Letzte Sommerwoche, die Urlaubszeit geht definitiv zu Ende und wenn man genau hinschaut, dann ist da schon was Herbstliches zu entdecken. Schnell noch die letzten heißen Tage genießen und dann ganz wehmütig auf Kühleres vorbereiten. Und der Soundtrack dazu kommt passenderweise aus einem Land, in dem die Sommer noch kürzer sind. Norwegen rules eine zweite Woche. Marit Larsen stehtmit If A Song Could Get Me You ganz oben auf der media control-Liste und das bedeutet: sie hatte den höchsten Umsatz in der letzten Augustwoche. Und so wie in Deutschland, so steht Marit Larsen auch in Österreich an der Spitze der Liste, in der Schweiz reicht es immerhin für Platz 3 – das heißt, eigentlich sollte sie auch in den europäischen Charts vorne mitspielen. Aber die kontinentale Auswertung braucht immer etwas länger und so ist dort noch nichts von der Norwegerin zu sehen. Wahrscheinlich wird die Erfolgsgeschichte aber noch ein wenig anhalten, denn in dieser Woche trat Marit Larsen bei Stefan Raab auf, der ersten Show nach der Sommerpause. Gute Medienpräsenz also garantiert. Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass sich nicht allzubald eine Songmüdigkeit einstellt. Ich hab nach mehrmaligem Hören mitunter schon ein wenig genug von der beständigen Lieblichkeit. Sparsamer Einsatz wär also angebracht.
Wenn Marit Larsen die Neuentdeckung des Sommers ist und im Bereich Pop derzeit alles überstrahlt, dann darf der französische DJ David Guetta als der Master of Clubland im Sommer 2009 gelten. Ohne ihn samt Kelly Rowland und seinen Hit When Love Takes Over ging in den letzten Wochen gar nichts. Pünktlich zum Sommerausklang erschien nun sein viertes Album One Love. Und dieses kann sich auf Anhieb als sein erster Longplayer überhaupt in den deutschen Albumcharts auf der Position 2 einrichten. Parallel dazu geht auch der Hit When Love Takes Over noch einmal zwei Plätze nach oben und erklimmt mit Platz 2 einen neuen Bestwert. Und das in der immerhin elften Chartwoche. Es ist nicht nur in Deutschland der größte Hit für den Franzosen, sondern europaweit. In Großbritannien und der Schweiz startet gerade der Nachfolgehit mit Akon Sexy Bitch (im etwas prüden Königreich unter Sexy Chick erschienen) gewaltig durch. Die Schweiz meldet Platz 2, Großbritannien ebenfalls, da war der Titel allerdings in der letzten Woche an der Spitze notiert. In Deutschland reicht es nicht ganz für diese Werte. Trotzdem ist David Guetta wohl The Man Of The Week.
Komplettiert wird die Spitzengruppe wie in der vergangenen Woche durch Cassandra Steen feat. Adel Tawil und ihren Titel Stadt. Neuigkeiten gibt es aus dem Hause Steen leider momentan nicht. Ab der zweiten Septemberhälfte reist sie durch das Land. Bis dahin können wir also getrost weiter dem bekannten Hit frönen.
Aufwärts geht es noch einmal für Gossip. Heavy Cross steigt nach drei Wochen auf der 7 nun erstmals unter die ersten 5 und kann sich mit Platz 4 ziemlich veritabel in Szene setzen. Und auch Gossip werden wohl auf den vorderen Plätzen präsent bleiben, denn auch sie hatten die Ehre, bei Stefan Raab ihren Song präsentieren zu können. Wem Heavy Cross mittlerweile ein wenig zu oft in die Ohren gekommen ist (hat ja nun auch schon ein paar Tage auf dem Buckel), dem oder der sei hiermit das wundervolle Cover von Careless Whisper ans Herz gelegt. im Original gesungen von George Michael und hier absolut fit gemacht für das kommende Jahrzehnt.
Die bestverkaufte neue CD-Single der Woche kommt von einer skandinavischen Künstlerin. Agnes – mit vollem Namen Agnes Emilia Carlsson – gewann 2005 die schwedische Casting-Show ”Idols” . Und seitdem ist sie laut wikipedia eine der momentan erfolgreichsten Künstlerinnen in ihrem Heimatland. Nachdem es in Schweden zu drei erfolgreichen Alben (zwei davon jeweils Nr.1 in den schwedischen Album-Charts) und zu insgesamt fünf Top 10-Hits gereicht hat, bemüht sich die Dame (bzw. ihre Plattenfirma) auch um den Rest Europas. In den Nachbarländern Norwegen und Dänemark klappte das schon ganz gut: Top 10-Platzierungen für Release Me, auch Frankreich zeigte sich dem Dance-Pop-Titel wohlgesonnen und in Großbritannien erreichte sie Ende Mai sogar Platz 3. Deutschland – wie häufig ein bisschen langsam – zieht nun, drei Monate später, nach. Und das Ergebnis kann sich sogar sehen lassen: Platz 13, höchster Neuzugang, für diesen gut produzierten, leicht 70er Jahre-mäßigen Titel. Nicht unbedingt wahnsinnig innovativ, aber was soll’s. Es gibt Schlimmeres, und gegen einen naiv-gutgelaunten Radiohit muss man ja jetzt auch nicht gleich die schweren geschütze auffahren.
Bestverkaufte deutsche Produktion dieser Woche dürfen sich die No Angels nennen. Sie promoten mit One Life ihr neues Album Welcome To The Dance. Aber der Titel bestverkaufter deutscher Act täuscht ein wenig über die Tatsachen hinweg. Die besten Tage haben die No Angels nämlich tatsächlich hinter sich. Das letzte Lebenszeichen war das Eurovisions-Debakel im vergangenen Jahr, wo sie mit Disappear überhaupt nicht punkten konnten … was aber auch schon ganz anderen Acts nicht gelang. In der Zwischenzeit ging es nach Amerika: neuer Produzent, vielleicht schielen nach einem neuen Markt? Herausgekommen ist One Life und … na ja, es klingt tatsächlich irgendwie amerikanisch. Da könnte jetzt also auch sehr gut so jemand wie Akon oder Chris Brown drauf singen. Mich überzeugt das nicht. Und ein Platz 15 nach der ersten Woche im Verkauf, das ist auch nicht wirklich wahnsinnig großartig. Allerdings muss ich hier anmerken, dass die No Angels lediglich mit einer 2 Track-Singleversion auf dem Markt sind. Diese kostet bei amazon knapp 5 EUR. Die Vollversionen sind gut 2 EUR teurer, insofern gehen die No Angels mit ordentlichem Nachteil ins Rennen um die Platzierung, denn gezählt wird in der Liste der Umsatz, nicht die verkauften Einheiten. Nochmal allerdings: in den Download-Charts rangieren sie auch nur auf Platz 19. Hmmm … manchmal ist rechtzeitig aufhören einfach besser.
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