29. Mai 2009

Stell dir vor es ist DSDS-Finale und keinen kümmerts ... naja, ganz so ist es nicht, aber die Schlagzeile der Woche macht dann irgendwie doch nicht die Castingshow, sondern ein kleiner, fideler, junger Mann aus Norwegen ... aber ok – fangen wir doch ganz oben an mit der neuen Nr.1:

Es brauchte nicht viel hellseherisches Geschick , um diese neue Nr. 1 in dieser Woche richtig voraus zu sagen. Aktueller Superstar Daniel Schuhmacher schlägt mit seinem Debüt Anything But Love wie es sich gehört ganz oben an der Spitze ein. Und wie media control mitteilt, verkaufte sich keine Single im Jahr 2009 bisher innerhalb einer Woche besser. Gleiches melden sie auch für die online-Verkäufe. Da ist Daniel Schuhmacher sogar besser als alle Superstars zuvor ... nun ja, dieser Rekord erklärt sich vielleicht auch damit, dass die Sache mit den Digitalverkäufen ja auch noch nicht so alt ist und ein Markt der noch wächst. Ob sein Erfolg anhält, wird sich in den kommenden Tagen entscheiden. In den aktuellen iTunes-Charts ist Daniel Schuhmacher zumindest schon nicht mehr unter den heißen 10 zu finden. Aber zunächst ist die gefühlvolle Ballade Anything But Love der 75. Titel, der direkt an der Spitze der Charts einsteigt und Daniel Schuhmacher mit diesem Sprung der erfolgreichste Newcomer des Jahres. Vielleicht noch ein kleines statistisches Zuckerl: der letzte Künstler, der mit seiner Debüt-Single direkt auf der Position 1 einsteigen konnte war vor einem Jahr Superstar-Vorgänger Thomas Godoj. Bei dem hatten nicht wenige gedacht, er würde nun tatsächlich eine großartige Karriere starten, weil er so anders ist. Aber ... mittlerweile spricht niemand mehr von ihm. Schauen wir was Daniel Schuhmacher auf die Beine stellt.
Charthistorisch ist er zumindest relevant, weil er der Künstler ist, welcher Lady GaGas Aufenthalt an der Spitze beendet. Poker Face rutscht auf Position 2 und auch Superstar 2007 Mark medlock muss einen Platz weichen und kann mit Mamcaita die Nummer 3 stellen.

Tja und obwohl Daniel Schuhmacher all diese wunderbaren Rekorde und Superlative bringt, der Fokus lag in der Wochenende auf einem ganz anderen Neuling. Denn am 23. Mai war mal wieder Eurovisionszeit und in Moskau ging es hoch her. Nun kann man über diese Veranstaltung denken was man will, eines hat sich mit der diesjährigen Show gezeigt: Popmusik ist immer auch politisch. Da hat sich Russland doch wirklich bemüht, Glanz und Gloria und vor allem auch Sorglosigkeit zu verbreiten, im Vorfeld wurde gleich alles weggeputzt was da irgendwie ein schlechtes Licht auf den Gastgeber hätte werfen können: der Beitrag von Georgien wurde zensiert, Lettland, Litauen und Estland haben dann doch mitgemacht, Schwulenparaden per Polizeiaufgebot mundtot gemacht und sogar die anzügliche Show unserer Dita von Teese wurde höflich entschärft ... im Endeffekt waren es dann auch die langweiligste und monotonste Showparade seit Jahren: Ethnotrash, gern mit folkloristischen Versatzstücken fast überall. Die wenigen Ausnahmen waren darum um so überragender. So auch der Gewinner aus Norwegen Alexander Rybak, der mit seinem Fairytale ein Rekordergebnis einfahren konnte. Nun ist auch dieses Märchen nicht wahnsinnig innovativ, aber offentsichtlich hat es die richtige Mischung aus Pop, Folklore und Faszination, die so ziemlich ganz Europa in den Bann schlägt. Sofort war auch ein Spitzname für den Herrn mit der Violine zur Hand: Harry Potter des Eurovision Song Contest. Und schaut man sich das Cover seiner Single an, dann kommt man nicht umhin da doch ein paar gewisse Ähnlichkeiten festzustellen. An dieser Stelle gibt es dann auch Kohärenzen zu DSDS-Sieger Daniel Schuhmacher. Irgendwie scheinen beide aus einer Ecke zu kommen. Ist das der momentane Stand eines erfolgreichen Popstars? Smart, jungenhaft, ein wenig verträumt, vielleicht sogar naiv ...
Harry Potter aus Norwegen alias Alexander Rybak also gewinnt den Contest in Moskau und führt sofort die iTunes-Charts in Europa an. Glücklicherweise war die Musikindustrie in diesem Jahr auch tatsächlich so schlau, dass sie die CD bereits mit der Ausstrahlung in den Geschäften hatte. Im letzten Jahr dauerte es bei Dima Bilan ja ganze drei Wochen, bis Believe endlich erhältlich war. Und dann wollte es eigentlich keiner mehr so richtig. In diesem Jahr ist alles anders: Digital- und physische Single sind sofort erhältlich und die Euphorie kann sich ungebremst in Käufen ausdrücken. Und prompt steigt Alexander Ryback mit Fairytale in Deutschland auf Position 4 ein. Er ist damit der erfolgreichste Contest-Gewinner seit 1987 als Johnny Logan mit Hold Me Now bis zur Vizeposition in den Verkaufscharts aufstieg. Alexander Rybak ist nicht nur in Deutschland erfolgreich, in Großbritannien beispielsweise schafft er den Sprung auf Platz 10 – ebenfalls etwas, das seit den 80ern nicht mehr der Fall war. Spannend ist momentan vor allem, wie sehr sich Weißrussland und Russland derzeit bemühen, den Herren als einen der ihren auszugeben und zu vereinnahmen. Schön auch, dass sich die Erklärungsversuche ganz schnell von selbst ad absurdum führen. Jetzt bleibt nur noch zu wünschen, dass Alexander Rybak tatsächlich ein neuer paneuropäischer Star wird. Aber das könnte durchaus schwierig werden ...

Vom Contest profitieren in diesem Jahr auch eine ganze Reihe anderer Interpreten. Allen voran die deutschen Teilnehmer Alex Sings Osca Swings!. Ihr Beitrag Miss Kiss Kiss Bang steigt nach einem (für mich unerwartet) schwungvollen Auftritt von der Position 49 auf die 20 und beschert Alex Christensen einen nächsten Top 20-Hit. Für ihn allerdings noch immer keine so tolle Platzierung und auch im Vergleich mit den jüngsten Eurovision-Jahren eher mager. Der letzte deutsche Beitrag, welcher die oberen 10 verpasste war im Jahr 2005 Gracia mit Run & Hide. Sie wurde in Kiev allerdings gar nur 24. - und damit letzte. So gesehen war Deutschlands Teilnahme wohl tatsächlich erfolgreich - zumindest ist es das, was in den letzten Tagen dann gern behauptet wurde.
Wie auch immer, ob der Titel nun wirklich zu künstlich ist oder Deutschland so unbeliebt in aller Welt (hat Herr Christensen irgendwo behauptet), auch hierzulande dürfte es das für Alex und Oscar gewesen sein. Vielleicht gibt es beim nächsten Mal Stoff, der mehr zündet.

Bestverkaufter Titel nach dem Sieger Alexander Rybak ist der türkische Beitrag von Hadise Düm Tek Tek. Das gibt auch ziemlich genau die Punktevergabe aus Deutschland wieder, denn die Türkei bekam 10 Punkte und Norwegen 12. Insgesamt wurde die türkisch-belgische Fernsehmoderatorin und Castingshow-Teilnehmerin Vierte. Bereits im Vorfeld war sie als eine Favoritin gehandelt worden. Allerdings find ich, dass der Titel nicht so wahnsinnig originell ist ... durchschnittlicher Euro-Balkan-Dance-Pop halt. 12 Punkte gabs dennoch von solchen Ländern wie Frankreich, Azerbeidshan, Großbritannien, Belgien (klar), Andorra und Bulgarien. In ihrer Wahlheimat ist Hadise mit Düm Tek Tek bereits Nr.1 (zumindest in Flandern) und wie gesagt: in Deutschland reicht es immerhin für den Platz 70.

Und auch der von den Deutschen mit 8 Punkten beschenkte Beitrag aus Großbritannien von Jade Ewen It's My Time kann sich auf Platz 75 in den Charts bewähren. Die von Andrew Lloyd Webber geschriebene Ballade brachte es nach einer wirklich überzeugenden Darbietung in Moskau auf den Rang 4. Die studioproduzierte CD klingt dagegen arg pathetisch ... da mag ich lieber den Remix.

Letztes Wort zum Grand Prix: Seltsam, dass sich Zweitplatzierte Yohanna mit Is It True? nicht in den Verkaufscharts platzieren kann. Immerhin ist sie die nächste auf der deutschen Punktvergabeliste und kann sich sogar in England in die Top 75 schmuggeln.

Das waren dann die omnipräsenten Schlagzeilen, aber das heißt nicht, dass da nichts weiter passiert wäre im Musikbusiness. Weit gefehlt. Zum Beispiel wirft das nächste MTV unplugged-Ereignis seine Schatten voraus. Nachdem im September letzten Jahres die Söhne Mannheims mit Xavier Naidoo überaus erfolgreich ihr Schwetzinger Konzert verkaufen konnten, steht nun ein Auftritt der Sportfreunde Stiller an. Diese haben sich nach New York begeben - zumindest virtuell. Und noch bevor diese Aktion bei MTV ausgestrahlt wurde, erschien die Vorabsingle Ein Kompliment und kann sich sofort in den deutschen Verkaufscharts platzieren. Mit Platz 11 geht es haarscharf an einem zweiten Top 10-Hit für die Sportfreunde vorbei. Aber, da gibt es noch Hoffnung, denn wie gesagt: am 21. Mai wurde das Konzert ausgestrahlt und einen Tag später ging dann auch das Album in den Verkauf. Das heißt, Ein Kompliment könnte in der nächsten Woche nochmal ordentlich was rocken. In der Zwischenzeit ist diese unplugged-Neuaufnahme ihres ersten Titels, der sich jemals in den deutschen Charts platzieren konnte, aber schonmal sicher an zweiter Stelle was die Positionen in den Charts angeht. Klar, den größten Erfolg hatten die Sportfreunde 2006 mit ihrer WM-Hymne 54 74 90 2006, damals eine sichere Nummer 1 und seitdem immer wieder gern in der Liste zu finden, zuletzt im Juli 2008. Für die Bücher vielleicht noch: in der Studioaufnahme von 2002 konnte sich Ein Kompliment bis zur Position 37 emporhangeln und neun Wochen lang die Liste bevölkern.

Neu in den CD-Regalen steht seit 15. Mai auch die Nachfolgesingle von Mando Diao. Ihr immer noch großartiges und mitreißendes Dance With Somebody ist zwar weiterhin in aller Radios und so auch in den deutschen Charts - in dieser Woche leicht fallend von 16 auf 17 - da wird also Gloria auf den Markt geworfen. Dieses ist zwar nicht ganz so eingängig wie der Vorgänger, aber mindestens genauso intensiv. Und irgendwie muss ich fast schon sagen: Mando Diao sind grad so etwas wie meine Lieblingsschweden. Authentisch, kraftvoll und ziemlich leidenschaftlich. Toll! Schade, dass Gloria mit Platz 33 in dieser Woche so gar nicht an den Vorgänger anschließen kann. Und ich denke, Dance With Somebody ist einfach noch so sehr präsent, dass Gloria wohl schon bald ohne größere Aufmerksamkeit aus den Charts verschwinden wird. Das ist echt Verschwendung.

Von Schweden machen wir mal einen Sprung auf die andere Seite der Erdkugel, nach Australien. Von dort kommen The Veronicas. In Independent-Kreisen haben die beiden Frauen, die hinter diesem Namen stecken, einen durchaus guten Ruf. Der Tagespop-Hörerin mag vielleicht der Titel 4ever ein Begriff sein, der The Veronicas im Sommer 2006 sogar zu einer Chartplatzierung auf der 29 verhalf. Unterstützt wurde der Titel durch seinen Einsatz in der Filmkomödie She's The Man – Voll mein Typ (ich kann dazu nichts schreiben: habs nie gesehen). Und da wären wir dann auch beim Thema, denn eigentlich hätte es für The Veronicas ganz gut weitergehen können als Chart-Act. Schon im November 2007 erschien ihr Nachfolgealbum Hook Me Up samt Single und wurde ein Riesenerfolg. Aber nur in Australien. In Europa fand sich so recht niemand, der es veröffentlichen wollte. Zwar war das Ganze als Importware erhältlich (dadurch ein wenig teuer) und auch die mp3s konnte man sich ja laden, aber es brauchte insgesamt doch eineinhalb Jahre, bis sich mit Warner ein Musikgigant fand, der The Veronicas ordentlich vermarktet. Und genau das geschieht derzeit. Auf der Homepage wird das Material als das Neueste und Heißeste verkauft. Ich will damit nicht sagen, dass die Single Untouched, die iin Deutschland als Vorabsingle erschien, schlecht ist. Nur eben: sie hat auch schon ein paar Tage auf dem Buckel. Und irgendwie hört man das auch. Aber egal: für die Veronicas ist es nun nach fast 3 Jahren wieder einmal eine Platzierung in den media control Charts, und zwar auf der 48. Und bei amazon steht der Titel sogar auf Platz 5 der Downloads in der Sparte Weltmusik (?). Könnte man also schon als kleines Comeback bezeichnen.
Übrigens: wer denkt, Mensch, den Titel kenn ich doch ... das ist gut möglich. Popularität erlangte er durch den Einsatz im Videospiel FIFA 09, welches ja schon MGMT mit Kids zu guten Chartplatzierungen verholfen hat.

Eine Art Comeback haben in den dieswöchigen Charts auch Snow Patrol. Kurz bevor sie ihre Konzerte in Deutschland starteten (ab dem 22. Mai) war die Vorfreude offensichtlich so groß, dass es zahlreiche Fans nochmal an die CD-Regale bzw. in die Digitalshops getrieben hat. Crack The Shutters kehrt nach einem Monat Abstinenz zurück in die deutschen Charts auf Platz 49. Derweil wird auf ihrer Homepage die nächste Single The Planets Bend Between Us beworben. Diese ist allerdings vorerst nur als Digitalvariante erhältlich. Könnte problematisch werden mit einer Platzierung in Deutschland.

Comeback ist überhaupt ein gutes Thema. Allerdings müssen wir beim nächsten ziemlich stark sein. Wir begeben uns nämlich in die Untiefen der chartkompatiblen Dance-Music. Und die ist mitunter wirklich schwierig. Nachdem mittlerweile so ziemlich alles aus den 80ern in irgendeiner Art verramscht wurde, geht es nun mehr oder weniger unvermeidlich hinein in die 90er. Und da begann es ja nach der Rave- und Techno-Explosion auch sofort ganz heftig mit Eurodance und ähnlichem. Eine der ersten erfolgreichen Interpretinnen des Genres war Rozalla. Mit ihrem Hit Everybody's Free (To Feel Good) eroberte sie Europa und schuf eine Hymne. Mir ist zwar bis heute noch nicht ganz der Reiz dieses Stückchens klar ... aber egal. 20 Wochen war sie in Deutschland mit dem Titel platziert, vier Wochen auf der Position 6. Dann gab es 1998 eine deutsche Coverversion von Blümchen aka Jasmin Wagner, betitelt: Ich bin wieder da. Auch das hatte noch Erfolg und landete auf Position 12. Im Jahr 2002 gabs dann das nächste Revival, bei dem dann auch die Aufnahmen von Rozalla wieder verwendet wurden, als nämlich Aquagen ihre Version vorstellte, Platz 22 war die Folge. Auch eine Variante von einem Projekt namens Angel_One konnte sich in diesem Jahr auf der 97 einmal kurz platzieren. Und nun haben die Global Deejays zugeschlagen mit Everybody's Free 2009 (teilweise ist auch die Bezeichnung Rework 2009 zu finden). Bereits 2007 haben die Global Deejays eine Variante vorgestellt, damals auch erschienen im Klaas Remix (remember the edition of Guru Josh's Infinity im letzten Jahr?). Laut wikipedia konnte sich diese Version auch schon in den Charts platzieren - da hab ich allerdings keine Bestätigung nirgendwo für gefunden. Wenns jemand von euch genauer weiß, sagt bescheid. Mit der neuen Version, die als CD erschienen ist, können die Global Deejays einen dritten Hit in den deutschen Charts landen. Zuletzt waren sie 2005 mit Flashdance (What A Feeling) notiert. Jetzt geht es rein auf die 53 mit Everybody's Free 2009. Und für alle die nicht genug bekommen können gibt es ein mp3-Album mit 14 verschiedenen Versionen des Titels. Das allerdings nur im Bundle und so weit ich weiß. wird der Kauf dieser Version nicht in den Single-Charts gewertet.

So wie Everybody's Free immer wieder gecovert wird und zum Klassiker avanciert, so könnte ich hier auch mit dem Thema "Comeback" weitermachen. Aber im Grunde ist das ja eher langweilig und vor allem: unvermeidlich in jeder Woche ein Blick ins Fernsehprogramm. Und nachdem das Castingfieber jetzt erstmal Pause einlegen muss ist es derzeit vor allem Oliver Geißen mit der Ultimativen Chartshow, welcher Hits recyclet und für Re-Entrys sorgt. Warum es ausgerechnet dieses Format ist, was die Menschenmassen so anzieht und sogar zum Download von Uralt-Hits bewegt, kann ich irgendwie noch nicht so recht erklären. Aber wir haben ja auch noch ein paar Folgen in dieser Staffel vor uns. Vielleicht kommt da ja noch die Erleuchtung.
Am 16. Mai hieß es also "Die Lieblingshits der Frauen". Und auf Rang 10 stand Fairytale Gone Bod von Sunrise Ave. Dass die Jungs aus Finnland dann auch noch live auftraten und einen Zusammenschnitt aus eben diesem Monsterhit und ihrer aktuellen Single The Whole Story gaben tat ein Übriges. The Whole Story klettert von der 31 nochmal auf die 26 und erreicht damit einen neuen Höchststand und Fairytale Gone Bad entert die Charts in der insgesamt 67. Woche auf Platz 63 und ist damit so hoch notiert wie zuletzt im Oktober 2007.
Ach ... und dann haben Sunrise Avenue ja am 19. Mai in Berlin ihr neues Album Popgasm vorgestellt. Wenn man den Blogs glauben darf, dann muss das ein fulminanter Auftritt gewesen sein. Aber ob die paar ausgewählten KonzertbesucherInnen für den Aufstieg der beiden mitverantwortlich sind ... ich wage es zu bezweifeln.

Ebenfalls an der "Chart Show" liegt wohl der Wiedereinstieg von Kelly Clarkson mit Because Of You. Gerade war sie zwei Wochen platziert nachdem ihr Titel bei DSDS interpretiert wurde, und nun kehrt sie nochmal zurück, weil sie in der Chart Show den Platz 7 ergattern konnte. Platz 85 in der Auswertung von media control in der 27. Woche.
Mit Platz 11 in der TV-Show hatten Ich + Ich ebenfalls eine ganz gute Präsenz: Vom selben Stern steht prompt auf Platz 93.
Und auch Vile Vallo & Natalia Avelon schaffen mit Summer Vine auf der 89 nochmal eine Platzierung. Sie holten sich bei Herrn Geißen Platz 23.

Was war noch in der Woche 15.-21. Mai neu?
Marilyn Manson zum Beispiel. Auch eine Art kleines Comeback. Der Titel seiner Vorabsingle zum neuen Album ist Arma-Goddamn-Motherfuckin-Geddon. Allein für diese Wortschöpfung gehören die Jungs um Leader Brian Warner ausgezeichnet. Leider ist seit 2004, als ihr Cover des Depeche Mode-Klassikers Personal Jesus knapp an den oberen 10 vorbeischrammte kein Titel mehr von ihnen so richtig durchgestartet. Und auch mit Arma-Goddamn-Motherfuckin-Geddon lässt es sich jetzt verkaufstechnisch eher sehr vorsichtig an: Platz 67 in der Woche der Veröffentlichung.

Neu in den CD-Regalen und gleich ein Renner ist Another Day Another Night von Klubbingman feat. Beatrix Delgado. Der Titel ist die offizielle Hymne zu Klubbinmans 600. Sendung Welcome To The Club auf Sunshin Live. Seit mehr als 10 Jahren versorgt Klubbingman nun also wöchentlich seine Jünger mit den neuesten Scheiben aus dem Dance-Trance-Elektro-House-Bereich und wer nicht genug bekommt, der kann Klubbingman durchaus auch in seiner Stammdisco dem Kinky Palace in Sinsheim erleben. Dort steigt am 10. Juni auch die große Sause zur 600. Sendung. Und bereits im Vorfeld ist also die Hymne in den deutschen Charts. Platz 72 ist für die Kombination Klubbingman/Trixi Delgado die höchste Platzierung jemals (lässt man mal ihre gemeinsamen Veröffentlichungen bei Masterboy außer acht). Solo hatte der Klubbingman seinen größten Hit im Herbst 2003 mit No Limit On The Beach. Platz 40 gab es damals dafür. Und mit Another Day Another Night steht er still und leise zum 25. mit einem Titel an dem er maßgeblich beteiligt war in den Charts. Auch dazu: Herzlichen Glückwunsch!

Ganz ganz neu ist die Hamburger Band Silvester. Mit Du willst mehr legen sie ihr Debüt hin, das im besten Sinne altmodisch wirkt ... oder sagen wir besser oldschool. Gesang mit sinnig poetischem Text, aber trotzdem von heute. Dazu Gitarre und Geigen. Mit einer endgültigen Bewertung und Einordnung will ich aber noch warten. Eins zumindest ist jetzt schon klar: der Name ist im digitalen Suchmaschinenalter äußerst schwierig. Da finden sich Millionen von Partyangeboten zum Jahreswechsel. Die Band findet man nicht. Trotz dieser Erschwernisse hat es schonmal für einen Einstieg auf Platz 84 gereicht.

Und zu guter letzt gibt es auch noch schnell einen Blick auf Wiedereinsteiger. Da geht es für beFour mit Ding-A-Dong doch tatsächlich noch einmal rein auf die 88. Wahrscheinlich gab es unglaublich viele Eurovisions-Parties, wo dann auch dieser Titel lief. Es ist aber erst die vierte Woche für diese Variante in den Charts.
Rihanna hat mit Don't Stop The Music dagegen schon die 42. Woche zu Buche stehen, Platz 91 in dieser Woche.
Und fast am Ende der Liste, auf der 94 dürfen The White Stripes mit 7 Nation Army auch wieder mitspielen. Und warum? Klar, da wird doch grad um den UEFA-Pokal gespielt und was wäre Fußball ohne seine Hymnen ?

1 comment:

  1. Ist das so? Von Thomas Godoj spricht niemand mehr? Warum eigentlich? Vielleicht, weil er nicht ins Konzept passt. Nicht so - kompatibel - wie MM war/ist? Er hat einiges geleistet im Verlauf des Jahres - tolle Konzerte, Echo, Hardrock Cafe - Mann könnte, recherchieren, wenn man wollte - Vielleicht hat Thomas ja Glück und erhält nach dem Comet - wo MM, Fady und die anderen Casting Talente hoch gelobt werden und Auftritte haben - etwas mehr Aufmerksamkeit. Ich würde es mir wünschen. Denn er ist dem treu geblieben, was er uns während DSDS gesagt hat: Ich will Musik machen und sonst nichts!

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