Ja – da passiert jetzt doch noch was am oberen Ende der media control-Charts. Nach sechs Wochen ziemlicher Stabilität gibt es (endlich) wieder einen Titel, der ganz oben mitmischt und die traute Ruhe etwas stört. Und es ist keine Geringere als Nelly Furtado, die mit neuem Material aufwartet und derzeit zu den erfolgreichsten Künstlerinnen in Deutschland zählt. Anfang des Jahres stand sie an der Seite von James Morrison für fünf Wochen auf der Position 1 mit Broken Strings. Jetzt folgt mit Manos Al Aire der Nachfolger. Der Titel ist die Ankündigung ihres komplett spanischsprachigen Albums Mi Plan, welches am 11. September erscheint. Vom ersten Anhören scheint mir der Sound ihres letzten Albums Loose deutlich fortgeführt. Zumindest Manos Al Aire setzt spürbar auf rhythmische Perkussion, angereichert durch einen leicht folkloristischen und melodiösen Refrain. Sieht so aus, als würde Mi Plan eine Melange aus Loose und dem Vorgänger Folklore sein. Und offensichtlich trifft Nelly Furtado damit den Nerv der Zeit. Manos Al Aire geht geradewegs in der Woche der Single-Veröffentlichung auf Platz 2. Es ist der fünfte Top 3 Titel für sie und der neunte, welcher es unter die ersten 10 schafft.
Nur eine kann sich gegen den Ansturm von Nelly Furtado erwehren. Und das ist die alte und neue Nr.1 von Emilíana Torrini. Jungle Drum steht damit eine siebte Woche an der Spitze der Auswertung und das wäre unter Normalumständen schon eine eigene Schlagzeile. Aber in diesem Jahr ist alles ein wenig anders, weil Lady GaGa mit ihrem Poker Face bereits uneinholbar alle Titel des Jahres für sich beansprucht. So wird Emilíana Torrini als die Nr.2 des Jahres in die Geschichtsbücher eingehen. Sieben Wochen auf Position 1, das ist zumindest das erfolgreichste Ergebnis einer Chartdebütantin in 2009 und außerdem das beste Ergebnis für einen isländischen Act.
Mit Nelly Furtados Sturm an die Spitze rutschen natürlich sämtliche Titel um einen Platz nach unten, so belegen also Cassandra Steen feat. Adel Tawil mit Stadt in dieser Woche noch die Position 3 usw. Aber schon auf Platz 8 startet die zweite neue Single in dieser Woche. Und die kommt von Beyoncé. Sweet Dreams stammt wie die beiden Vorgängersingles vom Am … Sasha Fierce-Album und es ist bereits die vierte Single in Folge, die eine Platzierung unter den ersten 10 erreichen kann. Für mich ist Beyoncé allerdings nach wie vor nicht unstreitbar. Klar kommt ihr ziemlich gut produzierter Soul-R’n’B bei der Masse der Musikkonsumentinnen gut an.
Aber irgendwie ist mir das alles zu gefällig, die Lyrics dann doch zu sehr Bilderbuch träume. Für die meisten scheint das alles jedoch kein Problem: Sweet Dreams ist Titel Nr.15 unter Beyoncés eigenem Namen in den Charts und sie kann so mit der Bilanz von Destiny’s Child gleichziehen. In Platzierungen ist sie ohnehin erfolgreicher.
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