Und wieder gibt es eine kleine Sensation. Und wieder ist es nicht die Nr.1. Aber: Wieder beginnen wir ganz oben wie es sich für einen Chartblock gehört:
Daniel Schuhmacher holt sich also eine zweite Woche mit Anything But Love die Spitzenposition. Und damit tut er genau das, was seine beiden Superstar-Vorgänger in den Jahren 2008 und 2007 auch getan haben. Auch Thomas Godoj und Mark medlock landeten ihre Debüt-Titel zwei Wochen lang auf der Nr.1. Zu schlagen gilt es Spitzenreiter Tobias Regner, der im April 2006 mit I Still Burn ganze vier Wochen der meistverkaufte Titel in Deutschland war. Und weil ich in der letzten Woche sofort aufgeklärt wurde, dass Thomas Godoj keineswegs weg vom Fenster ist, sondern sehr fleißig und straight an seiner musikalischen Karriere baut, stell ich hier mal die Frage: Tobias Regner? Weiß irgenwer was mit dem ist? Wikipedia meldet, dass ein neues Album in diesem Jahr erscheinen soll. Aber wann?
Tja, also wieder hab ich mehr über andere als Daniel Schuhmacher geschrieben ... Sorry! Sollte er in der nächsten Woche nochmal die 1 stellen, werd ich ihm garantiert mehr Zeilen widmen. Nennen der Vollständigkeit halber will ich hier auch noch einmal Lady GaGa, die mit Poker Face doch auch noch recht kräftig mitmischt und noch einmal Position 2 holt. Und dann ist es so weit: Bereits die täglichen iTunes-Charts kündigten es Anfang der letzten Woche an, eine DER Bands der 80er feiert ihr Comeback. Und zwar gewaltig. Nachdem also die Pet Shop Boys vor wenigen Wochen erstaunlich hoch mit ihrem neuesten Werk auch in den Single-Charts vertreten waren, sind es nun a-ha, die nochmal ordentlich punkten können. Foot Of The Mountain ist die Titelsingle des am 12. Juni erscheinenden Albums und das erste Lebenszeichen seit 2006. So lange waren sie also gar nicht weg. Allerdings ist ein Platz 3 in den media control-Charts für a-ha schon etwas Besonderes. Denn lediglich ein einziges Mal standen sie höher in der Liste: nämlich mit ihrem Debüt Take On Me welches im Herbst 1985 ganze fünf Wochen an der Spitze der deutschen Charts stand. Gefühlt ist die norwegische Band einer der wichtigsten Acts der späten 80er, statistisch betrachtet waren sie gar nicht sooo erfolgreich. Fünf Top 10-Hits, ein sechster folgte im Jahr 2000 mit Summer Move On, von diesen nur die beiden ersten Singles unter den ersten 5. So kann einen die Erinnerung trügen. Umso schöner, dass es nach 24 Jahren nun doch noch mal mit einer Platzierung ganz oben funktioniert. Allerdings, das innovativste oder aufregendste Stück Pop ist Foot Of The Mountain nun grad nicht. Ich hab mir den Titel sicher schon fünfmal angehört, ganz gut produziert, ein bisschen seltsam fulminant, aber ok. Aber kaum ist der Player aus, hab ich schon wieder vergessen wie die Melodie war. Oder überhaupt jede andere Erinnerung an den Sound. Für mich ein Zeichen für Farblosigkeit. Nun dürft ihr mich hier alle niedermachen, aber wirklich zeitgemäß finde ich die neue a-ha-Scheibe nicht. Was solls - es ist der mittlerweile 28. Titel der Band, der sich in Deutschland platzieren kann. Und wie gesagt: der zweiterfolgreichste, was die Platzierung angeht.
Freude herrscht in dieser Woche ganz sicher im Hause Popstars und Pro7, denn das letzte Castingprodukt Queensberry bringt es nun endlich doch noch zu den ersehnten Verkäufen. Nachdem das Debüt im März ja nichtmal die oberen 20 erreichte, war gar nicht sicher, ob da von den Mädels überhaupt noch etwas zu hören sein würde. Aber ... nun ist das nächste Album in Arbeit und die Vorabauskopplung Too Young schafft es mal gleich auf Platz 5. Aufatmen! Natürlich gabs gehörig Schützenhilfe. Fernsehpremiere hatten Queensberry nämlich bei Heidi Klums Germnay's Next Topmodel-Finale am 21. Mai. Gut, dass gleich einen Tag später die CD im Handel zu haben war. Eine gute Fernsehwerbung ist eben doch Gold wert. Muss man da noch was zur Musik sagen? Na jedenfalls fällt mir da gar nicht so viel zu ein. Ist halt verkaufsorientierter Mainstream-Pop.
Das Finale von Germany's Next Top Model kann aber mehr als nur synthetische Acts vorstellen. Es liefert uns nämlich die eigentliche Story der Woche (was ist schon eine 80er Jahre Band mit ihrem x-ten Comeback dagegen?). Da wurde doch beim Einzug der drei Finalistinnen ein kleines Liedchen gespielt und prompt liefen die Suchmaschinen bei youtube und co heiß. Emiliana Torrini war die gesuchte Interpretin und ihr Titel Jungle Drum. Und in der neuen vernetzten Welt dauerte es wirklich nicht lang, bis sich herumgesprochen hatte was das für ein tolles Lied war. Prompt stand die Isländerin auf Rang 1 der iTunes-Charts, die komplette Woche lang. Das hieß dann auch am Ende der Woche Platz 1 der Download-Charts, was dann für einen sehr schönen Platz 12 in der Gesamtauswertung von media control reicht. Durch reine Download-Verkäufe wohlgemerkt, denn eine CD-Single ist nicht erhältlich. Und was lernen wir daraus? Es ist doch spannend im digitalen Zeitalter und Rough Trade kriegt als Independent Label seinen ersten Riesenhit. Und so wie es Anfang der aktuellen Woche aussah ist Emiliana Torrini keine Eintagsfliege. Sehr sehr gut, denn bislang war es ja für kleine und unabhängige Label ziemlich schwer überhaupt in die Charts zu gelangen, denn gezählt werden vor allem große Märkte in denen die kleineren Labels meist nicht vertrieben werden. Da könnte sich also demnächst noch einiges ändern.
Noch nicht immer läuft es für Digital-Veröffentlichungen so gut. Wenn die Promo-Maschine (z.B. Germany's Next Top Modell) fehlt, dann kaufts auch niemand. Siehe Daniel Merriweather feat. Wale. Bereits seit Februar ist deren offizielles Single-Debüt Change als Digitaltrack erhältlich. Mehr oder weniger erfolglos. Erst mit Erscheinen der CD am 22. Mai geht die Promomaschine an und die beiden feiern ihren ersten CHarthit in Deutschland. Change geht rein auf die 13. Für Daniel Merriweather ist es nicht ganz der erste HIt. Er war schon auf Mark Ronsons Stop Me zu hören, allerdings in den offiziellen Credits auf dem Cover wurde er da nicht genannt. Wie mans aber auch nimmt, die soulige Nummer Change ist der größte Erfolg für den Australier.
Den wirklich ganz großen Erfolg feiern die aktuellen Auskopplungen von U2 aus ihrem Album No Line On The Horizon nicht unbedingt. Get On Your Boots brachte es zwar im März noch bis auf die 19, stürzte dann aber innerhalb von sechs Wochen raus aus den Charts. Single Nummer zwei (insgesamt der 33. Titel von U2, der sich in Deutschland platzieren kann) geht in dieser Woche auf die 25. Altbewährter Sound, ein wenig orchestral, ein bisschen knarzig dreckig, aber immer U2. Auch das eine bemerkenswerte Leistung.
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