Und noch eine Woche – die achte – verteidigt Emilíana Torrini die Spitzenposition in den deutschen media control-Charts. Wer hätte das vor mehr als zwei Monaten gedacht, als der Erfolg mit einer mehr oder minder öden Model-Casting-Show begann?
Allmählich können wir vielleicht auch mal vergleichen, was das heisst: Mit Lady Gagas Poker Face und Jungle Drum von Emilíana Torrini haben wir 2009 bereits zwei Spitzentitel, die es jeweils mindestens acht Wochen an eben dieser Position ausgehalten haben. Im letzten Jahr hießen diese beiden Titel Kuschel Song von Schnuffel (erinnert sich noch jemand daran?) und All Summer Long von Kid Rock. Und zum Jahreswechsel kam dann mit Katy Perry und Hot N Cold noch ein Achtwöcher dazu. Also alles Business as usual … eine schöne Serie für Emilíana Torrini und vielleicht auch noch mal ein Anlass in die Remix- und MashUp-Kiste zu schauen. Da gibt es klasse Versionen des Konsenshits.
Apropos Konsens: In den von Oljo ermittelten Radio Airplay-Charts musste Emilíana Torrini gerade die Führung abgeben und wird nunmehr auf Position 3 notiert. Nielsen Music weist einen Platz 10 aus – auch dort geht es um Radio Airplay. Und laut MTV steht Jungle Drum in Europa auf Position 8.
Nochmal einen Platz gut machen auch Cassandra Steen feat. Adel Tawil, deren Stadt nunmehr ebenfalls eine achte Woche auf der 2 verbringt. Auch hier kann ich heut mal die Radiocharts zitieren. Und da gibt es gleich noch eine dritte Auswertung, nämlich von Music Trace, und die geben für Stadt eine schöne Position 3 aus.
So, höchste Neueinsteigerin in den Top 10, Aufsteigerin um 10 Plätze und damit irgendwie auch Story der Woche ist Marit Larsen. Verspielt, pompös, hochjubelnd, romantisch , kitschig und ernst – alles das ist If A Song Could Get Me You in knapp dreieinhalb Minuten. Und seit dem 14. August gibt es auch Marit Larsens Album mit dem gleichen Namen, das könnte der Single in der nächsten Auswertung noch den entscheidenden Schub verleihen und sie geradewegs auf die Position 1 befördern. In den iTunes-Charts Mitte der Woche stand sie dort bereits vor dem neuen Werk von Culcha Candela. Das Album schafft es laut iTunes immerhin auf Platz 2.
Naja, der Song ist nicht nur eingängig und vereint so ziemlich alles auf sich, was man sich von einem anständigen Poplied wünscht, er hat zudem auch reichlich mediale Präsenz als Musik im TV-Spot für Sneaker-Loft . Von den Lesern des blogs tvsongs.de wurde If A Song Could Me You gleich mal zum beliebtesten Werbetitel im Juli 2009 gewählt. Da nimmt sich die Position 3 von media control fast mager aus. Warten wir also nächste Woche ab.
Um die aktuellen Top 10 voll zu machen, sei hier noch Pitbull erwähnt, der nach einer kurzen Verschnaufpause auf der 11 in dieser Woche wieder zurückkehrt auf die 10 und eine fünfte Woche mit I Know You Want Me (Calle Ocho) in den deutschen Top 10 zubringt. Und wem der Track nun doch schon aus den Ohren raushängt, der kann sich schon mal Hotel Room Service reinziehen. Auch dort wurde wieder schön in der House-Geschichte gegraben und die Hookline von Push The Feeling On der Nightcrawlers auf ein neues Level gehoben. Dürfte demnächst auch hier näher betrachtet werden. In den USA ist es bereits ein Hit und Großbritannien meldet auch schon erste Notierungen.
Und am Ende der Schnellübersicht zum Freitag (immer wesentlich basierend auf der media control Pressemitteilung von Dienstag) auch noch der beste CD-Start der Woche. Der geht an eine Künstlerin, die 2006 als das Wunderkind der neuen Ära „Soziale Netzwerke“ (oder in etwas gebräuchlicheren Worten „Generation MySpace“) berühmt wurde. Colbie Caillat gelang als einer der ersten Künstlerinnen die erfolgreiche Vermarktung der eigenen Musik ohne großes Musiklabel im Hintergrund. Und sie erzielte damit sogar einen beachtlichen Erfolg, nämlich eine weltweite Top 10-Platzierung mit ihrem Hit Bubbly. Nun ist etwas Zeit ins Land gegangen, Colbie Caillat wurde in der Zwischenzeit gern als Duett-Partnerin angefragt, da kommt die Ankündigung ihres nächsten Albums durchaus recht. Im Musikbusiness hat sich eigentlich einiges getan, die Firmen agieren allerdings immer noch so, als wäre seit 15 Jahren nichts passiert. Tja, und ein bisschen klingt auch Colbie Caillats Musik noch genauso wie vor drei Jahren. Fallin’ For You ist die Vorabauskopplung aus dem Album Breakthrough, welches ab 25. August in den Läden steht (seltsames Datum, ich nehm an es bezieht sich auf Amerika und in Deutschland ist Veröffentlichungstermin Freitag der 28.). Und mit dem Singlestart gelingt Colbie Caillat genau das, was sie im April an der Seite von Jason Mraz schon einmal vorgemacht hat: sie wird höchste Neueinsteigerin. Diesmal auf der Position 18 – und das ist gemessen an Chartplatzierungen schon jetzt ihr erfolgreichster Titel hinter Bubbly. Naja, gefällig ist der Song in jedem Fall. Ob er sich tatsächlich dauerhaft ins Ohr setzen kann, mag ich jetzt noch nicht beurteilen. Könnte auch sein, dass ich schon vorher genug habe …
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