endlich wird es Zeit zum in der Überschrift beschriebenen Duell zurückzukehren. Madonna ist also auch zurück. Allerdings anders als Shakira war Madonna gar nicht richtig weg. Anfang des Jahres noch war ihre letzte Single Miles Away in den Charts präsent. Und trotzdem war die Aufregung irgendwie groß als Ende Juli Celebration angekündigt wurde und in den vorzeitigen Digitalverkauf ging. Ziemlich fix stieg sie in so ziemlich allen Ländern auf Platz 1 der iTunes-Charts, eigentlich war der August bereits der Monat von Celebration. Warum das in gar keiner Weise in den offiziellen Charts zu bemerken war ist mir ein Rätsel. Ich könnte jetzt an der Korrektheit der Ermittlung zweifeln. Oder aber iTunes gehört nicht zu den in die Chartermittlung eingehenden Online-Portalen (was ich aber nicht glauben kann). Könnte auch sein, dass iTunes zwar einen ziemlich guten Ruf hat, aber in Wirklichkeit doch eher mäßigen Umsatz bringt. Wenn ein Titel bei amazon als Online-Track zur Verfügung steht, dann hat das meist sofort Auswirkungen auf die Liste. Hier wird offensichtlich viel mehr abgesetzt. So weit mal ein Erklärungsversuch, warum Celebration erst mit so viel Verspätung in der Liste auftaucht.
Celebration ist nicht nur der Titel der Single, sondern auch der Titel des dritten Best of-Albums von Madonna,welches am 18. September erscheint (also jetzt). Für diesen zusätzlichen Song, der als einziger neuer auf der Compilationenthalten ist, arbeitet Madonna wieder mit Paul Oakenfold zusammen. Dieser hatte bereits das Album Ray Of Light produziert. Und so kommt es, dass Celebration tatsächlich einen gehörigen 90er Jahre-Club-Appeal hat, mit 303-Geschrammel und trancelastigen Breaks. Obwohl das alles schon längst Geschichte ist, funktioniert es aber verdammt gut auch im Jahr 2009. Ist das vielleicht der erste funktionierende Song des 90er –Revivals? Entsprechend des Sounds gehts im Song auch um nichts anderes als um eine Einladung zur Party. Auch das sehr 90er.
Mit Celebration landet Madonna ihren 59. Hit in den deutschen Charts. media control meldete am Dienstag, dass sie bisher insgesamt 830 Wochen in der Liste notiert war und damit die erfolgreichste Künstlerin überhaupt ist. Celebration steigt direkt ein auf Platz 5 und ist damit der 19. Hit unter den ersten 5. Und noch eine Statistik: mit Celebration steht Madonna genau jetzt eine 164. Woche unter den ersten 10. Zum Vergleich: Michael jackson hat es nur auf 116 Top 10-Wochen gebracht.
Von den ganz großen Stars, die wir hier abgehandelt haben, geht es nun zu den upcoming Newcomern. Der erfolgreichste ist in dieser Woche Justin Bieber. Der Junge ist gerade mal 15 Jahre alt und die Legende besagt, dass er über youTube seine Karriere begann, wo ihn sein künftiger Manager aufpickte. Dieser brachte ihn dann mit Usher in Kontakt und schon startete die Karriere so richtig professionell. Bei The Dome 51, welches Anfang September über die Bildschirme flimmerte, trat Justin Bieber ebenfalls auf und nun steigt seine Debüt-Single One Time in die Charts. Platz 14 für den … nun ja … nicht wirklich originellen R’n’B-Song. Teenie-Pop für Teenies – da bin ich ohnehin nicht der Richtige, um das weiter zu bewerten.
Der größte Aufsteiger innerhalb der Charts sind Kid Cudi featuring Kanye West & Common Scratches By A-Trak mit Make Her Say. Gefeiert habe ich den Titel schon in der letzten Woche. Er gehört für mich zu dem Irrsinnigsten, was es derzeit auf dem Markt gibt. Ob der Titel ”Highest Climber” jetzt wirklich bedeutet, dass die Masse Gefallen an dem Stück findet, weiß ich nicht. Der ”tolle” Sprung” besteht nämlich lediglich aus einer Verbesserung von der 99 auf die 85. Hmmm … trotzdem geiler Track.
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